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Mass Effect: Andromeda
1. August 2017

Zwerge und Elfen, Ritter und Zauberer – Drachen und Zombies! Wenn das nichts für euch ist, ihr aber doch Interesse an einem Rollenspiel habt, dann war die „Mass Effect“ Serie bisher ein Garant für gute Unterhaltung. Auch wenn der Rollenspiel Anteil mit dem Laufe der Zeit abnahm und actionorientierte Schießereien in den Vordergrund rückten. In meiner persönlichen Hitliste rangiert „Mass Effect 2“ ganz vorne – eine tolle Mischung aus beiden Gameplaykomponenten, dann das Original und zuletzt der dritte Teil. Insofern war meine Vorfreude auf „Andromeda“ auch nicht soooo riesig und letztendlich habe ich mehrere Anläufe gebraucht, um mich durch das Spiel zu kämpfen. Von meinen Eindrücken will ich euch jetzt in diesem Review erzählen.

Andromeda = Milchstraße

Die Story verspricht einen Neuanfang – nach dem eher unbefriedigenden Ende der Shepard-Saga war der auch dringend nötig. Die Rassen der Milchstraße machen sich also in riesigen Kolonisierungsraumschiffen auf, um sich in einer weit entfernten Galaxis (Andromeda) auf neuen Planeten anzusiedeln. Alles schien gut auszusehen, doch als die menschliche Arche dort ankommt, sind die ehemals goldenen Planeten unwirtlich und eine riesige Anomalie, die Geißel, unterdrückt die Raumfahrt in dem Sektor. Dazu kommen noch die mysteriösen Kett, eine Rasse, welche die heimische Bevölkerung versklavt und ein düsteres Geheimnis bewahrt. Durch unglückliche Umstände, gerät der Spieler in die Rolle des Anführers der Menschen, dem Pathfinder. Seine Aufgabe ist es nun, einen sicheren Ort für die Kolonisten zu finden, sie mit allem zu versorgen, was sie zum Leben brauchen und nach den anderen Archen Ausschau zu halten. Viel zu tun!

Eine helfende Hand, die gar nicht ausgenutzt wird

Im Grunde unterscheidet sich das Gameplay kaum von den Vorgängern. In unzähligen Gesprächen mit multiplen Antwort-Optionen nimmt man neue Quests an, durchstreift die Umgebungen, sucht Mineralien, scannt Planeten und liefert sich Feuergefechte mit Aliens. Nach wie vor, merkt man die Wurzeln des Spiels vor allem im actionreichen Teil an. Zwar haben Mauern an strategischer Bedeutung verloren und das Jetpack gaukelt temporeichere Kämpfe vor, doch unendliche Munition (überall finden sich Kisten, an denen man seine Knarren aufladen kann) und die zwei Mitstreiter (denen man unkompliziert Befehle erteilen kann), lassen die meisten Begegnungen zu reinen Ballerorgien verkommen, ohne strategische Bedeutung. Doch während grundlegende Aspekte der Serie noch vorhanden sind, wurde sich bei vielen anderen Elementen an einem Vorbild orientiert, dass eben nicht in diesen Bereichen positiv aufgefallen ist.

Mass Effect: Inquisition

Ich mag zum Beispiel keine Rollenspiele oder Spiele überhaupt, die durch langweilige und unnötige Aufgaben aufgebläht werden. Deshalb kann ich z.B. der „Far Cry“ Reihe nichts abgewinnen. Bei „Mass Effect“ war man bislang sicher: Die Levels waren oft geradlinig entworfen, boten tolle Umgebungen und lediglich ein paar Lokalitäten besaßen etwas mehr Freiheit. Klar, es gab auch Abschnitte, in denen man mit dem Mako die Planeten erkunden durfte. Aber da gab es nur eine Handvoll interessante Sachen zu entdecken. In „Andromeda“ ist das anders, die wenigen Planeten bieten weitaus größere Areale, die man durchstreifen darf und Marker – es gibt ohne Ende Marker für alle möglichen Aufgaben. 70% sind davon allerdings reine Zeitverschwendung. Dass alles erinnert so frappierend an das letzte „Dragon Age“ Spiel, dass ich mehrmals unterbrechen musste, weil ich eingeschlafen war! Und das ist nicht die einzige Spielmechanik, die nicht sonderlich spaßig ausfällt. Die Quests sind wenig spannend, das Crafting System ist komplett überflüssig, genauso wie das Loot-System, das so viele Waffen bietet, die sich nur kaum unterscheiden. Ach und ähnlich wie in „Assassins Creed“ darf man auch noch rudimentären Basenbau betreiben und Teams ausbilden und auf Missionen schicken (kostet Zeit und bringt – NICHTS). Im Endeffekt kann man „Mass Effect: Andromeda“ als regelrechte Kopie von „Dragons Age: Inquisition“ bezeichnen. Nur eben ohne Elfen, Zwerge und den ganzen Fantasy-Kram. Dafür aber mit allen Schwächen des anderen Bioware Rollenspiels.

Walk like an Egyptian

Kommen wir gleich zu dem Aspekt der Grafik, der am Meisten negativ auffällt: Den Animationen. Die sind nämlich durch die Bank weg unterirdisch. Selbst nach all den Patches wirkt die Mimik in den Gesprächen hölzern, es gibt keine Animationen bei den Haltungen und die Blicke wirken leer und starr. Wenn das Ms. Ryder (oder Mr. Ryder) durch die Gänge der Raumstation rennt, sieht das so aus, als ob die Spielfigur ganz, ganz dringend aufs Klo muss. Hilfe nochmal: „Mass Effekt“ war noch nie für Animationen berühmt, aber das, was hier geboten wird, ist einfach nur schlecht. Den Rest des grafischen Designs kann man getrost als langweilig und uninteressant verbuchen. Weder die Welten, noch Raumschiffe oder Gegner (Kett) und neue Freunde (Angara) wirken spannend. Wenn man zurückdenkt, wie durchdacht und einzigartig das originale „Mass Effect“ war, dann muss man wegen der Lieblosigkeit die hier vorherrscht, einfach nur den Kopf schütteln. Kett-Anlagen sind beispielsweise nur grün, erinnern an die Alienfilme und sind …ja, austauschbar. Die Framerate ist übrigens auch kein Gewinn. Zwar läuft das Spiel größtenteils flüssig, aber Drops gibt es vor allem in Gebieten mit vielen NPCs und wenn die Action abgeht. Düst man mit dem Fahrzeug über die Planeten, wird man dann und wann mit einem kurzen Ruckler begrüßt. Auf der PS4 Pro sind die Probleme übrigens auch vorhanden, aber treten seltener auf. Zudem ist die Auflösung leicht höher, was der Optik dann doch ein wenig zu Gute kommt. Die Musik hält sich übrigens ziemlich zurück und man merkt die meiste Zeit eigentlich nicht, dass sie überhaupt da ist. Die dt. Sprachausgabe ist dagegen ganz okay.

 

FAZIT:

Quo Vadis „Mass Effect“? Den Entwicklern ist es nicht gelungen, ein großartiges Spiel, geschweige denn ein gutes „Mass Effect“ zu erschaffen. Woran liegt das? Zum einen hat man sich schamlos an den schlechtesten Gameplaykomponenten von „Dragon Age Inquisition“ bedient – Stichwort: Offene Spielwelten, langweilige Nebenaufgaben, unsinnige Mengen an Loot und zum anderen fehlt es „Andromeda“ an eigener Identität. Charaktere, Story, ja selbst der visuelle Aspekt fallen allesamt enttäuschend aus. Unterm Strich bleibt ein umfangreiches, aber auch nur mittelmäßiges Rollenspiel, das im Vergleich zu den Vorgängern oder auch Konkurrenten wie „The Witcher“ gnadenlos den Kürzeren zieht. Persönlich bin ich jedenfalls vom Ergebnis schwer enttäuscht, denn ich hatte mir einfach mehr versprochen.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf der PlayStation 4 und PlayStation 4 Pro auf einem 1080p TV ]

Pluspunkte:

  • Sci-Fi Rollenspiel ohne Elfen und Zwerge
  • Umfangreich
  • Fahrzeuge vermitteln erstmalig etwas wie Fahrspaß

Minuspunkte:

  • Story und Charaktere uninteressant
  • Unnötige offene Spielwelt, langweilige Nebenaufgaben
  • Grafisch kein Gewinn, schreckliche Animationen



Infos zum Spiel
NameMass Effect: Andromeda
SystemPlayStation 4
PublisherElectronic Arts
EntwicklerBioware
GenreRollenspiel
USKab 16 Jahren
PEGI16+
Release
 23.03.2017
 21.03.2017
Spielerzahl1-4
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf45.37 GB
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
PlayStation 4 ProJa
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Mass Effect: Andromeda
Gameplay
6.0
Atmosphäre
6.0
Grafik
6.0
Sound
7.5
Spielspass
6.0
 

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