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Need for Speed: Underground
11. Januar 2004

Nachdem Electronic Arts (EA) mit Need for Speed: Hot Pursuit 2 schon einmal die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der PlayStation 2 aufgehoben haben, bringen sie nun mit Need für Speed Underground die heiß erwartete Fortsetzung eines der besten und schnellsten Arcade-Racers auf der PS2. Diesmal allerdings mit erheblichen Änderungen. So wird man vergeblich nach der für die Reihe eigentlich signifikanten Polizei suchen oder sich hinter das Steuer hochgezüchteter Luxuskarossen klemmen können. Ja, man wird nicht einmal das Tageslicht zu Gesicht bekommen...

Aber der Reihe nach. Schon auf der E3 überzeugte NfS Underground die Fachwelt mit einer atemberaubenden Grafik, die die von NfS HP2 noch einmal toppte und einer tollen Geschwindigkeit. Aber nicht nur das Äußere war überzeugend, auch das (geänderte) Spielprinzip fand Gefallen. So reiht sich Need for Speed Underground auf der PS2 in die Reihe der Night-Street-Racer ein, wie auch schon Midnight Club 2 oder Tokio Extreme Challenge 2. Alle Rennen finden durchgehend bei Nacht in einer Neon-beleuchteten Großstadt statt, was ein verdammt cooles Flair aufkommen läßt. Überall glitzert, leuchtet und funkelt es, im Asphalt spiegeln sich die Lichter und der Lack der Autos glänzt, dass es eine Freude ist. Die Präsentation ist wie immer sehr gelungen. Stylische Menüs und ein cooler Soundtrack überzeugen auf voller Linie. Wobei hier allerdings anzumerken ist, es handelt sich hauptsächlich um Hip Hop, andere Richtungen werden (bis auf ein, zwei Stücke) nicht bedient. Dafür ist das gebotene sehr fein, Stücke von Rancid, Crystal Method Static-H, Rob Zombie oder Mystical bringen Stimmung ins Spiel und teilweise sind die Tracks auch noch EA-exklusiv, also nirgendwo anders zu finden. Auch der Motoren-Sound der Fahrzeuge wird deutlich und kräftig wiedergegeben und die sonstigen Effekte sind ebenfalls sehr gut. Der Sound wird in Dolby Pro Logic II ausgegeben, es dürften also auch (oder gerade) Besitzer einer an die Konsole angeschlossenen Anlage auf ihre Kosten kommen.

Die Spielmodi sind reichhaltig, es gibt nicht nur einfache Runden- oder Strecken-Rennen, sondern mit Drag-Races und Drift-Rennen bringt Need for Speed Underground auch ein bisschen Innovation in Genre. Während es bei den beiden erst genannten hauptsächlich um den ersten Platz bei einem heißen Rennen geht, bietet der Drag-Modus ein Hochgeschwindigkeitsrennen, bei dem es weniger auf fahrerisches Geschick ankommt, als auf perfekten Umgang mit der Gangschaltung. Nur wer geschickt schaltet, seinen Turbo taktisch klug einsetzt und nebenbei den entgegenkommenden Fahrzeugen rechtzeitig ausweicht, hat Chance auf Erfolg. Dieser Modus fordert wie kaum ein anderer, da man ein Auge immer auf der Straße haben muß und gleichzeitig auch den Drehzahlmesser nie vernachlässigen darf, ist aber auch unglaublich motivierend. Die andere Teilneuheit ist der Drift-Modus. Hier geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um möglichst stylisches Fahren (manche mögen so etwas ähnliches schon von Project Gotham Racing 2 für Xbox kennen). Man hat einen Kurs mit meist sehr vielen Kurven vor sich und nun gilt es, dort zu driften was das Zeug hält. Je näher man an der Streckenbegrenzung entlang schlittert, um so mehr Punkte bekommt man, berührt man die Begrenzung allerdings, sind diese Punkte futsch und man bekommt später in der Endwertung auch noch Abzüge. Auch dieser Modus ist absolut motivierend und spaßbringend. Herzstück des Spiels ist der „Underground“ Modus, wo ihr 111 verschiedene Events zu bestehen habt, bis ihr der „König der Nacht“ seid. Hier wird die Story in kurzen Sequenzen und Einspielungen vorangetrieben, doch viel mehr als Fassade ist das nicht. In jedem Rennen gibt es natürlich Geld sowie diverse Extras und Upgrades zu gewinnen, welche man dann in sein Fahrzeug einbauen kann, doch dazu später mehr.

Nun zur Grafik: Schon früh hochgelobt, bringt Need for Speed Underground wirklich teils atemberaubende Effekte auf den Bildschirm. Flimmern sucht man vergebens, die Texturen sind qualitativ meist hochwertig und in keinen Spiel bisher wurde so geschickt und gut auf Licht- und Glanzeffekte gesetzt. In den Rennen ziehen die Lichter der vorbei rauschenden Straßenlampen lange Schweife hinter sich her, die Fahrzeuge sind sehr detailliert und naturgetreu gebaut, im Lack spiegelt sich die Umgebung, auf manchen Streckenabschnitten wabert leichter Bodennebel über die Straße. Allerdings, diese Grafik hat auch ihren Preis. So ist man stets mit höchstens 3 anderen Fahrzeugen unterwegs (den Gegenverkehr mal außen vor gelassen), die Spieglungen auf dem Lack sind kein echtes Environment-Mapping (wie beispielsweise bei Gran Turismo 3), die Fahrzeuge haben kein Schadensmodell und die Framerate bewegt sich stets so um die 25fps, kurze Ruckler nicht ausgeschlossen. Dennoch bietet Need for Speed Underground für PS2-Verhältnisse eine wirkliche tolle Optik und die beste aller bisher erhältlichen Night-Street-Racer. Seltsamerweise hat EA aber daran gespart, Replays einzubauen. So kann man seine Rennen nie noch mal in Ruhe ansehen, was sehr schade ist und gerade bei einem solchen Setting sicher sehr schön gewesen wäre.

Die größte Neuerung bei Need for Speed Underground im Vergleich zu den Vorgängern ist die Möglichkeit, seine Fahrzeuge nun tunen zu können. Außerdem sind es nun auch keine Nobel- und Luxuskarossen, hinter deren Steuer man sich klemmt, sondern alles mehr oder weniger normale Straßenfahrzeuge. Wer nun glaubt, dies würde der Geschwindigkeit Abbruch tun, sieht sich getäuscht. Mit einem voll aufgemotzten Nissan Skyline R34 GTR fährt es sich sicher genauso schnell und edel wie mit so mancher Edelmarke à la Lamborghini oder Ferrari. Zu Beginn stehen natürlich noch nicht alle Fahrzeuge zur Auswahl, diese muß man sich hart in den Rennen verdienen. Man kann sein Auto komplett selbst gestalten, von der Farbe des Lacks über die Felgen bis hin zu den Spoilern und natürlich den inneren Werten kann man so sein ganz persönliches Traumauto basteln. Wobei es mit den inneren Werten natürlich so ist, wenn man ein neues Teil gewinnt, ist das immer besser als das alte und man baut dieses dann normalerweise auch immer sofort ein, hier hat man also keine wirkliche Wahl. Das Aussehen dagegen ist absolut frei und so wird es nur wenige Wagen geben, die sich gleichen.

Und um der Welt auch gleich zu zeigen, was man für ein heißes Geschoss hat, kann man mit bis zu 4 Spielern online antreten. EA hat hierbei auch die Möglichkeit gegeben, gegen PC-Spieler anzutreten, wobei das im Nachhinein wohl doch keine so gute Idee war, da dort doch sehr viel getrickst wird und es teils einfach keinen Spaß macht, gegen cheatende PC-Fahrer anzutreten. Wer sich vor allen Cheats absichern will, hat immer noch die Möglichkeit mit einem Freund am Splitscreen zu fahren. Der Schwierigkeitsgrad von Need for Speed Underground ist eigentlich sehr gut ausgefallen, kann man doch vor jedem Rennen aus 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen. Allerdings birgt das Spiel so manchen Frustmoment, besonders der Gegenverkehr auf vielen Strecken kann einem sehr zu schaffen machen, wenn man teils einfach keine Möglichkeit mehr hat, rechtzeitig auszuweichen. Und ein Crash gegen Ende des Rennens bedeutet leider meist auch das Aus. So muß man viele Rennen auch im leichtesten Schwierigkeitsgrad mehrmals anpacken, bis man die Ziellinie als erster überquert hat.

FAZIT:

Mit Need for Speed Underground schlägt EA erfolgreich ein neues Kapitel seiner bekannten Need for Speed Reihe auf, wenngleich doch auch einige Dinge auf der Strecke geblieben sind. So stört der fehlende Replay-Modus, auch Polizeiautos wären hier und da sicher nicht fehl am Platz gewesen (im Tausch gegen den teils nervenden Gegenverkehr wohl schon gar nicht) und auch der Soundtrack ist trotz aller Brillanz etwas eintönig. Ansonsten kann man dem Spiel aber nicht viel nachsagen, eine schöne Grafik, tolle Präsentation, wirklich gelungene neue Renn-Modi sowie der neu dazugekommene Online-Modus lassen das Spiel schnell in die Spitzengruppe der PlayStation 2 Rennspiele aufsteigen. Daher für alle Need for Speed- und Rennspiel-Fans im allgemeinen absolut empfehlenswert!

[ Review verfasst von Pry ]



Infos zum Spiel
NameNeed for Speed: Underground
SystemPlayStation 2
PublisherElectronic Arts
EntwicklerElectronic Arts
GenreRennspiel
USKohne Altersbeschränkung
Preis59,99 €
PlatinumJa
Release
 20.11.2003
 17.11.2003
Spielerzahl4
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf139 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Need for Speed: Underground
Gameplay
8.5
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.5
Sound
8.5
Singleplayer
8.0
Multiplayer
7.5
 

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