Previews  Reviews     PS5  PSVR2  PS4  PSVR  PS3  Vita  PSP  PS2  Hardware  Specials 
Delta Force: Black Hawk Down
1. Oktober 2005

Wir schreiben das Jahr 1993. In Somalia tobt ein erbitterter Bürgerkrieg zwischen verfeindeten Clans und Stämmen. Die Vereinten Nationen beschließen, Hilfsgüter in das vom Krieg zerstörte Land zu schicken. Diese Lieferungen erreichen jedoch nie die Bevölkerung, sondern werden von Warlords und Stammesführern abgefangen, um die eigenen Truppen zu versorgen. Daraufhin schicken die USA Marines nach Somalia, die die Nachschubwege sichern und Warenlager bewachen. Tatsächlich scheint es kurzzeitig zu gelingen, endlich die hilfsbedürftige Bevölkerung zu erreichen. Doch nach immer häufiger werdenden Anschlängen gegen die eigenen Truppen, entschließen sich die USA, die Hauptverantwortlichen zu töten. Mit Hubschrauberangriffen auf Mogadischu versuchte man, jede Männer zu töten, die für das Übel verantwortlich waren. Als dann schließlich Geheimdienste diese ausmachen, entsenden die USA Spezialtruppen der Delta Force um sie zu eliminieren... und hier beginnt euer Einsatz... Black Hawk Down...

Das Gameplay

Delta Force: Black Hawk Down ist die Umsetzung des gleichnamigen PC Ego-Shooters, der vor gut zwei Jahren erschien. Man hat sich also eine ganze Weile Zeit gelassen, das Spiel auf Konsole zu portieren. Zu Beginn wird man in einer Art Einführungsmission erstmal mit der Steuerung vertraut gemacht, alle die auf PS2 schon einmal Ego-Shooter gespielt haben, sollten damit keine Probleme haben, sie orientiert sich weitgehend an der normalen Steurung dieses Genres auf Konsole. Auch Neueinsteiger werden sich schnell zurecht finden, sie ist schnell und einfach zu verstehen. Wer ältere Delta Force Spiel vom PC her kennt, wird sich sicher deren eher taktischer Natur erinnern... und wird bei Black Hawk Down wohl etwas erstaunt sein. Taktik ist hier nämlich nur noch selten gefragt, vielmehr wurde das Spiel zu einem astreinen Action-Shooter umgestaltet. Ob das nun gut oder schlecht ist, mag jeder selbst entscheiden, ich persönlich hätte einen etwas taktischeren Einschlag befürwortet. Die Missionen an sich sind alle recht ähnlich gestrickt, meist gilt es irgendetwas zu sichern, einen Konvoi zu bewachen oder zu eingeschlossenen Kameraden vorzustoßen. Allerdings wurden alle 16 Missionen sehr gut in Szene gesetzt, so das man hier nicht über fehlende Abwechslung klagen kann. Ihr zieht stets mit drei eurer Kameraden los, denen ihr über Headset (á la Socom) auch Befehle erteilen könnte. Dies funktioniert recht gut und gibt dem Spiel noch einen atmosphärischeren Touch, ist es doch viel schneller und intuitiver in der Hitze des Gefechts Befehle zu bellen als sich durch irgendwelche Meüns zu klicken. Aber auch diejenigen, wo nun kein Headset haben, können beruhigt sein, man kann die Befehle auch relativ schnell über das Digi-Kreuz geben. Ob ihr nun neue Munition braucht, verwundet seid, eure Leute ein Haus stürmen lassen wollt oder sie euch einfach nur Dekcung geben, alles geht schnell und funktioniert prima. Auch die KI eurer Kameraden ist okay, sie stehen nur selten im Weg rum oder machen irgendwelche unnützen Aktionen. Lediglich die Wegfindung scheint manchmal etwas zu hapern bzw. scheinen sie springen nicht sonderlich zu mögen, denn in manche Gegenden, wo ihr problemlos hinkommt, wollen sie euch einfach nicht folgen. Das bleibt aber zum Glück die Ausnahme und fällt nicht weiter störend ins Gewicht. Die KI eurer Gegner dagegen ist meist, gelinde gesagt, ziemlich hohl, im Grunde agieren sie nur als Kanonenfutter und ihre Gefährlichkeit macht mehr die Masse als der Waffeneinsatz des Einzelnen. Der Schwierigkeitsgrad ist alles in allem ziemlich fair, es gibt eigentlich keine Stellen, wo man nach dem Trial & Error Prinzip vorgehen muß. Was ich Novalogic auch positiv zu Gute halten muß, ist dass sie im Handbuch recht ausführlich und sachlich auch auf die Geschichte des Somalia-Krieges und der im Spiel vorkommenden Einsätze eingehen, keine Selbstverständlichkeit mehr heutzutage. Gespeichert wird immer am Ende eines Feldzuges, zwischendurch gibt es aber recht sinnvoll verteilte Checkpoints, so dass man nach einem Ableben nicht zwingend wieder die ganze Mission von Anfang an beginnen muß. Der Schwierigkeitsgrad ist ziemlich fair, es gibt keine Szenen, die man quasi durch das Trial & Error Prinzip bestehen muß. Die Missionsgebiete sind meist sehr groß und umfangreich gestaltet, Schlauchartige Level wird man hier so schnell nicht finden. Das kommt natürlich auch der Atmosphäre zu Gute, man fühlt sich wirklich wie in einem großen Kriegsgebiet, überall kracht und feuert es, Hubschrauber jagen über die Köpfe und Explosionen  erschüttern den Fernseher. Zudem hat man dem Spiel eine kleine Rollenspieleinlage beschert, nach jeder abgeschlossenen Mission gibt es Sterne, deren Zahl sich nach dem Erfolg bei der jeweiligen Mission richtet. Für diese Sterne kann man dann seine Fähigkeiten verbessern, sich neue Waffen kaufen oder spezielle Extras besorgen. Das ist zwar nichts wirklich besonderes, aber eine sehr interessante Komponente für ein Action-Spiel wie Black Hawk Down.

Multiplayermodus

Auch hier hat das Spiel einiges zu bieten. Da wäre zuerst der Cooperative-Split-Screen Modus, bei dem ihr mit einem Freund zusammen in die Schlacht ziehen könnt. Zwar wird die Grafik hier manchmal etwas ruckelig, aber es bleibt immer spielbar. Wer seinen Freunden dagegen lieber was auf die Mütze geben will, für den gibt es den Online-Modus, wo ihr mit bis zu 32 Spielern in die Schlacht ziehen könnt. Jawohl, richtig gehört, mit bis zu 32 Spielern! Damit bietet Black Hawk Down fast das Doppelte wie die meisten PS2-Online-Spiele! Der ganze Service läuft hier über Gamespy, dort müßt ihr einen (kostenlosen) Account einrichten und los geht´s. Ich war selbst erstaunt, dass Spiel läuft auch mit 32 Spielern ziemlich lagfrei und flüssig, ein guter Ausbblick auf die Zukunft des Online-Spiels auf Konsole! Also Modi gibt es die altbekannten Sache wie Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the Flag oder King of the Hill. Hier also nichts wirklich besonderes, aber diese Modi haben sich nicht umsonst als die Erfolgreichsten im Online-Spiel durchgesetzt. Eine Unterstützung für LAN gibt es leider nicht, lediglich einen Split-Screens Modus für bis zu vier Spieler (Multitap) ist noch dabei. Hier wird es manchmal aber schon etwas arg ruckelig. Alles in allem aber ein hervorragendes Multiplayer-Paket, was Novalogic da geschnürrt hat.

Grafik

Sie ist ein etwas zweischneidiges Schwert. Im Grunde ist sie sehr solide, bietet eine meist stabile Framerate, kein Flimmern und auch keine besonderen Grafikfehler. Das alles meist recht einfarben gehalten ist, lieht hauptsächlich am Szenario in der Wüste als an der Grafikengine selber. Die Effekte wie Explosionen oder Mündungsfeuer sehen ganz gut aus, wenngleich manchmal sie etwas grobpixelig erscheinen. Die Texturen sind ebenfalls nichts besonderes, erfüllen aber ihren Zweck, solange man ihnen nicht zu nahe kommt. Dann scheint es nämlich so, als hätten sie nur eine sehr geringe Farbtiefe und erinnern irgendwie an die Anfänge der 3D-Spiele. Die Gegner und Soldaten sind halbwegs gut animiert, hier hätte man zwar noch mehr machen können, aber es stört auch nicht. Der Hintergrund im Spiel wird von einer Art Blurr-Effekt meist etwas verschwommen dargestellt, das verhindert Flimmern und zuviele Treppchen und passt in einem Wüstenszenario auch ganz gut. Die Waffen sehen fast alle gut und detailliert aus, hier kann man auch nicht meckern.

Sound

Hier stimmt eigentlich wieder alles. Fette Explosionen dröhnen durch den Subwoofer, von allen Seiten kracht es, heulende Düsenjäger und Hubschrauber lassen den Boden erzittern und auch die (deutsche) Sprachausgabe der Soldaten klingt gut. Die Geräusche der einzelnen Waffen unterschieden sich deutlich und klingen, soweit ich das beurteilen kann, auch recht authentisch.

FAZIT:

Wer auf Ego-Shooter mit reelem Hintergrund steht und die PC-Version von Black Hawk Down noch nicht hat, kann bedenkenlos zugreifen. Es erwartet einen ein gutes und actiongeladenes Spektakel, dass zwar zu keinem Zeitpunkt besonders aus der Masse hervorsticht (vom Multiplayer einmal abgesehen), aber auch keine besonderen Schwächen hat. Taktiker sollten dagegen lieber die Finger davon lassen, mit den früheren Teilen der Delta Force Serie hat das Spiel nur noch wenig zu tun. Auch ein  Haken an der Sache: Die PC-Version gibt es inzwischen vielerorts schon sehr günstig zu kaufen, wofür man auf PS2 dagegen den Vollpreis zahlen muß. Hier hätte sich Novalogic mit der Umsetzung ruhig etwas mehr beeilen können.

[ Review verfasst von Pry ]

Pluspunkte:

  • Sehr guter Multiplayer
  • Sprachbefehle möglich
  • Klasse Atmosphäre

Minuspunkte:

  • Doofe Gegner
  • Manchmal etwas pixelige Grafik
  • Wenig Taktik



vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern

Screenshot Galerie
Delta Force: Black Hawk Down
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
7.5
Sound
8.5
Singleplayer
8.0
Multiplayer
8.5
 

Impressum - Team - Cookie-Policy - Datenschutzerklärung

Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber.
All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.

Copyright © 2011 chrizel
Powered by KooBI 2.2 © 2004
dream4