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Rainbow Six: Vegas
2. September 2007

Das waren noch Zeiten - als wir uns gemeinsam auf LAN Partys durch das erste Rainbow Six Spiel bzw. dessen Nachfolger „Rouge Spear“ (beides PC) schlugen. Schon damals konnte das intensive Spielgefühl überzeugen und besonders im Team machten die Missionen eine Menge Spaß. Allerdings bestand auch immer eine hohe Frustgefahr, denn bereits ein Treffer genügte, um den Game Over Bildschirm zu sehen. Mein Gott - man kann es mit dem realistischen Anspruch auch übertreiben. Glücklicherweise kommt das neue Rainbow Six weitaus benutzerfreundlich daher und verzichtet größtenteils auf solche Martyrien. Wer mehr über das PS3 Sommer-Highlight erfahren will, sollte aufmerksam die nächsten Zeilen lesen, denn da verraten wir euch, warum „Rainbow Six: Vegas“ diese Auszeichnung mit Fug und Recht verdient.

Banditen, Terroristen und Kameradschaft

Der Untertitel des Spieles mag zwar „Vegas“ lauten, aber das bedeutet noch lange nicht, dass man sofort in der bekannten Glücksspielmetropole auch startet. Stattdessen beginnt das Abenteuer in Mexiko, wo man mit zwei Teammitgliedern die Terroristin Irena Morales dingfest machen soll. Während der Helikopter noch über der Stadt kreist, erfolgt bereits das interaktive Briefing. Neben den Missionszielen, dar man sich hier auch in aller Ruhe ausrüsten. Kurz darauf seilt man sich dann stilecht ab und erkundet das verschlafene Städtchen auf eigene Faust. Die ersten Schritte sind jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, was in erster Linie daran liegt, dass die integrierten Hilfen allesamt eher schlecht als recht umgesetzt wurden. Selbst der dünne Lappen alias Handbuch dient lediglich mit rudimentären und spärlichen Informationen. Sorry, aber bei einem Spiel, das mehr als drei Tasten für die Bedienung benötigt, muss es zumindest eine vernünftige Anleitung geben, in der man wichtige Sachen nachschlagen kann. Davon abgesehen, macht sich bereits in den ersten Spielminuten eine extreme Anspannung breit. Still und heimlich schleicht man sich durch die dunklen Gassen, immer auf der Hut vor gegnerischen Schurken, die ihre SMG`s bereits im Anschlag halten. Geschicktes Vorgehen ist somit schon am Anfang Trumpf, weshalb man sich am Besten gleich einen Schalldämpfer auf die Waffe montiert, damit man bei einem Schusswechsel nicht gleich die ganze Terrorbande auf dem Hals hat. Zusätzlich sollte man bei schlechten Lichtverhältnissen die Nachtsicht oder Thermosicht aktivieren, um die Feinde gezielt eliminieren zu können. Deckung spielt dabei natürlich auch eine große Rolle. Mit der L1 Taste kann man sich jederzeit an Häuserwände lehnen oder hinter Mauern verkriechen. Um jedoch aus dem sicheren Schutz heraus feuern zu können, bedarf es einiger Übung, denn man muss den linken Analogstick exakt waage- bzw. senkrecht halten, damit man einerseits um die Ecke schielen kann und andererseits auch noch manuell Zielen darf. Geht diese Aktion nämlich schief, haben die Terroristen in Windeseile den Spieler ausgemacht und feuern aus allen Rohren. Zwar stirbt man nicht mehr sofort bei einem Treffer, aber allzu viel kann man nach wie vor nicht aushalten. Kurze Verschnaufpausen hinter der Deckung bewirken allerdings Wunder, da sich die Lebensenergie wieder regeneriert. Jetzt kommen die Kollegen ins Spiel. Den beiden computergesteuerten Helfern kann man einfache Befehle erteilen (z.B: Infiltration oder Sturm) und sie manuell in die gewünschte Richtung via X-Taste manövrieren. Das System funktioniert sehr gut, weswegen man die Computer Kollegen oft als Schutzschilde missbrauchen kann. Aber Achtung, sollten die Beiden ins Sperrfeuer geraten, gehen auch sie zu Boden. Anspruchsvoller wird die Sache, wenn man die KI Soldaten strategisch einsetzen will, um zum Beispiel von zwei Seiten einen Raum zu stürmen. Dazu sollte man vorher mit der Wurmkamera unter der Tür hindurchspähen (cool gelöst dank Sixaxis Bewegungssteuerung) und ein paar Ziele (sofern möglich) markieren. Als nächstes positioniert man die Kollegen an der einen Tür und man selbst geht zur anderen. Jetzt gibt man nur noch das Kommando zum Stürmen (mit Rauchgranate oder ohne) und schon hätte man ein paar Geiseln aus den Klauen der Entführer gerettet. Hätte - denn im späteren Spielverlauf darf man nicht mehr gemütlich planen, sondern muss schnell und akkurat handeln. Andernfalls segnen die Geiseln das Zeitliche, denn die Terroristen fackeln nicht lange…

Fear and loathing Las Vegas

Vom Schwierigkeitsgrad her, zeigt sich der Titel fordernd, aber niemals unschaffbar. Gegen Ende hin wird es trotzdem manchmal eng, denn in den verwinkelten Casinos und Restaurants verstecken sich die Bösewichter besonders gewieft. Noch dazu trifft man oftmals auf ganze Armeen, anstatt auf einzelne Gegner. Zumindest ab und an wäre deshalb die Möglichkeit, zusätzliche Granaten aufzunehmen und Munition nachzufüllen, nicht verkehrt gewesen. Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass man zwischendurch auch mal auf sich alleine gestellt ist. Dann kommt richtiges Ego-Shooter Flair auf. Überhaupt spielt sich „Vegas“ für einen Taktikvertreter recht flott. Wobei man nicht vergessen darf, dass der Fokus gegenüber den letzten PS2 Spielen wieder stärker auf einen realistischen Anspruch gelegt wurde. Dieses Mal muss man somit nicht nur Geiseln befreien, sondern auch Bomben entschärfen und VIP`s eskortieren. Sollte man aus Versehen dennoch versagen, darf man fast immer den kompletten Abschnitt von vorne beginnen, da Checkpoints nicht nur rar gesät sind, sondern auch vielmals deplaziert wirken. Wer den Einzelspielermodus irgendwann einmal beendet hat, kann sich daraufhin Online richtig austoben. Neben diversen Mehrspielermodi wie Terroristenjagd, Team-Scharfschütze, Attentat und Angriff und Verteidigung wartet auch noch ein umfangreicher Kooperationsmodus darauf, entdeckt zu werden. Gerade dieser Koop Modus (man kann die Einzelspielerkampange mit bis zu drei Freunden gemeinsam durchspielen) macht eine Menge Spaß und fühlt sich dank optionaler Headset Unterstützung besonders realistisch an. Am Ende ist schon alleine der umfangreiche Mehrspielermodus sein Geld wert und Freunde von gepflegter Onlineunterhaltung sollten sich „Vegas“ keinesfalls entgehen lassen. Bevor ich mich jetzt der technischen Seite des Spieles zuwende, noch ein paar Worte zur Story. Es mag ja sein, dass Hardcore Rainbow Six Fans, die Hintergrundgeschichte von „Vegas“ als beste Backgroundstory der ganzen Serie abfeiern und vielleicht ist das auch so (immerhin kann man sich erstmals mit den Charakteren halbwegs identifizieren), aber wirklich toll in Szene gesetzt wurde die Geschichte trotzdem nicht. Weder schöne Zwischensequenzen noch irgendwelche Überraschungen gibt es im Storyverlauf. Von einem Tom Clancy - Thriller - zu sprechen, wäre also eine dreiste Lüge. Für mich stellt dieser Aspekt einen der größten Schwachpunkte des Titels dar und einem möglichen Nachfolger würde eine cineastischere Inszenierung besonders helfen.

Unreal(ity) V3.0

Das Positive vorneweg: Trotz Unreal 3 Engine sieht das Spiel seinem Xbox360 Pendant fast zum Verwechseln ähnlich. Allerdings hätte man nach einem halben Jahr zusätzlicher Entwicklungszeit auch noch einiges verschönern können. Insbesondere die Framerate fällt immer noch nicht befriedigend aus und lässt das Geschehen oftmals zähflüssig ablaufen. Besonders auf Full HD (1080p) skaliert, macht sich das extrem negativ bemerkbar. Von diesem ätzenden Fauxpas abgesehen, macht der Titel aber dennoch eine gute Figur. Die Charakteranimationen fallen sauber und flüssig aus, die Levelgröße ist teilweise beeindruckend und die vielen Details, Licht- und Schatteneffekte wissen auch zu überzeugen. Insbesondere die Casinos in Las Vegas versprühen eine Menge Charme und verleihen dem Titel eine eigentümliche Note - schließlich ist man es ja sonst eher gewohnt, auf Bohrinseln, Haziendas und Winterschlössern herumzuschleichen. Die musikalische Untermalung passt da gut zum Geschehen. Während in Mexiko einheimische Klänge im Hintergrund ertönen, werden die Ohren in Vegas mit „Fahrstuhlmusik“ und Popsongs verwöhnt. Die deutsche Sprachausgabe fällt auch hochwertig aus, so dass es auf diesem Gebiet keine großartigen Sachen zu beklagen gibt.

FAZIT:

Holla! Was für eine positive Überraschung. Das neueste Rainbow Six Spiel bleibt seinen Wurzeln zwar nach wie vor treu, hievt aber das Gameplay, den Bedienkomfort, die Multiplayeroptionen und die Grafik auf das nächste Level. Zwar existieren auch hier noch ein paar Mängel, aber das Gesamterlebnis ist so dermaßen packend inszeniert wurden, dass man über die wenigen Unzulänglichkeiten problemlos hinwegsehen kann. Insbesondere - und das sollte an dieser Stelle noch einmal extra betont werden - der Multiplayermodus wird auch noch Wochen nach Beendigung der Einzelspielerkampagne an den TV-Schirm fesseln. Somit bleibt nur zu sagen: Kaufen – „Vegas“ ist zurzeit der gelungenste Taktikshooter auf dem Markt und ein erstklassiges Spiel für die PlayStation 3.

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Cooles Ambiente
  • Tolle Spielbarkeit
  • Genialer Multiplayermodus

Minuspunkte:

  • Technische Schwächen
  • Zu wenig Checkpoints
  • Paar Macken bei der Bedienung


Infos zum Spiel
NameRainbow Six: Vegas
SystemPlayStation 3
PublisherUbisoft
EntwicklerUbisoft
GenreTaktik-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
Preis61,99 €
PlatinumNein
Release
 28.06.2007
 26.06.2007
 28.06.2007
Spielerzahl14
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Rainbow Six: Vegas
Gameplay
9.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.0
Sound
9.0
Spielspass
9.0

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