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Comet Crash
8. Oktober 2009

Tower Defense hat sich mittlerweile im PSN etabliert, doch Comet Crash will das Genre vorantreiben und gibt dem Spieler durch RTS-Elemente endlich die Möglichkeit, selbst in die Offensive zu gehen. Gelingt Pelfast der Genre-Mix oder bleibt die klassische Variante die bessere Wahl?

Vorwärtsverteidigung im All

Auf vier, sich leider nur farblich unterscheidenden, Kometen streiten sich bis zu vier Parteien um die Vorherrschaft. Wieso und warum bleibt im Dunklen, aber viel wichtiger ist das Wie. Zum einen baut man sich aus vier verschiedenen Türmen eine schlagkräftige Verteidigung zusammen und schießt sich durch gegnerische Einheiten. Zum anderen kann der Spieler zwei Gebäude bauen, die unterschiedliche Einheiten produzieren. Dabei stehen nicht nur Kampfeinheiten wie Panzer und Flugdrohnen zur Auswahl, sondern auch Unterstützungseinheiten, die Gegner bekehren oder Türme kurzzeitig deaktivieren. Abgerundet wird das Ganze durch Tore, die nur für die eigenen Einheiten passierbar sind und Turmupgrades zur Verbesserung von Schaden, Reichweite und Feuergeschwindigkeit. Bezahlt wird mit Thorium, einem Mineral, das man durch den Abschuss von Asteroiden gewinnt, die über das Spielfeld fliegen. Leider bleibt bei den 28 Levels die Abwechslung auf der Strecke. Lediglich einige ab und an eingestreute puzzleähnliche Level fordern uns zum Verlassen der Routine auf. Dort muss man durch geschickt platzierte Blockaden den Weg der Gegner zur eigenen Basis verlängern, während die eigenen Einheiten auf möglichst kurzem Weg die gegnerische Basis zerlegen.

Rushing is king!

Das klingt soweit mehr nach StarCraft als nach klassischem Tower Defense und auch nach viel Mikromanagement, doch hier hat Pelfast an den richtigen Stellen vereinfacht. Einheiten müssen nicht selbst gebaut werden, denn sobald das Gebäude steht, geht alles automatisch. Der Spieler muss die Einheiten auch nicht durch die Gegend schicken, denn sie nehmen stets den kürzesten Weg zum Gegner. Lediglich der Angriffsbefehl muss per rechtem Analogstick erteilt werden; je nach dem, wie lange der Stick gedrückt wird, wird entweder ein kleiner Spähtrupp oder gleich die ganze Armee auf die Reise geschickt. Leider wurde ein lästiges Element ebenfalls aus dem RTS-Genre übernommen, nämlich das Rushing, also das möglichst schnelle Überrennen des sich noch aufbauenden Gegners mit vielen schwachen Einheiten. Spätestens nach knapp der Hälfte der Level ist es nicht mehr ohne Weiteres möglich, sich selbst durch eine gute Verteidigung fast beliebig lange zurückzuziehen bis die eigene Armee übermächtig groß ist. Es ist zudem unmöglich, dem Gegner jegliche Wege zur eigenen Basis abzuschneiden, sodass man sich auch nicht einigeln kann. Durch die bereits vorgebaute Gegnerbasis hält man auch mit extrem vielen Türmen dem Ansturm nach kurzer Zeit nicht mehr stand und wird so gezwungen, so früh wie möglich zu rushen. Da Türme nur durch andere Türme zerstört werden können und nicht durch Einheiten, kann man die gegnerische Verteidigung nur schwächen - richtig auseinandernehmen kann man sie so nicht. Dieser Zwang zu einem bestimmten Spielstil verursacht unnötigen Frust, denn ansonsten ist die Schwierigkeitskurve größtenteils gelungen, auch wenn es später ziemlich knackig wird. Es gibt zwar drei Schwierigkeitsgrade, doch einen Unterschied konnte ich nicht feststellen. Schade ist ebenfalls, dass der Computergegner nicht auf die Thorium-Asteroiden angewiesen ist, weil so ein taktischer Aspekt zur Bezwingung des Gegners wegfällt.

Cleaner Sci-Fi-Minimalismus

Wie die meisten PSN-Titel läuft auch Comet Crash in ruckelfreien 1080p, doch selten ist mir dies in einem Spiel so wenig aufgefallen wie hier. Gebäude und Einheiten sind zwar klar designt und schnell zu erkennen, erinnern dafür aber auch an grafisch längst vergangene Zeiten. Ein Panzer ist nicht mehr als ein fahrender Würfel, ein Späher ist eine verzerrte Pyramide. Die minimalistische Grafik ermöglicht es daher, mehrere hundert Einheiten gleichzeitig auf dem Bildschirm zu haben, was dem Spielfluß nur gut tut. Die musikalische Untermalung ist zurückhaltend und besteht leider nur aus wenigen Stücken. Glücklicherweise unterstützt Comet Crash eigene Musik per XMB, um so der ansonsten schnell einkehrenden Langeweile im Gehörgang vorzubeugen. Auch eigene Videos lassen sich aufnehmen, die entweder gleich zu Youtube hochgeladen werden können oder auf der Festplatte gespeichert werden.

Lokaler Kometenkrach bevorzugt

Mehrspieleroptionen bietet Comet Crash einige, nur nicht die, die man erwarten würde. An der Kampagne dürfen sich bis zu drei Spieler im Coop versuchen, wobei jeder Spieler seine eigene Basis nebst Ressourcen hat und sein eigenes Schiff fliegt. Maximal vier Spieler haben im Battle-Modus Platz, der sich vielfältig anpassen lässt: es können individuelle Teams gebildet werden oder jeder gegen jeden kämpfen - stärkere Spieler lassen sich dabei mit einem Handicap belegen, um die Chancengleichheit zu wahren. Auf zwölf Maps verschiedener Größe und Ressourcenverfügbarkeit kann man's dann richtig krachen lassen. Einen richtigen Online-Modus gibt es unverständlicherweise nicht, sondern nur Leaderboards, in denen aber nur auftaucht, wer im höchsten Schwierigkeitsgrad spielt.

FAZIT:

Wer das Gefühl hat, dass das Genre Tower Defense stagniert und nach sinnvoll umgesetzten Neuerungen mit eingängiger Steuerung sucht, wird hier fündig. Wer sich von der Puristengrafik und einem teilweise knackigen Schwierigkeitsgrad nicht abschrecken lässt und auf lokale Scharmützel steht, kommt auf seine Kosten. Ein dickes Minus ist der fehlende Online Multiplayer, die fehlende musikalische Abwechslung und die optisch tristen Level, daher sollten zumindest einige Lieblingslieder auf der Festplatte liegen. Das Rushing-Problem drückt teilweise recht ordentlich auf die Spaßbremse, wenn einem dieser Spielstil nicht zusagt und man eher der Aufbau-Typ ist, der sich gerne etwas mehr Zeit nimmt. Trotz des eigentlich gelungenen Spagats zwischen Tower Defense und Echtzeit-Strategie fehlt der letzte Schliff, sodass die Wertung nicht höher ausfallen kann, auch wenn nicht viel dazu fehlt.

[ Review verfasst von Sanguinis ]



Infos zum Spiel
NameComet Crash
SystemPlayStation 3
E-Distribution only
PublisherPelfast
EntwicklerPelfast
GenreStrategie
USKab 12 Jahren
PEGI3+
Preis7,99 €
PlatinumNein
Release
 08.10.2009
 04.02.2009
Spielerzahl4
SpracheNicht vorhanden
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenJa
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
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