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WWE 2K15
15. Dezember 2014

Wrestling ist in Deutschland nicht unbedingt Trendsportart Nummer 1 und das obwohl Tim Wiese gerade ordentlich die Werbetrommel für die WWE in Deutschland rührt. In den USA ist Wrestling dagegen was ganz besonderes und nach der Pleite von THQ übernimmt nun 2K Sports die Entwicklung der Spiele. Mit WWE 2K15 auf der PS4 sollte jetzt alles neu und besser werden und ob dies auch stimmt, klären wir für euch.

What a reversal!

Gameplaymäßig kommt mit WWE 2K15 definitiv keine Revolution, aber durchaus ein paar Änderungen. So gibt es neuerdings eine dreigeteilte Ausdauer- und Lebenspunkteanzeige. Die Ausdaueranzeige verfügt über drei Balken und signalisiert eben wie stark der Spieler noch ist. Wer also von Beginn an wie ein Berserker auf den Gegner einprügelt, hinterlässt zwar bleibenden Eindruck, aber hat dann Probleme aufzustehen, wenn der Gegner einem einen heftigen Schlag verpasst. So muss man hier das Gleichgewicht halten und aufpassen, denn sobald ein Balken mal weg ist, bekommt man ihn nicht wieder. Nur innerhalb eines Balkens regeneriert die Ausdauer mit der Zeit. Zudem findet sich unterhalb der Ausdaueranzeige die sogenannte „Schwung“-Anzeige, die nach erfolgreichen Angriffen steigt. Je nach Charakter steigt sie schneller oder langsamer und erreicht sie 100% erhält man einen Signature Move. Kann man diesen erfolgreich ausführen, erhält man sogar einen Finisher-Move. Kann der Gegner diesen aber Kontern verliert man seinen Signature oder Finnischer Move und der Gegner erhält die Möglichkeit für einen Finisher. Obwohl man also den Gegner an die Wand spielt, kann durch einen Konter der komplette Kampfverlauf über den Haufen geworfen werden. Kontern ist sowieso das halbe Leben in dem Spiel. Denn nur so kann man sich gegen die Angriffe der Gegner wehren. Wer das Kontern nicht drauf hat, wird leider keine Chance haben. Ansonsten ist das Gameplay im Kern identisch geblieben, auch wenn die Griffe jetzt in eine Art Schere Stein Papier Spiel ausarten. Denn sobald man einen Gegner in die Mangel nehmen möchte, hat man die Wahl zwischen drei Griffen, wie im Schere-Stein-Papier Prinzip. Je nachdem wer gewinnt, hat derjenige Spieler dann die Oberhand und kann seinen Gegner dann beackern. Die Position kann auch gewechselt werden, indem man den rechten Analogstick in eine bestimmte Position bringt und hält. Der Gegner kann sich so auch befreien und es kommt am Ende darauf an, wer schneller ist. Leider nicht sonderlich herausfordernd, da der Ausgang davon nur mit Glück zu tun hat. Ansonsten hat sich nicht viel getan und viele der Kampfanimationen wirken immer noch etwas steif, aber immerhin merkt man es beim Spielen kaum.

Spielmodivielfalt ade?

In WWE 2K15 gibt es für Fans diverse Spielmodi. Leider nicht unbedingt mehr als früher. Denn wer sich die möglichen Matcharten im Exhibition-Modus anschaut, wird erschrocken feststellen, dass eine nicht unscheinbare Anzahl im Gegensatz zur Last-Gen Version fehlt. Dazu zählen z.B. 1 vs. 1 Ladder Matches, Triple Threat mit keinen Disqualifikationen, Elimination Chamber Tag mit sechs Mann usw. Es dürften an die 20 Spielmodi fehlen, was schon eine starke Leistung seitens 2K Sports und Yukes Entertainment ist. Aber als wäre das schon nicht schlimm genug, fehlen auch noch diverse Creation Möglichkeiten. Man kann nämlich keine Diven erstellen, keine eigenen Titel, Arenen oder Musik und die Liste geht noch viel weiter und würde den Rahmen des Reviews definitiv sprengen. Übrigens hat es 2k Sports nicht geschafft den Facescan aus NBA 2K15 in WWE 2K15 zu implementieren, was dazu führt, dass man „nur“ ein Bild von sich importieren und im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kämpfer klatschen kann. Denn besonders überzeugend sind die Ergebnisse eher nicht und sind schade, da man für den Karrieremodus einen eigenen Kämpfer erstellen kann. Dieser ist einer der nicht gestrichenen Modi und orientiert sich dieses Jahr am MyCareer Modus aus NBA 2K15. Man bekommt also eine komplette Westling-Karriere von der NXT bis zur WWE Championship und muss sich erst hochkämpfen, seinen Kämpfer verbessern und sobald man im TV zu sehen ist in Rivalitäten gegen andere Wrestler durchsetzen. Der ganz normale Wrestling-Alltag eben. Besonders entscheidend ist es den eigenen Kämpfer zu verbessern. Dies geschieht über Talentpunkte, die man fürs Kämpfen erhält. Je nachdem wie gut man die Zuschauer unterhalten hat, erhält man mehr oder weniger davon. Die Punkte können dann anschließend in einzelne Skills des Wrestlers investiert werden. Im Kern klingt das alles recht schön, aber der Modus an sich ist recht Dröge aufgebaut und eigentlich kämpft man einfach nur ohne Ende und hat relativ wenig Einfluss auf die eigene Karriere. Hier ist sicher noch mehr Dramapotenzial vorhanden. Neben dem Karrieremodus verfügt das Spiel auch über die WWE-Welt, in der man sich quasi seine eigene WWE erstellen und nachspielen kann. Hier werden also neue Rivalitäten erstellt, die Kämpfer der einzelnen Rooster eingerichtet und man zieht eben die Strippen im Hintergrund und kann die Kämpfe dann anschließend nachspielen. Wer möchte kann die Kämpfe aber auch simulieren und sich nur die Konsequenzen daraus anschauen.

Etwas interessanter ist dagegen schon der 2K Showcase Modus. Hier geht es um die Rivalitäten der Wrestler untereinander. Davon gibt es zwei im Spiel. Einmal zwischen John Cena und CM Punk und „TODODODODO“. In beiden spielt man den Werdegang der Rivalität mit allen denkwürdigen Ereignissen nach und muss während der Kämpfe auch diverse Ziele erreichen, um den Verlauf der Geschichte nachzustellen. Beispielsweise muss man so in einem Kampf gegen John Cena diesen unbedingt durch einen Pinfall besiegen usw. Hier wird das Spielgeschehen dann auch durch die allseitsbekannten Unterbrechungen durch andere Kämpfer aufgelockert und es kommt dem echten WWE Geschehen am nächsten. Unterstützt wird die Geschichte auch noch durch Originalausschnitte aus den einzelnen WWE Sendungen, die schon fast Doku-Charakter haben. Leider gibt es nur die zwei Rivalitäten, die auch noch etwas kurz sind. Mehr gibt es nur gegen Geld, was einen etwas faden Beigeschmack hinterlässt. Da wirkte der „Road to Wrestlemania“ Modus im letzten Jahr deutlich umfangreicher und man hat wieder das Gefühl einen Rückschritt zu machen.

WWE Online

Wer möchte kann in WWE 2K15 natürlich auch online spielen. Zur Wahl stehen dabei private Matches gegen Freunde oder eben Matchmaking, was hier im Hintergrund passiert. Wer es also anschaltet, kann sich die Zeit im Spiel vertreiben und wird benachrichtigt, sobald ein Gegner gefunden wird. Das funktioniert leider nicht immer zuverlässig und manchmal fragt man sich, ob er noch sucht oder sich schon aufgehangen hat. Wenn man dann ein Match gefunden hat, wird es nicht unbedingt besser. Denn ein Großteil der Online-Matches sind dank unglaublich großer Lags kaum spielbar. Um vernünftig kontern zu können, müsste man hellsehen können, was das komplette Spielgeschehen ad absurdum führt. Hier muss definitiv der Netzcode nachgebessert werden, da so die Kontermechanik nicht zu gebrauchen ist.

Babysteps

Grafisch hat WWE 2K15 auf der PS4 durchaus einen großen Schritt gemacht, was in Anbetracht der angestaubten Vorgänger auch kein großes Problem sein sollte. Leider ist der Schritt aber nicht riesig und kein Vergleich zum grandiosen grafischen Auftritt von NBA 2K15. So sind einige Charaktermodelle wirklich schön und lebensnah und andere wiederum sind hässlich und wirken eher wie High-Res Modelle des letzten Jahres. Das ist schon ziemlich schade, vor allem wenn dann auch die Animationen kaum angepasst wurden und weiterhin etwas steif daherkommen. Fragwürdig ist auch, dass beim Einzug der Wrestler schon im Ring stehende Wrestler einfach wieder verschwinden, weil der Einzug einfach nur ein Video ist. Immerhin gibt es weniger Clipping-Fehler als früher und das Spiel läuft auch stabil und kommt ohne Aliasing oder Tearing daher. Musikalisch hat 2k Sports auch etwas fragwürdige Entscheidungen getroffen. Da viele WWE-Stars im Einzug sich eher für rockige Songs entscheiden, könnte man auch einen entsprechenden Soundtrack erwarten. Dieser wirkt aber eher so, als ob jemand die Radio-Charts kopiert hätte. Statt Rock gibt es eher Pop und das passt teilweise gar nicht zu dem Spiel. Inakzeptabel ist auch die Tatsache, dass Wrestler im Kampf völlig ohne Sprache auskommen müssen. Keine Schreie, kein Schnaufen, nichts. Nur das Klatschen bei den Angriffen ist zu hören. Dafür wurden immerhin die Kommentatoren etwas verbessert, die nun ein paar mehr Phrasen auf Lager haben. Zu guter Letzt noch etwas zu den Ladezeiten. Diese sind wirklich unter aller Sau. Das man relativ lange vor einem Kampf warten muss, ist noch zu verkraften. Warum man aber bei fast jedem Klick in jedem Menü ewig warten muss, bis es weitergeht, wissen wohl nur die Entwickler. So verzichtet man schon freiwillig auf die Editierfunktionen im Karrieremodus oder sonst wo, da jeder Klick einen erstmal für mehrere Sekunden aus dem Spiel reißt. So wird selbst das simple Vergeben von Talentpunkten zur Tortur.

FAZIT:

Mit 2K Sports als neuem Publisher sollte spätestens mit WWE 2K15 alles besser werden, doch wo man im Gameplay und der Technik einen Schritt vor macht, macht man beim Umfang ungefähr 20 Schritte zurück. Es ist einfach unerklärlich, dass so viele Matcharten fehlen und selbst die Editierfunktionen der Wrestler und anderen Dinge sind ein Schatten ihrer selbst. Dass das Rooster dann auch noch kleiner als in früheren Spielen ist, ist fast schon unerheblich. Negativ kommt hinzu, dass der Online-Modus dank seiner Lags aktuell nicht zu gebrauchen ist und so kann der 2k Showcase Modus auch nicht mehr viel an der Wertung ändern. Denn neben den vielen Problemen hat es 2K Sports immer noch nicht geschafft, den Kern des Wrestlings einzufangen. Darin geht es nämlich weniger um den Kampf an sich, als um die teils völlig absurden und verrückten Wendungen und Handlungen, die alles über den Haufen werfen. Zwar ist man dem ein Stück näher gekommen durch die Kontermechaniken, aber es gibt noch viel Raum für Verbesserungen. WWE 2K15 auf der PS4 ist somit nur was für WWE Fans, die sowieso keine Alternative haben. Alle anderen sind wohl besser mit der Last-Gen Version bedient.

[ Review verfasst von crack-king ]

Pluspunkte:

  • Grafik besser - aber immer noch altbacken 
  • 2K Showcase Modus
  • Verbessertes Gameplay

Minuspunkte:

  • Extrem beschnittener Umfang
  • Fehlende Editierfunktionen
  • Online-Modus unspielbar durch Lags



Infos zum Spiel
NameWWE 2K15
SystemPlayStation 4
PublisherTake 2
EntwicklerYukes
GenreWrestling
USKab 16 Jahren
PEGI16+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 21.11.2014
 18.11.2014
Spielerzahl4
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf26GB
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
WWE 2K15
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.0
Grafik
7.0
Sound
7.5
Spielspass
6.0
 

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