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World Trade Center

Wie bereitet man ein Ereignis wie den 11. September, welches fast jeder auf der Welt live miterlebt hat, richtig auf? Entweder reißerisch gegen Amerika schießen, oder vor Patriotismus nur so strotzend? Nach provozierende Filmen wie „Platoon“ und „Naturel Born Killers“ gab es an Oliver Stone natürlich hohe Erwartungen, doch leider agierte Stone hier ziemlich handzahm. Ob der Film trotzdem anschaubar ist, oder zu einem durchschnittlichen Katastrophenfilm verkommt, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Originaltitel: World Trade Center
Regie: Oliver Stone
Darsteller: Nicolas Cage, Michael Peña, Jay Hernandez, Armando Riesco, Maria Bello, Maggie Gyllenhaal
Laufzeit:
FSK: 12
Ton: Deutsch (DD 5.1), Englisch (DD 5.1), Französisch (DD 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Niederländisch
Regionalcode:
Bildformat: 1,78:1 (1080p)

Blu-ray Disc-Format: SL (single-layer) (25 GB)
Produktion: 2006
Erschienen: 2007
Vertrieb: Paramount Pictures
Preis: 30€


Film:
Stone erzählt hier die wahre Geschichte über die zwei Überlebenden Polizisten John McLoughlin (gespielt von Nicolas Cage) und Will Jimeno (gespielt von Michael Pena). Man sieht wie sie aufstehen und sich auf dem Weg zur Arbeit machen. Alles scheint ein normaler Tag in New York zu werden, bis das Unfassbare eintritt und das pure Chaos ausbricht. Nachdem ein Flugzeug in das World Trade Center flog, machen sie sich zum Unglücksort auf, um den Turm zu evakuieren. Es ahnte noch niemand damit, dass es ein Anschlag sein könnte und das eine zweite Maschine in den zweiten Turm rast, blieb den Rettern auch lange verborgen. Als der Rettungstrupp unter den zwei Türmen agiert, kommt schließlich es zum Desaster und einer der Türme stürzt ein und begräbt den Trupp unter Tonnen von Stahl. Dabei gibt es nur drei Überlebende, wobei davon letztendlich nur zwei gerettet werden.

 

Oliver Stone schaffte es den Film anfangs sehr gut zu inszenieren. So sieht man den Start in den Tag aus den Blickwinkeln der wichtigsten Protagonisten, welche allesamt noch einen Blick auf die beiden Türme in der Entfernung werfen. Auch die kommende Bedrohung wurde sehr gut in Szene gesetzt, wobei Stone auf Effekthascherei und Action verzichtete. Der Zuschauer sieht weder die Einschläge der Flugzeuge, noch das Einstürzen selbiger. Auch der ganze Vorlauf zur Evakuierung kommt sehr realistisch daher, sofern man das sagen kann. Da niemand so recht weis, was passiert ist und jeder an einen Unfall dachte, herrscht das pure Chaos. Zudem weis niemand so recht, wie man einen so großen Tower evakuieren soll. Auch kann keiner so recht sagen, was für eine Gefahr von den Türmen ausgeht. Niemand hätte es je für möglich gehalten, dass alles einstürzen könnte.

Auch die eigentliche Rettungsaktion wurde recht gut dargestellt, denn hier geht es mit dem Chaos weiter. Da niemand je mit solch einem „Unfall“ gerechnet hatte, fehlt es natürlich auch an entsprechenden Notfallplänen und somit stehen alle erstmal recht hilflos daneben. Nur mit bloßen Händen graben sich die Helfer durch den Schutt und nur das pure Glück verhilft den beiden verschüttenden zur Rettung. Kitsch und Klischees (ein einsamer Marine findet die beiden) verkommen hier nicht zum filmischen Beiwerk, da es eben tatsächlich so passiert ist. Wäre es eine erfundene Geschichte, hätte jeder sofort laut geschrieen!

Leider können die Schauspielerischen Leistungen nicht mit der Inszenierung mithalten und auch die Erzählweise kommt ziemlich zäh und etwas langatmig daher. Vor allem die Frauen der Verschütteten haben damit zu kämpfen, dass man nicht mit ihnen Mitfühlt und auch keinen Zugang zu Ihnen erhält. Man schaut letztendlich doch nur zu. Hier wurde letztendlich doch etwas zuviel Kitsch aufgetragen und sicher das Ganze auch ausgeschmückt. Aber auch Nicolas Cage hat man schon besser spielen sehen. Immerhin überzeugt Michael Pena als Will Jimeno. Ab und an hat es Stone auch mit einigen religiösen Pathos etwas übertrieben. Denn einmal unter uns. Ein in den Trümmern auftauchender Jesus mit einer Wasserflasche in der Hand ist schon ziemlich dick aufgetragen. Positiv ist jedoch anzumerken, dass Stone nicht übermäßig mit der US Flagge wedelt.

 

Bild:
Hier wurde ich doch schon ziemlich positiv überrascht. Nachdem die drei „Mission: Impossible“ Blu-Rays mit einem ziemlich grobkörnigen Bild zu kämpfen hatte, ist die Körnung hier kaum zu sehen, obwohl der Film auch viel im Dunkeln spielt. Hier hat man sich anscheinend etwas mehr Mühe geben. Schön ist auch, dass die Schärfe nicht unter der Aufbereitung gelitten hat. Ebenfalls nicht meckern kann man über die wundervollen Farben, welche man ab und an zu sehen bekommt. Alles wirkt schön kräftig und natürlich. Beim Kontrast gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln, was der Blu-Ray eine sehr gute Wertung einbringt. Dennoch hoffe ich darauf, dass hier noch eine Schippe draufgelegt werden kann … vielleicht schon bei der kommenden „Dreamgirls“ Blu-Ray. Leider gibt es im Review wieder nur von mir abfotografierte Screens, da es Paramount nicht schaffte, Bildmaterial zu organisieren.

Ton:
Der Film besteht größtenteils aus Dialogen, da Stone ja auf große Actionszenen verzichtet hat. Diese sind jedoch immer super verständlich und geben keinen Anlass zu Kritik. Kommt es doch einmal zu einer kleineren Actionszene, z.B. wenn die Türme über den beiden Verschüttenden einfallen, gibt es schön differenzierte Effekte zu hören.

Bonus:
Der Film wird auf zwei Blu-Rays ausgeliefert. Auf der ersten befinden sich neben dem eigentlichen Film noch zwei verschiedenen Audiokommentare. Zum einen sprich Oliver Stone über den Film, während im zweiten (interessanteren) Audiokommentar die Überlebenden Will Jimeno, Scott Strauss, John Busching und Paddy McGee zu Wort kommen. Des Weiteren gibt es hier noch ein paar entfernte, bzw. erweiterte Szenen zu sehen.

Auf der zweiten Blu-Ray gibt es neben einem Standart Making Of noch ein sehr gutes Special aus Interviews mit den Geretteten und den Helfern. Hier sieht man sehr schön, wie nahe der Film an den Geschehnissen ist. Dazu gibt es noch ein Special zur Erschaffung von Ground Zero sowie zu den Visuellen und Special Effekts. Als letztes gibt es dann noch ein Featurette über Oliver Stone in New York sowie ein Fragen & Antworten Spiel ebenfalls mit Oliver Stone himself. Die Special kommen im Gegensatz zu den „Mission: Impossible“ Veröffentlichungen im Vollbild daher. Wirkliches gestochen scharfes HD ist es aber nicht.

 

FAZIT:
Meine Vermutung war letztendlich schlimmer als es „World Trade Center" tatsächlich war. Der Ansatz und die Inszenierung sind genauso gut, wie auch, dass auf Effekthascherei verzichtet wurde. Leider zieht sich jedoch alles ziemlich in die Länge und ich fühlte mich nicht wirklich bewegt. Auch regte mich der Film nach dem Abspann auch nicht zum Nachdenken an. Fans den Genre können gern mal reinschauen, alle anderen, welche die Ereignisse um den 11. September aufgerollt haben möchten, greifen lieber zum Dokumentarfilm „9/11“ von Jules und Gedeon Naudet.

Bild – 9/10
Ton – 8/10
Bonus – 7/10
Film – 6,5/10


[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Paramount Pictures zur Verfügung gestellt]

[Review verfasst von Shagy]

 

 

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