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Der mit dem Wolf tanzt

Bei seiner ersten Regiearbeit beschäftigte sich Kevin Costner im Jahre 1990 mit einem Genre, welche seine Hochzeiten eigentlich in den 1960er – 1980er hatte. Gemeint ist der Western, welcher allerdings meist klischeehaft und nie wirklich realistisch auf die Leinwand gebracht wurde. Costner dagegen wollte ein echtes Bild des Wilden Westens zeichnen und wagte sich an etwas neues und landete damit einen Weltweiten Erfolg bei Kritikern, sowie Zuschauern. Vor kurzem erschien nun hierzulande über Kinowelt eine schnieke Blu-ray Box, welche den mit einer Laufzeit von ca. 180 Minuten „kurzen“ Directors Cut genauso enthält, wie die ca. 236 Minütige Langfassung.

Originaltitel: Dances with Wolfes
Regie: Kevin Costner
Darsteller: Kevin Costner, Mary McDonnell, Graham Greene, Rodney A. Grant, Floyd Westerman
Laufzeit: 181 (DC), 236 (KL)
FSK: 12
Ton: dts-HD 7.1 (Deutsch, Englisch), dts-HD 5.1 (Deutsch, Englisch), 2.0 (Kommentar)
Untertitel: Deutsch
Regionalcode: B
Bildformat: 2,35:1
TV-Norm: 1080p
Produktion: 1990
Erschienen: 04.02.2010
Vertrieb: Kinowelt
Preis: 25€


Film:
Kevin Costner spielt als John J. Dunbar selber die Hauptrolle, welcher sich beim Bürgerkrieg gegen die Südstasten schwer am Bein verletzt. Die Diagnose lautet hier Amputation, was Dunbar aber so nicht hinnehmen will. Lieber würde er sterben, ehe er als Krüppel herumlaufen muss. Also sattelt er sein Pferd und reitet damit Richtung feindlicher Linien. Mit ausgebreiteten Armen galoppiert er nun auf und ab, wobei ihn die tödlichen Kugeln alle verfehlen. Zumindest hat alles auch etwas Gutes, da die eigenen Truppen durch diese Aktion neuen Mut schöpfen und die verwirrten Südstaatler einfach überrennen. Nach dem Ritt darf Dunbar zudem sein Bein doch behalten, sowie auch sein treues Pferd. Nebenbei darf er noch einen Wunsch äußern.



Er will endlich den wahren Wilden Westen kennen lernen und lässt sich an den westlichsten Außenposten versetzen. Leider ist dieser ziemlich verlassen, was Dunbar aber nicht weiter stört. Er macht es sich bequem und bringt alles wieder auf Vordermann. Nun sitzt er da … mit seinem treuen Gaul und einem Wolf, welcher sich jeden Tag ein Stückchen näher an Dunbar heran traut. Die Einsamkeit trügt aber, da er von einem Indianerstamm ziemlich genau gemustert wird. Dieses wissen aber nicht so recht, was sie mit dem neuen Gast anfangen sollten. So reichen die Vorschläge von einfach um die Ecke bringen, bis hin zu Anfreunden. Nach einer langen Beobachtungszeit, rettet Dunbar mal eben das Leben von „Steht mit einer Faust“. Einer weißen Frau, welche in ihrer Kindheit von Indianern aufgefunden und aufgezogen wurde. Mit der Zeit freunden sich alle immer mehr an und aus John J. Dunbar wird schliesslich „Der mit dem Wolf tanzt“. Alles läuft soweit Prima, bis neue Soldaten den Außenposten erreichen …

Was sofort ab der ersten Minute auffällt ist, dass sich Costner um viel Authentizität bemüht und sich von Klischees weitestgehend fern hält. Die Indianer werden hier nicht nur als mordende Diebe und Plünderer dargestellt, sondern als ein ganz normaler Stamm mit eigener tief verwurzelter Kultur mit vielen Sitten und Bräuchen. Beide Kulturen haben anfangs mit ihren Vorurteile zu kämpfen, doch mit der Zeit heben sich diese immer mehr auf. Besonder der Medizinmann "Strampelnder Vogel" gibt sich neugierig. Auf der anderen Seite gibt es aber auch den Kampflustigen ""Wind in seinem Haar". Die Annäherungsversuche sind dank Sprachbarriere zudem recht kurzweilig und auch witzig in Szene gesetzt. Überhaupt wirkt der Film nie langatmig oder langweilig.

Neben den toll aufspielenden Darstellern bietet „Der mit dem Wolf tanzt“ noch etwas anderes grandioses. Nämlich die Landschaftsaufnahmen und Kulissen. Die sind wahrlich prächtig und man kann sich an ihnen einfach nicht satt genug sehen. Besonders sei hier auch eine Szene erwähnt, wo tausende Büffel die Landschaft säumen und es anschließend zu einer ausufernden Jagdszene kommt. Ebenfalls wundervoll ist der Oscarprämierte Soundtrack, welche die Stimmung und Dramatik gekonnt unterstreicht.


Bild:
Bei Kinowelt muss man steht's etwas Vorsicht walten lassen, wenn man sich für eine Blu-ray aus dem Hause interessiert. So bekleckerten sie sich bei den Blu-ray Fassungen von „Leon – Der Profi“ oder „Fight Club“ nicht gerade mit Ruhm. Zum Glück können sie auch anders und beide Fassungen kommen mit einer teils sehr guten Schärfe aus. Details sind gut erkennbar und saufen fast nie ab. Die Landschaften wirken zudem sehr plastisch und kommen mit einer guten Tiefenwirkung daher. Abzüge gibt es nur bei kleineren Doppelkonturen und kleineren Rauschattacken in dunklen Szenen. Am Schwarzwert und dem Kontrast gibt es wiederum nicht viel zu meckern. Für einen mittlerweilen 20 Jahre alten Film mehr als ein sehr gutes Ergebnis.

Ton:
Beim Ton gibt es ebenfalls nicht viel zu meckern, wobei ich leider nur den 5.1 Ton testen konnte. Die Surroundeffekte kommen gut zur Geltung und sorgen für eine tolle Atmosphäre. Nur wenn es etwas lauter wird, wirkt der Ton bei genauem hinhören etwas blechern, was aber mir nicht stark auffiel oder störte.

Bonus:
Die erste Veröffentlichung der Langfassung war in Sachen Zusatzmaterial recht schwach auf der Brust. Neben zwei Audiokommentaren und zwei Trailern (einer Deutsch, einer Englisch), gab es nur noch etwas Eigenwerbung. Die gleiche Disc befindet sich auch in dieser Edition. Zum Glück bietet die zweite Disc aber ordentlich Zusatzmaterial. Neue Extras gibt es zwar nicht, aber immerhin ist bekanntes dabei. So z.B. die Doku „The creation of an Epic“ aus dem Jahre 2003 mit einer Laufzeit von über 70 Minuten. Des Weiteren gibt es noch ein weiteres Making Of, welches allerdings nicht so toll ist und eher Marketinggebrabbel enthält. Abgerundet wird alles durch eine Photogalerie, eine Postergalerie, sowie den Titelscore als Musikvideo, ein TV Spot und ein Trivia. Alles Extras (bis auf die Trailer zur Eigenwerbung) kommen leider nur in SD Auflösung daher. Wer einen Internetfähigen BD Player hat, kann sich auch noch in ein Online Portal einwählen, wo es allerdings nichts Filmspezifisches gibt. Wer nicht nur eine Promo wie ich in seinen Händen hällt, darf sich zudem auf eine nette Umverpackung freuen. Inwieweit hier die Qualität ist, kann ich allerdings nicht beurteilen und fliesst auch nicht mit in die Wertung ein.

FAZIT:
Kevin Costners „Der mit dem Wolf tanzt“ ist ein atemberaubendes Epos, was man so nicht alle Tage zu sehen bekommt. Es gibt eine spannende Geschichte, fabelhafte Bilder und super aufgelegte Darsteller. Da verfliegen selbst die fast 4 Stunden der Kinolangfassung wie im Fluge, welche durch viele komische Szenen beim Aufeinandertreffen der Kulturen nie langweilig werden. Zwischendurch gibt es auch immer wieder etwas zum Nachdenken, wenn dann zum Beispiel Dunbar Opfer seiner früheren Vorurteile wird.

Bild – 9/10
Ton – 8,5/10
Bonus - 5/10
Film – 10/10


[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Kinowelt zur Verfügung gestellt]

[Review verfasst von Shagy]

Diskutiert darüber im Forum.

 

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