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Waking Life

Bekannt wurde der Regisseur Richard Linklater vor allem durch den locker flockigen Streifen „School of Rock“ mit Jack Black, sowie dem anstrengenden Sci-Fi Thriller „A Scanner Darkly“ aus der Feder von Kult-Schreiber Phillip K. Dick (schrieb u.a. die Vorlagen zu „Blade Runner“, „Total Recal“ und „Minority Report“). Letzterer machte vor allem durch seine Aufnahmetechnik von sich Reden. Man drehte ganz normal den Film und legte anschließend einen Comicfilter über den Film. Bereits fünf Jahre vor „A Scanner Darkly“ schuf er mit der Aufnahmetechnik, genannt Rotoscoping-Technik, den hier vorgestellten „Waking Life“.

Originaltitel: Waking Life
Regie: Richard Linklater
Darsteller: Wiley Wiggins, Steven Soderbergh, Julie Delpy, Ethan Hawk, Trevor Jack Brooks, Bill Wise, Robert C. Salomon, J. C. Shakespear
Laufzeit: 101
FSK: 12
Ton:dts-HD 5.1 (Deutsch, Englisch)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Regionalcode: B
Bildformat: 1,85:1
Produktion: 2001
Erschienen: 13.04.2012
Vertrieb: Capelight
Preis: 15€

Film:
„Waking Life“ besitzt keine Story im eigentlichen Sinne. Vielmehr handelt es sich hier um aneinander gereihte Traumszenen eines jungen Mannes. Dieser trifft in seinen Träumen allerlei Personen (u.a. bekannte Gesichter wie Steven Soderbergh, Julie Delpy, Ethan Hawk), welche nicht nur über das Leben philosophieren, sondern auch über Reinkarnation, die menschliche Existenz und Traumreisen im allgemeinen und wie man ihnen entfliehen, bzw. wie man sie beeinflussen kann. Leider kommt das alles recht müßig daher, da es erstens nicht wirklich spannend ist und zweitens alles nur angeschnitten wurde. Es mag ja OK sein, dass man nicht alles bis zum Exzess sezieren muss und man sich auch eigene Gedanken machen soll, aber die Brocken, welche man hier hingeworfen bekommt, hat man schon zig mal in anderen Filmen gesehen. Neue Ansichten fehlen fast vollständig, zumal jeder mit nur etwas Verstand, die hier angeschnitten Themen selber schon durchgekaut hat. Und sei es nachts um 4Uhr in der Kneipe mit einem Kumpel.

 

Das schlimmste ist aber der Stil des Filmes, welcher sich auch negativ auf die Erzählweise auswirkt. Der Film wurde wie z.B. auch der Disney Klassiker „Schneewittchen und die Sieben Zwerge“, „Tron“ oder die Ralph Bakshis Filme „Fire & Ice“ und „Der Herr der Ringe“ im Rotoskopie Verfahren gedreht. Sprich man nimmt reale Schauspieler auf und projiziert das Ganze dann auf eine Mattscheibe, wo die Bewegungen schließlich nachgezeichnet werden, bzw. heutzutage am Computer entstehen. Es ist ja völlig in Ordnung, wenn man in einem Film mehrere Stile vereint, doch sollten diese nicht aussehen, als hätte man nur wahllos an diversen Reglern gespielt und sich gedacht: „Oh, dass schaut cool aus, das lass ich so!“. Anstatt einen Dialog durch diverse Effekte zu unterstützen, verändert sich der Stil ohne erkennbares Schema innerhalb von Sekunden zig mal. Wirklich funktionieren tut die Aufbereitung des Filmes höchstens in zwei/drei Szenen. Da die Grafiken zudem alle zu schweben scheinen und das ganze Bild ständig in Bewegung ist, sorgen die stetigen Wechsel der Filter für zusätzliche Anstrengungen. Zusammen mit den philosophisch angehauchten Dialogen ergibt sich so eine tödliche Mischung und es fällt schwer am Ball zu bleiben.

  

Bild:
Das Bild ist gestochen scharf und reicht von sehr detaillierten, bis hin zu detailarmen Bildern mit großen einfarbigen Flächen ohne viel Struktur. Das gleiche gilt für die Animationen, welche teils flüssig, aber teils auch gröber sind. Kompressionsartefakte, Rauschen oder sonstige Bildfehler kann man nicht feststellen. Die Farben sind meist realistisch gewählt und auch der Kontrast wirkt natürlich.

Ton:
Da der Film ausschließlich aus Dialogen, welche stets klar verständlich sind, besteht, kann man hier natürlich nicht allzu viel erwarten. Ein paar mehr Umgebungsgeräusche hätten dem Film aber dennoch sicher gut getan. 

Extras:
Hier kann man sich ein recht interessantes Tutorial (20min) der Animationsoftware anschauen, ein sehr kurzes Making Of (reichlich 4min), ein paar unfertige zusätzliche, bzw. entfallene Szenen (reichlich 7min) und den englischen Kinotrailer anschauen. Letzteres ist auch das einzige Extra in HD. Alle anderen haben nur die Standard Auflösung zu bieten. Richtiges Hintergrundwissen gibt es schließlich in zwei Audiokommentaren (einmal mit dem Regisseur Richard Linklater, dem Animationsregisseur Bob Sabestan, dem Darsteller Wiley Wiggins und dem Produzenten Tommy Pallotta, sowie ein Kommentar mit den Animatoren). Abgerundet wird alles durch einen passablen Trivia Track. Ein Wendecover ist ebenfalls noch vorhanden.

 

FAZIT:
Kunstwerk oder filmischer Alptraum? Für mich persönlich sind die Themen, welche im Film angesprochen werden fast alle samt typische Kneipengespräche. Pseudophilosophisch werden Themen angesprochen, welche letztendlich nicht mal zu einem roten Faden zusammengesponnen werden und somit in der Bedeutungslosigkeit enden. Dazu kommt eine an sich tolle Optik, welche allerdings bis zum Exzess zelebriert wird, anstatt die Dialoge und Szenen zu unterstützen.

Bild – 10/10
Ton – 7/10
Extras – 7/10
Film – 4/10

[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Capelight zur Verfügung gestellt]

[Review verfasst von Shagy]

Diskutiert darüber im Forum.

 

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