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Uncharted 4: A Thief`s End
10. Mai 2016

Während des großen PlayStation 4 Lauches am 14. November haben Sony und Naughty Dog mal so eben Uncharted 4: A Thief`s End angekündigt. Seitdem warten wir nun schon ca. 2,5 Jahre und eigentlich sollten wir längst das Spiel spielen. Doch immer wieder gab es kürzere Verschiebungen, weil man hier auf Nummer sicher gehen wollte. Nach dem grandiosen The Last of Us waren die Erwartungen hoch und Uncharted hat nicht weniger Fans. Hat sich am Ende die lange Wartezeit aber gelohnt? Gelingt Naughty Dog hier der nächste Schritt oder bekommen wir bestenfalls nur mehr vom selben?

A Thief`s Daily Life

Seit dem Ende von Uncharted 3: Drake`s Deception sind einige Jahre ins Land gezogen, Nathan und Elena haben geheiratet und führen ein normales Leben. Eigentlich ist alles perfekt, immerhin haben die beiden sich, Gefahren sind nicht in Sicht und ganze Armeen hat man auch nicht mehr auf dem Gewissen. Aber eines Tages taucht plötzlich Nathans für tot erklärter Bruder Sam aus dem Nichts auf und verlangt etwas unmögliches von Nathan. Denn Sam hat die letzten 15 Jahre in einem südamerikanischen Gefängnis verbracht und ist nur mit Hilfe eines Drogenbarons geflohen, der nun seinen Tribut fordert, was nichts geringeres als der legendäre Schatz des Piraten Henry Avery ist. Der Deal ist auch recht einfach, entweder Sam findet den Schatz innerhalb von drei Monaten oder der Drogenbaron findet Sam und knipst das Licht aus. Obwohl Nathan Elena geschworen hat nie wieder solch ein Abenteuer vorzunehmen, kann er seinen Bruder natürlich nicht im Stich lassen und so machen sich die beiden direkt auf den Weg. Dabei führt die Schatzsuche das Duo an allerlei Orte rund um den Globus und was relativ simpel beginnt, entwickelt sich zu einem astreinen Abenteuer mit Wendungen, Action und auch interessanten und spannenden ruhigen Momenten. Selbst die Charaktere inkl. der Bösewichte sind alle extrem gut dargestellt und man lernt über jeden etwas neues. 

A Thief`s Freedom

Gameplaymäßig baut Uncharted 4 natürlich auf den Vorgängern auf. Es ist also immer noch ein 3rd-Person Action Adventure. Während die Vorgängern aber fast schon als Korridorshooter hätten durchgehen können, bekommt man jetzt die langersehnte Freiheit. So ist der Weg zwar immer klar vorgegeben, aber neuerdings sind die meisten Areale viel größer und bieten mehr Möglichkeiten. Um zum nächsten Punkt zu kommen, gibt es so manchmal zwei oder drei leicht unterschiedliche Wege oder man kann auf seinem Abenteuer einen kurzen Abstecher machen und eine Höhle, ein verlassenes Haus oder ähnliches erkunden. Besonders während der Kämpfe macht sich die Offenheit bemerkbar, da man nun quasi in Arenen antritt, die sowohl horizontal als auch vertikal Möglichkeiten bieten und dank viel weniger unzerstörbarer Deckungen ist man ständig in Bewegung und nutzt die Umgebung zu seinem Vorteil. Aber Achtung, auch die Gegner sind nicht auf den Kopf gefallen und wissen bestens, wie sie euch umzingeln können. Deshalb gibt es auch die Möglichkeit schleichend vorzugehen. Wenn man sich also einem Gegnertrupp nähert, kann man entscheiden wie man vorgeht und das Spiel macht euch so gut wie nie Vorgaben. Insgesamt wurde das Stealth-System stark erweitert, da man nun seine Umgebung zum Verstecken nutzen kann. Sobald man entdeckt wird, hat man auch die Möglichkeit sich wie in einem Metal Gear Solid zu verstecken und abzuwarten bis die Gegner die Spur verloren haben. Insgesamt steht das Spiel den Stealth-Experten im Genre in kaum etwas nach, ist aber zugänglich und eben nicht aufdringlich. Jeder kann spielen, wie er möchte. Nur selten gibt es mal Szenen, in denen man zu Action gezwungen wird, aber dann geht es auch richtig zur Sache. Häuser stürzen ein, Fahrzeuge explodieren und noch vieles mehr.

A Thief`s Patience

Wer aber wieder einen Action-Blockbuster durch und durch erwartet, könnte enttäuscht werden. Denn in dem neuesten Ableger wird der Adventure Aspekt besonders hervorgehoben. Es gibt immer wieder längere Sequenzen in denen ein kein einziger Gegner begegnet, wo man stattdessen in Ruhe ganze Ortschaften erkundet, Rätsel löst und einfach die Szenerie und Geschichte genießt. Denn während des ganzen Spielverlaufs sprechen die Protagonisten miteinander, erzählen sich mal einen Witz, sprechen über das aktuell geschehene und bringen so die Geschichte voran. Die Rätsel sind dieses mal übrigens ziemlich gut ausbalanciert. Sie sollten nämlich niemanden vor größere Probleme stellen, sind aber nicht ganz so leicht wie früher. Ansonsten gibt es allerlei neue Features, wie ein Seil, womit man sich an Bäumen wie Tarzan hängen kann. Selbst Fahrzeuge gibt es dieses mal, die man selber steuern kann. Dank der offenen Areale darf man deshalb einfach mal die Gegend erkunden.

A Thief`s Multiplayer

Seit dem zweiten Spiel gibt es einen Multiplayer-Modus in der Uncharted-Serie und A Thief`s End bekommt natürlich auch einen. Dank zahlreicher Features möchte man hier nicht nur für einen leichten Einstieg sorgen, sondern vor allem Langzeitmotivation bieten. Ersteres erreicht man unter anderem dadurch, dass es neuerdings Herausforderungen gibt, die euch gegen die KI antreten lassen. Darin müsst ihr immer eine gewisse Punktzahl erreichen, indem ihr z.B. Gegner nur mit Granaten töten sollt. So wird man langsam an die einzelnen Features des Multiplayers herangeführt und das ist auch gut so, denn der Multiplayer spielt sich anders als der Singleplayer. So gibt es zwei Teams mit je sechs Personen und man selber kann nicht nur das Erscheinungsbild ändern, sondern auch die eigene Taktik anpassen. Mit Hilfe eines Loadouts lässt sich nämlich bestimmen mit welchen Waffen ihr in den Kampf geht. Aber nicht nur die Waffen werden bestimmt, sondern auch Goodies, wie Granaten oder auch mystische Objekte und Sidekicks. Sidekicks lassen sich im Kampf beschwören und agieren z.B. als Tank, sind also stark gepanzert, können viel Schaden austeilen und gehen aggressiv auf den Gegner. Die mystischen Objekte wiederum sind spezielle Items, die unterschiedliche Effekte auslösen. Besonders beliebt ist der Sarkophag von El Dorado, der Gegner in der Nähe verflucht bzw. ihnen Schaden zufügt. So kann sich jeder seinen eigenen Charakter erstellen und seinen eigenen Spielstil kreieren. Insgesamt gibt es drei Spielmodi, Team-Deathmatch, ein Capture-the-Flag ähnlicher Modus und ein Eroberungs-Modus. Die Langzeitmotivation entsteht aber insbesondere durch die „Call of Duty“-fizierung, d.h. das man ständig neue Waffen, Seins und andere Gegenstände freischalten kann durch das Spielen, sodass es immer einen Grund gibt noch eine Runde weiterzuspielen. Das Gefühl der Belohnung funktioniert halt immer. Zudem wird man innerhalb des nächsten Jahres eine Reihe an neuen Maps, Spielmodi und Gegenständen kostenfrei zur Verfügung stellen, sodass es immer wieder neues zu entdecken gibt.

A Thief`s Look

Uncharted war schon immer ein Vorzeigespiel, aber der vierte Teil hebt die grafische Qualität auf ein völlig neues Level. Die Charaktere sind so detailliert, wie noch nie. Vor allem die Gesichtsanimationen suchen ihresgleichen. Jede einzelne Emotion bringen sie perfekt rüber und die Illusion wird dank feiner Haare und im Wind wehender Kleidung und sogar Brusthaare perfekt. Diese Detailverliebtheit zieht sich durchs gesamte Spiel. Man ist ständig an unterschiedlichen Orten unterwegs und obwohl man einige davon nur kurz zu Gesicht bekommt, sind alle einzigartig und mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Man erwischt sich ständig dabei die Szenerie und Umgebungen zu betrachten und der Share-Button glüht. All das bekommt man in einem absolut perfekten Bild präsentiert, was ein gestochen scharfes Anti-Aliasing nutzt. Das Motion-Blur wird gezielt eingesetzt und es gibt einfach nichts auszusetzen. All das gibt es in FullHD bei nahezu immer stabilen 30 Bildern pro Sekunde und offeneren Arealen als jemals zuvor. Ladezeiten bekommt man übrigens nicht zu sehen. Einzig beim Start des Spiels gibt es eine längere Ladezeit und dann nie wieder, wenn man nicht gerade durch die Kapitel springt, sondern einfach weiterspielt. Im Multiplayer bekommt man dafür ein ganz anderes Bild, was aber nicht schlechter ist. Denn dort hat man sich entschieden die 60 Bilder pro Sekunde anzupeilen und um das zu erreichen, hat man die Auflösung auf 900p verringert und die grafische Qualität ein klein wenig zurückgeschraubt. Trotzdem sieht das Spiel auch dort umwerfend aus und läuft butterweich, was im Wettbewerb ein Segen ist.

A Thief`s Sound

Soundtechnisch haben sich Sony und Naughty Dog nicht zweimal bitten lassen und bieten dem Spieler einen orchestralen Soundtrack der das Spielerlebnis perfekt unterstützt. Mal ist er sanft im Hintergrund und dann kann er kraftvoll die Action unterstreichen. Der Soundtrack muss sich definitiv nicht vor einigen Kinofilmen verstecken. Lob verdient auch die Sprachausgabe, denn das Spiel wurde in allerlei Sprachen übersetzt und zu Beginn darf man aus seiner Lieblingssprache auswählen. Die englische ist natürlich als Originalton zu empfehlen, aber selbst die deutsche Synchronisation weiß zu gefallen. Toll ist übrigens ein System, was es erlaubt relevante Gespräche zwischen den Charakteren nach einer Unterbrechung weiterzuführen. Beispielsweise unterhalten sich Sam und Drake über die Vergangenheit und plötzlich findet man einen geheimnisvollen Ort und der Dialog wird unterbrochen bzw. ersetzt. Sobald man aber wieder auf dem eigentlichen Weg ist, setzen die beiden das Gespräch fort und man verpasst nichts, wie in anderen Spielen.

FAZIT:

Um die Antwort aus der Einleitung zu beantworten, ja, jede Sekunde Wartezeit hat sich ausgezahlt. Was Naughty Dog mit Uncharted 4: A Thief`s End abliefert, sucht einfach seinesgleichen. Denn hiermit sind sie ihrem Ziel eines cineastischen Spiels ein großes Stück näher gekommen. Das liegt weniger an der atemberaubenden Technik als dem Lernen aus alten Kritikpunkten. So gibt es nun mehr ruhige Momente mit Rätseln, eine viel interessantere und vor allem besser erzählte Geschichte mit glaubwürdigen Charakteren, mehr Freiheiten im Gameplay und trotzdem noch genug Action, die einem noch nach Jahren im Gedächtnis bleibt. Man hat hier wirklich eine perfekte Mischung gefunden, die von vorne bis hinten zu unterhalten weiß und am Ende fühlt man eine Leere in sich, weil dieses wundervolle Abenteuer leider zu Ende ist. Aber danach beginnt schon der Multiplayer, der nach dem etwas schwächeren Uncharted 3 MP endlich wieder Spaß für mehrere Wochen und Monate verspricht und dank 60 Bildern pro Sekunde super spielbar ist und dazu noch toll aussieht. Selbst wenn man kleinlich ist, wird man hier keine besonderen Kritikpunkte feststellen können. Wer eine PlayStation 4 besitzt, muss Uncharted 4: A Thief`s End gespielt haben, Punkt.

[ Review verfasst von crack-king ]

Pluspunkte:

  • Perfektes Pacing der Geschichte
  • Motivierender Multiplayer-Modus
  • Mehr Freiheiten im Gameplay

Minuspunkte:

  • Crash Bandicoot Lizenz liegt immer noch bei Activision
  • Eine Trophäe die eine bestimmte Hit-Rate für den Spieldurchgang voraussetzt
  • Wohl das letzte Uncharted Spiel von Naughty Dog
Kommentar von -MORF-:
 
Über 2 Jahre des Wartens sind nun endlich vorbei und was soll ich sagen? Was Naughty Dog, ähm ich meinte Naughty God, hier auf den Bildschirm zaubert, sucht seines Gleichen. Egal ob Story, Charaktere, oder Grafik, alles wurde auf ein neues Level der Unterhaltung gehoben. Ich konnte stets die Gefühlslage der Charaktere in ihrer grandiosen Mimik ablesen, hab es genossen 10 min lang die Landstriche anzuschauen und hatte verdammt intensive Schusswechsel, wie es sie in noch keinem Uncharted gab. Ich verneige mich vor dieser Meisterleistung und bin dankbar so etwas erlebt haben zu dürfen. Wer noch keine PS4 hat, sollte sich dringend überlegen jetzt eine zu kaufen. Uncharted 4 MUSS von jedem gespielt werden, ansonsten verpasst man ein, wenn nicht DAS, großartigste Abenteuer, was man selbst erleben darf.




Infos zum Spiel
NameUncharted 4: A Thief`s End
SystemPlayStation 4
PublisherSony
EntwicklerNaughty Dog
GenreAction-Adventure
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 10.05.2016
 10.05.2016
 10.05.2016
Spielerzahl1-10
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf50GB
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
PlayStation VRNein
PlayStation 4 ProJa
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Screenshot Galerie
Uncharted 4: A Thief`s End
Gameplay
10.0
Atmosphäre
10.0
Grafik
10.0
Sound
9.5
Spielspass
10.0

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