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Yooka-Laylee
29. April 2017

Als Playtonic Games vor einigen Jahren den Kickstarter zu Yooka-Laylee ankündigte, ging ein wahrer Freudensturm durch alle Fans alter Plattformer der 32bit Ära wie Banjo-Kazooie und Donkey Kong 64. Und ausgestattet mit erfahrenen Entwicklern, die bereits an zahlreichen Rare-Klassikern gearbeitet haben, waren sich alle sicher, dass Playtonic mit seinem Spiel niemals enttäuschen könnte. Doch nun, zwei Jahre nach der Ankündigung, ist die Zeit der Abrechnung gekommen. Ob das Spiel den zahlreichen Vorschusslorbeeren gerecht werden konnte, erfahrt ihr in unserem neuesten Review.

Weniger ist mehr

Videospiele können manchmal so schön einfach sein. Während andere Spiele ewig brauchen, um zum Punkt zu kommen, wird die Handlung in Yooka-Laylee verhältnismäßig schnell zum Punkt gebracht: Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Bösewicht Capital B, der sich sämtliche Bücher der Welt an sich reißen möchte. Unter Verwendung eines riesigen Staubsaugers macht er sich also auf, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Zur gleichen Zeit werden aber auch Yooka und Laylee, so die Namen der beiden tierischen Hauptprotagonisten, Zeuge, wie eines ihrer Bücher von dannen zieht und die einzelnen Seiten des Werkes auseinandergerupft werden. Wie ihr euch aber denken könnt, handelt es sich hierbei um kein gewöhnliches Buch, sondern um ein magisches, welches auf gar keinen Fall in die falschen Hände gelangen sollte. So machen sich unsere Helden also auf den Weg, um nicht nur die verstreuten Seiten ihres magischen Buches wiederzufinden, sondern auch um den Oberbösewicht Capital B davon abzuhalten, noch mehr Unheil anzustiften. Und das war es auch schon! Das Spiel ist frei von verrückten Story-Wendungen oder Charakter-Drama. Aber das ist auch okay so. Manchmal ist es doch ganz schön, abschalten zu können, und sich einfach auf das Wesentlichste konzentrieren zu können. Und mit Sicherheit könnt ihr euch bereits denken, wovon ich hier spreche...

Pure Sammelwut

Im Mittelpunkt des Gameplays steht die Wiederbeschaffung der verloren gegangenen Seiten, die auf insgesamt fünf Level verteilt sind. Das dass kein leichtes Unterfangen wird, erkennt man bereits an der ersten Welt. So erstrecken sich die Gebiete über weite Ebenen, hohe Türme und tiefe Gewässer. Um weitere Welten freizuschalten, benötigt man die zuvor erwähnten Buchseiten, welche man dann in der Hub-Welt gegen den Eintritt in neue Areale eintauschen kann. Und ganz im Stile von Banjo-Kazooie erlangt man die Seiten durch das erfolgreiche Erledigen von verschiedenen Aufgaben, wie zum Beispiel die Bewältigung von Plattform-Passagen, Rätseln, Rennen oder sogar Golf-Spielen. Und auch an den vielen Herausforderungen lassen sich die Wurzeln des Spiels ganz klar erkennen. So lehnen sich beispielsweise die Fahrten mit dem Grubenwagen an die Abenteuer von Donkey Kong an. Und auch die vielen bunten und liebenswerten Charaktere, auf die man in den einzelnen Leveln trifft, wecken erneut den Charme der 64-Bit Ära. Und Yooka-Laylee wäre keine klassischer „Rare-Plattformer“, wenn es nur darum gehen würde, eine einzelne Sache zu sammeln. Genauso wichtig wie die Buchseiten sind nämlich auch die Federn, von denen es insgesamt über 1000 Stück in den fünf Welten gibt.

Vorsprung durch Technik

Das Einsammeln der Federn ist deswegen so wichtig, da man sie bei Trowzer, einer Schlange mit Geschäftssinn, gegen neue Fähigkeiten eintauschen kann. Die Skills sind äußerst umfangreich und variieren vom simplen Rollen (was beispielsweise benötigt wird, um an Rennen teilzunehmen oder steile Wege zu beschreiten) bis hin zu einem Deckmantel, der einem für kurze Zeit unsichtbar macht. Eine Empfehlung meinerseits: Holt euch die Fähigkeit zum Gleiten so früh wie möglich, um euch frühzeitig Ärger bei nervigen Sprung-Passagen zu sparen. Darüber hinaus werden mache Herausforderungen auch erst freigeschaltet, sobald die dafür benötigte Fähigkeit erworben hat.

Ein Bereich, wo das Spiel jedoch zu wünschen übriglässt, ist die Kommunikation mit dem Spieler. Da es so gut wie keine Hilfe seitens des Spiels gibt, kann es mitunter sein, dass man viele Gegenstände oder Passagen in der Welt übersieht, oder erst herausfinden kann, indem man mit ihnen interagiert. Etwas mehr kontextbezogene oder visuelle Hilfe wäre an dieser Stelle schön gewesen. Das gleiche Problem tritt auch bei einigen Rätseln auf, die dermaßen abstrakt sind, dass einzig der Griff nach Google weiterhilft. Ebenso nervig ist es, wenn die Kamera an ihre Grenzen stößt, was vor allem bei Herausforderungen mit hohem Bewegungsgehalt schnell zu frustrierenden Momenten führen kann. Darüber hinaus fand ich auch, dass die Steuerung Präzision vermissen lässt. Die Steuerung von Yooka und Laylee wirkt zwar nicht ganz so schwammig, wie zum Beispiel die von Little Big Planet, aber die Höhen von Super Mario oder Rayman erreicht es wiederum auch nicht, was angesichts zahlreicher Plattform-Passagen wünschenswert gewesen wäre. Und auch das Speichersystem ist meiner Meinung nach alles andere als ausgereift, da es zum einem keine Möglichkeit gibt, um manuell zu speichern und zum anderen, Checkpoints viel zu selten vorkommen. Ach ja, und Bossgegner gibt es auch noch: Doch wer möchte, kann diese sogar komplett ignorieren. Und zugegebenermaßen wäre dies auch kein großer Verlust, da die Endbosse allesamt auf simple Gameplay-Mechaniken beruhen und trotz interessanter Designs keine große Alternative zu den dümmlichen Standardgegnern darstellen. Obwohl Yooka-Laylee dennoch vieles richtigmacht und tatsächlich genau das bietet, was es einst versprochen hat, kommt es mir jedoch so vor, als hätte das Team vergessen, einige sinnvolle Elemente heutiger Spiele miteinzubeziehen; sei es eine Mini-Map oder eine bessere Visualisierung der eingesammelten Objekte. In Gamer-Kreisen tragen solche Features den Namen „Quality of Life“. Diese sogenannte „Lebensqualität“ bleibt bei Yooka-Laylee jedoch größtenteils auf der Strecke.

Knuffige Präsentation

Was die grafische Präsentation angeht, ist Yooka-Laylee ein Feuerwerk an Farben. Dennoch merkt man im Laufe der Zeit, dass es ein qualitatives Gefälle entlang der Welten gibt. Während Tribalstack Tropics und Galleon Galaxy zu meinen Favoriten gehörten, offenbarte vor allem Capital Cashino eklatante Einbußen beim Design und der Struktur. Und auch an der Übersichtlichkeit hapert es manchmal ein wenig. Dies wird umso gravierender wenn die Erweiterung eines Levels ausgelöst wird und die ohnehin schon weitreichenden Areale noch größer werden. Etwas mehr Qualität statt Quantität wäre dem Spiel in dieser Hinsicht sicher zugutegekommen. Dennoch wurde ich über einen Großteil meiner Zeit bestens unterhalten, was nicht nur an einigen hübschen Gebieten lag, sondern auch an den amüsanten Charakteren, die allesamt über einen coolen und fast schon nerdigen Charme verfügen. Einzig über die Sprachausgabe lässt sich ein wenig streiten, da die Charaktere ganz im Stile der N64 Spiele nur merkwürdige Geräusche anstelle von richtigen Sätzen von sich geben. Über allem steht jedoch der geniale Soundtrack, der von Grant Kirkhope (Goldeneye 007, Banjo-Kazooie), David Wise (Battletoads, Donkey Kong Country) and Steve Burke (Kameo, Viva Piñata) komponiert wurde und genau da weitermacht, wo die früheren Klassiker aufhörten. Yooka-Laylee ist ein sehr fröhliches und positives Spiel, und stellt somit eine schöne Alternative zum häufig sehr ernsten Videospiel-Alltag dar.

FAZIT:

Obwohl Yooka-Laylee in weiten Teilen genau das einhält, was es versprochen hat, sorgen einige eklatante Versäumnisse dafür, dass dem Spiel ein Aufstieg in höhere Wertungsregionen verwehrt bleibt. Insbesondere in Hinblick auf das User Interface und das Gameplay wäre etwas mehr Sorgfalt wünschenswert gewesen. Dennoch muss ich zugeben, dass ich trotz aller Negativpunkte über große Strecken gut unterhalten wurde und immer gerne wieder in die Welt von Yooka-Laylee zurückgekehrt bin, um weitere Federn und Buchseiten einzusammeln.

[ Review verfasst von Dimi ]

[ Gespielt auf der PlayStation 4 mit 1080p TV]]

Pluspunkte:

  • Viel zum Einsammeln
  • Liebenswerte Charaktere
  • Viele verschiedene Herausforderungen

Minuspunkte:

  • Steuerung könnte griffiger sein
  • Nicht alle Welten qualitativ hochwertig
  • Nervige Kamera



Infos zum Spiel
NameYooka-Laylee
SystemPlayStation 4
PublisherTeam 17
EntwicklerPlaytonic Games
GenreJump'n Run
USKab 6 Jahren
PEGI3+
Preis39,99 €
Release
 11.04.2017
 11.04.2017
Spielerzahl1-4
SpracheNicht vorhanden
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Speicherbedarf2,96GB
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Yooka-Laylee
Gameplay
7.0
Atmosphäre
7.5
Grafik
7.0
Sound
8.0
Spielspass
7.0
 

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