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God of War
26. April 2018

Eigentlich gehörte God of War mit zu den beliebtesten und erfolgreichsten Serien Sonys und trotz des riesigen Hypes für God of War 3 machte sich bereits mit God of War: Ascension ein gewisses Sättigungsgefühl breit. Das ging so weit, dass selbst Sony in Erwägung zog die Serie für immer und ewig ins Archiv zu verschieben. Glücklicherweise konnte jemand bei Sony die Führungsetage aber überzeugen und hat mit Cory Barlog die Serie vollständig umgekrempelt. Durchaus ein nicht zu unterschätzendes Risiko in Zeiten, wo ein Flop schon das Aus für ein Entwicklerstudio bedeuten kann. Ob sich das Risiko ausgezahlt hat, klären wir in unserem Review.

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dafür umso mehr…

Nachdem Kratos in Griechenland die Götter ausgelöscht hat und ein kleineres Chaos hinterlassen hat, wurde es ihm wohl dort zu langweilig. So zog er weiter, um den Schmerz der Vergangenheit und den Geist von Sparta hinter sich zu lassen und fand im kalten Norden sein Glück. Denn er kam nicht nur zur Ruhe, sondern fand dort auch eine neue Liebe. Aus dieser Liebe entstand mit Atreus sogar ein Sohn und nun steigt das Spiel einige Jahre nach dessen Geburt mit einem traurigen Ereignis ein. Denn Kratos Frau und Atreus Mutter ist tot und ihr letzter Wunsch war, dass sie ihre Asche auf dem höchsten Ort verteilen. Also machen sich beide auf den Weg, um zum Gipfel des Berges in der Nähe zu gelangen. Im Spiel ist aber der Weg das Ziel, denn Kratos und Atreus haben zu Beginn recht wenig gemeinsam. Kratos muss noch in die Vaterrolle hineinwachsen und Atreus hat mit dessen aufbrausenden Art natürlich zu kämpfen. Aus dieser Dynamik entstehen aber zahlreiche unvergessliche Szenen, die mal traurig, mal lustig sind und der Figur von Kratos eine bis dahin ungesehene Tiefe geben. Die Charakterentwicklungen sind nachvollziehbar und zum Teil nicht ganz vorhersehbar. Und wenn ein Grieche plötzlich im Norden auftaucht, der für die Auslöschung der griechischen Götter verantwortlich ist, bleibt das bei den nordischen Göttern natürlich nicht unbemerkt.

Der raue Norden benötigt andere Kampfarten

Aber nicht nur die Mythologie wurde geändert, sondern auch das Gameplay wurde grundlegend überarbeitet. Dabei fällt natürlich sofort auf, dass die Chaosklingen durch eine Axt ersetzt wurden. Dies ermöglicht jedoch einige neue Moves und sorgt für eine völlig neue Art an Kämpfe heranzugehen. Während die Vorgänger quasi mit einer Kombo durchgehend durchgespielt werden konnten, erfordert das aktuelle Spiel deutlich mehr Taktik. Fast wie in den Souls-Spielen, muss man im richtigen Moment ausweichen und zum Gegenangriff ansetzen. Dabei kann Kratos zwischen der Axt und seinen Fäusten wechseln und die Axt auch als Wurfgeschoss auf weiter entfernte Gegner verwenden. Dank Frostmagie, die der Axt innewohnt, können Gegner auch eingefroren werden und so entstehen ganz neue taktische Möglichkeiten. Aber dank Atreus seid ihr neuerdings nicht mehr alleine im Kampf und er versucht sich immer mit seinem Bogen einzubringen. Was zu Beginn noch eher wenig hilfreich ist, wird später immer mächtiger und eine weitere Taktikmöglichkeit. Mit seinen Pfeilen kann Atreus nämlich Gegner ablenken oder den Betäubungsgrad erhöhen, damit ihr dann anschließend einen der brutalen Finisher ausführen könnt. Bosskämpfe gibt es natürlich auch wieder und trotz der ganzen Änderungen können sie so episch werden, wie in den Vorgängern. Leider wird ein Gegnertyp recht oft für Bosskämpfe verwendet, was dazu führt, dass man irgendwann die Angriffe im Schlaf kennt. Das dezimiert die Anzahl der einzigartigen Kämpfe doch sehr.

Der Norden steht euch offen

Neben dem Kampfsystem wurde auch der grundlegende Aufbau des Spiels überarbeitet. Die Vorgänger boten meist sehr lineare Segmente, die euch von einem Setpiece zum nächsten leiteten, was nun durch eine offene Welt ausgetauscht wurde. Jedoch ist die Welt nicht so offen, wie beispielsweise in einem Grand Theft Auto V oder dergleichen, sondern besteht eher aus größeren Arealen, die miteinander verbunden sind und zwischen denen man sich meist frei hin- und her bewegen kann. So ist es zum Beispiel kein Problem nach dem Durchspielen wieder an den Beginn des Spiels zurückzukehren. Diese Freiheit wurde dann auch dafür genutzt, um neben der Hauptaufgabe einige Nebenaufgaben einzuführen, die euch in der Welt von wenigen Charakteren übergeben werden. Hier müsst ihr meist an entfernte Orte reisen, um kleinere Aufgaben zu erledigen oder Dinge zu besorgen. Die Freiheit lädt aber auch zum Erkunden ein und da gibt es so einiges zum Sammeln und neuerdings auch Looten. Denn wie in einem RPG könnt ihr eure Rüstung austauschen, wobei sich auch das Aussehen verändert und diese Rüstung mit den richtigen Zutaten auch verbessern, um stärker zu werden.

Die neue Messlatte

Sony Santa Monica ist bereits bekannt dafür, dass man ihnen in Sachen Grafik und Technik wenig vormachen kann und das stellen sie auch mit God of War wieder unter Beweis. Das Spiel ist grafisch ein absolutes Brett, was allein an dem Charaktermodell von Kratos festgemacht werden kann. Es gab wohl selten einen detaillierteren Charakter als ihn mit all seinen Narben, der markanten Tätowierung und seinem neuen Bart. Gleiches gilt für Atreus und auch die Umwelt. Man könnte meinen, dass man im Norden mit viel Schnee zu rechnen hat, was sicher stimmt. Trotzdem gibt es ständig Gebiete, die einen kompletten Tapetenwechsel bieten und so kommt es nie zu Langeweile in Sachen Grafik. Einzig die Wassereffekte blieben etwas auf der Strecke, was aber zu verschmerzen ist beim Detailgrad der Welt. Auf der PS4 Pro werden übrigens zwei Grafikmodi angeboten. Ein Auflösungsmodus, der das Spiel in 4k und 30 FPS anzeigt und ein Performance-Modus, der das Spiel in 1080p und dafür mit unbegrenzter Bildrate. Letzteres kommt aber nicht an die magischen 60 Bilder pro Sekunde heran, was zum Teil für ein recht unruhiges Spielerlebnis sorgt. Der Auflösungsmodus kann die 30 FPS zwar auch nicht immer perfekt halten, stellt sich aber deutlich konstanter dar und die gewonnene Schärfe durch 4k ist nicht zu verachten.

Die Wand vibriert

Ein noch größeres Highlight als die Grafik ist jedoch der Sound. Sicher kennen viele noch das neue Theme von der E3-Ankündigung, was auch im Spiel die Atmosphäre perfekt unterstreicht. Hinzu kommen aber Soundeffekte, die es wirklich in sich haben. Jeder Angriff erzeugt einen Sound, welcher die Schwere des Kampfes unterstreicht und wenn gewisse Gegner auftauchen, beben die Wände. Außerdem bietet das Spiel wie für Sony üblich unterschiedliche Spracheinstellungen. Wer möchte kann also zum Beispiel zwischen deutscher und englischer Synchro wählen und beide sind absolut gelungen.

FAZIT:

God of War macht quasi alles anders als die Vorgänger und wird damit sicher einige Fans abschrecken. Doch das Investment hat sich gelohnt und Cory Barlogs Neuausrichtung ist genau das, was die Serie benötigte. Die Kernelemente sind enthalten und jeder wird es als God of War Spiel erkennen und doch fühlt es sich vollkommen neu an. Das Gameplay ist nun fordernder und orientiert sich offensichtlich an den Souls-Spielen. Kratos bekommt nun endlich die lang ersehnte Charakterentwicklung und Atreus ist viel mehr als ein nerviger Klotz am Bein. Hinzu kommt eine technische Umsetzung, die alles bis dahin Gesehene in den Schatten stellt und eine Klangkulisse die ihresgleichen sucht. Wer God of War nicht spielt, ist selbst schuld. Das könnte das Spiel der PS4-Generation werden und eine neue Ära mit Kratos prägen. Einzig der recycelte Bosskampf im Spiel sorgt dafür, dass das Spiel die perfekte Wertung knapp verpasst. Aber lasst euch davon nicht abschrecken, Kratos is back und so gibt es noch Verbesserungspotential für den Nachfolger!

[ Review verfasst von crack-king ]

[ Gespielt auf der PlayStation 4 Pro mit 4K TV ]

Pluspunkte:

  • Herausforderndes Kampfsystem
  • Offene Welt lädt zum Erkunden ein
  • Story gibt Kratos endlich Tiefe

Minuspunkte:

  • Recycelte Bosskämpfe
  • Performance-Modus erreicht keine 60 FPS
  • Es endet irgendwann



Infos zum Spiel
NameGod of War
SystemPlayStation 4
PublisherSony
EntwicklerSCEA Santa Monica
GenreAction
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis59,99 €
Release
 20.04.2018
 20.04.2018
 20.04.2018
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Speicherbedarf50GB
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
PlayStation VRNein
PlayStation 4 ProJa
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
God of War
Gameplay
9.5
Atmosphäre
10.0
Grafik
10.0
Sound
10.0
Spielspass
9.5

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