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Yakuza 6: Das Lied des Lebens
4. Juni 2018

Während die ersten Yakuza-Spiele auf der PS2 eher Nischen-Produkte waren und (im Westen) nur über eine überschaubare Fanbasis verfügten, hat sich das Blatt mit dem Release von Yakuza 0 für die PS4 derweil gewendet. Inzwischen ist die Nachfrage nach neuen Ablegern der Serie größer denn je. Yakuza ist IN! Und umso besser ist es, dass SEGA seine Fans nicht warten lässt. Nach Kiwami, welches auf 0 folgte, haben wir jetzt mit Yakuza 6: The Song of Life den offiziellen Abschluss der Serie erhalten. Und ob es die großen Erwartungen der Fangemeinde gerecht werden kann, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Zurück in Kamurocho

Kazuma Kiryu, der legendäre „Dragon of Dojima“, findet sich nach einem harten Kampf zurück im Krankenhaus wieder. Dort findet ihn schließlich auch die Polizei auf, die ihm nach all den Jahren endlich zur Strecke bringen will. Und um seiner Pflegetochter Haruka ein ruhiges Leben zu verschaffen, lässt er dies auch ohne Gegenwehr zu. Denn nach Jahren des Kampfes und der Flucht durch halb Japan, scheint Kazuma das Leben als Yakuza hinter sich lassen zu wollen. Nur noch eine Haftstrafe von knapp 3 Jahren trennt ihm noch vom endgültigen Glück ein freier Mann zu sein. Doch wie sich kurz nach seiner Rückkehr aus dem Gefängnis herausstellt, hat sich in seiner Abwesenheit viel getan. Vor allem in Hinblick auf Haruka, die von nicht nur inzwischen Mutter eines kleinen Babys ist, sondern durch einen mysteriösen Unfall auch komatös im Krankenhaus liegt. Wie ihr also sehen könnt, hat Kazuma mal wieder reichlich zu tun. Und wie so oft, entwickelt sich die Story von Yakuza 6 im Laufe der Zeit zu einem immer größeren Drama mit zahlreichen Überraschungen und Wendungen, die inhaltlich bis hin zum ersten Teil zurückreichen.

Selbstverständlich muss man zugeben, dass die Geschichte einem noch mehr begeistern wird, wenn man die Vorfälle der vorherigen Teile kennt, aber selbst, wenn dies nicht der Fall ist, wird einem Yakuza 6 bestens unterhalten (immerhin umfasst das Spiel noch Zusammenfassungen der verhigen Teile, die man nachlesen kann). Dies hat vielerlei Gründe: Da wären zum einem die vielen Charaktere, auf die man nach und nach trifft und die Geschichte wesentlich mitgestalten. Insbesondere die Kollegen aus Hiroshima, eine zweite Stadt, die Kazuma in diesem Teil besucht, verfügen über äußerst viel Charme, und sind im Gegensatz zu den stocksteifen Mafia-Bossen aus Tokio deutlich aufbauschender und emotionaler. Und was Tokio und Hiroshima angeht, haben sich die Entwickler mal wieder selbst übertroffen. Beide Städte verfügen über einen besonderen Charme und eigene Charakteristiken. Während Kamurocho das moderne Stadtleben repräsentiert, inklusive volle Straßen und zahlreichen Freizeitaktivitäten, repräsentiert Hiroshima eine ruhige und eher gemächliche Küstenstadt, die zwar auf dem ersten Blick deutlich entspannter als Tokio wirkt, aber gleichzeitig auch über einen gewissen rauen Charme verfügt.

Missionen lauern an jeder Ecke

Was jedoch beide Städte gemeinsam haben ist die Vielfalt an Missionen. Da wären natürlich die einzelnen Story-Missionen, die die Geschichte vorantreiben. Wie schon eingangs erwähnt, ist die Geschichte äußerst spannend und mitreißend. Darüber hinaus konzentriert sie sich dieses Mal voll und ganz auf Kazuma, was vielleicht etwas enttäuschend für Fans von Majima Goro ist. Dennoch bietet die Hauptstory interessende Inhalte und Wendungen, die mitunter auf vergangene Geschehnisse zurückgreifen, die selbst Hardcore-Fans möglicherweise schon vergessen haben. Abgesehen von der Main-Story gibt es aber auch wieder mal die Rückkehr der ach so beliebten Side-Missions, die auch in Yakuza 6 wieder mal voll und ganz überzeugen können. Inhaltlich variieren diese Geschichten (wie mans kennt) zwischen albern und ernst. Aber interessant sind sie allemal. Am Meisten haben mir zum Beispiel diejenigen Missionen gefallen, die Kazuma in Verbindung mit neuen Technologien zeigen. Zwar wirkt unser guter Held anfangs immer etwas überfordert, doch am Ende gelingt es ihm stets, die jeweilige Situation meisterlich zu überwinden. Darüber hinaus bieten sie auch oft eine Einführung in die vielen verschiedenen Mini-Games, die Yakuza 6 bietet, darunter auch Baseball, Online-Video-Chatting, Fitnesstudios und Karaoke. Diese Mini-Games machen inzwischen mehr Sinn als jemals zuvor, da sämtliche Aktivitäten mit Erfahrungspunkten belohnt werden, die man dann gegen bessere Charaktere-Werte und Eigenschaften eintauschen kann. Und da euch inzwischen jede Aktivität mit Erfahrung belohnt, ist selbst eine simple Tätigkeit wie das Essen so wichtig wie noch nie zuvor. Ein Besuch in den vielen Restaurants stellt nicht nur Kazumas Energie wieder her, sondern stellt auch eine fantastische Möglichkeit dar, um eure Erfahrungspunkte in die Höhe zu treiben. Und das Aufwerten eurer Stats ist gerade deswegen so wichtig, weil die einzelnen Gegner doch eine Menge austeilen können, und nicht zu unterschätzen sind.

Eine der größeren Neuheiten des Spiels ist der sogenannte Clan-Modus. Dieser Modus wird in einer Side-Missions freigeschaltet, und offenbart einem die Möglichkeit einen eigenen Clan aufzubauen, mit dem man die Unterwelt von Kamurocho etwas aufmischen kann. Dieser Modus umfasst sowohl die ständige Rekrutierung von neuen Mitgliedern, als auch ein Hierarchie-System, welches euren Fightern je nach Postions unterschiedliche Staats-Boots vermitteln kann. Und als ob das nicht schon reichen würde, kann man seinen Clan online sogar gegen andere Spieler antreten lassen. Übrigens: Auch die anderen Mini-Games kann man lokal mit Freunden spielen, was immer wieder ein gelungenes Feature darstellt.

Monotone Klopperei

Was das Gameplay angeht war das Kampfsystem von Yakuza 0, welches verschiedene Kampfstile beinhaltete, sicherlich für viele Gamer die erste Anlaufstelle im Rahmen der Yakuza Reihe. Yakuza 6 hingegen geht zwei Schritte zurück, und bietet dieses Mal nur ein Kampfsystem. Nach und nach kann man zwar verschiedene Fähigkeiten freischalten, wie zum Beispiel ein Parry, aber im Grunde kann man jeden Kampf gewinnen, indem man monoton auf die Viereck-Taste draufhämmert. Zur Abwechslung trägt immerhin noch das gute alte Heat-System bei, welches es Kazuma erlaubt, vernichtende Spezialattacken auszuführen. Dennoch offenbart auch das Kampfsystem einige moderne Neuheiten, die man so noch nicht kannte. Da wäre zum einem der fließende Übergang zwischen dem Rumlaufen durch Kamurocho und dem Bekämpfen von verschiedenen Yakuza-Gruppen, wodurch das Geschehen deutlich interaktiver und realistischer wirkt. Lobenswert ist der allgemeine Rückgang von Ladezeiten. Dies betrifft nicht nur die Kämpfe, sondern auch das Betreten von Restaurants und Hotels. 

Grafik & Sound

Kamurocho wirkt inzwischen so real und interaktiv wie noch nie zuvor. Dies liegt nicht nur an den eingangs verbesserten Ladezeiten, sondern auch an der enormen Liebe zum Detail. Die Straßen sind voll mit Menschen, frei begehbare Geschäfte gibt es überall und die Hauptcharaktere wirken allesamt gut animiert. Wie aber auch in den vorherigen Teilen zeigt sich ein enormer Unterschied bei der Qualität der Zwischensequenzen. Während die Videos als auch die Charaktere der Main-Storyline einen hohen Detailgrad aufweisen, fallen die Sequenzen der Randmissionen deutlich simpler aus. Zwar könnte man meinen, dass das Team inzwischen die gleiche Qualität bei allen Sequenzen vorweisen könnte, doch angesichts der vielen Inhalte und Videos, die das Spiel umfasst, kann ich über diesen Mangel hinwegsehen. Selbst ich erkenne, dass dies einfach zu viel Aufwand wäre. Apropos Aufwand: Wie immer überzeugen die japanischen Synchronstimmen, insbesondere die von Kazuma, durch sehr viel Energie und Authentizität. Selbst wenn man die japanische Sprache nicht beherrscht, kann man die Motivation der verschiedenen Charaktere aus ihren Stimmen heraushören.

FAZIT:

Yakuza 6 ist ein fantastisches Spiel, welches sich sowohl Fans der Serie als euch Neueinsteiger nicht entgehen lassen sollten. Die Geschichte ist spannend als auch mitreißend und die Anzahl der Inhalte ist fast schon überwältigend. Überall gibt es was zu erledigen oder zu erleben. Für manch einen mag das Game vielleicht etwas „zu japanisch“ sein, aber wer keine Angst vor neuen und einzigartigen Erfahrungen hat, sollte sich dieses Abenteuer auf keinen Fall entgehen lassen.

[ Review verfasst von Dimi ]

[ Gespielt auf der PlayStation 4 Pro mit 1080p TV] 

Kommentar von crack-king:

Irgendwie fällt es mir schwer zu glauben, dass mit Yakuza 6: The Song of Life die Geschichte rund um Kazuma Kiryu ein Ende findet. Zu viele Abenteuer haben wir bislang mit dem markanten Dragon of Dojima bestreitet und doch ist es irgendwann Zeit auf Wiedersehen zu sagen. Glücklicherweise hat es SEGA geschafft eine tolle Geschichte rund um den Abschied zu spinnen. Die Geschichte fängt vergleichsweise harmlos an und braucht etwas um in Fahrt zu kommen, aber dann lässt sie einen nicht mehr los. Die Charaktere wachsen einem immer mehr ans Herz, aus Freunden werden Feinde und aus Feinden werden Freunde. Die vielen Wendungen wurden gekonnt umgesetzt und am Ende werden nahezu alle offenen Fragen beantwortet die es in der Yakuza Serie so gab. Aber auch abseits der Geschichte gibt es wieder viel zu entdecken. Dank der neuen Engine sieht alles noch besser aus und insbesondere das Kampfsystem profitiert hiervon. Zwar gibt es nun nicht mehr mehrere Kampfstile, aber dafür endlich ein deutlich wuchtigeres Kampfsystem. Man spürt die Wucht der Angriffe und hat nun deutlich mehr Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen, wenn man zum Beispiel ganze Gegnergruppen aufmischen muss. Man braucht ein wenig um sich daran zu gewöhnen, aber irgendwann macht es klick und dann haben die Yakuza keine Chance mehr. Natürlich gibts auch wieder genug abseits der Story zu tun und hier lassen die Entwickler wie immer ihrer Fantasie freien Lauf. Das Live-Chat Minispiel war definitiv eines der verrückteren und "japanischeren" Minispiele, die mir im Gedächtnis blieben. Unterm Strich bekommt man ein runderneuertes Yakuza-Spiel zum würdigen Abschied von Kazuma und das sollte sich kein Yakuza-Fan entgehen lassen.

Pluspunkte: 

  • Spannende Story
  • Viele Aktivitäten
  • Kaum Ladezeiten

Minuspunkte: 

  • Recht monotones Kampfsystem
  • Nach wie vor viele Textboxen
  • Nicht alle Minispiele machen Spaß



Infos zum Spiel
NameYakuza 6: Das Lied des Lebens
SystemPlayStation 4
PublisherSEGA
EntwicklerSEGA
GenreAction
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 17.04.2018
 17.04.2018
 08.12.2016
Spielerzahl1-2
SpracheJapanisch
TexteEnglisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenJa
Speicherbedarf36,53GB
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
PlayStation 4 ProJa
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Yakuza 6: Das Lied des Lebens
Gameplay
7.0
Atmosphäre
10.0
Grafik
8.5
Sound
9.0
Spielspass
9.0

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