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One Piece: Pirate Warriors 4
21. Juni 2020

Bereits zum vierten Mal schickt Omega Force den bekannten Piraten Ruffy und seine Crew ins Getümmel. War Koei Tecmo beim ersten Teil noch nicht sicher, ob das Konzept funktioniert, hat sich die Reihe nun zu einem weiteren Standbein abseits der Dynasty Warriors-Reihe des Publishers entwickelt. Selbst der in Japan erfolgreiche Gundam Ableger schaffte es nie zu einem vierten Teil und die hauseigenen Marken Samurai Warriors und Warriors Orochi sind auch nicht weiter. Kurz gesagt: Dynasty Warriors und One Piece scheinen die perfekte Symbiose zu bilden.

Schwere Erschütterung auf Dress Rosa

Bereits mit dem zweiten Spiel musste Omega Force lernen, dass man am besten keine eigene Handlung schreibt und sich auf die One Piece Saga verlässt. Somit folgt auch dieses Spiel wieder der bekannten Handlung des Mangas, wobei viele wesentliche Story-Arcs ausgelassen werden. So werden schnell die Geschichten von Alabasta, Enis Lobby und dem Marine Ford abgehandelt. Kenner der Serie werden das verschmerzen können, da hier Teil 3 eine ordentliche Nacherzählung geliefert hat. Der neueste Ableger steigt also erst bei Dress Rosa und dem Kampf mit Don Flamingo wieder ein. Danach folgt die Geschichte rund um die Big Mum Piratenbande und endet mit dem Beginn der Wa No Kuni Arc (aktuell auch im Manga). Hier interpretiert der Entwickler selbst, wie man sich den Kampf gegen Kaiser Kaido vorstellt. Trotzdem bleibt es für One Piece Fans mehr als ärgerlich, dass man die großen Arcs wie Skypia und den Thriller Park gestrichen hat.

Das Spiel versucht sein Bestes die Handlung zu erklären, doch knapp 900 Kapitel detailreich wiederzugeben, ist auch wiederum nicht realistisch. Wer wenig bis gar nichts mit One Piece zu tun hat, wird hier schnell den Anschluss verlieren. Auch One Piece Kenner werden beizeiten die Zwischensequenzen überspringen, da man die bekannte Handlung schon in und auswendig kennt. Die Zwischensequenzen sind komplett auf Japanisch vertont und Schlüsselmomente werden in Spielgrafik nacherzählt. Die restliche Handlung wird während der Mission erläutert, oder mit gezeichneten Standbildern wiedergegeben. Trotzdem sollte die Handlung länger beschäftigen und bietet gameplaytechnisch mit den Bosskämpfen und eigenen Missionen, Abwechslung zum üblichen Musou-Missionsdesign.

Natural Born Destroyer

Bevor ich mich im Detail mit diesem Musou-Ableger befasse, will ich noch mal kurz erklären, worum es in diesem Spieltyp geht. Bei Musou-Spielen tritt man alleine gegen eine Vielzahl von Gegnern an. Diese sind meistens sehr leicht zu besiegen. Herausforderungen bieten da die gegnerischen Kommandanten, die mehr Geschick und Können benötigen. Ziel ist es oft, den gegnerischen Befehlshaber zu besiegen, oder seine Gebiete einzunehmen. Diese bekannte Formel wird auch bei den Ablegern angewandt und nur in Teilbereichen geändert. Auch beim vorliegenden Titel bleibt man diesem Gameplay treu und wagt keine großen Experimente. Man baut auf das bewährte System des Vorgängers auf. Bei Story-Missionen hat so jede Figur ein eigenes Ziel und wechselnde Missionssziele sorgen immer wieder für Spannung. Bei den 08/15 Missionen hingegen, gilt es meistens einen Kommandanten am Ende zu besiegen. Im Großen und Ganzen eine gute Entscheidung, da sich dieses System mehr als bewährt hat. Neu hingegen sind spezielle 4 Spieler-Missionen, welche auch Online bestritten werden können. Hier muss man oft ein Territorium halten, spezielle mächtige Gegner besiegen, oder ein ordentliches Kopfgeld ansammeln. Zwar wandeln diese Missionen nur das übliche Design ab, doch sorgen drei weitere Mitspieler für ein ordentliches Chaos, welches dem Spiel sehr zugute kommt.

Die größte Änderung beim Gameplay betrifft die Spezialattacken. Beim Vorgänger existierte ein Buddy-System und Leisten für den Spezialangriff. Davon hat man sich komplett verabschiedet und gibt dem Spieler die Möglichkeit, jederzeit einen von insgesamt vier Spezialangriffen auszuführen. Diese benötigen zwar einen Cooldown, lassen euch jedoch mehr Freiraum beim Experimentieren. So kann man gezielt auswählen, welche Gear-Formen Ruffy im Kampf nutzen soll. Verlässt man sich lieber auf leichte Spezialangriffe, welche einen schnellen Cooldown haben, oder auf Starke, die gefühlt ewig zum Aufladen brauchen. Auf einem neuen Spielbrett lassen sich dies Angriffe mit Münzen freischalten und im Missionsbildschirm zuweisen. Über dieses Spielbrett erarbeitet man sich auch Stärke, Verteidigung usw. Das übliche Leveln von Charakteren wird so durch das Grinden von Münzen ersetzt. Auch keine optimale Lösung, doch wesentlich besser als noch im Vorgänger. Zu guter Letzt kann man noch weitere Skills zuweisen, welche die Verteidigung erhöhen, oder für mehr Geld sorgen. Von allen bisherigen „Pirate Warriors“-Spielen besitzt der aktuelle Teil also das mit Abstand beste System, welches auch die meiste Flexibilität ermöglicht.

Hört sich fast perfekt an, gäbe es da nicht auch noch die Unterteilung in Klassen. Jede Figur wurde einer Klasse zugeteilt und wird nun in Kampf, Skill, Geschwindigkeit oder Luft Typen unterschieden. Wirkliche Änderungen merkt man jedoch nur bei der letzten Klasse. Diese Figuren nutzen Luftangriffe für ihre Kombos und Fähigkeiten, welche durch die unglückliche Kameraführung und Zielerfassung oft nicht treffen. Was die Charaktere selbst angeht, wurden diese wieder überarbeitet und benötigen etwas Einarbeitungszeit. Fanlieblinge wie Ruffy und Zorro spielen sich gewohnt gut, doch haben Helden wie Franky und Chopper doch ein Downgrade erfahren. Auch Skill-Charaktere wie Lysop und Robin sind nun nicht für jeden Spieler geeignet. Das ist schade, da diese Figuren recht populär sind und der eher langsamere Spielstil nicht für jedermann gemacht ist. „Billig“ hingegen sind die Vinesmoke Brüder, die sich zu sehr gleichen. Andere Helden und Schurken spielen sich sehr gut und bringen die eine oder andere Überraschung mit.

Abenteuer im Land der Samurai

Grafisch hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht viel geändert. Die Figuren sehen ihrer Vorlage mehr als ähnlich und Odas starke Schattenschraffur ist ebenfalls vorhanden. Was sich glücklicherweise gegenüber dem Vorgänger verbessert hat, ist die Framerate. Egal wieviel auf dem Bildschirm los ist, es fängt nie zu Ruckeln an. Das größte Mankobleibt jedoch immer noch bestehen. Die normalen Soldaten gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Zudem fielen viele kleinere Armeen der Schere zum Opfer. Bedeutet also: Keine Fischmenschen, Zombies und Jünger von Enel. Das brachte zuvor ja Abwechslung rein. Auch die Anzahl der NPCs wurde auf ein Minimum reduziert. Kein Arlong, kein Hoody, kein Minotaurus und kein Captain Morgen. die Liste lässt sich lange fortsetzen. So muss man sich in den Zufallsschlachten immer denselben spielbaren Charakteren und der Handvoll Nichtspieler-Charakter stellen. Eigentlich schade, da gerade der Dress Rosa Arc sehr viele kleinere Charaktere eingeführt hat. Um zumindest etwas Abwechslung rein zu bringen, wurde die Riesen-Klasse ordentlich aufgewertet. Auch bekommen Drake, Jack und Senghok eine eigene Form, um das Getümmel auf dem Schlachtfeld aufzumischen. Akustisch verzichtet man noch immer auf den Soundtrack der Anime-Serie (dieser ist nur als DLC zu erwerben). Somit gibt es typische Musou Lieder, die auch in anderen Spielen der „Warriors“-Reihe passen würden. Sprachausgabe gibt es wie gesagt nur auf Japanisch, dafür wurde der Rest gut ins Deutsche übersetzt.

Der fünfte Kaiser

Das Spiel verfügt über einen ordentlichen Umfang und man braucht schon gut 20 Stunden um die Platinum-Trophäe zu erspielen. Von allen Pirate Warriors Spielen bietet der vierte Teil die größte Charakterauswahl mit insgesamt 43 Spielfiguren. Wobei wie schon beschrieben, die meisten Neuen von den letzten zwei Arcs sind und viele Fanlieblinge gestrichen wurden. Es sollen zudem neun weitere DLC-Charaktere erscheinen. Neben den Figuren gibt es ansonsten nicht sehr viel zum Freispielen. Kostüme aus den Vorgängern fielen ebenfalls der Schere zum Opfer. Wenigstens wurde der Multiplayer-Modus komplett überarbeitet. Fast jede Schlacht lässt sich nun zu zweit im Splitscreen oder Online spielen. Letzteres klappte bei den Vorgängern eher schlecht als recht - hier wird jedoch ein sehr flüssiges Ergebnis geboten.

FAZIT:

„One Piece: Pirate Warriors 4“ schafft einen sehr merkwürdigen Spagat. An vielen Stellen wirkt der Titel wie eine schnelle Auftragsarbeit. Die Geschichte wurde optimiert und was gut im Vorgänger klappte, wurde einfach übernommen (teilweise ganze Zwischensequenzen). Auch die Auswahl der Charaktere ist mehr als seltsam und der Umfang fühlt sich kleiner als beim Vorgänger an. Doch auf der anderen Seite schaffen sie es Odas Meisterwerk perfekt einzufangen. Die Charaktere spielen sich wie erhofft und das Design stimmt auch. Zudem gibt es keinen Moment (das Ende mal ausgenommen) wo man sich als Fan auf den Schlips getreten fühlt. Abgerundet wird das Ganze durch das immer noch spaßige Musou-Gameplay. Den Charakteren vier Spezialattacken zuzuweisen, war ein schlauer Zug und sorgt so für Abwechslung und lädt zum Experimentieren ein. Grundsätzlich kann hier also jeder One Piece Fan zugreifen. Für Neueinsteiger bleibt aber Handlungshürde [ Review verfasst von Andy ]

[ Gespielt auf der PlayStation 4 mit 4K TV ]

Pluspunkte:

  • Schnelles, einfaches Gameplay
  • Zahlreiche Charaktere
  • Das „One Piece“ Gefühl

Minuspunkte:

  • Lange Ladezeiten
  • Hektische Kamera
  • Kann monoton werden



Infos zum Spiel
NameOne Piece: Pirate Warriors 4
SystemPlayStation 4
PublisherBandai Namco
EntwicklerKoei Omega Force
GenreAction
USKab 12 Jahren
PEGI12+
Preis59,99 €
Release
 27.03.2020
 27.03.2020
 26.03.2020
Spielerzahl1-4
SpracheJapanisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf35GB
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
PlayStation 4 ProJa
Videos
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Screenshot Galerie
One Piece: Pirate Warriors 4
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
7.0
Sound
8.0
Spielspass
7.5
 

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