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Gear.Club Unlimited 2: Ultimate Edition
30. Januar 2022

Was war eigentlich das letzte Rennspiel, das ich gespielt habe? Neben „Wreckfest“ auf der PS5 dürfte das „Need for Speed: Payback“ auf der PS4 gewesen sein (zum zweiten Mal). Nach wie vor verfügt letzteres über eine komplett gestörte Spielbalance. Schließlich wollte uns EA damals durch den ganzen Zufallskartenquatsch besonders viele Glückspielelemente aufzwingen. Die wurden zwar nachträglich etwas entschärft, aber zu retten war das Gameplay dadurch nicht mehr. Umso besser, dass es jetzt mit „Gear Club Unlimited 2: Ultimate Edition“ einen neuen Arcaderacer gibt, der quasi ohne Konkurrenz auf der PS5 startet. Warum die Entwickler daraus trotzdem kein Kapital schlagen konnten, klärt unser neuester Test.

Vom Handy auf die Konsole

„Gear Club“ wurde ursprünglich für Mobiltelefone entwickelt. Ich habe es sogar selbst es eine Zeitlang auf dem iPhone gespielt. Als Free 2 Play Rennspiel gab es natürlich reichlich Fallstricke. Die waren jedoch nicht ganz so ätzend wie bei der Konkurrenz. Zwar durfte man auch hier „warten“ und die Preise von Upgrades standen in keinem Verhältnis zur Spielzeit, aber man kam voran, ohne permanent Zeit damit totzuschlagen. Auf dem Handy funktionierte auch die Bedienung recht ordentlich – also die Menüführung inkl. Werkstatt. Das Fahren war schon damals simpel und wenig anspruchsvoll. Durch zeitlich begrenzte Events kam man auch hier in den Genuss von besonders „wertvollen“ Währungen, damit man sich neue Fahrzeuge kaufen konnte. Zudem gab es spezielle Versionen der Autos, die auch mal als Belohnungen dargeboten wurden, zum Beispiel durch tägliche Log-Ins. Nach mehreren Intermezzos auf Nintendos Switch-Konsole erschien das Rennspiel jetzt als „Ultimate Edition“ für die PS5. Was ich nach dem Testen mit Sicherheit sagen kann: Alles Nervige vom Telefon existiert nicht mehr. Der Titel spielt sich ganz normal und Geldprobleme sollten auch niemanden plagen. Die Menüführung greift auf die Vorlage zurück, ist in der Form jedoch kein Gewinn. Sie erledigt ihren Job und verleiht dem Spiel durch den Tuning-Aspekt immerhin ein bisschen zusätzliche Spieltiefe.

Der Start einer Karriere

Eingebettet ist das Spielgeschehen in eine kleine Geschichte. Man heuert bei einem Rennstall an und will den ganzen großen Preis holen. Das hat genügend Charme und verbindet die Hauptelemente des Spiels ganz gut: Rennen fahren, Autos kaufen und dann tunen. Zu Beginn startet man mit einem Mini, bewältigt einige Events und baut langsam seine Werkstatt auf. Dazu zählen unter anderem eine Hebebühne, ein Windkanal und eine Lackiererei. Diese lassen sich auch aufwerten, um Zugriff auf noch bessere Tuningkomponenten zu bekommen. Hat man noch Geld übrig, investiert man in Einrichtungsgegenstände, oder Parkplatzmarkierungen, um die Flotte zwischen zu parken. Denn weitere Autos wird man sich zwangsläufig zulegen müssen, denn die verschiedenen Cups sind klassenbasiert. Nebenbei gibt es auch noch Events mit Fahrzeugbeschränkungen. Die meisten Rennen bieten Strecken von A nach B an. Aber es gibt auch rundenbasierte Veranstaltungen. Dazu gesellen sich noch Time Trials, Duelle und Eliminierungsrennen. Rallypisten gibt es auch (inkl. einer neuen Hebebühne für die Werkstatt). Zusätzlich existieren mit dem Porsche-Cup und der Langstrecken-Meisterschaft zwei zusätzliche Herausforderungen mit weiteren Autos und Strecken (ua. Circuit de la Sarthe). Man merkt, dass diese Sachen anfangs als DLC für die Switch-Fassung erschienen sind, denn wirklich integriert in die Karte sind beide Events nicht.

Reiner Arcaderacer

Das Fahrmodell ist relativ einfach gehalten und richtet sich vor allem an Anfänger. Stellt man zum Beispiel alle Fahrhilfen ab, wird daraus trotzdem keine Simulation. Aber insgesamt funktioniert das gut und lediglich beim Betätigen der Handbremse kann man die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren. Ansonsten sollte man zwar Kollisionen vermeiden, aber Auswirkungen haben die Crash keine. Apropos Unfälle, die KI der Gegner ist unterirdisch und oftmals schob ich andere Autos Meter lang vor mir her. Duelle existieren nicht. Ebenso irgendeine Herausforderung, denn entweder man hat einfach ein zu langsames Fahrzeug, oder aber man verfügt über mehr Motorenleistung, weshalb man den anderen Fahrern davonbraust.

Das Club-Feature

Die Ursprungsidee beim Handyspiel war, das man sich zu Clubs mit anderen Fahrern zusammenschließt und gegen gegnerische Clubs online Punkte sammelt (ohne dass man direkt gegeneinander antritt). Dieses Feature hat es auch in die Konsolenversion geschafft. Man nimmt also an Club-Turnieren teil, gewinnt dadurch Punkte und am Ende auch Preise. Direkt gegen drei weitere Spieler kann man nur lokal antreten. Ein richtiger Onlinemodus existiert nicht.

Kein Grafikburner

Eine Feststellung: Nicht jedes Spiel verfügt über AAA-Budgets, deshalb sollte man auch nicht jeden Titel mit den Besten des Fachs vergleichen. Aber einen gewissen Standard erwarte ich im Jahr 2021 schon, vor allem auf der PS5. Das einzige was an dem Spiel halbwegs gut aussieht, das sind die Autos. Der Rest reicht von passabel bis hin zu verkorkst. Passabel sind zum Beispiel die Umgebungen: Sie verrichten ihren Job und sind halbwegs abwechslungsreich. Es werden jedoch kaum Animationen im Hintergrund geboten, geschweige denn optische Highlight. Was dagegen gar nicht geht, ist die Ausleuchtung. Alles sieht einfach ausgewaschen aus. Nachts gibt es überhaupt keine Umgebungsbeleuchtung. Selbst in der Stadt ist alles düster und alle Bewohner schlafen bereits und keine Straßenlaterne scheint zu gehen. In den Showrooms herrscht das genaue Gegenteil: Für ein paar Sekunden sieht man kein Auto, weil alles zu hell ist (und nein, es wird kein HDR unterstützt). Aber am Schlimmsten präsentiert sich die Framerate. 60fps erreicht das Spiel nur in den seltensten Fällen – die meiste Zeit pendelt sich diese deutlich darunter ein. Besonders in den Waldumgebungen wird das sichtbar. Trotz allem bleibt der Titel aber noch spielbar. Sonstige PS5 spezifische Anpassungen gibt es übrigens auch nicht: Ladezeiten sind trotz SSD viel zu lang und der DualSense Controller bekommt lediglich 08/15 Rumble spendiert. Beim Sound sieht es dagegen tatsächlich besser aus. Die Motorengeräusche sind okay, ebenfalls die englische Sprachausgabe. Der Soundtrack kann sogar Pluspunkte sammeln mit einer guten Mischung aus Rock und Elektro.

FAZIT:

Das Spiel hat seine Wurzeln im Handy-Sektor und das merkt man in der neuen Edition auch noch. Was jedoch wesentlich schlimmer wiegt, ist die miese Technik. Mancher PS3 Titel wischt mit dem Rennspiel optisch den Boden auf. Vor allem die Framerate ist beschämend, nur sehr selten rast man mit flüssigen 60fps über den Bildschirm. Dazu gesellen sich unverhältnismäßig lange Ladezeiten, der lausige Schwierigkeitsgrad und die fehlende DualSense Unterstützung. Das alles trägt am Ende zu einer unterdurchschnittlichen Wertung bei. Spart euch euer Geld.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf einer PlayStation 5 mit 4K HDR TV ]

Pluspunkte:

  • Zugänglich und umfangreich
  • Langstrecken- & Porsche Serie dabei
  • Soundtrack ist gelungen

Minuspunkte:

  • Framerate & verkorkstes HDR
  • Ladezeiten & fehlender DualSense Support
  • Viel zu einfach



Infos zum Spiel
NameGear.Club Unlimited 2 - Ultimate Edition
SystemPlayStation 5
PublisherMicroids
EntwicklerEden Games
GenreRennspiel
USKohne Altersbeschränkung
PEGI3+
Preis39,99 €
Release
 30.11.2021
Spielerzahl1-4
SpracheNicht vorhanden
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenJa
Speicherbedarf18GB
HeadsetNein
Videos
Mehr...

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Screenshot Galerie
Gear.Club Unlimited 2: Ultimate Edition
Gameplay
4.5
Atmosphäre
5.0
Grafik
3.0
Sound
7.0
Spielspass
4.0
 

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