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Valkyrie Elysium
9. Oktober 2022

Bereits 1999 wurde der Grundstein für die Reihe auf der PS1 gelegt. „Valkyrie Profile“ war ein 2D Action RPG von Tri-Ace und bot schnelle Kämpfe eingehüllt in eine melancholische Stimmung mit detaillierten 2D Grafiken. Der Titel erschien jedoch nie in Europa – zumindest nicht auf der originalen PlayStation. Erst mit dem PSP Handheld kam eine überarbeitete Fassung namens „Valkyrie Profile: Lenneth“ zu uns. Diese soll gegen Ende des Jahres in einer angepassten Version auch auf der PS4 bzw. PS5 erscheinen und ist in der Digital Deluxe Variante von „Valkyrie Elysium“ inbegriffen. Wo wir auch schon beim Thema sind, denn unser Test behandelt den neuesten „Valkyrie“ Ableger.

Alle für die Walküre, die Walküre für alle

Der Spieler steuert die Walküre, eine Kämpferin, die von Odin höchstpersönlich den Auftrag erhalten hat, verderbte Seelen auf Midgard zu läutern und dadurch das bevorstehende Ende der Welten – sprich Ragnarök – zu verhindern. Mit dieser Aufgabe betraut, zieht unsere Heldin in das erste Königreich – oder besser gesagt, was davon übriggeblieben ist. Be'else hat seine besten Zeiten bereits hinter sich. Man durchquert menschenleere Landstriche, bekämpft allerlei Monster und Seelenräuber, bis die Walküre etwas spürt. Eine starke Seele zieht sie in eine ganz bestimmte Richtung. Nach einer Weile erreicht sie eine Festung und dort offenbart sich die Seele als riesiger Naglfar – eine verdrehte Kreatur des Hasses. Nach einem nervenaufreibenden Kampf, welcher in der Vernichtung des Biestes gipfelt, erhält man die Unterstützung von Eygon, dem ersten Einherier. Das sind tapfere Kriegerseelen, die in den Dienst der Walküre treten. Insgesamt gibt es vier davon, jede mit unterschiedlichen Kampfstilen und elementaren Boni. Jeder Einherier hat zudem eine traurige Geschichte zu erzählen, aber jeder Kampfgefährte unterstützt die Walküre in ihren zahlreichen Kämpfen. Denn während man selbst Schwert, Speer oder Säbel schwingt, ruft man mittels gefüllter Seelenleiste die Kameraden in den Kampf. 30 Sekunden lang werfen sie dann automatisch diverse Moves in den Ring und können schon mal über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ebenfalls kann man mächtige Göttliche Künste (Zaubersprüche) aktivieren, welche Heilung aber auch Tod und Verderben bringen können. Letztere muss man aber erst in Schatztruhen finden. Neue Waffen erspielt man sich ebenso. Diese lassen sich mit einer Vielzahl an Juwelen hochleveln, genauso wie die Fertigkeiten der Walküre.

Komplex wird die Steuerung dabei zum Glück nicht: X ist zum Springen da, Kreis zum Ausweichen, Viereck zum Schlagen und Dreieck für einen Hieb. L1 ist zum Blocken da, L2 zum Ranspringen an den Gegner und Reden, R1 ruft über ein Auswahlmenü die Einherier zur Hilfe und R2 aktiviert die Zauber. Jeder Level wird zum Schluss bewertet und man kann Ränge inklusive Belohnungen erhalten. Rätsel gibt es übrigens keine, die großen Umgebungen sind dafür weitläufig und mit zahlreichen Checkpoints versehen. Auch sind die „Kapitel“ wiederholbar (um zum Beispiel weitere Seelensteine zu sammeln oder seine Wertung zu verbessern). In Asgard erstattet man Odin (regelrecht fesch gekleidet) Bericht und kann auch zahlreiche Nebenaufträge erledigen. Diese sind kurz und knackig und bringen zusätzliche Runen für Waffen und andere Sachen ein. Auch kann man die Geschichte der Einherier erforschen. Leider wird gerade das recht lieblos präsentiert. Am ehesten lässt sich das Spielgeschehen mit „Ys: The Lacrimosa of Dana“ vergleichen – wem das gefallen hat, wird auch hier seine Freude haben. Allerdings dauert diese nicht sonderlich lange an – rund 15 Stunden benötigt man bis man die verschiedenen Enden gesehen hat. Dabei stehen drei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, die jedoch nicht jederzeit im Spiel gewechselt werden können. Zum kompletten Leveln der Waffen und damit verbunden, den Fertigkeiten der Walküre, braucht man mehr als einen Durchlauf. Gleiches gilt auch für die Platin-Trophäe. Ein New Game Plus gibt es aktuell noch nicht, man startet am Ende immer vor dem letzten Kapitel. Aber zumindest soll es im November ein Update geben, das neben weiteren Schwierigkeitsgraden auch noch einen neuen Spielmodus namens „Hilde's Rache“ und mehr beinhalten soll.

Die actionreichen Kämpfe gehen gut von der Hand und lassen kaum Frust aufkommen. Kombos kann man leicht miteinander verketten und hohe Trefferquoten sind an der Tagesordnung. Wie gesagt, die Steuerung ist einfach gehalten, was sie aber auch effektiv macht. Besser hätte jedoch die DualSense Unterstützung ausfallen sollen und müssen. Gerade die Triggertasten fühlen sich im Spiel nicht gut an. Vor allem L2 ist sensibel, das ist die Taste zum Ranspringen an einen Gegner. Dafür reicht schon ein kleiner Druck auf die Taste aus, was eben auch im Eifer des Gefechts versehentlich passieren kann. Wiederum nervt, das beim Öffnen von Türen die Taste durchgezogen werden muss und die Aktion deshalb nicht selten sofort erkannt wird.

Die Reise durch Midgard

Asgard und Niflheim sind zwar zwei von den drei im Spiel enthaltenen Welten, werden aber nur am Rande behandelt. Die meiste Zeit durchquert man mit der Walküre die untergegangen Reiche von Midgard. Obwohl sie sich thematisch unterscheiden, besitzen alle Länder auch ein paar Gemeinsamkeiten: Sie sind allesamt verlassen, verfallen und versprühen eine gewisse Melancholie. Also dieses angespannte aber trotzdem sanfte Gefühl, in einer unheimlichen Umgebung alleine zu sein. Monster und Seelenräuber tauchen zwar auch auf, aber davon abgesehen präsentiert sich die Welt recht friedlich. Grafisch passt das alles, auch wenn die Trostlosigkeit eher Mittel zum Zweck sein dürfte. Denn der vorherrschenden Tristesse haben die Entwickler versucht, durch diverse Shader einen eigenen Look zu verpassen. So ganz gelungen ist das zwar nicht, aber zumindest passen dadurch die Figuren besser in das Gesamtbild. Apropos, dabei herrscht ein starker Kontrast zwischen den wundervollen Portraits im Menü und den eigentlichen 3D Modellen. Bestenfalls mittelmäßig fällt dagegen die Kamera aus, die in den abgesperrten Kampfzonen oftmals überfordert ist und den Gegner aus dem Blick verliert (auch wenn die Lock-On Funktion noch aktiv ist). Die Framerate hat an manchen Stellen mit sichtbaren Fade-Ins zu kämpfen und sackt auch mal in den effektreichen Kämpfen ab. Am Schlimmsten fühlt sich das jedoch an, wenn man meint, die Steuerung reagiert nicht mehr auf die Eingaben. Bei einem Actionspiel mit Timing-Fokus ist das ein grober Schnitzer. Die deutschen Untertitel sind gut getroffen, die englischen Sprecher erledigen ihren Job und die Musik – ein Highlight – untermalt das Spielgeschehen immer passend und niemals nervig.

FAZIT:

Ich gestehe: Meine Zeit in Midgard hat Spaß gemacht. Das Kampfsystem fällt zwar simpel aus, kann aber durch verschiedene Waffenarten, die Einherier und diverse Zaubersprüche trotzdem punkten. Bei der Grafik sieht man, dass es sich um keinen Triple A Blockbuster handelt. Die düstere, trostlose Atmosphäre wird trotzdem ordentlich transportiert. Weniger gelungen kommen die Story bzw. das Ende rüber. Dieses wirkt zu abrupt und so, als würden einige Abschnitte fehlen. Deshalb finde ich im Großen und Ganzen den Premiumpreis für das Spiel auch nicht ganz gerechtfertigt. Für die Hälfte kann man – wenn man schnelle Actionspiele mag - jedoch getrost zugreifen. Denn unterhaltsam ist „Valkyrie Elysium“ allemal.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf einer PS5 mit 4K HDR TV ]

Pluspunkte:

  • Actionreiche Kämpfe und cooles Einherier System
  • Erstklassige Musik und auch eine bittersüße Atmosphäre
  • Nebenquests sind kurz und knackig

Minuspunkte:

  • Optisch und technisch kein Highlight
  • Mit 15 Stunden recht kurz, kein New Game+
  • Endet abrupt, Story lässt vieles offen



Infos zum Spiel
NameValkyrie Elysium
SystemPlayStation 5
PublisherSquare Enix
EntwicklerSoleil Ltd.
GenreAction
USKab 12 Jahren
PEGI12+
Preis69,99 €
Release
 29.09.2022
 29.09.2022
 29.09.2022
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Speicherbedarf25GB
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Valkyrie Elysium
Gameplay
7.0
Atmosphäre
7.5
Grafik
7.0
Sound
8.5
Spielspass
7.0
 

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