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Ray`z Arcade Chronology
9. Juli 2023

Der Titel sagt euch nichts? Kein Wunder, schließlich klingt das nach billiger Shovelware. Doch weit gefehlt, hinter dieser Sammlung verstecken sich ein paar kultige Klassiker vom einstigen Videospielehersteller Taito. Gemeint sind damit die Shmups „RayForce“, „RayStorm“ und „RayCrisis“ respektive die HD Neuauflagen „RayStorm Neo HD“ und „RayCrisis HD“.

Simples Starmenü

Im Startmenü kann man direkt zwischen den drei Spielen wählen. Bei „RayStorm“ und „RayCrisis“ kann man in einem Untermenü auch noch optional die aufpolierten HD Remaster Fassungen starten. Für jedes Spiel können eigene Spielstände angelegt werden, außerdem kann die Steuerung komplett angepasst werden. Von den drei vorgeschlagenen Layouts hat mir persönlich kein einziges zugesagt. Aber wie bereits erwähnt, kann man jede Taste mit einer Aktion ganz nach dem eignen Geschmack ausstatten.

Die drei Shmups basieren auf den originalen Arcade-Versionen, die HD Remaster ebenfalls, sind jedoch technisch an die heutige Zeit etwas angepasst. Wobei heftige Slowdowns immer noch vorhanden sind. Das Spielprinzip ist jedoch grundlegend in allen Spielen gleich. Mit einem Raumschiff muss man viele Gegner abschießen und riesige Bosse überstehen. Beim Ballern gibt es die Primärwaffe wie einen Laser und als Sekundärwaffe zielsuchende Raketen, die vor allem für ferne Angreifer und Feinde am Boden gedacht sind. Damit kann man auch mehrere Gegner gleichzeitig anvisieren. Ansonsten wird man viele Bildschirmtode sterben, bevor man das Ende sieht. Ausweichen und Auswendiglernen der Feindesmuster gehören zum A und O, wenn man die Zahl des Ablebens geringhalten will. Am Ende zählt der Highscore und wie viele Punkte man ergattern konnte. Das Ganze lässt sich jetzt glücklicherweise auch ganz relaxed genießen, denn die virtuellen Credits kann man endlos nachschieben. In der Spielhalle waren die Automaten ja auch da, um den Zockern das echte Geld aus den Taschen zu ziehen.

RayForce

Ursprünglich erschien der Titel in den Spielhallen 1994, ein Jahr später folgte dann eine Umsetzung für den Sega Saturn allerdings unter den Namen „Layer Section“ bzw. „Gunlock“ / „Galactic Attack“. Auf der PS1 erschien der Titel übrigens nicht – das passte auch nicht zu Sonys damaliger Politik. 2D Spiele hatten es auf der PS1 immer schwer und dazu gesellten sich noch die regionsspezifischen Praktiken bzw. Probleme. Jetzt lässt sich das legendäre Shmup auch auf der PS4 und PS5 genießen und dass an Hand einer sauberen Portierung von den Experten des japanischen Studios M2. Der Titel scrollt butterweich über den Bildschirm und bietet zahlreiche Einstellungsoptionen (Steuerung, Grafik, Sound usw.) plus Quick Save und ein digitales Handbuch (kein verlinktes PDF, sondern im Spiel direkt integriert).

Die Story ist schnell erzählt: Die Regierungen der Welt bauen einen Supercomputer namens Con-Human, der die Ökosysteme der Welt steuern soll. Als sich das Bewusstsein eines geklonten Menschen mit dem Computer verbindet, dreht Con-Human durch, vernichtet praktisch die gesamte Menschheit und transformiert die Erde zu einer mechanischen Festung. Nun will er auch noch den verbliebenen Sternenkolonien an den Kragen. Doch die letzten Überlebenden wehren sich und zwar mit dem Starfighter RVA-818 X-LAY.

Das Spielfeld wird im typischen TATE (Hochkant-Modus) angezeigt. Dabei steuert man das Raumschiff durch eine Vielzahl an Levels inkl. diverser Boss-Gegner. Der Clou beim Gameplay war, dass man neben der Standard Attacke (Laser) auch noch ein sekundäres Raketensystem bedienen konnte. Damit lassen sich bis zu 8 Gegner markieren und zerstören. Natürlich lässt sich die Kraft der Waffen durch diverse Power-Ups noch verstärken. Für meinen Geschmack besitzt „RayStorm“ auch den besten Soundtrack vom Zuntata-Team.

RayStorm

Der Nachfolger zu „RayForce“ kam 1996 in die Spielhalle und wurde ein Jahr später von Sony Computer Entertainment auch auf der PS1 in Europa veröffentlicht. Während das Gameplay mehr oder minder auf dem Vorgänger aufbaut und lediglich eine brachiale Spezial Attacke als neues Feature auffährt, sticht eine große Veränderung gegenüber dem Original sofort ins Auge: Statt 2D Sprites gibt es jetzt 3D Polygon-Grafik im 4:3 Format. So war das damals, 3D war angesagt und konnte noch mit einem WOW-Faktor überzeugen. Zudem ließen sich weitaus imposantere Szenarien und Kamerafahrten umsetzen. Auch heute noch sieht das bunte Treiben auf dem Bildschirm cool aus, insbesondere da es bei der Arcade-Version keine technischen Beschränkungen wie auf den damaligen Konsolen gab. Beim Gameplay hat sich natürlich nicht viel geändert– aber hey, wir reden hier von einem Shmup aus der Spielhalle. Die waren schon immer darauf ausgelegt, a) schwer zu sein und b) dem Anbieter volle Taschen zu bescheren. Interessanterweise baut „RayStorm“ storytechnisch nicht auf „RayForce“ auf. Hier steuert der Spieler eines der zwei R-Gray Raumschiffe, um der feindlichen Secilia Federation in acht Levels den Garaus zu machen. Die beiden Raumschiffe verfügen übrigens auch über unterschiedliche Waffensysteme. Ansonsten bleibt die Story recht dünn und wird nur im damaligen Handbuch ausführlicher beschrieben. Das existiert hier aber nicht und das Digitale verfügt über keinen Abschnitt mit Fluff.

RayCrisis

Teil 3 erschien 1998 auf Taitos Arcade Board G-Net und im Jahre 200 auch auf der PS1. Ich habe sogar noch ein PAL-Exemplar von JVC zu Hause. Im Gegensatz zu den anderen beiden Spielen gibt es hier keinen Mehrspieler-Modus. Dafür aber geht es storytechnisch zurück zu den Wurzeln oder besser gesagt noch weiter in die Vergangenheit, denn „RayCrisis“ ist ein Prequel zu „RayForce“. Während der Supercomputer Con-Human gerade durchdreht, versucht ein Wissenschaftler einen Virus in das System einzuschleusen. Man kämpft im Kern des Supercomputers als Waverider um die Kontrolle. Wir wie alle wissen, eher vergeblich, denn die Erde kann zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gerettet werden und erst Jahre später starten die verbliebenen Menschen einen letzten Angriff in „RayForce“. Beim Gameplay ändert sich auch nicht so viel – auch „RayCrisis“ ist ein vertikal scrollendes Shmup mit Polygon 3D Grafik. Sieben Levels gibt es zu bewältigen, wobei ein neues Feature namens „Eingriff“ für eine Abkürzung zum finalen Boss sorgt (inkl. schlechtem Ende). Denn beim Eindringen in Con-Humans System wird der Supercomputer natürlich alamiert. Ballert man nicht schnell genug alle Feine vom Bildschirm, klettert die Anzeige stetig weiter rauf. Nur wenn man die Alarmstufe unter 20% hält, wird man das wahre Ende sehen. Optisch ist „RayCrisis“ sicherlich der langweiligste Titel, denn spektakulär wirkt die Grafik nicht – damals wie heute. Zudem nerven Slowdowns und die Schussmuster der Gegner sind oft sehr unübersichtlich! Im Gegensatz zur PS1 Version fehlen ein paar Extras. Dafür gibt es jedoch einen 2 Spieler Modus, wie bei den anderen Titeln dieser Kollektion.

Rundum glücklich?

Nicht ganz, denn der eingestampfte Prototyp „R-Gear“ (war damals als Nachfolger zu „RayForce“ in Entwicklung) ist nur in der limitierten bzw. Collectors Edition der Spielesammlung bei Strictly Limited Games enthalten. Digitale Käufer im PlayStation Store haben keine Chance an das bislang unveröffentlichte Spiel zu kommen. Da tröstet es nur wenig, dass „R-Gear“ im Grunde nur eine 1 Level Demo ist. Ein Schmankerl wäre es auf jeden Fall gewesen.

Ansonsten kann man aber kaum meckern, die Umsetzung fallen alle sehr gut aus und dank der vielen Optionen lässt sich buchstäblich fast alles an den eigenen Geschmack anpassen. Credits sind kein Thema mehr und im 2 Spieler Modus darf man sich mit Freunden messen. Auch lassen sich die Soundtracks austauschen (westliche Fassung, japanische Version und arrangierte Varianten usw.). Man darf Replays speichern und Highscores auf ein Leaderboard hochladen. Dank Quick-Save / Load Optionen kann man auch jederzeit pausieren.

FAZIT:

Fans des Genres bekommen saubere Umsetzungen der Klassiker serviert und mit „RayForce“ lässt sich erstmals auch das kultige Urgestein der Reihe auf der PlayStation spielen. Die anderen zwei Titel bieten natürlich auch actionreiche Arcade-Unterhaltung. Ob man die glattgebügelten HD-Remaster braucht, bleibt aber fraglich (persönlich gefällt mir der Look nicht). Ansonsten gefallen die vielen Einstellungen und Optionen. Das hat jedoch auch seinen Preis: Knapp 50€ sind schon allerhand Geld, vor allem da es keine native PS5 App gibt.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf einer PS5 mit 4K UDR TV ]

PS: Es existiert von ININ Games noch eine weitere Kollektion namens „RayStorm x RayCrisis HD Collection“. Diese enthält „RayStorm“ und „RayCrisis“ sowie die beiden HD Remaster – es fehlt jedoch „RayForce“. Dafür ist diese Spielesammlung minimal günstiger (~40€) und digital bzw. auf Disc erhältlich.

Pluspunkte:

  • Originalgetreue Umsetzungen der Klassiker
  • Umfasst alle 3 Arcade Spiele und die zwei Remaster
  • Viele Einstelloptionen

Minuspunkte:

  • „R-Gear“ 1 Level Demo nicht für digitale Käufer
  • Krasse Slowdowns in „RayCrisis HD“
  • Keine native PS5 App


Infos zum Spiel
NameRay`z Arcade Chronology
SystemPlayStation 4
PublisherININ Games
EntwicklerM2
GenreAction
USKab 12 Jahren
Preis49,99 €
Release
 30.06.2023
 30.06.2023
Spielerzahl1-2
SpracheNicht vorhanden
TexteEnglisch
Japanisch
MehrspielermodusJa
Online FunktionenJa
720pJa
1080pJa
Videos
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Screenshot Galerie
Ray`z Arcade Chronology
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.0
Grafik
8.0
Sound
8.0
Spielspass
8.0
 

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