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Assassin`s Creed Shadows
17. Mai 2025

Selten gab es Spiele, wo das Schicksal eines ganzen Unternehmens daran hing. Der Erfolg von „Assassin's Creed Shadows“ sollte zeigen, in welche Richtung es mit Ubisoft geht und ob sie vom chinesischen Giganten Tencent verschluckt werden. Kleiner Spoiler: In Teilbereichen ist das mittlerweile passiert. Als wäre das noch nicht genug, kämpft man intern bei Ubisoft mit Diskriminierung und sexueller Belästigung, während Spieler sie gleichzeitig beschuldigen „woke“ zu sein. Keine leichte Ausgangssituation für Ubisoft Quebec. Verschiebungen und laue Präsentationen des Spiels taten ihr Übriges. Das Internet war sich einig, dass das Spiel ein totaler Reinfall ist, und dass alleine schon, weil es Wassermelonen zur damaligen Zeit nicht in Japan gab!

Eine Geschichte um Rache und Ehre

Wir schreiben das Jahr 1581 in Japan. Oda Nobunaga ist am Höhepunkt seiner Macht und ist bereit, Japan unter seinem Banner zu einigen. Unter seinen Männern ein dunkelhäutiger Samurai mit dem Namen Yasuke. Er steht treu zu Oda und ist an der vordersten Front beim Feldzug gegen die Provinz Iga. Auf der anderen Seite befindet sich die junge Shinobi bzw. Kunoichi Naoe. Während ihr Vater für Iga kämpft, bekommt sie die Aufgabe, eine Kiste aus einem Kofu zu bergen und in Sicherheit zu bringen. Der Untergang von Iga kann nicht aufgehalten werden, und auch das Kästchen wird vor den Augen Naoes gestohlen. Bei dem letzten heroischen Moment, es zu bekommen, wird sie von einer Truppe Maskierter überrascht und zum Sterben liegen gelassen. Ein Mönch mit seinem jungen Begleiter findet sie im letzten Moment. Beschwerlich kämpft sich Naoe zu ihrer alten Stärke zurück und schwört den Maskierten Rache, wie auch den Tod von Oda Nobunaga für Iga. Es beginnt eine Reise, welche sie auf unerwartete Weise mit Yasuke vereint und mehr über sich und das Geheimnis der versteckten Klinge erfahren wird!

Der oben beschriebene Absatz ist nur der 10 Stunden Prolog zur eigentlichen Handlung. Der Hauptkern der Geschichte ist der Fall des wahren Bakufu, die Maskierten. Weitere Geschichten um unsere Helden entspinnen sich auf der Suche nach diesen Zielen. Jedoch ist man hier nicht an eine strenge lineare Erzählung gebunden, und man kann frei wählen, welcher Spur man folgt. Shadows gibt in dieser Hinsicht dem Spieler sehr viel Freiheit, wie man die Ziele abarbeitet, gleichzeitig opfert man dafür eine durchgehend erzählte Handlung. Einige Szenen wirken deswegen etwas komisch, da man merkt, dass sie nicht in dieser Reihenfolge erzählt werden sollten. Dadurch verliert sich der rote Faden zu sehr und rutscht etwas in den Hintergrund. Dies ist schade, denn Yasuke und Naoe sind zwei sehr interessante Charaktere mit unterschiedlichen Beweggründen. Glücklicherweise weiß die Handlung so weit zu gefallen, dass man den beiden auf ihrer Reise begleiten will. Ein Stück weit hat dies auch den gut erzählten Rückblick-Episoden zu verdanken, welche den Charakteren die notwendige Tiefe geben und ihre Motivationen erklären.

Das Spiel bietet außerdem einen Canon-Modus, bei dem fest vorgegeben ist, mit welchem Charakter man Missionen absolviert und welche Antworten er gibt. Diese Funktion hätte sich auch auf die Missionsstruktur ausweiten lassen, um einen klareren roten Faden zu schaffen. Was den Plot in der modernen Handlung betrifft, gibt es sowohl schlechte als auch gute Nachrichten: Dieser wurde deutlich zurückgefahren. Nur selten hört oder sieht man das Alter Ego, das eigentlich die Ereignisse rund um Naoe und Yasuke nacherlebt. Diese Figur hat weder eine Stimme noch ein Gesicht. Der Fokus liegt diesmal ausschließlich auf der Geschichte der Assassinen.

Der Weg der Shinobi und des Samurais

Im Spiel habt ihr die Möglichkeit jederzeit, zwischen den beiden Protagonisten zu wählen. Wobei Yasuke hier erst nach gut 10-12 Stunden dazustößt und dieser nicht unbedingt die Hauptrolle hat. Diese gehört Naoe, welche auch die klassischen „Assassin's Creed“ Erfahrung bietet. Bevor ich die beiden Helden genauer beschreibe, beginnen wir mit den Gemeinsamkeiten. Auch Shadows führt den Weg des Open World Rollenspiels fort, den man in Origins begonnen hat. Die eigenen Charaktere wie auch Gegner haben Level und den entsprechenden Gesundheitsbalken und Rüstung. Ihr könnt also nicht einfach stärkere Gegner aus dem Gebüsch mit einer Schleichattacke ermorden. Dafür müsst ihr die neue Funktion aktivieren, die die Instant-Tötung erlaubt. „Assassin's Creed“ Veteranen der PS3 wird das freuen. Waffen verfügen zudem auch wieder über Werte und einzigartige Skills. Ein Transmog-System erlaubt es zudem, jede beliebige Rüstung anzulegen, ohne dass man die Werte verliert. Die Vorteile dieser Skills reichen von einem zusätzlichen Kunai-Wurf für Naoe oder zwei Ladungen für Yasukes Teppo. Beide Charaktere können zudem für kurze Zeit auf Unterstützer zugreifen für spezielle Attacken.

Was das eigentliche Kampfsystem betrifft, verfügen beide Charaktere über leichte und schwere Attacken. Ziel ist es, die feindliche Rüstung zu durchbrechen bzw. Schwachpunkt-Angriffe auszulösen, um sie dann mit starken Angriffen zu erledigen. Das System erlaubt hier einige interessante Kombos und aufladbare Angriffe, wird aber nie zu komplex, geht jedoch gut von der Hand. In der Regel weiß aber die Gegner-KI leichte und schwere Attacken zu kombinieren, wie auch entsprechend zu blocken. Dadurch wird der Kampf in Gruppen fordernd. Deutlich einfacher wird es für die, welche das Waffen- und Attributsystem durchschauen und überstarke Kombos kreieren. Wer diesen Weg gehen will, ist mit Yasuke gut bedient.


Das bekannte Parkour-System ist zurück und wurde weiterhin verfeinert. Man ist noch immer nicht so agil wie Ezio, aber beweglicher als der unbeholfene Eivor. Das System tut sich immer noch schwer, bestimmte Kanten zu erkennen oder die optimale Route zu wählen. Flüssig geht anders, aber dank Enterhaken und gut gesetzter Kletterpunkte wird zumindest etwas dieses Gefühl vermittelt. Positives hat sich aber beim Schleichsystem getan. Das System verfügt über ein klareres Tarnsystem, welches deutlicher anzeigt, ob man gesehen wird oder nicht. Im hohen Gras oder in finsteren Ecken ist die Figur praktisch unsichtbar und wird von Gegnern nicht wahrgenommen. Wer will manipuliert noch Lichtquellen, um sich in den Schatten zu bewegen. Geräusche werden jedoch nur wahrgenommen, welche die Figur macht. Zersplitterte Vasen und Kisten werden gekonnt ignoriert, jedoch nicht die Nachtigallenböden in den Burgen. Naoe verfügt zudem über alle Tricks, die man von einem Shinobi erwartet. Sie kann an bestimmten Punkten an der Decke hängen oder auch mit einem Bambusrohr im seichten Wasser atmen. Sie ist die beste Wahl für Schleichangriffe. Zu dumm, dass die Gegner- KI noch immer nicht die hellste ist und sich leicht austricksen lässt. Die Gefahr besteht nur darin, dass bei der Entdeckung eine Horde Gegner an den Fersen von Naoe kleben und diese selten eine Chance hat. Sollte man doch entkommen, kann durchaus ein Alarm ausgelöst sein. Die Gegner sind von nun an aufmerksamer. und kontrollieren öfters. Jedoch wird das bei dem Jahreszeitenwechsel zurückgesetzt oder man erkauft sie sich. Für Profis empfiehlt sich definitiv der höhere Schwierigkeitsgrad. Wachen verhalten sich hier deutlich professioneller, so dass die beliebte Rückzugtaktik „auf die Dächer“ nicht mehr funktioniert.

Naoe, die Kunoichi

Naoe ist die Assassine im Spiel und besitzt eine versteckte Klinge. Ihr werdet die meiste Zeit mit ihr verbringen, da nur sie mit dem Kletterhaken ausgerüstet ist und einige Orte nur dadurch erreichbar sind. Auch gelingen mit ihr die leisen Infiltrationsmissionen oder das Stehlen von Schätzen. Für den Kampf ist sie nicht gedacht, da sie gegen 2-3 Gegner oft unterliegt. Ihre Waffen sind das Katana, Kusarigama und Tanto. Sie greift ebenfalls auf eine Vielzahl von Hilfsmitteln zurück, um sich das Schleichen zu erleichtern. Das Kunai kann bei Kopftreffern tödlich sein, und die Rauchbombe ist übermächtig. Im Skill Tree verbessert man den Umgang mit den Waffen und Spezialfähigkeiten, wie auch die Stärke der Attentate oder ihre Schleichfähigkeiten. Wer sich verskillt, kann glücklicherweise alles resetten.

Yasuke, der Samurai

Yasuke ist der Mann fürs Grobe. Mit seiner beachtlichen Statur sticht er aus der Menge heraus und kann dementsprechend viel einstecken. Er verfügt über eine größere Lebensleiste und mehr Heilmittel. Mit ihm sollte man sich Kämpfen stellen, denn dafür ist er gedacht. Schleichpassagen kann man wagen, aber seine Kletterfähigkeiten sind stark eingeschränkt. Er bewegt sich langsam über Mauern, und wenn er versucht, auf Seilen zu balancieren, reißen die unter seiner Last. Tarnen ist so gut wie unmöglich und der berühmte Sprung in den Heuhaufen ist für ihn eine Qual, kommentiert ihn aber stets mit einem flotten Spruch. Seine Waffen sind langes Katana, Naginata, Kanabo, Yumi-Bogen und Teppo-Gewehr. Für Bogen und Gewehr kann man im Fertigkeitsbaum besondere Munition freischalten, welche Bonusschaden verursacht. Der Skill-Tree beschränkt sich bei Yasuke mehr auf den Umgang mit den Waffen.


Böses, soweit das Auge reicht!

Einen Großteil der Nebenmissionen werdet ihr damit verbringen Attentate durchzuführen. Das Spiel stellt es einen Frei ob man Naoe Assassinen Fähigkeiten einsetzt oder das Schwert von Yasuke. Denn sei es korrupte Händler, mächtige Familien oder abtrünnige Generäle, jeder hat Dreck am Stecken und muss eliminiert werden, wenn es nach den Auftraggebern geht. Jedoch bietet das System auch die Möglichkeit, diese zu verschonen, wenn man die Hintergründe kennt. Hier sind wir auch bei einem der wenigen frischen Ideen. Am Anfang wählt man, ob man im geführten Modus starten will. Hier gibt es klassische Zielmarkierungen und Infos zu den Questgebern. Wer darauf verzichtet, hat eine leere Karte und spärliche Infos, wo sich die gesuchte Person befindet. Leute in der Stadt erzählen oft Geschichten von Gerüchten, oder auch die eigenen Spione können diese Personen ausfindig machen. Man streift durch die Gassen und Wildnis, um diesen Informationen nachzugehen und verliert sich noch weiter in die Immersion der Welt. So war wohl der Plan der Entwickler. Jedoch führt es für Gelegenheitsspieler eher zu Frust, da man auf gewisse Interaktionen warten muss. Dieser Spielmodus ist für wahre Puristen oder für Spieler, die ganz in dieser Welt aufgehen wollen. Glücklicherweise verpasst man nicht viel im geführten Modus, auch wenn es nicht angedacht ist, so zu spielen.


Andere Nebenbeschäftigungen sind das Erklimmen der Aussichtspunkte und Überfälle auf Lager und Burgen, ganz wie man es von Spielen mit der Ubisoft-Formel gewohnt ist. Naoe und Yasuke haben noch ihre eigenen spezifischen Quests. Yasuke darf sich bei Duellen messen, während Naoe dem Geheimnis der Klinge und ihrer Familie nachgeht. Die Unterschiedlichen Unterstützer warten auch mit eigenen Quests auf und möglichen Romanzen. Weitere Herausforderungen sind obligatorische QTE, Geschicklichkeitseinlagen in verschiedenen Kofus, Bogenschützen Training oder das Zeichnen von Wildtieren. Das Erledigen dieser Aufgaben bringt nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch Wissenspunkte. Dadurch schaltet man immer weitere Fähigkeiten im Fertigkeitsbaum frei. Das zwingt einen sich mit diesen Nebenbeschäftigungen auseinander zu setzen. Dies kann sich störend bei der Spielerfahrung auswirken, jedoch wurden diese Aufgaben organisch in die Spielwelt integriert und gehören somit zur Gesamterfragung. Spannender ist dagegen der Ausbau des eigenen Unterschlupfs. Auf einer begrenzten Fläche kann man verschiedene Gebäude errichten. Diese bringen nicht nur zusätzliche Boni, sondern lassen sich auch nach Belieben platzieren und dekorieren. Mit der notwendigen Muse entsteht hier ein idyllisches Plätzchen, wo sich die Helden und ihre Unterstützer ausruhen können.

Willkommen im feudalen Japan

Viele haben mit dem feudalen Japan wohl das Edo- Zeitalter im Sinn, mit ihren florierenden Städten und den ehrenhaften Ronin, welche die Länder durchwandern. Jedoch sind wir hier 20 Jahre vor diesen goldenen Zeitalter Japans. Das Land wird langsam geeinigt und öffnet sich erst dem Westen. Die Nachwirkungen von Oda Nobunagas Feldzug sind noch deutlich zu spüren. Dieses Japan ist zerstört und sehr bäuerlich. Fürsten und Clans haben die Bewohner klein gehalten, was sich auch im Design der Welt widerspiegelt. Ihr reitet durch Dörfer als die Weltmetropolen Tokio, Osaka oder Kyoto, die man heute kennt. Die Leute gehen ihren üblichen Tätigkeiten nach und leben ein bescheidenes Dasein. Die Natur ist vom Krieg zerstört, aber an vielen Stellen noch unberührt. Dies fängt das Spiel traumhaft ein, wenn man durch die dicht bewachsene Welt reitet. Wenn die Nacht anbricht, tastet man sich oft in absoluter Dunkelheit durch das Gelände, und man hört nur das Jaulen des Windes. Die Szenerie ist teilweise so beeindruckend, dass man als Spieler die Kälte des beißenden Windes spüren kann. Das Spiel wechselt zudem im 180-Minuten-Takt durch die verschiedenen Jahreszeiten. Von den blühenden Kirschbäumen im Frühling bis hin zu den dicken Schneedecken im Norden ist alles enthalten. Spielerisch hat nur der Winter eine Auswirkung, da Büsche fehlen, runterfallende Eiszapfen einen verraten und man deutlich langsamer im Schnee unterwegs ist. Was die Simulation der Natur und des Wetters betrifft, hat man hier definitiv neue Maßstäbe gesetzt. Wer sich in finsterer Nacht bei einem Gewitter in einem dichten Wald verliert, wird es bald bereuen, den Weg verlassen zu haben. In diesem Aspekt findet man an jeder Ecke etwas Beeindruckendes um den Fotomodus zu starten und nach einem Japan Urlaub zu lechzen. Auch bei der Gestaltung der Welt beweist Ubisoft wieder, dass sie zu den Besten gehören. Tempelanlagen, Burgen und Häuser spiegeln das jeweilige Jahrhundert authentisch wider und laden dazu ein, in diese Welt einzutauchen. Die Bewohner reagieren auf unterschiedliche Wetterbedingungen, und mit den Jahreszeiten ändern sie auch ihre Kleidung. Allerdings könnte in den größeren Städten und Tempeln noch mehr passieren. Mönche und Priester gehen ihrer Tätigkeit nach, ebenso Händler in den Städten, doch wirkt das selten ganz natürlich.

Vielleicht ein Opfer um die Performance des Spieles zu halten, denn es läuft butterweich im jeweiligen 30- oder 60-FPS-Modus in hochskalierter 4K-Auflösung. Unterschiede gibt es nur, wo das Raytracing greift. Von den vielen Bugs, die ansonsten Ubisoft-Spiele plagen, ist dieses Mal fast keine Spur. Ein positiver Nebeneffekt der langen Entwicklungszeit. Die PS5 Pro Fassung glänzt mit einem klareren Bild, deutlich besseren und komplexen Raytracing und mehr Frames. PS5 Pro Besitzer bekommen einiges für ihr Geld geboten, wobei sich auch die normale Fassung nicht verstecken muss. Egal auf welcher Konsole man spielt, man sollte die Dunkelheit und Blendeffekte nachjustieren. Da hat man es etwas zu gut gemeint. Wer sich in diesem Menü befindet kann auch gleich den HUD anpassen oder bei Bedarf ganz ausblenden.

Die Sache mit der Vertonung

Obwohl die Grafik beeindruckend und äußerst detailreich ist, hinterlässt die Vertonung einen kleinen Beigeschmack. Für ein Spiel mit diesen Produktionskosten wirkt die Auswahl der Sprecher etwas unpassend. Das betrifft nicht nur die deutschen Stimmen, sondern auch die englische Tonspur. Positiv hervorzuheben ist zumindest Tobias Schmitz, der unter anderem die Stimme von Black Panther spricht und Yasuke eine überzeugende Präsenz verleiht. Auch die NPCs greifen auf eine Vielzahl der gleichen Sprecher zurück und wiederholen auch zu oft den gleichen Satz. Das fühlt sich bei der Reise durch Japan doch etwas komisch an, dieselben Stimmen immer und immer wieder zu hören. Kann aber auch gut sein, dass ich von einem letzten Spiel („Two Point Museum“) geschädigt bin, welches auf ähnliche Sprecher gesetzt hat. Wahrscheinlich ist der Markt für deutsche Synchronsprecher doch nicht so groß, wie man glauben darf. Bezüglich der Aussprache von bestimmten Namen und Orten werde ich kein Urteil fällen. Zumindest ist man Konstat wie man es im Spiel ausspricht und betont.

Positiv will ich aber den OST von Joe Henson und Alexis Smith in der Zusammenarbeit mit TEKE::TEKE und Tiggs Da Author hervorheben. Diese Künstler schaffen eine unheilige Fusion aus klassischen japanischen Instrumenten und moderner Trap-Musik. Der treibende OST hebt die entsprechenden Szenen noch mal hervor, hält sich aber zurück, wenn man in der Welt unterwegs ist. Ich empfehle hier als Kostprobe die Lieder „Kage no koe“ und „Ukombozi“. Auch das Umgebungssounddesign ist großartig gelungen und hilft noch weiter, in diese Welt einzutauchen.

Sony: We have „Assassin`s Creed Shadows“ at home!

Der Vergleich mit „Ghost of Tsushima“ ist unvermeidlich. Beide Spiele gleichen sich in vielen Dingen doch zu sehr, in Stärken wie auch in Schwächen! Meiner Ansicht nach hat „Ghost of Tsushima“ das deutlich bessere und durchdachtere Kampfsystem. Man muss gegen Feinde taktischer vorgehen und regelmäßig die Haltung wechseln. In diesem Sinne ist es mehr ein Samurai-Spiel als Shadows. Shadows führt bei den Schleichpassagen. Da merkt man eben die Erfahrung des Teams. In Sachen Grafik ist man hier eine Konsolen- Generation auseinander und lässt sich schwer vergleichen. Jedoch gibt sich hier kein Spiel auf der jeweiligen Zielplattform die Blöße. So bleibt nur mehr die Sache mit der Präsentation und Handlung. In meinen Augen ist „Ghost of Tsushima“ ein Liebesbrief an Kurosawa. Die Handlung und auch die vielen Einstellungen erinnern einfach an den Meister der Samurai-Filme. Alles in diesem Spiel ist dem untergeordnet. Dagegen wirkt Shadows als die Tarantino-Variante: moderne Kameraeinstellungen mit Einflüssen aus dem Pulp-Genre sowie ein OST mit Trap-Elemente. Das Art- Design immer etwas verwaschener, und mit Blut wird nicht gespart. Jedoch zeigt sich bei Shadows das deutlich größere Budget. Die Spielwelt ist hier um ein Vielfaches lebendiger und interessanter. Beides sind gute Spiele und deswegen schwer zu vergleichen. Wer noch nie „Ghost of Tsushima“ gespielt hat – ist ja mittlerweile einige Jahre alt – und Wert auf eine strukturierte Geschichte legt, sollte mit diesem Spiel beginnen. Wer mehr modernes Spieldesign braucht und Wert auf eine Sandbox legt, liegt bei „Shadows“ richtig!

FAZIT:

Gab es nun Wassermelonen um 1581 und ist das Spiel ein Reinfall? Die kurze Antwort Ja und Nein. Es gibt Erwähnungen von Wassermelonen im Zuge des Handels mit China zur Zeit der Tang-Dynastie (8. Jahrhundert) und „Assassin's Creed Shadows“ ist ein gelungenes Spiel. Gehört es zu den besten Spielen des Jahres 2025? Wohl Kaum. Wird es die Reihe „Assassin's Creed“ mit seinen neuen Ideen revolutionieren? Sehr unwahrscheinlich. Macht es alles richtig, was man von einem guten und unterhaltsamen Produkt in diesem Medium erwartet? Aber sowas von! Es setzt den Weg der modernen „Assassin's Creed“ Reihe fort und verfeinert es an vielen Stellen. Man merkt das es ein Ubisoft Quebec Spiel ist, da viele Elemente aus „Assassin's Creed Odyssey“ und „Immortals: Fenyx Rising“ zu finden sind. Das macht das Spiel zugänglich für die breite Masse. Den Fluch der UbiSoft Formel konnte man nicht entkommen, aber man versucht es besser zu gestallten. Die Idee mit den Spionen und Gerüchten ist gut, aber leider nicht ganz spielerfreundlich. Bei der Handlung hätte man den Spieler mehr anleiten müssen. Da verspielt man aus meiner Sicht die meisten Punkte. Jedoch gewinnt es jeden, der sich für ein Japan aus dieser Zeit begeistert. Die Darstellung der Natur sucht ihres gleichen, dass man hier Stunden verlieren kann. Das es technisch sauber läuft trägt ihr übriges bei. Alle Sorgen sind unbegründet! „Assassin's Creed“ ist ein gutes Spiel! Ein AAA Titel für die Massen, dass kaum Akzente setzen kann, sich keinen schweren Schnitzer erlaubt und einfach gut zu Unterhalten weis.

[ Review verfasst von Andy ]

[ Gespielt auf der PlayStation 5 mit 4K TV, Version 1.0.3. ]

Pluspunkte:

  • Eindrucksvolle Natur Simulation
  • Zwei sehr unterschiedliche Hauptfiguren
  • Technisch überraschend sauber

Minuspunkte:

  • Die Handlung könnte strukturierter sein
  • Kaum frische Ideen und Gameplay Elemente
  • Parkour-System immer noch zu träge



Infos zum Spiel
NameAssassin`s Creed Shadows
SystemPlayStation 5
PublisherUbisoft
EntwicklerUbisoft Quebec
GenreAction-Adventure
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis79,99 €
Release
 20.03.2025
 20.03.2025
 20.03.2025
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenJa
Speicherbedarf70GB
HeadsetNein
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Assassin`s Creed Shadows
Gameplay
8.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
9.0
Sound
9.0
Spielspass
8.0
 

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