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Mafia: The Old Country
30. August 2025

Mit „The Old Country“ will Entwickler Hangar 13 zurück zu den Wurzeln. Und das sogar sprichwörtlich: Der neueste Serien-Ableger spielt in Sizilien, dem Geburtsort der Cosa Nostra. Deshalb reisen wir an den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück und erleben Aufstieg und Fall von Enzo Favara.

Alle Mafia-Spiele konnten schon immer mit einer packenden Atmosphäre überzeugen. Das Gameplay war dagegen oft nur Mittel zum Zweck. Teil 1 war auf der PS2 kein „Must-Have“-Spiel, da es von technischen Problemen geplagt wurde. Teil 2 war deutlich cineastischer, hatte aber ebenfalls mit einem miesen Port auf der PS3 zu kämpfen. Der dritte Teil war technisch auch kein Vorzeigespiel, bot aber schlichtweg die beste Atmosphäre, trotz einfallsloser Gameplay-Loops und der erstmals vollständig genutzten Open World. Danach wurde ein Remake des ersten Teils veröffentlicht, das die offene Spielwelt nur noch als Kulisse nutzte und sich stärker auf ein kompaktes Epos konzentrierte. Der neue Teil folgt diesem Rezept mit all seinen Vor- und Nachteilen.

in Akt mit 14 Kapiteln + Prolog…

Das Spiel beginnt mit einer Freundschaft. Enzo und sein Freund suchen in einem eingestürzten Teil einer Mine nach ihren Ersparnissen. Damit wollen sie nach Amerika, raus aus der sprichwörtlichen Sklaverei und weg von den fiesen Aufsehern. Danach eskaliert alles recht schnell: Der Freund stirbt, Enzo verletzt einen Schergen und flieht, wird aber „gerettet“. So beginnt der Aufstieg des Caruso bei dem lokalen Weinbauern Bernado Torrisi. Der ist nämlich nicht nur für seinen Wein bekannt, sondern auch für seinen Schutz – zumindest, wenn die Einheimischen dafür bezahlen. Damit ist der Grundstein für das Mafia-Epos gelegt, und in den folgenden 14 Kapiteln verfolgt man Enzos Aufstieg vom einfachen Hofarbeiter bis zum Gangster. Da sich die Story über mehrere Jahre erstreckt, verändert sich auch Enzo äußerlich: Anfangs mit Kurzhaarschnitt, später ordentlich frisiert, am Ende mit Stoppelbart. Man lernt außerdem die anderen Bewohner des Gutes sowie Freunde und Widersacher kennen. Natürlich gibt es auch eine verbotene Liebe. Insgesamt wird man gut unterhalten, auch wenn das Ganze nicht sonderlich packend wirkt. Das Finale wirkt etwas anti-klimatisch und zieht sich in die Länge. Im Vergleich lässt sich die Kampagne hinter Teil 3, dem Remake und Teil 2 einordnen. Zwar ordentlich inszeniert, aber dem Ganzen fehlt der Wumms bzw. die Spannung.

Beim Gameplay keine Überraschungen

Kurz gesagt, lässt sich das Gameplay in drei Kategorien einteilen: Feuergefechte aus der Third-Person-Ansicht, Schleich-Einlagen und Auto-Fahren bzw. Reiten. Wer das Remake gespielt hat, wird sich daher schnell zurechtfinden. In die Hocke gehen, Deckung suchen, den Instinkt nutzen, um Gegner früh zu erspähen, und natürlich mit verschiedenen Feuerwaffen (Pistolen und Gewehre) schießen, Granaten werfen und Wunden verbinden. Während der Stealth-Einlagen kann man Münzen und Flaschen als Ablenkung nutzen, Gegner hinterrücks überwältigen oder töten. Neu hinzugekommen sind Messer-Duelle, bei denen man den Gegner schlitzen muss und gleichzeitig parieren sowie ausweichen darf. Zwischendurch sammelt man Zeitungsartikel, Dinari und andere Fundstücke; Statuen für die Gebetskette schalten wichtige Perks frei (mehr Munition, weniger Schaden usw.). Zwischendurch kann man Kleidung kaufen/wechseln, neue Gewehre und Messer erwerben und in neue Autos und Reittiere investieren.

Alles in allem funktioniert es recht gut, auch wenn vereinzelte Schleichmissionen eher nerven als Spaß machen. Die Checkpoints sind fair gesetzt, sodass man auf mittlerem Schwierigkeitsgrad gut durchkommt. Die Messer-Duelle treten etwas zu oft auf, denn diese Mechanik ist nicht besonders komplex. Dafür sind Reiten und Autofahren gut umgesetzt. Rätsel gibt es keine, ebenso wenig rollenspielartige Dialoge oder Entscheidungen, die die Missionen oder das Spielende beeinflussen würden.

Man kann Sizilien übrigens auch frei erkunden. Allerdings eher selten in der Kampagne; vielmehr darf man dafür den gesonderten Free-Roam-Modus nutzen. Viel zu tun gibt es dort jedoch nicht. Lediglich die unzähligen Sammelgegenstände und Fotografien lassen sich komplettieren, und man kann noch weitere Waffen, Outfits und Fahrzeuge mit dem verdienten Geld freischalten. Ansonsten lässt sich hier natürlich am besten die wunderschöne Landschaft genießen und die Atmosphäre in vollen Zügen aufsaugen. In Zukunft soll es aber gerade für diesen Modus noch ein paar zusätzliche Optionen geben – wie z.B. Rennen.


Italiens Sonneninsel im Mittelmeer

Eines vorweg: Es gibt keinen PS5-Pro-Modus oder PSSR-Unterstützung. Zur Auswahl stehen ein Qualitäts-Modus und ein Performance-Modus. Ersterer liefert gelockte 30 fps auf einer normalen PS5 und 40 fps auf der PS5 Pro mit 120 Hz-Display; letzterer gibt 60 fps aus. Egal in welchem Modus man spielt – es kommt bei belebten Szenen immer wieder zu Framerate-Einbrüchen. Deaktiviert man V-Sync, gibt es Tearing. Optisch macht der Qualitäts-Modus schon etwas her und überzeugt mit kristallklaren Texturen. Im Performance-Modus sind die Texturen etwas abgeschwächt, aber der Verlust der Bildqualität bleibt insgesamt akzeptabel. Ich habe das Spiel im letzten Modus zu Ende gespielt. Wo der neue „Mafia“-Teil punkten kann, ist jedoch die Atmosphäre. Den Grafikern ist es hervorragend gelungen, die Stimmung der Insel zu Beginn des 20. Jahrhunderts einzufangen. Olivenbäume, Weinreben, Steinhäuser, verwinkelte Gassen, staubige Straßen, Ruinen, dichte Wälder, Seen, steile Küsten – an malerischen Orten mangelt es nicht. Auch die Fahrzeuge sind klasse und authentisch modelliert; Feste warten mit aufwändigen Details, und der Kleidungsstil kann sich ebenfalls sehen lassen. Somit trägt der visuelle Stil nicht wenig zur Atmosphäre bei. Wenn man etwas bemängeln könnte, wären es die mäßigen Animationen.


Die Musik ist wie immer äußerst passend, und die deutsche Sprachausgabe kann größtenteils überzeugen. Wobei das nicht auf jeden Sprecher zutrifft – bei Don Torrisi vermisst man einfach den Bass in der Stimme, und manchmal wirkt die übertriebene italienische Betonung von Wörtern oder Namen auch zu künstlich (vor allem bei Enzo). Auf der anderen Seite liefern die Sprecher von Luca, Toni und Cesare einen tollen Job ab. Wer dagegen noch mehr Authentizität möchte, der kann das Spiel auch auf Sizilianisch genießen, leider ohne Lippen-Synchronität.

FAZIT:

„Mafia: The Old Country“ setzt den eingeschlagenen Weg fort, der mit dem Remake begann. Es gibt eine lineare Geschichte, viel zeitgenössische Atmosphäre und einen Mix aus Schleichen, Ballern und Fahren bzw. Reiten. Nichts davon ist revolutionär, und manche Spielkomponenten wirken etwas unausgereift. Trotzdem macht das Abenteuer Spaß und zieht sich nicht unnötig in die Länge. Ein solider Singleplayer-Titel, ohne wirkliche Höhen oder Tiefen. Der faire Preis unterstützt die Wertung.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf einer PS5 Pro mit 4K HDR TV ]

Pluspunkte:

  • Gelungene Atmosphäre, vor allem Sizilien wurde gut eigefangen
  • Ein lineares Abenteuer zum passenden Preis (UVP 49,99€)
  • Messer-Kämpfe sind interessant…

Minuspunkte:

  • … aber auch nicht SO interessant
  • Schleichen und Feuergefechte sind simpel gehalten
  • Die offene Spielwelt kann gesondert erkundet werden, viel zu tun gibt es aber nicht



Infos zum Spiel
NameMafia: The Old Country
SystemPlayStation 5
Publisher2K Games
EntwicklerHangar 13
GenreAction
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis49,99 €
Release
 08.08.2025
 08.08.2025
 08.08.2025
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenJa
Speicherbedarf50GB
Videos
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Screenshot Galerie
Mafia: The Old Country
Gameplay
7.0
Atmosphäre
7.0
Grafik
7.5
Sound
7.5
Spielspass
7.0
 

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