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Echoes of the End
4. Oktober 2025

Es ist mir wieder einmal passiert: Ein neues Indie-Abenteuer konnte mich mit seinen Trailern begeistern und heiß machen. Doch jetzt, da der Titel tatsächlich veröffentlicht wurde, stellt sich ein ganz anderes Gefühl ein: Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Im folgenden Test verraten wir euch, warum „Echoes of the End“ den positiven ersten Eindruck am Ende doch nicht bestätigen kann.

Bruderliebe

Die Geschichte dreht sich um die Rangerin Ryn, eine taffe junge Frau, die auch über magische Fähigkeiten verfügt. In der Fantasy-Welt von Aema werden Menschen mit solchen Fähigkeiten Vestigia genannt. Ihre Kräfte ziehen sie jedoch nicht aus der Luft oder der Natur, sondern von den Hütern – in der Welt verstreute, teils riesige Kristalle. Während einer Patrouille mit ihrem Bruder Cor stoßen sie auf eine feindliche Streitmacht, die gerade dabei ist, einen großen Hüter mit einer eigenen Vestigia zu zerstören. Nach einem Kampf wird Cor gefangen genommen und Ryn macht sich auf den Weg, um ihn zu befreien. Dabei gerät sie an den alten Gelehrten Abram. Fortan ziehen die beiden durch die untergegangene Welt und betreten schließlich die verlassene Stadt Haven, eine versteckte und untergegangene Zivilisation, die über weitaus mächtigere Technologie verfügte.

Während Ryn tatsächlich wie eine taffe Kriegerin wirkt und Abram durchaus Charme versprüht, kann der Rest nicht so wirklich überzeugen. Die Motive des Antagonisten bleiben bis zum Ende offen, ebenso wie die Funktion der „Hüter” im Gefüge der Welt. Hintergrundinformationen erhält man nur durch Gespräche zwischen Ryn und Abram sowie durch Fundstücke. Letztlich gewinnt man den Eindruck, dass das Spieluniversum zu banal erdacht und das mögliche Potenzial nicht richtig genutzt wurde.

08/15 Gameplay

Action-Adventures müssen das Rad nicht neu erfinden, sie sollten aber zumindest das, was sie wollen, gut umsetzen. „Echoes of the End“ gelingt das nicht, obwohl die Mischung stimmt. Neben Erkundung gibt es Kämpfe, Bosskämpfe, Geschicklichkeitseinlagen, Kletterpassagen und relativ viele Rätsel. Aber nirgendwo kann das Spiel vollends überzeugen. Der Ausgang von Kämpfen ist eher dem Zufall geschuldet, dem Zaubersystem fehlt es an Präzision und die Geschicklichkeitseinlagen vermissen Timing und punktgenaue Animationen. Die Rätsel sind hingegen recht clever und abwechslungsreich. Wenn man mal nicht weiterkommt, hilft Abram. Allerdings gibt er eher vage Tipps als richtige Lösungen. Ansonsten bedient sich das Gameplay bei vielen anderen bekannten Titeln: Bei der Bootsfahrt erinnert es an „God of War“ und bei den Schwerkraftwegen an „Ratchet & Clank“. In Kisten findet man allerlei Zeug, das oftmals nur ein wenig über Aema verrät, aber keine anderen Waffen oder Rüstungen. Der Fertigkeitsbaum bietet nicht allzu viele Optionen, dafür verliert man aber auch nicht die Übersicht. Immerhin verstecken sich hinter den Icons ganz brauchbare Fähigkeiten.

Der Schwierigkeitsgrad kann im Menü eingestellt werden, es gibt aber nur selten Passagen, die frustrieren (Kämpfe oder Sprünge). Die Checkpoints sind größtenteils gut platziert, ebenso wie die Steinhaufen, mit denen sich Gesundheit und Energie auffüllen lassen. Wenn man den Titel jedoch einmal durchgespielt hat, gibt es keinen Grund, noch einmal in die Spielwelt einzutauchen. Dafür ist das Gameplay zu austauschbar, es ist wie Fast Food: Für den Moment ganz okay, aber eine Stunde später hungert man schon nach mehr und vor allem nach dem guten Zeug.

Nordisch bei Nature

Optisch macht der Titel einen guten Eindruck. Neben dem Quality-Modus gibt es auch einen 60-fps-Performance-Modus, der flüssig läuft und weder Tearing noch signifikante Slowdowns bietet. Der in recht natürlichen Farben gehaltene Stil kommt der Optik zugute und erinnert tatsächlich an eine nordische Umgebung irgendwo zwischen Schweden und Finnland mit einem Schuss Island. Später kommen jedoch immer mehr Höhlen und Gewölbe hinzu, die wesentlich weniger beeindruckend wirken. Auch die Stadt Haven selbst sieht recht ernüchternd aus – kein Vergleich mit anderen „verlorenen“ Städten in Spielen wie „Uncharted“ oder „Tomb Raider“. Gerade hier merkt man, dass es oft an kleinen Details fehlt. Alles wirkt grobschlächtig und leer. Kurz vor dem Finale sackt die Grafikqualität nochmals deutlich ab und das Gebotene verdient locker die Bezeichnung „uninspiriert“. Immerhin ist die Texturqualität in Ordnung und wabbernde Pixelkanten sucht man ebenfalls vergebens. Die Animationen bzw. deren Qualität lassen jedoch zu wünschen übrig. An vielen Stellen wurde geschludert, zum Beispiel bei Ryn. Sie kann aus dem Stand rund 2,5 m in die Höhe springen, ist dafür beim Ausweichen aber eine lahme Ente. Ein anderes Thema sind die automatisierten Animationen, bei denen Abraham Ryn an einer Kante auffängt. Sie setzen so früh ein, dass der Absprungzeitpunkt kaum zu timen ist. Auch einige Exekutions-Animationen wirken eher unfertig als spektakulär. Die englische Sprachausgabe ist immerhin ganz gut, insbesondere, da viel geredet wird (oft auch um den heißen Brei herum). Die deutschen Untertitel sind einen Tick zu klein und daher eher mäßig lesbar. Und die Musik? Sie kommt nur selten zur Geltung, passt aber zum Thema und bleibt fast immer unauffällig.

FAZIT:

Anfangs war ich von „Echoes of the End“ ziemlich angetan: Das Spiel lief gut, sah ganz passabel aus und die Mischung aus Abenteuer, Kletterpassagen, Puzzles und Kämpfen versprach, unterhaltsam zu werden. Leider stellte sich im Spielverlauf immer deutlicher heraus, wie mittelmäßig alles umgesetzt ist. Die Geschichte fesselt nicht, die Hüpfeinlagen sind mühsam, da unpräzise, und die Kämpfe funktionieren zwar, aber Taktik oder Anspruch sucht man vergebens. Die Rätsel nerven mitunter durch ungenaues Timing und eine Hilfe-Option, die nicht immer hilfreich ist. Was bleibt, ist ein völlig durchschnittliches Action-Adventure, das nirgendwo einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf einer PS5 Pro mit 4K HDR TV ]

Pluspunkte:

  • Klassisches lineares Action-Adventure
  • Ryn ist taff und gestählt
  • Viele Rätsel

Minuspunkte:

  • Schwammige Steuerung bzw. Animationen
  • Kampfsystem nur funktional
  • Story hinterlässt keinen bleibenden Eindruck



Infos zum Spiel
NameEchoes Of The End
SystemPlayStation 5
PublisherDeep Silver
EntwicklerMyrkur Games
GenreAction-Adventure
USKohne Altersbeschränkung
Preis39,99 €
Release
 12.08.2025
 12.08.2025
 12.08.2025
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
Videos
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Screenshot Galerie
Echoes of the End
Gameplay
6.5
Atmosphäre
5.5
Grafik
6.0
Sound
6.5
Spielspass
6.0
 

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