Mit EA Sports FC 25 hat Electronic Arts im letzten Jahr endgültig die FIFA-Ära hinter sich gelassen. Der große Namenswechsel bedeutete zwar keinen radikalen Bruch im Gameplay, aber immerhin ein neues Branding und kleinere Veränderungen im Detail. Nun steht EA Sports FC 26 in den Startlöchern und verspricht eine weitere Evolution der hauseigenen Fußballsimulation. Ich habe mir die PlayStation 5-Version genauer angesehen und geschaut, ob sich der jährliche Aufpreis diesmal lohnt.
Evolution statt Revolution
Wer FC 26 startet, merkt sofort: Es bleibt alles beim Alten – zumindest auf den ersten Blick. Das Menüdesign ist identisch, die Präsentation vertraut und auch auf dem Platz fühlt sich vieles so an wie im Vorgänger. EA Sports setzt klar auf Feinschliff statt Neuanfang. Die Ballphysik wurde etwas verbessert, Flanken und Pässe wirken etwas dynamischer und die Spielerbewegungen flüssiger. Auch die Precision Dribbling-Mechanik, mit der man in engen Räumen präziser kontrollieren kann, wurde überarbeitet. Das funktioniert gut, erfordert aber Eingewöhnung und ist nichts für hektische Tastenklopfer. Auch das Torwartverhalten wurde überarbeitet und zwar endlich zum Positiven. Keeper reagieren nicht mehr auf jeden Ball gleich, sondern positionieren sich realistischer und machen deutlich weniger „KI-Aussetzer“. Trotzdem bleibt es typisch EA: Ein Spiel läuft perfekt, im nächsten kassiert man aus unmöglichem Winkel ein Tor, das man am liebsten in den Controller beißen würde.
Karriere und Ultimate Team
Inhaltlich bietet FC 26 die gewohnte Dreiteilung: Karriere, Ultimate Team und Online-Ligen. In der Karriere wurden kleinere, aber sinnvolle Anpassungen vorgenommen. Die neuen Herausforderungen in der Karriere lassen euch realistische Szenarien durchleben – von wenigen Spielminuten bis hin zu ganzen Saisons –, um neue Inhalte freizuschalten. Leider bleibt die Präsentation weiterhin steril, die Zwischensequenzen wirken wie aus der PS4-Ära und echte Dynamik sucht man vergeblich. Ultimate Team (früher FUT) bleibt das Herzstück – mit all seinen Licht- und Schattenseiten. In diesem Jahr erweitert EA den Modus spürbar um neue Wettbewerbsformen. So könnt ihr nun in Turnieren mit bis zu vier Runden im klassischen K.-o.-System antreten, was endlich ein echtes Turniergefühl aufkommen lässt. Die neuen Live-Events bringen zusätzlich Abwechslung: Themenbezogene Wettbewerbe, zeitlich begrenzte Herausforderungen und exklusive Belohnungen sorgen dafür, dass es auch außerhalb der Weekend League immer etwas zu tun gibt.
Trotz all dieser Verbesserungen bleibt das Grundproblem bestehen: Wer langfristig im Online-Wettbewerb mithalten will, wird um den Griff zum Echtgeld kaum herumkommen. Die „Evolutionskarten“, die man rein durchs Gameplay verbessern kann, sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, können aber den Pay-to-Win-Beigeschmack nicht ganz vertreiben. Offline-Spieler finden dagegen in den „Moments“-Herausforderungen nette Abwechslung. Diese kleinen Spielszenarien fordern kurze, präzise Aufgaben – etwa das perfekte Kontertor oder das Halten einer knappen Führung. Schön für zwischendurch, aber kein Ersatz für neue Spielmodi.
Präsentation
Technisch schöpft FC 26 die PS5-Hardware nur bedingt aus und bleibt im Detail etwas stehen. Dank Frostbite Engine können Spielergesichter beeindruckend aussehen, vor allem bei Top-Stars. Es gibt aber leider immer noch zu viele bekannte Spieler mit No-Name Gesichtern. Stadionbeleuchtung, Rasen und Kameraperspektiven sind hervorragend gelungen und erzeugen echtes TV-Feeling. Auch der Soundtrack trifft wie gewohnt den Nerv zwischen Mainstream-Pop und Stadion-Atmosphäre. Doch nicht alles glänzt: In Nahaufnahmen fallen vor allem Clipping-Fehler auf, und das Publikum wirkt selbst 2025 immer noch wie ein PS4-Relikt. Immerhin läuft das Spiel stabil in 60 FPS ohne nennenswerte Slowdowns.
FAZIT:
EA Sports FC 26 ist der Inbegriff des jährlichen Fußball-Updates: technisch solide, spielerisch leicht verbessert, aber ohne echte Überraschungen. Wer FC 25 mochte, wird auch hier wieder seine Wochenenden auf dem virtuellen Rasen verbringen. Wer sich jedoch spürbare Neuerungen oder frische Ideen erhofft hat, geht wieder einmal leer aus. Ein gutes Pferd springt eben nur so hoch, wie es muss und dank fehlender Konkurrenz wird sich das wohl leider auch nicht ändern. Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn man endlich die PS4-Generation liegen lässt.
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