Previews  Reviews     PS5  PSVR2  PS4  PSVR  PS3  Vita  PSP  PS2  Hardware  Specials 
Altered Beast
6. März 2005

Willkommen in der Spezial-Einheit! Ihr Elite-Team startet umgehend zu ihrem ersten Einsatz: In einem kleinen Ort an der amerikanischen Westküste gab es vor wenigen Stunden einen Unfall, bei dem genetisches Material freigesetzt wurde. Diese Substanzen sind absolut tödlich, daher ist höchste Eile geboten. Leider haben die Tiere in der Umgebung begonnen, auf die Substanzen zu reagieren und mutieren binnen Sekunden zu unkontrollierbaren Monstern! Um ihr Team vor Ähnlichem zu schützen, wurde ihre DANN künstlich manipuliert. Dies bedeutet allerdings, dass sie den Zielort nicht als Mensch, sondern beispielsweise als Werwolf, Drache oder Minotaur betreten. Wie dem auch sei, selbstverständlich stehen ihnen hierdurch auch die natürlichen Angriffsmöglichkeiten dieser Lebensformen zur Verfügung. Die Zeit drängt, nutzen sie jedes Mittel und all ihre Fähigkeiten, um die mutierten Kreaturen aufzuhalten!

Dieser schön formulierte Text (Story Auszug) lag dem Spiel als Produktinfo bei und lässt vermuten, dass nicht mal die Werbetexter das Spiel auch nur angespielt haben. Denn ihr startet nicht als Einheit, sondern als einzelner Krieger, der in einem Lebenserhaltungssarg zum Zielort gebracht wird. Während des Fluges wird der Helikopter jedoch angegriffen und stürzt ab. Kurz darauf wacht ihr ohne Gedächtnis in den Trümmern auf und werdet sofort von grässlich entstellten Mutanten attackiert. Plötzlich pulsiert eure Brust heftig und ihr krümmt euch vor Schmerzen - in Sekundenbruchteile verwandelt ihr euch in einen Werwolf (Jetzt auch noch Fabelfiguren?). In dieser Form schnetzelt ihr alle in der Nähe befindlichen Kreaturen ab, bis euch überraschenderweise ein Pfeil in den Rücken trifft. Sofort wirkt das Gift und fesselt euch an den Boden, eine unbekannte Lady tritt aus dem Nebel heran und erklärt, dass ihr einen Chip in euch trägt, der diese Verwandlung auslöst. Doch Vorsicht ist geboten, da im Verstand der Spielfigur leicht das Tier die Oberhand über den menschlichen Teil erlangen kann. Nach diesem kurzen Palaver ist die geheimnisvolle Lady auch schon wieder verschwunden. Aber Moment mal, ist die Gegend nicht für Menschen tödlich? Und was ist eigentlich mit dem ganzen Viechzeug, das lieber mutiert als zu sterben? Ihr merkt, Beschreibung und Spiel weichen in einigen Dingen drastisch von einander ab und sind allgemein nicht besonders logisch aufgebaut.

MegaDrive Wiederbelebung

Aber hey, Altered Beast ist ein Actionspiel, wer eine tolle Geschichte erzählt bekommen möchte, soll sich doch ein Adventure oder Rollenspiel holen! Konzentrieren wir uns lieber auf das Kampfsystem und die Bildschirmaction. In Menschenform könnt ihr die Mutanten mit einigen Schlag- und Kickmoves außer Gefecht setzen. Ein paar Kreaturen sondern daraufhin Lebenssaft, für Verwandlungen benötigte Mutagene, Feindinformationen oder Genome ab. Letzteres verwendet ihr um Angriffsbewegungen euerer Monsterformen zu verbessern. Solltet ihr nach 20 virtuellen Spielmetern auf mehrere Gegner treffen, empfiehlt sich die Verwandlung in ein Fabelwesen. Anfangs steht euch dazu nur die Werwolf Form zur Verfügung und erst später gelangt ihr an die wichtigen Chips um euch in ein Unterwassermonster, Vogelmensch oder Drachen zu verwandeln. Einmal in dieser Form, seid ihr nicht nur stärker, sondern könnt höher springen, unter Wasser schwimmen und vieles mehr. Man sollte die Verwandlungen jedoch mit Bedacht einsetzen, denn sobald eurer Mutagenbalken leer ist, zerrt das an der Lebensenergie. Sollte die Situation einmal brenzlig werden, könnt ihr glücklicherweise Leben und Mutagene bei den seltenen Speicherstationen immer wieder auffüllen.

Prinzipiell hört sich das Gameplay ja ganz ordentlich an und würde wahrscheinlich auch für ein Actionspiel ausreichen. Aber die ganze Idee ist nicht wirklich berauschend umgesetzt. In späteren Levelabschnitten verläuft man sich häufig und die Kameraperspektive macht einem immer wieder einen Schnitt durch die Rechnung. Zu oft seht ihr die Action nicht so, wie die Übersicht es verlangen müsste. Gerade die Berserkerattacken sind dadurch recht nutzlos, da man einfach zu wenig sieht. Die Augen sollte man aber sowieso geschlossen halten, denn die flimmernde Grafik auf Dreamcast Niveau lässt schon nach kurzer Zeit eben jene Sehinstrumente kräftig schmerzen. Dabei fragt man sich zwangsläufig, warum solch eine Technikgurke heutzutage überhaupt noch veröffentlicht wird! Grobe und trotzdem matschige Texturen, belangloses Monsterdesign und wenige Details zieren die Wiedergeburt der ehemaligen MegaDrive Versoftung. Da müsste man doch immerhin der Meinung sein, dass wenigstens die Framerate stabil bliebe, aber selbst das haben die Japaner nicht hinbekommen. Schon bei dem ersten Bosskampf (einer Riesenratte - wie toll) knickt die Bildrate kräftig ein. Mit Ruhm haben sich die Entwickler bei Altered Beast wirklich nicht bekleckert. Besser sieht das mit dem Sound auch nicht aus, sobald ihr in Monsterform kämpft, leiert ein und dieselbe nervige Melodie im Hintergrund immer und immer wieder, bis ihr schlussendlich den Sound ganz ausstellt oder gleich die PlayStation 2 komplett ausschaltet.

Extras = Spielspaß?

Zumindest kann man sich über die Extras nicht beklagen. Neben ausführlichen Informationen zu allen Feinden, Bossen und Mutantenformen, dürft ihr im Boss-Theater gegen die Ungetüme so oft antreten, wie ihr wollt. Alternativ lässt der Titel euch alle Zwischensequenzen im Spiel anschauen oder euch im geheimnisvollen Elevator of Doom Modus gegen allerlei Ungetier antreten. Zudem warten drei Bonusverwandlungsformen auf den tüchtigen Spieler. Bleibt nur noch die Frage, wer das Spiel so lange freiwillig spielen will, bis alles Freigeschalten ist?

FAZIT:

Schon der MegaDrive Titel war damals Gameplay Schrott in Reinform, konnte aber wenigstens noch mit hübschen 2D Grafiken überzeugen. Altered Beast auf der PS2 kann nicht mal das! Auf mich machte das Machwerk den Eindruck, als ob SEGA den Titel schon damals für die Dreamcast geplant hatte, dann aber merkte, wie schlecht das Remake ist und das Projekt wieder begrub. Als man nach der Sammy-Übernahme in den SEGA Büros aufräumte, muss man wohl über diese Kellerleiche gestoßen sein und ein paar Verantwortliche müssen ernsthaft geglaubt haben, dass man mit so einem Schund heutzutage noch Geld verdienen kann. Fix auf die Sony Konsole portiert und in die Regale gestellt - genau so muss es gewesen sein, anders lässt sich nicht erklären, warum SEGA mittlerweile nur noch unterirdisch schlechte Spiele für die PS2 veröffentlicht. Mein Rat - lasst die Finger von diesem Müll und belohnt die Softwarefirmen nicht noch für so eine rigorose Leichenfledderei. Wer Actionspiele mag, greift zu Devil May Cry oder wartet auf God of War. Beide Spiele sehen weitaus viel versprechender aus, als diese Gurke.

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Monsterverwandlungen
  • Reichlich Bonus Material
  • 60 HZ Modus

Minuspunkte:

  • Das öde Gameplay
  • Hässliche Grafik
  • Nerviger Sound


Infos zum Spiel
NameAltered Beast
SystemPlayStation 2
PublisherSEGA
EntwicklerSEGA
GenreAction
USKkeine Jugendfreigabe
Preis44,99 €
PlatinumNein
Release
 03.03.2005
 Canceled
 27.05.2005
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzJa
Vollbild 50HzNein
PAL BalkenJa
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IINein
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern

Screenshot Galerie
Altered Beast
Gameplay
3.0
Atmosphäre
3.0
Grafik
3.0
Sound
3.0
Singleplayer
3.0
 

Impressum - Team - Cookie-Policy - Datenschutzerklärung

Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber.
All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.

Copyright © 2011 chrizel
Powered by KooBI 2.2 © 2004
dream4