Die Zeiten wo es undenkbar war das ein Strategiespiel auch auf Konsolen erscheint, sind glücklicherweise vorbei. Es erscheinen zwar nicht alle, aber immer wieder gibt es ein paar Spiele die den Sprung schaffen und aktuelles Beispiel ist Frostpunk 2. Dieses erschien nun auch auf der PlayStation 5 und in unserem Test wollen wir klären, ob sich der Kauf lohnt.
Es gibt nur Verlierer
Frostpunk 2 führt die Geschichte des Vorgängers quasi fort. Die Welt ist immer noch von einer erneuten Eiszeit bedeckt, die es den Menschen fast unmöglich macht zu Überleben. Doch nach Teil 1 konnte sich zumindest eine Kolonie an einem neuen Ort sesshaft machen und dort einige Zeit überleben. Doch der alte Führer ist gestorben und so zeigen sich sofort unterschiedliche Fraktionen, die nun um die Macht kämpfen. Hier kommt ihr ins Spiel, um das Überleben der Kolonie zu sichern und sich gleichzeitig mit den unterschiedlichen Fraktionen auseinanderzusetzen. Auch wenn einige Konzepte des Vorgängers umgeworfen wurden, bleibt die Basis die Gleiche. Ihr sucht auf eurer Karte nach Rohstoffen, die ihr abbaut und sorgt außerdem für genügend warme Behausung, damit niemand erfriert. Das ist wie schon im Vorgänger ein nie endender Kampf, denn Rohstoffe sind knapp und so werdet ihr bald schon Expeditionen in die Welt losschicken, um neue Gebiete oder Rohstoffe zu erschließen. Das alles kennt man quasi schon aus dem Vorgänger.
Die Demokratie lebt
Neu hinzugekommen ist der politische Aspekt. Denn die unterschiedlichen Fraktionen, aber auch die Menschen, werden nicht müde Forderungen zu stellen. Mal fehlt es an Essen, dann gibt es zu viel Kriminalität oder die Schulbildung will definiert werden. Dabei könnt ihr aber nicht einfach nur entscheiden. Ihr müsst im demokratischen Prinzip für Mehrheiten sorgen, beispielsweise in dem man manchen Fraktionen Gefallen verspricht. Das könnte ein bestimmtes anderes Gesetzesvorhaben sein oder eine neue Technologie soll erforscht werden. Denn jede Fraktion hat ihre eigenen Ideologien, Wünsche und Prinzipien. Jede Entscheidung zieht also Konsequenzen nach sich und man sollte aufpassen. Denn wenn es schlecht läuft, kann man euch ganz schnell das Vertrauen entziehen und absetzen. All das funktioniert erstaunlich gut und bringt einen erfrischenden Aspekt heraus, der euch wieder zu den schwierigen Entscheidungen zwingt.
Komplexe Umsetzung
Kommen wir nun zur Steuerung von Frostpunk 2. Diese ist ziemlich komplex ausgefallen, weil Frostpunk es erfordert das ihr zahlreiche Werte im Blick behaltet und regelmäßig zwischen verschiedenen Bildschirmen hin- und herschaltet. Die von den Entwicklern gefundenen Lösungen funktionieren, sind aber nicht immer ganz eingängig, weil man sich visuell quasi durch mehrere Ebenen navigieren muss. Beispielsweise muss man mit der Quadrat-Taste einen Bildschirm öffnen, mit dem rechten Stick zum Bildschirmbereich schalten und dann mit dem Steuerkreuz zwischen den Werten hin- und herschalten. Selbst nach mehreren Stunden geht das nur bedingt flüssig von der Hand.
Präsentation
Technisch bietet das Spiel ein solides Gerüst aus mehreren Grafikmodi (Grafik, Balanced, Leistung). Auf einem VRR Display waren im 60FPS Modus keine Slowdowns zu erkennen. Selbst bei großen Städten mit vielen Einwohnern und Ressourcen scheint das Spiel nicht in die Knie zu gehen. Dabei hilft es auch das es wenig Details gibt und die Stadt eher als ganzes gesehen wird und einzelne Einheiten wird man selten sehen.
FAZIT:
Frostpunk 2 ist ein gelungener Nachfolger, der nicht einfach nur mehr vom Gleichen ist, sondern auch etwas neues probiert. Das gibt dem Spiel einen frischen Anstrich ohne seine Wurzeln zu verlieren. Weiterhin wird man zu erbarmungslosen Entscheidungen gezwungen, denn Zaghaftigkeit wird in der Regel sofort bestraft. Scheitern gehört dabei zum Spielprinzip und erst durch das Ausprobieren von Optionen lernt man mehr über den besten Weg. Die Umsetzung auf der Konsole ist zumindest technisch gelungen, auch wenn die Steuerung alles andere als intuitiv ist. Ein komplexes Spiel lässt sich nicht einfach herunterbrechen. Wer keinen PC sein Eigen nennt, kann deshalb durchaus zuschlagen. Aber wer kann, sollte lieber auf die PC Version zugreifen, um sich nicht unnötig mit der Steuerung zu ärgern.
[ Review verfasst von crack-king ]
[ Gespielt auf der PlayStation 5 Pro mit 4K TV ]
Pluspunkte:
Politikaspekt macht Spaß
Gut moderierte Kampagne
Technisch saubere Umsetzung
Minuspunkte:
Konsolensteuerung ist sehr komplex
Schwierigkeitsgrad kann frustrierend sein
Man kann sich in unlösbare Situationen manövrieren
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