Auch für den letzten Two-Point-Ableger, Two Point Museum, erscheint einiges an DLC. Diese gliedern sich in kostenlose Inhalte wie spezielle Saison-Events oder Expeditionskarten, bei denen man Artefakte zu Fanlieblingen wie „Vampire Survivors” und „Dredge” sucht. Es gibt aber auch Bezahlinhalte, die das Hauptspiel um einige Elemente bereichern sollen. Ob und für wen sich das lohnt, will ich in diesem Review erklären.

Fantastische Funde

Für 7,99 Euro erhalten Museumsbetreiber Zugang zu einer Dungeons & Dragons-Kampagne. Das Ziel dieser Fantasy-Expeditionskarte ist nichts anderes als das Erschlagen aller Drachen, doch der Weg dahin ist schwer. Für diese Aufgabe kommen nur die besten Fantasy-Experten infrage, die sich in Barbar, Schurke, Barde und Zauberer unterteilen. Jeder hat seine eigenen Attribute, die man bei einem Level-Aufstieg frei verteilen kann.

Je nach Expeditionsziel gibt es unterschiedliche Artefakte zu bergen. Von magischen Waffen bis hin zu Zwergengeräten ist hier alles dabei. Insgesamt gibt es gut vierzig Stück. Da man kein neues Museum aufbauen kann, kann man diese Expeditionen von jedem Museum aus starten. Dieser DLC richtet sich vor allem an Endgame-Spieler, die alle wichtigen Ziele der Sandbox-Kampagne bereits erfüllt haben.

Dementsprechend bietet er mehr Umfang für die Gestaltung der einzelnen Museumsbereiche sowie neue interaktive Ausstellungsstücke. Mit den Zwergengeräten kehrt auch der Rätselaspekt zurück, den es schon bei den Anomalien gab. Mit dem großen Drachenskelett gibt es auch optisch etwas Wuchtiges und mit den vielen magischen Artefakten kann man schöne Ausstellungsräume gestalten. Als Bonus können Mitarbeiter angezogen werden, die dann weitere Vorteile erhalten und optisch angepasst werden können.

Wie es sich für eine Rollenspielkampagne gehört, wird bei dieser Expeditionskarte stark auf die Rolle gesetzt, was deutlich mehr Vorausplanung bei der Wahl der Mitarbeitenden verlangt. Die vier Fantasy-Experten-Typen verfügen jeweils über vier Attribute (Stärke, Geschick, Intelligenz und Glück), von denen einige besser ausgebaut sind als andere. Es ist also nicht nur darauf zu achten, dass der Experte die richtige Ausbildung hat, sondern auch, dass seine Attribute passen. Eine entsprechende Truppe ist Pflicht, da oft vier Experten benötigt werden. Das führt dazu, dass man zahlreiche Fantasy-Experten anheuern muss, um den regulären Museumsbetrieb am Laufen zu halten, was das Budget erheblich belastet. Wer sich diesem Bereich widmen möchte, sollte über eine gute Einnahmequelle verfügen.

Es empfiehlt sich daher, in einer laufenden Kampagne zu starten und nicht direkt von Beginn an. Wie der Name vermuten lässt, richtet sich der DLC an Fantasy-affine Spieler und diejenigen, die sich beim Endgame noch etwas mehr Spielzeit wünschen.

Zooseum

Für 10,99 Euro kann man sein Museum um einen Zoo erweitern. Das mag sich etwas komisch anhören, aber im Hauptspiel hat man bereits Ähnliches mit Fischen und Geistern gemacht. Hier wird dieses Gameplay weiter ausgebaut und verfeinert. Man sollte jedoch keine Zoo-Simulation erwarten.

Im Gegensatz zum ersten DLC wird hier ein neuer Museumsstandort zur Verfügung gestellt. Wiggy Silverbottom bittet den Spieler, sein altes Herrenhaus in ein „Zooseum” zu verwandeln und die seltenen Pandas zu schützen. Diese Kampagne dient in erster Linie als längeres Tutorial, da mit den Tieren neue Spielelemente eingeführt werden. Wie üblich müssen neue Exponate über die Expeditionskarte gesichert werden. Hierzu wird der neue Tierexperte benötigt. Die Zonen gliedern sich in unterschiedliche Biome: Wüsten, Dschungel und Schneelandschaften. Die kleineren Tiere wie Insekten und Reptilien sind mit einem Terrarium zufrieden. Spätere Expeditionen mit Löwen und Giraffen ähnlichen Tieren erfordern ein eigenes Gehege im Zooseum. Dies ist nicht gebunden daran, ob man es innerhalb des Museums oder im Freien baut. Ähnlich wie bei den Geistern kann man hier festlegen, welches Biom man haben möchte. Ob Wüste, Dschungel oder Grasland: Jedes Tier braucht seine spezifische Umgebung. Neu ist, dass auch die Bepflanzung eine Rolle spielt. Einige Tiere bevorzugen eine karge Wüste, andere einen dichten Dschungel. Fleisch- und Pflanzenfresser können im selben Gehege gehalten werden, allerdings muss damit gerechnet werden, dass der Pflanzenfresser schon mal zum Opfer wird. Im Gegensatz zu den bisherigen Exponaten sind Tiere nicht automatisch selten. Sie müssen regelmäßig untersucht oder bei Überpopulation ins Freie entlassen werden. Damit steigert man das Naturschutzziel der Expeditionskarte und schaltet neue Orte sowie seltene Exemplare frei.

Die Zootiere stellen eine Weiterentwicklung des bisherigen Konzepts dar. Der Mikromanagement-Aspekt wurde deutlich verstärkt, da die Gehege mehr Pflege benötigen. Hier empfiehlt es sich, mit der Zonen-Funktion zu arbeiten und Mitarbeiter bewusst auszuwählen. Leider bleibt die UI dabei die größte Schwäche, wie bereits im Hauptspiel. Wenn diese Hürde genommen ist, warten 34 eigenständig animierte und fantasievolle Tiere.

Der zeitliche Umfang der Kampagne bzw. des DLCs hängt davon ab, wie effektiv die Ziele abgearbeitet werden. Die Anforderungen sind selten besonders hoch und das Spiel ist in wenigen Stunden machbar. Die Tiere verleihen dem Spiel jedoch einen neuen Charme, der einen erneuten Besuch im Two Point County durchaus berechtigt. Für Aufbau- und Wuselliebhaber bietet dieser DLC jedenfalls sehr viele Schauwerte.

FAZIT:

Mit 7,99 bzw. 10,99 Euro bekommt man einen ordentlichen DLC. In Relation zum Hauptspiel, das ab 30 € kostet, sind die Paketpreise jedoch sehr happig. Sie bieten eine sinnvolle Erweiterung, sind aber nicht essenziell. Wer die Entwickler weiter unterstützen möchte, kann bedenkenlos zugreifen. Wer es erst einmal antesten möchte, kann aus dem Hauptspiel heraus die ersten drei POI der beiden DLCs erkunden. Diese sind für jeden Spieler frei zugänglich.

[ Review verfasst von Andy ]

[ Gespielt auf einer PlayStation 5 mit 4K TV ]

Pluspunkte:

• Artefakte und Tiere gut umgesetzt
• Unerwartete Rollenspiel Elemente
• Mehr fürs Endspiel

Minuspunkte:

• Preislich etwas zu hoch
• Sehr viel Mikromanagement
• Warum keine Kampagne für Fantastische Funde?