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Absolum
27. Dezember 2025

Wer braucht eigentlich noch all die aufgeblähten AAA-Titel? Ich kann mittlerweile gut darauf verzichten. Stattdessen widme ich meine Zeit lieber den fokussierten Indie-Spielen, die mit bedeutsamem Gameplay und einem coolen Stil viel stärker fesseln als das hundertste Open-World-Abenteuer. „Absolum“ zählt definitiv dazu, denn das neue Werk der „Streets of Rage 4“-Macher Crushing Guard Studios und Supamonks vereint geschmeidiges Action-Gameplay mit einem kurzweiligen Gameplay-Loop. Neugierig geworden? Dann lest ruhig weiter…

Und die Welt zerbrach 

ach einer magischen Katastrophe liegt die Welt Talamh in Schutt und Asche. Ehrgeizige Zauberer sind bei ihrer Suche nach Wissen zu weit gegangen! An der Stelle, an der sich einst ihr Sitz befand, existiert nun nur noch ein riesiger Krater. Die wenigen Überlebenden schlossen sich dem Eroberer Azra an. Unter seiner Herrschaft wurde Magie verboten und geächtet. Durch den scharlachroten Orden kontrolliert der Sonnenkönig fast ganz Talamh. Doch nicht alle geben so leicht auf: Unter der Hochmagierin Uchawi sammeln sich die Rebellen und planen einen vernichtenden Schlag gegen das Imperium. Azra muss fallen!

Nach einem rasanten Einstieg kann man zwischen zwei Spielfiguren wählen: der wortkargen Schwertmeisterin Galandra und dem letzten freien Zwerg Karl. Später stoßen mit der Schurkin Cider und dem Magier Brome noch zwei weitere spielbare Charaktere dazu. Alle Figuren unterscheiden sich beim Spielen stark voneinander, obwohl die Steuerung nicht sonderlich komplex ausfällt. Es gibt zwei Tasten für Angriffe, eine zum Springen, eine zum Rennen, Blocken und Kontern sowie jeweils eine Taste für starke Super-Zauber. Den Entwicklern ist es trotzdem gelungen, den einzelnen Kämpfern Eigenständigkeit und Abwechslung zu verleihen. Cider spielt sich beispielsweise vollkommen anders als Karl, und jede Figur hat ihre Vor- und Nachteile. Im Verlauf des Abenteuers lassen sich zudem weitere Zauber sammeln und deren Effekte stapeln sowie zusätzliche Gegenstände ausrüsten. Diese haben wiederum teils starken Einfluss auf das Gameplay. Wenn man es darauf anlegt, kann man später relativ einfach übermächtige Helden erschaffen, indem man bestimmte Zauber mit gestapelten Gegenständen kombiniert. Dazu muss man sich allerdings etwas mit dem Gameplay beschäftigen.

Eine Reise wie keine andere 

Der Ausgangspunkt ist immer Uchawis Heiligtum. Von dort aus bricht man zu einem Rachefeldzug auf und muss mehrere Länder durchqueren, bis man Azra an der Spitze seines Palasts erreicht. Dabei steht die Wiederspielbarkeit an oberster Stelle, was für ein Rogue-like von Vorteil ist. Immer wieder erreicht man Weggabelungen, an denen man sich entscheiden muss, in welche Richtung es weitergeht. Doch auch Geheimnisse, Puzzles und Nebenquests warten auf die Rebellen. Logischerweise beendet man das Spiel nicht beim ersten Versuch. Doch der nächste Lauf muss nicht gleich verlaufen, denn einige Dinge ändern sich später, weil man Einfluss auf die Geschichte von Talahm genommen hat. Es bleibt auf jeden Fall spannend, auch wenn man das Finale bereits gesehen hat. Glücklicherweise respektiert das Spiel die Zeit der Spieler. Freigeschaltete Vorteile gelten für alle Klassen und man muss nicht für jede Figur alles von neuem erspielen. Ab und zu trifft man zudem auf mächtige Bossgegner, die deutlich stärker sind. Wenn man diese besiegt, gibt es auch größere Belohnungen! Aber auch bei fliegenden Händlern kann man später Zeug ergattern. Je länger man spielt, desto stärker wird man! Im Vergleich zu anderen aktuellen Action-Spielen wie „Marvel Cosmic Invasion“ gibt es große Unterschiede. „Absolum“ bietet ein wesentlich eleganteres Gameplay, mehr Wiederspielwert und somit auch mehr Abwechslungsreichtum und Komplexität.

Gemeinsam stärker

„Absolum“ kann man auch zu zweit spielen, entweder an einer Konsole oder über das Internet. Das Spiel wird zu zweit etwas leichter, jedoch an manchen Stellen (vor allem später) auch unübersichtlicher, da sich viele Figuren auf dem Bildschirm tummeln. Dennoch ist dieser Spielmodus eine Bereicherung. Wenn man alleine gegen Azra antritt, wird es kniffliger, was in der Natur der Sache liegt: Schließlich wird man nach jedem Tod im Heiligtum wiederbelebt und kann seine gesammelte Erfahrung in die Verbesserung von Attributen stecken sowie weitere Attacken freischalten. Ein Run dauert etwas mehr als eine Stunde, je nachdem, ob man Abkürzungen nimmt. Wer trotzdem immer wieder scheitert, kann Assistenz-Optionen nutzen. Dabei kann man einstellen, wie viel Schaden man einstecken und wie viel man austeilen soll. Dadurch haben Anfänger und Profis gleichermaßen Spaß und Herausforderung beim Gameplay.

Inspiriert durch Hellboy

„Absolum“ wartet mit einem gelungenen, düsteren Cartoon-Stil auf. Mein erster Gedanke war: Das müssen Fans von Mike Mignolas „Hellboy“ sein. Denn die Gestaltung, die Farben und die Ästhetik sind eine regelrechte Verbeugung vor dem Indie-Comic-Meister! Aber auch sonst passen sie zur düsteren Geschichte und bieten dennoch reichlich Abwechslung. Die englische Sprachausgabe fügt sich ebenfalls toll in das Geschehen ein, und die Musik – mal melancholisch, mal aggressiv – passt jederzeit zur Bildschirm-Action. Das liegt auch daran, dass man eine ganze Reihe bekannter Komponisten wie Gareth Coker, Mick Gordon und Yuka Kitamura verpflichtet hat. Die deutschen Texte sind optimal lesbar und es gibt keine Schnitzer in der Qualität der Übersetzung. Obwohl es sich bei „Absolum“ um ein 2D-Abenteuer handelt, gibt es keine wirklich scrollenden Levels; vielmehr springt man von einem Bildschirm zum nächsten. Das tut dem Spielspaß jedoch keinen Abbruch, da Ladezeiten quasi nicht vorhanden sind und die Action jederzeit flüssig bleibt. Ruckler oder Tearing sucht man ebenso vergebens wie PSSR-Artefakte. Einzig die animierten Zwischensequenzen hätten eine höhere Bitrate vertragen können.

FAZIT:

Die Mischung macht's! Der „Absolums“-Gameplay-Cocktail aus Beat-'em-up-Action, Roguelike-Elementen und einer gelungenen audiovisuellen Präsentation weiß zu gefallen. Das Spiel lässt sich flüssig spielen. Wenn es doch einmal zu schwer wird, kann man mithilfe der Assistenz-Optionen die Herausforderung an seinen Geschmack anpassen. Einzig die interessante Geschichte könnte besser in das Spiel integriert sein. Zwar erfährt man im Laufe des Abenteuers, worum es wirklich geht, doch bleiben am Ende viele Fragen offen. An dieser Stelle wurde etwas Potenzial verschenkt, was jedoch nur ein kleiner Makel an einem ansonsten exzellenten Spiel ist.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf einer PS5 Pro mit 4K HDR TV ]

Pluspunkte:

  • Exzellentes Gameplay mit durchdachtem Spieldesign
  • Klasse Atmosphäre
  • Dank Assistent-Optionen auch für jeden erlebbar

Minuspunkte:

  • Story ist interessant, aber birgt starkes Verbesserungspotential
  • Kontern und Ausweichen muss man üben – Timing ist wichtig
  • Endgegner ist fies, wirklich fies!



Infos zum Spiel
NameAbsolum
SystemPlayStation 5
PublisherDotEmu
EntwicklerGuard Crush Games
GenreAction
USKab 12 Jahren
PEGI3+
Preis24,99 €
Release
 09.10.2025
 09.10.2025
 09.10.2025
Spielerzahl1-2
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf3,5GB
HeadsetJa
Videos
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Screenshot Galerie
Absolum
Gameplay
9.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
9.0
Sound
9.0
Spielspass
9.0

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