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Mercenaries
18. März 2005

Das neuste Game aus dem Hause Pandemic versetzt euch in die Rolle eines Söldners, welcher in Nordkorea für verschiedenste Gruppen arbeitet. Mercenaries bezeichnet sich selbst als Grand Theft Auto im Kriegsgebiet. Ob das wirklich zutreffend ist oder doch etwas zu hoch gegriffen, klären wir im folgenden Review.

Reality Fiction

Der nordkoreanische Präsident wurde von seinem Nachfolger Choi Song ermordet. Choi Song hatte so die Möglichkeit, an die Sicherheits-Codes für die Nuklearwaffen von Nordkorea zu kommen und da Song nicht gerade zimperlich ist sehen, sich mehrere Parteien dazu verpflichtet, in Nordkorea einzumaschieren um dort wieder für klare Verhältnisse zu sorgen. Dieser an sich fiktive Konflikt kommt einem in Zeiten, wo Pjöngjang öffentlich mit seinen angeblichen Nuklearwaffen prahlt, erschreckend real vor. Vor allem die AN, welche mit ihren Blauhelm Truppen sichtlich der UN nachempfunden ist, verfolgt in Nordkorea das Ziel, die hochrangigen Militär-Mitglieder des Regimes festzunehmen oder auszuschalten. Aber auch andere Länder sind in Nordkorea einmarschiert. So gibt es neben der schon angesprochenen AN noch die Chinesen, Südkoreaner, die russische Mafia und letztendlich die für den Spieler wichtigste Organisation, die ExOps, für welche man selbst arbeitet. Aber im Gegensatz zu den anderen Parteien hat die ExOps keine eigene Zentrale im Krisengebiet sondern versteht sich lediglich als Vermittler.

Startet man das Spiel, kann man sich für einen von 3 Charakteren entscheiden, welche sich nur gering in ihren Fähigkeiten unterscheiden. Man hat die Wahl zwischen Jennifer Nui, Chris Jacops und Mattias Nilsson. Jennifer versteht sich als Spezialistin für geheime Operationen und so ist sie am besten für Spieler geeignet, die sich gerne an den Feind „heranschleichen". Chris hingegen ist eher der Mann fürs Grobe und kann deshalb auch im Vergleich zu den anderen beiden am meisten einstecken. Last but not least hätten wir den Schweden Mattias Nilsson, welcher der Beweglichste aller 3 Charaktere ist und dementsprechend auch am schnellsten läuft. Ich habe mich für Jennifer entschieden, da die beiden Kerle mir recht unsympathisch waren.

Wenn man eine Weile gespielt hat, wird man von der dichten Atmosphäre des Games gepackt. Überall laufen zufällige Events ab, so passiert es oft, dass sich Fußtruppen der AN mit nordkoreanischen Helikoptern bekämpfen oder es an verschiedenen Punkten immer wieder zu heftigen Gefechten kommt, da dort 3 verschiedene Parteien aufeinander treffen und sich gegenseitig beharken. Neben den Hauptmissionen hat man aber auch die Möglichkeit, jede Menge Nebenmissionen zu machen und sich Geld auf das Söldner Konto dazu zu verdienen. Von diesen Nebenmissionen gibt es einen ganzen Haufen unterschiedlichster Sachen, zum Beispiel mit einem Black Hawk Kisten transportieren oder eine bestimmte Anzahl Personen in einer bestimmten Zeit eliminieren. Das hierbei sowie in den Hauptmissionen verdiente Geld kann man in einem Waffenshop wieder ausgeben und in diesem Shop gibt es wirklich alles, was das Söldnerherz begehrt, angefangen bei der Ausrüstung der chinesischen Fußsoldaten [AK, Raketenwerfer etc.] über Abrams Panzer bis hin zu einer netten Auswahl an verschiedenen Luftschlägen. Die Fahrzeuge und Ausrüstungskisten werden einem sogar direkt zur aktuellen Position gebracht- Top Service!

Ein anderes spaßiges Feature von Mercenaries ist es, das man eigentlich alles zerstören kann. Jedes Gebäue kann man mit dem entsprechenden Sprengstoff dem Erdboden gleich machen und das macht wirklich unglaublichen Spaß. Dank der Havoc Physik Engine [welche auch in Games wie Max Payne 2 oder Half Life 2 zum Einsatz kam] fliegen die Trümmer [u. auch die toten Gegner] physikalisch korrekt durch die Gegend.

Am direkten Gameplay negativ aufgefallen ist mir der Aspekt das man nicht schwimmen kann, da stellt sich mir die Frage, warum macht man alte Fehler der GTA Serie? Was gibt es blöderes, als mit einem Fahrzeug von einer Brücke abzukommen und gerade noch so auszusteigen, um dann zu ertrinken? Musste das sein Pandemic? In einem Interview, welches die Redakteure des Print Magazins Playzone mit dem Entwicklungsleiter Greg Borrud machten, antwortete dieser auf die Frage „Wie wichtig ist für euch die künstliche Intelligenz in einem Spiel auf einer Skala von 1-10" mit der Antwort: „Bei Mercenaries definitiv eine 10". Nun, leider merkt man von dieser 10 nicht viel, es wirkt eher als ob die richtige Antwort auf diese Frage eine 5 oder eine 6 gewesen wäre, denn sonderlich schlau sind die Gegner nicht. Mir ist es mehrmals im Spiel passiert, dass ich direkt neben einem Gegner stand und dieser nicht auf mich geschossen hat geschweige denn sich selbständig in Deckung begeben oder sonst irgendeine Aktion begonnen hat, die man von einem Gegner mit der KI von „10" erwarten sollte.

Playground of Chaos

Grafisch kann man Mercenaries durchaus als gelungen bezeichnen. Die Charakter-Animationen sind weich und wirken niemals abgehakt. Auch die Fahrzeuge sind von oben bis unten schick designed. Leider kränkelt Mercenaries auch an alten GTA Problemen, zum einem ist die Weitsicht nicht sonderlich dolle und es kommt des öfteren vor, dass man schnell auf ein Gebäude zufährt und die Texturen des Gebäudes erst langsam nachgeladen werden. Zum anderen fällt einem beim ersten zocken sofort die niedrige Framerate auf, man hat schon im ersten Einsatz das Gefühl als ob Mercenaries konstant ruckelt. Desto länger/weiter man jedoch zockt, desto weniger scheint man das Ruckeln zu bemerken oder es wird im späteren Spiel wirklich besser, aber das weiß ich nicht so genau. Ich nehme an man gewöhnt sich nur daran. Effekte wie zum Beispiel die Explosion eines Gebäudes hingegen sind ein Augenschmaus. Die Schuttteile fliegen durch die Luft soweit man blicken kann. Steht man jedoch zu nahe am Gebäude, sieht man relativ wenig davon, da man von einer riesigen Staubwolke umgeben ist. Aber auch was bei einer ganz normalen „Spazierfahrt" auf dem Schirm abgeht ist teilweise unglaublich. Da fliegen schon mal Flugzeug-Geschwader mit Ohren betäubendem Lärm über einen hinweg oder man erwischt Einheiten der AN dabei, wie sie gerade mit Panzern Wachtürme der Nordkoreaner zerballern. Und hier muss man wirklich ein Lob an die Entwickler aussprechen, diese permanente Action auf dem Schirm trägt sehr viel zur genialen Atmosphäre des Spieles bei.

Für eine gute Atmosphäre mindestens genauso entscheidend ist jedoch der Sound. Und auch hier kann Mercenaries punkten. Angefangen bei den Motorgeräuschen eines russichen Jeeps über das brachiale Schmettern von Kampfflugzeugstaffeln, die über einen hinweg brettern, bis hin zur sich immer wieder an die Situation anpassenden Background Music - alles klingt brachial und realistisch. Aber auch die unterschiedlichen Auftragsgeber [Chinesen etc.] wurden gut synchronisiert. Teilweise unterhalten diese sich in ihrer Landesprache [also zum Bsp. Mandarin bei den Chinesen] aber wenn sie dann direkt mit einem reden, wurden sie auf Deutsch synchronisiert. Und das zu meiner Überraschung auch noch recht gut. Die deutsche Synchro ist für ein Spiel dieser Art ziemlich gut, wenngleich sie natürlich von den Qualitäten eines The Getaway noch Meilen entfernt ist.

FAZIT:

Mercenaries ist ein durch und durch gelungenes Spiel. Gerade das wahllose Zerstören von Gebäuden und Co. macht einen Heidenspaß. Auch die ganzen Vehikel wurden perfekt ins Spiel eingepasst, haben aber eine etwa zu sensible Steuerung, welche schnell nerven kann. Leider kränkelt das Spiel an mehreren kleinen Macken, aber wer auf der Suche nach einem Nonstop-Action-Game ist und über kleinere Fehler hinweggesehen kann, sollte zugreifen.

[ Review verfasst von Flek ]

Pluspunkte:

  • Alles ist zerstörbar
  • Viele Fahrzeuge steuerbar
  • Spieler kann entscheiden, auf welcher Seite er steht

Minuspunkte:

  • Zu sensible Fahrzeug Steuerung
  • Ruckler + Slowdowns
  • Wird schnell eintönig


Infos zum Spiel
NameMercenaries
SystemPlayStation 2
PublisherLucasArts
EntwicklerPandemic Studios
GenreAction
USKkeine Jugendfreigabe
Preis59,99 €
Release
 16.02.2005
 10.01.2005
 28.04.2005
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf590 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Mercenaries
Gameplay
7.5
Atmosphäre
8.5
Grafik
7.5
Sound
8.0
Singleplayer
7.5
 

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