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Robots
19. März 2005

Animationsfilme im Kino sind mittlerweile keine Seltenheit mehr - selbst Disney setzt heutzutage eher auf computergenerierte Streifen, als auf herkömmliche Zeichentrickfilme. Der Erfolg von Findet Nemo, Ice Age und Shrek spricht da natürlich für sich. Doch bei all den prall gefüllten Kinokassen, stellt sich die Frage, ob denn die Renderfilme wirklich so viel anders sind, als normale gezeichnete Filme. Ich persönlich finde den ganzen Hype um die Computerfilme ziemlich übertrieben, denn im Prinzip verbirgt sich hinter dem plastisch wirkenden Gewand doch nur der gleiche, oberflächliche Storykram. Deswegen habe ich beschlossen, auch nicht zu Robots in das Kino zu gehen. Die gleichnamige Filmumsetzung werde ich auf den folgenden Zeilen trotzdem ausführlich beleuchten.

Don't be afraid of the robots

Im Spiel wie im Film verkörpert ihr den jungen Erfinder Rodney Copperbottom. Sein größter Traum ist es mit seiner neuesten Erfindung, dem "Wunderbot" den großen und berühmten Big Weld zu beeindrucken. Letzterer gilt dank seiner zahlreichen TV Shows als Anlaufstelle Nummer 1, wenn es um neue interessante Ideen geht.

Nach einem kleinen Turorial dürft ihr die Umgebung frei erkunden. Dabei fällt die belebte Spielumgebung auf, die für ein recht gutes Großstadtflair sorgt. Drei Meter vor euch läuft ein Opa-Roboter an einem Geschäft vorbei, auf der anderen Straßenseite tratschen zwei Frauen-Roboter, hinten links kurft ein LKW-Roboter - die Vielfalt ist recht groß, aber so schön sich alles anhört, so nutzlos wurde es integriert. Die Interaktionsmöglichkeiten beschränken auf wenige Charaktere und die erteilen euch dann einen der nicht sonderlich innovativen Nebenaufträge. Überhaupt ist die Motivationskurve bei Robots ziemlich gering, denn die Storyeinbindung wurde nur oberflächlich vorgenommen und lässt bei Nichtkennern des Filmes wenig Atmosphäre aufkommen. Spieler, die jedoch zuvor im Kino waren, werden sich eher langweilen, da das Ende ja schon bekannt ist. Ein richtiges Dilemma, welches durch das sich wiederholende Gameplay noch vergrößert wird. Nach dem zehnten Bauplan mit 17 Einzelteilen, besitzt man einfach nicht mehr das Interesse, deswegen durch zahlreiche eigentlich ganz nett aufgemachte Abschnitte zu springen und Gegner zu verhauen. Auch die vereinzelten Kugelrennen (wer den Film kennt, weiß wovon ich rede) schaffen es nicht, sonderlich viel Abwechslung vom Jump'n'Run Alltag aufzubauen. Eher das Gegenteil ist der Fall und die zur Abwechslung gedachten Renneinlagen werden zum richtigen Ärgernis. Wenn man bei jeder Berührung mit irgendetwas Energie verliert und zusätzlich gegen ein knappes Zeitlimit fahren darf, hört bei mir der Spaß auf und Frust macht sich breit. Frei von alledem sind die Jump'n'Run Abschnitte, die trotz einer leicht ungenauen Sprungsteuerung aber fast keine Herausforderungen bieten. Mit Schraubenschlüssel oder Schrottwerfer bewaffnet, verjagt ihr böse Blechkumpanen und überwindet etliche Hindernisse. Wer mehr Schrott sammelt, als er verballert, kann sich sogar einige Extras gönnen, wie zum Beispiel eine bessere Schussvariante oder einen größeren Vorratstank. Außerdem lassen sich einige Konzeptzeichnungen mit dem Blech frei schalten. Von Zeit zu Zeit übernehmt ihr zudem die Kontrolle über den "Wunderbot", der euch dann neue Türen und Tore öffnen kann.

Wie im Film

Sehr gut gelungen ist es den Entwicklern, den leicht skurrilen Stil der Filmvorlage auf die Videospielumsetzung zu übertragen. Angefangen bei den Hintergründen, bis hin zu den Figuren, sieht alles wie in der Vorlage aus. Von leicht rostig braunen Tönen, bis hin zu grellen Pastellfarben ist das komplette Farbspektrum vorhanden. Überzeugen können auch die Figuren, die den Filmvorbildern zum verwechseln ähnlich sind. Da stört es kaum, dass an einigen Stellen die Framerate leicht ins trudeln gerät.. Der Großteil des Spieles läuft flüssig ab und sieht zudem gut aus. Ähnlich verhält es sich mit dem Sound. Während poppige Melodien das Spielerohr verwöhnen, ertönt Rodneys Filmstimme aus den Boxen. Das sorgt für Atmosphäre. Zwar konnte Vivendi Universal nicht alle Filmsprecher anheuern, doch selbst die Nebenrollen wurden sehr gut vertont und wissen zu überzeugen. Somit kann Robots aus technischer Hinsicht wesentlich mehr überzeugen, als aus spielerischer.

FAZIT:

Robots hätte ein recht gutes Jump'n'Run werden können, wenn es a) keine Filmversoftung wäre und b) mehr Abwechslung bieten würde. Es hapert aber an beiden Punkten. Das Spiel setzt zum einen voraus, dass man zuvor den Film im Kino sah, nur dadurch dürfte man so etwas wie Atmosphäre verspüren. Ohne die Filmvorlage jedoch, präsentiert sich die Hintergrundgeschichte äußerst lieblos umgesetzt und zieht niemanden in seinen Bann. Wenn man dagegen das Kino schon besuchte, kennt man mittlerweile den Storyverlauf bzw. das Ende von Rodneys Abenteuer und die Spannung hält sich somit in Grenzen. Der zweite, große Minuspunkt, manifestiert sich in der fehlenden Abwechslung. In kürzester Zeit wiederholt sich der komplette Spielablauf, Aufgaben wie: "Such X Baupläne für..." und "Kugelrennen" fangen beizeiten an zu langweilen. Der monotone Spielablauf und die wenig spannend inszenierte Geschichte lassen Robots im Eiltempo im spielerischen Mittelmaß versinken, aus dem sich der Titel nicht mal mit Hilfe der guten Technik wieder hochziehen kann. Ein solides Spiel also, dass schnell an Reiz verliert.

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Gute deutsche Synchronisation mit Filmsprechern
  • Schicke Grafik
  • Filmszenen in DVD Qualität

Minuspunkte:

  • Eintöniges, wiederholendes Gameplay
  • Einfallslose Storyeinbindung
  • Ruckelnde Filmszenen



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Screenshot Galerie
Robots
Gameplay
6.0
Atmosphäre
6.0
Grafik
8.0
Sound
8.5
Singleplayer
6.0
 

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