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Full Spectrum Warrior
2. August 2005

Was dabei herauskommt, wenn die US-Army ein möglichst realistisches Trainingsprogramm für ihre Soldaten haben möchte, dürfen seit kurzem nun auch PS2-Strategen erfahren. Mit Full Spectrum Warrior präsentiert Publisher THQ ein waschechtes Strategiespiel auch für "Zivilisten", wenngleich es im direkten Vergleich mit der Version für die US-Armee natürlich etwas verändert wurde, damit auch Nicht-Marines ihren Gefallen daran finden. Das Spiel selbst ist schon seit gut einem Jahr für PC und Xbox erhältlich (inzwischen sogar schon zum Budget-Preis), ob sich der Kauf der PS2-Version lohnt, erfahrt ihr in diesem Review.

Die Story

Nun, wer sich den Titel des Spiels anschaut und weiß, für welches Land er in den Kampf zieht, kann sich vielleicht schon denken, dass ihn bei Full Spectrum Warrior kein episches Kunstwerk und auch nicht der Beginn einer neuen Saga erwartet... aber das möchte in diesem Fall wohl auch niemand. Also: In dem kleinen (fiktiven) Staat Zekistan hat ein skrupelloser Diktator die Macht an sich gerissen. Natürlich ist das auch ein Angriff auf die NATO und ihre Verbündeten und so wird kurzerhand die Befreiung des Land beschlossen, natürlich auch mit dem Ziel, weitere terroristische Aktivitäten dort zu beenden. Wie gesagt, dass Szenario ist zwar fiktiv, aber wer täglich die Zeitung liest, wird die Paralellen zur Realität schnell feststellen. Ansonsten gibt es zur Story nicht mehr groß zu sagen, Full Spectrum Warrior lebt vom Spielen an sich, nicht vom Verfolgen einer Geschichte.

Das Gameplay

Wer hinter Full Spectrum Warrior einen militärischen Taktik-Shooter á la Socom oder Ghost Recon erwartet, wird enttäuscht werden. Denn nicht selber schießen steht hier auf dem Programm, sondern zwei Squads zu je vier Mann sicher durch die feindliche Umgebung zu dirigieren. Auf Knopfdruck wechselt ihr zwischen den Teams hin und her und erteilt ihnen eure Befehle. Die Steuerung ist dabei mit der der Xbox-Version nahezu identisch, lediglich ein paar Buttons wurden anders belegt. Sie geht nach wie vor schnell und sauber von der Hand und macht nach einer kurzen Eingewöhnungsphase keinerlei Probleme mehr. Was dagegen nicht behoben wurde, sind die Kamera-Probleme. Es mag zwar realistisch und manchmal auch ganz passend wirken, wenn die Kamera immer wackelnd direkt mitten im Geschehen ist, aber der Übersichtlichkeit und besseren Spielbarkeit tut es gar nicht gut. Da kann man ein Ziel nicht richtig anvisieren, weil man nicht hinsieht, da bekommt man seinen Zeiger nicht richtig hin, weil er wieder wo hängen bleibt, hier hätte man ruhig noch nachbessern können. Ein besonderes Feature des Spiel ist auch, dass die Missionen immer "aufgezeichnet" werden und man quasi sich nochmal ansehen, was man gemacht hat. Besonders gut: Man so auch jederzeit jenseits der "normalen" Speicherpunkte wieder ins Spiel einsteigen, denn nachdem die Wiederholung abgelaufen ist, übernimmt man selbst wieder die Kontrolle über seinen Mannen. Leider zeigt die Wiederholung das Geschehen auch nur in der Perspektive, wie man sie beim spielen gesehen hat, einen Überblick von oben oder ähnliches bleibt einem verwehrt. Im Gegensatz zur Xbox-Version ist man nun auch nicht mehr gezwungen, die Trainings-Mission zu Beginn zu absolvieren und kann gleich richtig loslegen. Ihr könnt eurem Team immer nur als ganzes Befehle geben, einzelne Soldaten herauszulösen oder andere Aufteilungen sind nicht möglich. Die Befehlsleiste ist dabei gut bestückt, von in Deckung gehen, Granaten werfen, Unterstützungsfeuer geben oder Verwundeten helfen ist alles dabei. Die KI eurer Soldaten reagiert dabei zudem auch noch recht intelligent, wenn man plötzlich in feindliches Feuer gerät, wird selbständig möglichst gut Deckung genommen und zurückgeschossen, bis ihr zu Hilfe eilt und ggf. die Situation anders meistern wollt. Anfangs scheint das Gameplay noch recht spannend und abwechslungsreich zu sein, es macht eine Menge Spaß den Gegner zu umlaufen, ihn ins Kreuzfeuer zu nehmen, seine Deckung auszuhebeln oder sich heftige Feuergefechte zu liefern... nur leider wiederholt sich das ganze ständig, nach ein paar Missionen ist von Abwechslung keine Rede mehr und auch die Levelarchitektur ist meist recht linear angelegt, so dass für größere Manöver sowieso kein Raum vorhanden ist. Die KI der Gegner kann man in der Regel als strohdoof bezeichnen, bewegen tun sie sich so gut wie gar nicht und sind in den meisten Fällen nur nettes Kanonenfutter. Ab und an auftauchende Zivilisten oder verbündete Soldaten sorgen hier immerhin wieder für etwas Abwechslung, an dem zum großen Teil dennoch abwechslungsarmen Geschehen können sie aber auch nicht mehr ändern. Da das ganze Geschehen in einem Wüstenstaat spielt, ist auch hier kaum Abwechslung geboten, enge Gasse und orientalisch anmutende Städte bestimmen das Bild. Häuserkämpfe gibt es leider nicht, aber hier hätte wohl sowieso die Kamera einen Strich durch die Rechnung gemacht. Immerhin ist die Umgebung halbwegs interaktiv, sprich Deckungen wie ein altes Auto oder ein Sofa halten dem Kugelhagel nicht wirklich lange stand und lassen sich somit auch taktisch klug einsetzen. Vom Schwierigkeitsgrad bietet das Spiel zu Beginn zwei Stück, die sowohl Anfänger als auch Profis gut fordern. Dank recht häufiger Speicherpunkte, sollte kein allzugroßer Frust aufkommen, wenn tatsächlich mal zwei Kameraden das Zeitliche gesegnet haben und man daher nochmal neu laden muß. Verletzte Soldaten werden natürlich mitgenommen, was das Team aber auch langsamer und anfälliger macht. Einziges Problem kann ab und an die Munition werden, wer desöftern auf Speerfeuer setzt, sollte sich versichern, dass ein Muntionstruck- oder Depot in der Nähe ist, ansonsten kann man in den heißen Straßen Zekistans recht schnell ohne Munition dastehen. Als einzigen Bonus hat die PS2-Version noch zwei neue Missionen und ein exklusives Level spendiert bekommen, ansonsten bleibt aber auch hier alles beim Alten.

Der Multiplayer

Im Gegensatz zu so manch anderen Multi-Spielen hat THQ hier nicht gespart und den Online-Cooperative-Modus der Xbox-Fassung auch voll für die PS2 übernommen. Das Prinzip hierbei ist simple, aber packend: Ihr tretet mit einem Freund zusammen an und jeder übernimmt ein Team. Hier ist Headset und gute Absprache natürlich Pflicht, wenn ihr den Feind bezwingen wollt. Das ganze läuft recht flüssig, Lags treten kaum auf und macht einen Heidenspaß, meines Erachtens sogar besser als der Single-Player, weil es mit einem Kumpel zusammen einfach abwechslungsreicher und spannender ist. Über LAN oder Splitscreen gibt es ansonsten aber keine weiteren Multiplayermöglichkeiten.

Die Grafik

Zugegeben, man hat die Grafik recht gut auf die PS2 portiert bekommen. Die Animationen sind genau gleich geblieben und nach wie vor hervorragend, aber es gibt schon einige deutliche Unterschiede zur Xbox-Version: Die Texturen sind teilweise (besondern von Gebäuden) deutlich niedriger aufgelöst, das Mündungsfeuer der Waffen sieht ziemlich schwach aus, die Umgebung verschwimmt schon recht nahe hinter einem Blur-ähnlichen Filter, es gibt mehr Treppchen zu bewundern und auch die Framerate ist um einiges ruckliger geraten, als auf der Microsoft-Konsole. Das heißt aber noch lange nicht, dass das Spiel deswegen nun schlecht aussieht, alles in allem hat Mass Media (die waren für die Portierung verantwortlich) hier ordentliche Arbeit geleistet.

Der Sound

Hier gibt es nichts zu meckern, fetter Sound während den Gefechten, dass einem die Salven nur so um die Ohren fliegen, gute englische Sprachausgabe (mit deutschem Bildschirmtext) und schöne, fast orchestrale Klänge bei der Musik. Er passt wunderbar ins Geschehen und bestärkt die Atmosphäre ungemein.

FAZIT:

Full Spectrum Warrior bleibt auch auf PS2 ein prima Spiel. Allerdings: Es übernimmt sowohl die positiven Seiten als auch die negativen Seiten seiner PC- und Xbox-Pendants, dies allerdings gut ein Jahr später und zum Vollpreis. Daher kann ich hier über eine 8er Bewertung nicht hinausgehen, wer Militärspiele mag und sich auch stragegisch für halbwegs fit hält, sollte aber auf jeden Fall einmal einen Blick auf das Game werfen.

[ Review verfasst von Pry ]

PS: In wenigen Monaten wird übrigens der Nachfolger unter dem Namen: Full Spectrum Warrior: Ten Hammers auch für die PlayStation 2 erscheinen. Das Warten könnte sich demnach lohnen.

Pluspunkte:

  • Brauchbare Grafik
  • Gute Steuerung
  • Toller Sound

Minuspunkte:

  • Teils schlechte Kamera
  • Doofe Gegner-KI
  • Recht abwechslungsarm


Infos zum Spiel
NameFull Spectrum Warrior
SystemPlayStation 2
PublisherTHQ
EntwicklerPandemic Studios
GenreTaktik-Shooter
USKab 16 Jahren
Preis59,99 €
Release
 08.06.2005
 22.03.2005
 23.03.2006
Spielerzahl2
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf100 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
HeadsetJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Full Spectrum Warrior
Gameplay
8.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
7.5
Sound
9.0
Singleplayer
8.0
Multiplayer
8.5
 

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