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Ultimate Spider-Man
27. Oktober 2005

Nachdem wir uns im letzten Jahr die Activision Filmumsetzung Spider-Man 2 (OnPSX Review) genauer angesehen haben, widmen wir uns heute dem neuesten Spider-Man Lizenzspiel aus gleichem Haus. Im Gegensatz zum indirekten Vorgänger, basiert Ultimate Spider-Man jedoch nicht mehr auf einer Filmvorlage, sondern hat sich ganz und gar den Comics verschrieben. Ob sich neben dem auffälligen neuen Stil auch das Gameplay weiterentwickelt hat, oder ob man nur ein bereits existierendes Spiel in ein neues Gewand gekleidet hat, erfahrt ihr in unserem kompromisslosen Review. Doch bevor es mit der Rezension losgeht, folgt ein Auszug aus der bekannten Spider-Man Titelhymne, die es leider immer noch nicht in das Spiel geschafft.

Spiderman, Spiderman,
Does whatever a spider can
Spins a web, any size,
Catches thieves just like flies
Look Out! Here comes the Spiderman.

Entweder bin ich zu alt, oder aber die Spielentwicklung geht in eine mir fremde Richtung. Ich für meinen Teil mag es nicht, wenn das Spiel nach dem Einschalten der Konsole sofort startet und den Spieler gleich zu Beginn ins kalte Wasser wirft. So geschehen bei Ultimate Spider-Man, wo ihr euch als erstes in der Rolle von Peter Parker Spider-Man`s Erzfeind Venom stellen müsst. Zwar dient der erste Bosskampf eher der Einführung, als der Herausforderung, dennoch finde ich, dass man gerade bei einem Free-Roaming Spiel wie Ultimate Spider-Man, langsam in die Steuermechanismen eingeführt werden sollte. In Spider-Man 2 war das jedenfalls besser gelöst.

Ultimate was?

Neben dem harschen Spielstart müssen Zocker noch einen weiteren Kulturschock verkraften. Denn Spider-Man`s bzw. Peter Parkers Geschichte hat sich sehr stark verändert und ist mittlerweile nicht mehr wieder zuerkennen. Das liegt in erster Linie an Marvels aktueller Politik, altbekannten Superhelden einen ganz neuen Hintergrund zu verpassen. Wer sich etwas besser mit dem Marveluniversum auskennt und die Comics regelmäßig verfolgt, wird bereits wissen, dass es seit einiger Zeit unter dem „Ultimate“ Banner neue Abenteuer von Spider-Man und Co. zu kaufen gibt. Um auch die etwas unerfahrenen Spidey Fans unter euch aufzuklären, fasse ich mal kurz die Ereignisse zusammen, die zum Kampf gegen Venom führten.

Die beiden Doktoren Richard Parker und Edward Brock versuchen bereits seit Jahren, ein Heilmittel gegen Krebs zu finden. Von der Entwicklung des Venom Anzugs versprachen sich die beiden Ärzte den Durchbruch bei der Bekämpfung der Krankheit. Doch sie werden betrogen und ihre beiden Söhne beschließen, den Anzug vorsorglich in Sicherheit zu bringen. Nach dem Peter bei einem Alleingang jedoch feststellen muss, dass der Anzug ein unkontrollierbares Eigenleben führt, versucht er ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Unglücklicherweise ist Eddie Brock Jr. kein Superheld und in seiner Wut auf Peters Unternehmung stiehlt er den Anzug ein zweites Mal. Nun dürfte jedem comicerprobten Leser klar sein, dass Vernunft und ein sanftes Gemüt nicht gerade zu Eddies Charaktereigenschaften zählen. Venom übernimmt dementsprechend die Kontrolle und es liegt an Peter ihn zu stoppen. In dem spielbaren Showdown auf dem Sportplatz, gelingt es Peter Venom mit Hilfe eines elektrischen Blitzes dingfest zu machen. Venom ist besiegt -  zumindest glaubt das Peter, doch wie sehr er sich getäuscht haben sollte, wird ihm erst drei Monate später bewusst werden.

Comicextravaganza

In geschickt eingefügten Comic-Panels werden Einführung und Handlung mit animierten Charakteren elegant in Szene gesetzt. Das sorgt zwangsläufig für ein exzellentes Comic-Flair. Aber nicht nur die Zwischensequenzen strotzen vor Stil, auch die eigentliche Spielgrafik erstrahlt dadurch in einem neuen Licht und sorgt für eine noch nie da gewesene Symbiose zwischen Spiel und Comic. Dank der neuartigen Grafiktechnologie, die Treyarch eigens für das Spiel entwickelte, wirken die Umgebungen  nun wie handgezeichnet und verfügen über ein markanteres Aussehen. Auf der anderen Seite waren und sind Comiczeichnungen immer noch geschmacksabhängig und somit lässt sich auch über den neuen Zeichenstil in Ultimate Spider-Man streiten.

Wenn wir den Stil mal außen vorlassen, fällt sofort auf, dass die Grafik technisch einen ordentlichen Schritt nach vorne vollzogen hat. Es werden weitaus mehr Details als noch beim Vorgänger angezeigt und Queens bzw. Manhatten sehen abwechslungsreicher aus und wirken allgemein anziehender. Leider ging die Verdopplung der Details merklich zu Lasten der Weitsicht, die zwar immer noch ausreichend ist, aber mittlerweile mit aufploppenden Fahrzeugen und Gebäudetexturen aufwartet. Richtig zu sehen ist das besonders, wenn man auf einem Wolkenkratzer hockt und sich einfach nur in der Gegend umsieht. Aber damit kann man noch leben, denn immerhin ist die Framerate nach wie vor äußerst stabil und konstant. Zwischen den Missionen müssen zwar kleine Ladezeiten ertragen werden, die jedoch noch verkraftbar sind. Immerhin wird man damit nicht konfrontiert, wenn man in Manhatten auf eigene Faust umherstreift und kleine Nebenaufträge löst.

Work Hard – Die Young

Apropos Nebenaufträge - die sind im weitesten identisch mit dem Vorgänger. Noch immer muss man Räuber und Gangs vermöbeln, gestohlene Handtaschen zurückbringen und Leute ins Krankenhaus schaffen. Wirklich neu sind nur die Verbrecherjagdaufträge, bei denen man hintereinander mehrere Gangster zur Strecke bringt. Daneben warten noch die bekannten Way-Point Rennen durch die Stadt auf euch, die jetzt allerdings reichlich schwieriger geworden sind. Sorgten in Spider-Man 2 noch die einzelnen Herausforderungen mit anderen Supervillians wie Black Cat für Abwechslung im stressigen Heldenalltag, so findet man auch diese Wettkämpfe in Ultimate Spider-Man wieder. Zu guter letzt darf man zahlreiche versteckte Symbole finden, um Comiccover und Extra-Kostüme frei zu schalten. Auch mit dem Vorgänger identisch ist der Zwang, sich mit diesen Nebenmissionen beschäftigen zu müssen. Denn wie in Spider-Man 2 schalten sich neue Storymissionen erst dann frei, wenn man eine bestimmte Anzahl von diesen Miniaufträgen gelöst hat.

Ich Spidey – Du Mary-Jane

Wenn ihr dann der Geschichte folgt, werdet ihr schnell feststellen, dass es die Storymissionen in sich haben. War dieser Teil in Spider-Man 2 noch stark vernachlässigt worden, haben sich die Entwickler bei Ultimate Spider-Man entscheidend mehr Mühe gegeben. Die Aufträge wirken nun abwechslungsreicher, sind umfangreicher und schwerer zu meistern. Insbesondere die Bosskämpfe können Nerven kosten. Doch das liegt eher an der miesen Kameraführung, die oftmals nur die Umgebung zeigt, anstatt unseren Helden. Besonders in engen Gebieten (Autohändler beim Kampf gegen Rhino) ist das ein nicht zu verachtender Nachteil. Die Steuerung dagegen ist im Allgemeinen, etwas benutzerfreundlicher geworden und verlangt vom Spieler weit weniger als noch im Vorgänger ab. Gerade das Kämpfen macht dadurch mehr Spaß. Für etwas Abwechslung sorgen zudem die Venom-Missionen, bei denen man das schwarze Ungetüm steuert. Diese Zwischeneinlagen laufen zwar meistens auf totale Zerstörung heraus, faszinieren dennoch durch eine etwas andere Spielweise. So muss Venom immer wieder Menschen fangen, um seinen unendlichen Hunger zu stillen. Außerdem schwingt das Monstrum nicht durch Manhatten, sondern vollführt Supersprünge wie der Hulk. Abgerundet wird das Gameplay durch Besuche von zahlreichen anderen bösen wie guten Marvelcharakteren. So trifft man im Spielverlauf unter anderem auf Wolverine, Die Fackel, Nick Fury, Silver Sable und Electro.

Audiophiles Verbrechen

Fehlte bei Spider-Man 2 noch größtenteils Musik, nervt in Ultimate Spider-Man ein uninspiriertes Elektrogedüdel fast die ganze Zeit. Ehrlich, ich bin für Vieles offen, jedoch so etwas Unpassendes und vor allem Einfallsloses habe ich seit langem nicht mehr gehört. Immerhin hat man sich mehr Mühe mit der Lokalisation gemacht, die nach wie vor durch den comictypischen Wortwitz zu gefallen weiß. Schade nur, dass man nicht mehr die Synchronstimmen aus dem letzten Spider-Man Spiel verwendet hat. Dadurch geht einiges an Widererkennung verloren. Des Weiteren wirken die aktuellen Sprecher nicht gerade erstklassig und lasen wohl im Studio ihre Texte äußerst unmotiviert vor.

FAZIT:

Ich bin um ehrlich zu sein, etwas enttäuscht, denn im Großen und Ganzen spielt sich Ultimate Spider-Man wie der „Vorgänger“. Der war zwar bei weitem nicht schlecht, doch hatte ich mir mehr Neuerungen und Optimierungen des Gameplays gewünscht. So wird man jedoch den Eindruck nicht los, dass Treyarch sich hauptsächlich auf die neue Grafikengine konzentriert hat. Den fehlenden Feinschliff (den ich schon damals bei Spider-Man 2 bemängelte) merkt man auch dem neuen Spiel bei den oft frustrierenden Bosskämpfen und den zu harten Verfolgungsjagden an. Auf der Habenseite kann das Spiel natürlich eine bessere Verbindung zur Comicvorlage aufweisen, wirkt besser inszeniert und wartet mit der dunklen Seite des Marvel Universums auf. Somit verdient sich Ultimate Spider-Man zwar keine höhere Wertung, Spidey Fans werden dennoch nicht enttäuscht werden.

[ Review verfasst von .ram ]

Spiderman, Spiderman
Friendly neighborhood Spiderman
Wealth and fame
He’s ignored Action is his reward.
To him, life is a great big bang up
Whenever there’s a hang up You’ll find the Spider man.

Pluspunkte:

  • Erkunden von Manhatten und Queens ohne Ladezeiten 
  • Gelungener Comicstil
  • Viele bekannte Helden und Schurken

Minuspunkte:

  • Die Kamera ist mies und unübersichtlich 
  • Absolut nervige Musik 
  • Unfaire Bosskämpfe


Infos zum Spiel
NameUltimate Spider-Man
SystemPlayStation 2
PublisherActivision
EntwicklerTreyarch
GenreAction-Adventure
USKab 12 Jahren
Preis59,99 €
Release
 12.10.2005
 22.09.2005
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf75 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IINein
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Ultimate Spider-Man
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.5
Sound
7.5
Singleplayer
8.0
 

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