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Darkwatch: Curse of the West
30. Oktober 2005

Zugegeben, es gibt nicht viele Videospiele, die im Wilden Westen handeln. Umso erfrischender scheint es, wenn dann mal wieder ein Vertreter der heißen Cowboy- und Indianerzeit seinen Weg Richtung Konsole ankündigt und nochmal überraschender, wenn man hier dann Jagd auf Untote und Vampire machen muß. Ubisoft´s Darkwatch geht genau diesen Weg und wer möchte nichtmal als cooler Western-Held mit stylischen Waffen und breitem Cowboyhut die Brut des Bösen aufhalten? Ob dieses Szenario gelungen ist und sich der Kampf gegen das untote Gesindel lohnt, erfahrt ihr in diesem Review.

Story

Zugegeben, Jericho hatte einfach Pech. Eigentlich hatte der Outlaw nur vor, einen Zug zu überfallen und den letzten großen Coup zu landen, bevor er sich zur Ruhe setzt. Doch schnell schwant ihm, dass mit diesem Zug etwas nicht stimmen kann... anstelle von Soldaten mit Revolvern wird er von Skeletten attackiert... und auch der Panzerschrank enthält nicht das erhoffte Gold... sondern stattdessen den Vampirfürsten Lazarus. Zwar versucht eine nette Dame names Cassidy der Sondereinheit "Darkwatch" ihn noch aufzuhalten, doch es ist schon zu spät... Lazarus ist befreit und dürstet nach Blut... und Macht. Und wieder hat Jericho Pech... denn er wird gebissen... die Verwandlung zum Vampir scheint unaufhaltsam. Die einzige Chance, dass zu verhindern, ist Lazarus zu vernichten, und zwar schnell. Und so macht ihr euch mit eurer Begleiterin auf, den Fürsten der Finsternis zu stellen...

Gameplay

Ihr beginnt das Spiel mit oben genannter Einführung, also dem Überfall auf den Zug. Zuvor könnt ihr noch aus vier Schwierigkeitsgraden wählen, wie leicht euch der Weg bis zum Finale fallen soll. Schnell fällt einem hierbei auf, dass die Steuerung zwar schnell und direkt ist... aber leider nicht den Hauch von Auto-Aim besitzt, was es oftmals sehr schwer macht, eure Gegner richtig zu treffen. Und da Skelette und Untote nun mal am besten mit einem Schuß in den Kopf zu beseitigen sind, werdet ihr oft unnötig viel Zeit brauchen, sie zu erwischen... Zeit, die ihr manchmal nicht habt, wenn euch Horden von Gegnern angreifen. Eine optional zuschaltbare Auto-Aim Funktion hätte hier das ganze Gameplay deutlich dynamischer machen können, so ballert ihr oft wie wild und wirr durch die Gegend, ohne großen Schaden anzurichten. Immerhin könnt ihr den Gegner auch einzelne Körperteile abschießen, ein Cowboy ohne Revolerarm ist nun mal auch nur noch halb so gefährlich und dank Havok-Physik Engine wurde das auch sehr schön in Szene gesetzt. Alles in allem wird man dennoch in den leichteren Schwierigkeitsgraden keine Probleme bekommen, das Spiel zu meistern, die Rücksetzpunkte sind fair verteilt und Jericho kann auch eine ganze Menge einstecken. Und schnell entpuppt sich ein weiterer Minuspunkt: Das ganze Spiel ist in kleine Abschnitte unterteilt, für die man teilwese nur 5-10 Minuten braucht, dann wird gespeichert und dann der nächste Abschnitt geladen. Das ganze zieht Darkwatch doch etwas, die Unterbrechungen stören den Spielfluß und es wirkt einfach heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Und wenn wir schon dabei sind, können wir gleich noch den dritten größeren Minuspunkt erwähnen: Das Spiel ist an sich ja in gewisser Weise als Horror-Game konzepiert... nur leider fliegt es an diesem Ziel soweit vorbei wie Hubble an der Erde. Es gibt keinerlei Schockmomente, das ganze Spiel besteht eigentlich nur aus ballern, ballern, ballern... und dabei Unmengen an Skeletten, Unoten und anderen Wesen zurück ins Jenseits zu befördern. Dank der verschiedenen Fähigkeiten, die Jericho als Vampir erlernt (eine Art Infrarot-Sicht, meterweite und hohe Sprünge etc.) und den sehr coolen Waffen kommt das teilweise zwar recht stylisch rüber, hier hätte man ruhig aber auch ein bisschen mehr wirkliche Horror-Effekte dazufügen können. Wenn auf einen zig Vampire einstürmen und man rückwärts springend einen nach dem anderen abknallt, ist das nun mal nicht erschreckend... ein Skelett an der richtigen Stelle plötzlich vor oder hinten einem auftauchend, wäre es dagegen schon. Horror-Fans sollten sich aus dieser Sicht also nicht zuviel erwarten. Da das ganze auf diese Art und Weise etwas öde wäre, haben die Entwickler nette Gamesequenzen sich ausgedacht, die das Spiel etwas auflockern: So reitet ihr beispielsweise auf eurem, ebenfalls verwunschenen, Hengst durch die Gegend und liefert euch hier heiße Schießereien mit untoten Cowboys auf ebenso untoten Pferden, besteigt einen Kanonenwagen oder klemmt euch hinter eine fette Gatling-Gun. Allerdings sind diese doch recht spaßigen Szenen viel zu selten. Die KI eurer Gegner ist so, wie man es von Untoten und Skeletten eben erwartet... gerade so Kanonenfutter tauglich. Ab und zu bekommt ihr später auch Unterstützung von Mitgliedern des oben erwähnten Sonderkommandos "Darkwatch", diese agieren auch nicht wirklich sehr schlau oder taktisch, halten dafür aber jede Menge aus. Als kleines Extra gibt es immer Stellen, wo ihre gute oder schlechte Taten vollbringen könnt und so entweder mehr eben Gut oder Böse werdet sowie natürlich neue entsprechende Fähigkeiten erlangt. Viel Auswirkung hat das zwar nicht, einzig das Ende des Spiels und ein paar Sequenzen könnt ihr so beeinflußen, lockert das ganze aber doch ein wenig auf. Rätsel oder taktische Komponente sucht ihr vergeblich, ab und an müßt ihr euch etwas vor dem Tageslicht hüten, das war´s dann aber auch schon. Was die Waffen betrifft, folgt Darkwatch dem aktuellen Trend und läßt euch nur zwei Stück gleichzeitig tragen. Beim Waffenarsenal wurde ganze Arbeit geleistet, selten hat man so stylische Revolver, Schrottflinten oder Armbrüste gesehen. Sie tragen einen erheblichen Teil zum coolen und stylischen Flair des Spiels bei und laßen einen irgendwie immer ein wenig an Van Helsing denken. Leider ist das Abenteuer auch so schnell vorbei wie es angefangen hat, viel mehr als 6-7 Stunden werden auch Anfänger wohl nicht brauchen.

Multiplayer

Wem das Solo-Abenteuer alleine zu einsam ist, hat auf der PS2 (exklusiv) die Möglichkeit, zusammen mit einem Freund das Abenteuer im Coop-Modus per Splitscreen zu bestreiten. Das steigert den Spielspaß teilweise doch nochmal deutlich und läuft auch sehr sauber. Zudem gibt es noch einen Splitscreen-Versus-Mode, der aber ziemlich witzlos ist und im Grunde überflüssig. Weitere Online- oder LAN-Modi hat man sich leider gespart.

Grafik

Darkwatch basiert wie viele Games auf der Renderware Engine und diese erledigt auch hier ihre Aufgabe sehr sauber. Eine stets flüssige Framerate, gute Texturen, schöne Licht- und Schattenspiele und hübsche Animationen erfreuen das Spielerauge. Auch von Flimmern bleibt der geneigte Vampir-Jäger verschont, Darkwatch ist jetzt also kein Spiel mit dem "Wow"-Effekt, aber hat auch keine grafischen Macken zu beklagen. Ein 60Hz-Modus fehlt zwar, das ist aber dank gutem 50Hz-Modus verschmerzbar.

Sound

Auch hier hat man nichts groß falsch gemacht, manche Geräusche wiederholen sich vielleicht etwas zu oft und alles in allem hätten sich auch die Waffen etwas mächtiger anhören können, aber alles noch im guten Rahmen. Die Musik ist ebenfalls in Ordnung (sehr schöner Titelsong) und versucht manchmal etwas Horror-Stimmung in das ganze zu bringen, was aber nicht recht gelingen mag (dies liegt aber weniger an ihr, als am Spielprinzip an sich). Die deutsche Synchronisation hört sich sehr gut und überzeugend an, wenngleich es keine Lippensynchronisation gibt. Wer will, kann auch auf die englischen Stimmen umschalten.

FAZIT:

Darkwatch ist kein schlechtes Spiel und macht auch wirklich Spaß... dennoch wird man sich am Ende ärgern, dass hier wirklich viel Potential verschenkt wurde. Viel zu uninspiriert knallt man Horden von Gegnern ab oder entscheidet sich zwischen Gut und Böse... es wirkt irgendwie nicht ganz fertig. Auch die viel zu kleinen Levelabschnitte, die einen alle paar Minuten eine Ladesequenz sehen lassen, tun dem Spiel nicht gut. Was bleibt ist ein netter Ego-Shooter, der vor allem im Coop-Modus viel Spaß bereitet, aber leider keinerlei Horror-Flair versprüht. Fans von gradliniger, schneller Action sollten trotzdem mal einen Blick riskieren, vor allem da das Szenario doch erfrischend anders wirkt und durchaus seinen eigenen Charme versprüht.

[ Review verfasst von Pry ]

Pluspunkte:

  • Gute Grafik
  • Sehr stylische Waffen
  • Coop-Modus

Minuspunkte:

  • Schlechtes Zielen
  • Zu kleine Levelabschnitte
  • Keinerlei Horror-Stimmung


Infos zum Spiel
NameDarkwatch: Curse of the West
SystemPlayStation 2
PublisherUbisoft
EntwicklerHigh Moon Studios
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
Preis49,99 €
Release
 06.10.2005
 16.08.2005
Spielerzahl2
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf93 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Darkwatch: Curse of the West
Gameplay
7.5
Atmosphäre
7.5
Grafik
8.0
Sound
8.0
Singleplayer
7.5
Multiplayer
8.0
 

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