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Peter Jackson’s King Kong
16. Dezember 2005

Was hat der Riesenaffe King Kong mit der Heldin Jade aus dem berühmten Action Adventure „Beyond Good & Evil“ gemeinsam? Gar nichts denkt ihr? Da liegt ihr aber falsch! Beide Spiele wurden nämlich von keinem Geringeren, als Michel Ancel, einer lebenden Designerlegende, entwickelt. Dieser sorgte mit seinem letztem Spiel, dem fantastischen „Beyond Good & Evil“, für wahre Beigeisterungsstürme in diversen Print- und Internetmedien. Kommerziell gesehen, war sein Spiel jedoch ein gnadenloser Flop. Mit der Versoftung des aktuellen Peter Jackson Kinostreifens King Kong soll jedoch alles anders werden. Schließlich stimmt hier schon von vorne rein der (Marken)Name. Ob das Spiel jedoch ähnlich abwechslungsreich und unterhaltsam ist, wie das hoch gelobte „Beyond Good & Evil“, erfahrt ihr in unserem neuesten Test.

Kong is back!

Bevor ich mit der eigentlichen Rezension beginne, möchte ich euch zu aller erst einen kleinen Einblick in die Thematik verschaffen. Das Spiel orientiert sich an der diesjährigen Neuauflage des Ur-Klassikers King Kong (das Orginal stammt aus dem Jahr 1933). Der Regisseur des Remakes ist übrigens kein anderer, als der berühmte „Herr der Ringe“ Macher Peter Jackson. Die Geschichte ist einfach gestrickt: Filmproduzent Carl Denham kommt in den Besitz einer geheimnisvollen Schatzkarte, die ihn und sein Team auf die mysteriöse Insel Skull Island führt. Dort angekommen, werden die zunächst noch euphorischen Filmemacher, mit dem Grauen in Form von Monstern und Eingeborenen konfrontiert. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wird auch noch Hauptdarstellerin Ann Darrow vom Riesenaffen Kong entführt. Euer Ziel lautet nun, die Dame zurück zu holen und anschließend lebendig von der Insel zu entkommen.

Revolution?!

Bevor ihr auf der Insel ankommt und selbst Hand anlegen dürft, wird euch die Vorgeschichte anhand eines kurzen Filmschnipsels näher gebracht. Leider beschränkte man sich nur darauf, kurz die Charaktere vorzustellen, während Carl im Hintergrund von der geheimnisvollen Karte erzählt, die ihn zu der sagenumwobenen Insel führen soll. Etwas mehr Filmmaterial zur Vorgeschichte wäre sicher nicht verkehrt gewesen, immerhin handelt es sich ja um eine Filmumsetzung und da dürfte genügend Material vorhanden sein. Der Atmosphäre und Storydichte hätte das mit Sicherheit nicht geschadet. Kurze Zeit später wechselt das Spiel in die Ich-Perspektive und verdonnert euch vorläufig zum weiteren Zuschauen, da ihr die nächsten Minuten passiv in einem Ruderboot verbringen werdet. Endlich an Land angekommen, führt euch das Spiel sanft in die Steuerung ein. Da man diese jedoch schnell intus hat, dauert es auch nicht lange, bis ihr auf die ersten Gegner trefft. Doch bevor wir uns den zahlreichen Gefahren zuwenden, möchte ich eure Aufmerksamkeit auf ein bemerkenswertes Detail in King Kong lenken. Wie bereits aus dem ebenfalls cineastischen „The Getaway“ bekannt, verzichtet auch der Ubi Soft Titel auf jegliche Statusanzeigen. Anstatt die Munitionsanzeige mit Hilfe einer Onscreen Visualisierung darzustellen, reicht schon ein simpler Klick auf die Kreistaste, um einen aktuellen Kommentar von Jack zum Thema zu hören (beispielsweise: „Ich habe nur noch 2 Magazine“). Ein ähnliches Bild findet sich auch bei der Gesundheitsanzeige vor. Weder Lebens- noch Energieanzeigen verunschönern den Bildschirm, stattdessen erkennt ihr an Hand der Bildschirmdarstellung, wie es eurer Spielfigur gerade geht. So reicht zum Beispiel ein einziger Angriff aus, um eurem Recken die Sicht verschwimmen zu lassen. Aufgrund der fehlenden Kontrolle und der mangelnden Übersicht, ist es daher ratsam, sich lieber früher als später aus dem Staub zu machen, da weitere Attacken ein tödliches Ende zur Folge haben können. Doch so makaber es auch klingen mag: Nie wurde das Sterben in einem Videospiel eindrucksvoller dargestellt…

Willkommen im Jurassic Park

Genau wie der Film, spielt auch eurer Abenteuer auf der legendären Monsterinsel Skull Island. Und wie der Name schon erkennen lässt, präsentiert sich das Ganze als absoluter Höllentrip. Auf der Insel angekommen, warten nämlich diverse Saurier- und Insektentypen auf euch. Während es auf der einen Seite natürlich das übliche Kanonenfutter gibt, welches kein wirkliches Hindernis darstellt, gibt es auf der anderen Seite auch die etwas dickeren Brocken, die durchaus das Zeug dazu haben, euch das Leben richtig schwer zu machen. Neben den verdammt nervigen Ventosauriern, die vor allem im Rudel gehöriges Frustpotential entwickeln können, gibt es noch die furchteinflösenden V-Rexe. Selten zuvor hatte ich vor einem Gegner so viel Respekt, wie vor diesen riesigen Fleischfressern. Denn spätestens, wenn sie zum ersten Mal zu Brüllen anfangen, hört der Spaß endgültig auf und der blanke Horror beginnt. Dank des toll eingesetzten Blur Effektes und der massiven Erscheinung der Viecher, entwickeln sich die Rexe zu den heimlichen Stars des Spiels. Sorry King Kong.

Doch so unterschiedlich eure Gegner auch sind; eines haben sie gemeinsam: Alle sind auf der Jagd nach Futter! Und genau hier liegt euer Vorteil. Da ihr nämlich nur selten über genügend Munition verfügt, habt ihr zusätzlich noch die Möglichkeit, durch das Töten einzelner Tiere ganze Horden anderer Raubtiere anzulocken. Anschließend macht ihr euch still und heimlich aus dem Staub, während sich die Monster gegenseitig zerfleischen. Falls es jedoch trotzdem zum „Worst Case“ Szenario kommen sollte und ihr über absolut keine Munition mehr verfügt, habt ihr immer noch die Chance, einen der in der Gegend verteilten Speere zu packen. Die sind zwar nicht all zu stark, aber immer noch besser, als gar keine Waffe in der Hand zu haben.

Band of Brothers?!

Im Laufe des Spiels kommt es immer wieder vor, dass ihr zusammen mit euren Teammitgliedern unterwegs seid. Dies hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Auf der einen Seite, sind sie hilfreiche Verbündete bei der Monsterbekämpfung, auf der anderen Seite, müsst ihr jedoch stets darauf achten, dass sie dabei nicht ums Leben kommen. Bei den wenig komplexen Rätseln dürfen die KI Kameraden auch Hand anlegen, da es sich meistens um Aufgaben der Sorte: Finde Stock A, um Tür B zu öffnen, handelt. Das Hauptaugenmerk liegt also eher auf dem Survival Part. Und der hat es wirklich in sich – denn obwohl das Spiel schnell durchgezockt ist, werdet ihr in der kurzen Zeit kinoreif unterhalten. Was dem filmischen Aspekt zusätzlich hilft, ist der variable Schwierigkeitsgrad, der euch nach mehreren vergeblichen Versuchen mit unter anderem einer geringeren Anzahl an Gegnern entgegenkommt. Ein Feature, was vor allem ungeübten Spielern ungemein hilft.

Be the king!

Erst macht es Boom, Boom und dann erscheint er: King Kong! Und das nicht nur als Gegner. Um dem Spiel nämlich zusätzliche Abwechselung zu verschaffen, schlüpft ihr gelegentlich höchstpersönlich in die Haut des Riesenaffen. Anders als im restlichen Spiel, liegt der Schwerpunkt nicht auf dem Überlebenskampf, sondern auf dem Kämpfen und Springen. Dabei steuert ihr Kong allerdings nicht aus der Ich-Perspektive wie das restliche Spiel, sondern von der Seite oder aus einer isometrischen Ansicht. Damit das Ungetüm auch gute Chancen gegen die Saurier und Co. hat, solltet ihr so schnell wie möglich in den Wutzustand gelangen, um eure Gegner mit aller Macht in die Schranken verweisen zu können. Auch wenn King Kong über kein tief greifendes Kampfsystem verfügt, stellt der Prügelpart doch eine gelungene Abwechslung zum Ego Shooter Teil da. Besorgte Shooter Fans brauchen trotzdem nicht in Sorge sein, denn ¾ des Spiels spielt ihr als Jack. In Anbetracht der genialen Atmosphäre sollte das aber auch kein Problem darstellen, schließlich war ein Trip durch den Dschungel noch nie atmosphärischer, als bei King Kong!

Nicht aus der Urzeit

Um mich kurz zu fassen: Die Entwickler von Ubi Soft haben ein grafisches Meisterwerk abgeliefert. So überzeugt der Dschungel nicht nur durch seinen hohen Grad an Details, sondern auch durch die atemberaubenden Ruinen. Den optisch größten Leckerbissen findet ihr jedoch in den vielen monströsen Gestalten. Seien es die Dinosaurier oder King Kong selbst: Schönere Monster hat man bisher nirgends gesehen. Leider muss ich aber auch hinzufügen, dass das nicht auf die Framerate zutrifft, die generell ziemlich niedrig erscheint und an einigen heftig in die Knie geht. Das behindert zwar beim Spielen nicht allzu sehr, sorgt aber dennoch für Abwertung, da die Slowdowns die cineastische Präsentation merklich stören. Äußerst gelungen ist dagegen die musikalische Untermalung, die sich stark an dem fantastischen Filmscore orientiert. In Verbindung mit den originalen deutschen Synchronsprechern entsteht eine superbe Kinoatmosphäre. Schade nur, dass der Sound gerade mal in Stereo abgemischt wurde und dadurch zu hause etwas weniger bombastisch Lautsprechern schallt.

FAZIT:

Die Umsetzung des King Kong Filmremakes beweist, dass nicht alle Filmumsetzungen automatisch als Gameplayflop enden müssen. Peter Jackson's King Kong geht sogar noch einen Schritt weiter: Dank einer fantastischen Präsentation und einem teilweise noch nie da gewesenen Gameplay, hievt sich King Kong in die oberen Wertungsregionen. Doch perfekt ist das Spiel bei weitem nicht. Dafür ist das Abenteuer einfach viel zu kurz und bietet kaum Anreiz, sich ein weiteres Mal auf die Jagd nach dem Riesenaffen zu begeben. Ein netter Mehrspielermodus hätte da noch einiges rausreißen können. Wer sich aber mit diesen Mankos abfinden kann, bekommt ein astreines, wenn auch nicht allzu umfangreiches Action-Adventure vorgesetzt, dass für die wenigen Stunden sehr gut unterhält. Insgesamt also, Daumen hoch Ubi-Soft!

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Atmosphärische Grafik
  • Klasse Atmosphäre
  • Sehr gutes Gameplay

Minuspunkte:

  • Leider viel zu kurz
  • Teils ruckelnde Grafik
  • Kein Widerspielwert



Infos zum Spiel
NamePeter Jackson’s King Kong
SystemPlayStation 2
PublisherUbisoft
EntwicklerUbisoft
GenreAction-Adventure
USKab 12 Jahren
Preis59,95 €
PlatinumNein
Release
 17.11.2005
 21.11.2005
 15.12.2005
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
60HzNein
Vollbild 50HzNein
PAL BalkenNein
Speicherbedarf195 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IINein
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Peter Jackson’s King Kong
Gameplay
8.5
Atmosphäre
9.0
Grafik
8.5
Sound
9.0
Singleplayer
8.5
 

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