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Frantix
12. März 2006

Mit Frantix brachte Ubisoft ein von den Entwicklern "KillerGame" fabriziertes Spiel auf den Markt. Da der Name des Entwicklerstudios dermaßen brutal klingt, ruft der Inhalt des Spieles umsomehr Verwunderung hervor. Bei Frantix handelt es sich nämlich um ein Puzzle-Spiel, das mit irgendwelchen gewalttätigen Konzepten rein gar nichts zu tun haben will. Vielmehr gilt es den eingestaubten Hirnschmalz wieder auf Touren zu bringen. Das Konzept des Spieles erinnert mich dabei sehr stark an den alten PC-Klassiker Sokoban.

Ziel von Frantix ist es, alle im Spiel verstreuten Kristalle einzusammeln. Das sind 185 Levels mit insgesamt 1600 Kristallen, es gibt also eine Menge zu tun. Doch allein mit den 1600 Kristallen ist es noch nicht getan, zusätzlich gibt es 185 goldene Kristalle. Für jeden Level einen, den ihr für die Absolvierung innerhalb eines bestimmten Zeitlimits erhaltet. Dieses Zeitlimit ist selbstverständlich extrem knapp und verlangt schlichtweg, den perfekten Lösungsweg von euch. Keinerlei unnötige Wege, keinerlei Fehler beim Verschieben von Objekten und keine einzige Sekunde verschenkte Zeit. Wer dies erfolgreich absolviert, hat eine wirklich große Herausforderung geschafft, denn schon die normale Lösung verlangt in so manchen Leveln einiges von euch ab. Dabei kommt es weniger auf immense Gehirnakrobatik als auf das Erkennen des Lösungsweges an. Der ist in den meisten Fällen nicht einmal richtig schwer, aber in der Kombination der zu überwindenden Elemente wird es schon recht kniffelig. Und an Hindernissen bietet Frantix so manches:

Kisten, Bomben, Sperrfelder, Fallen, Wassergräben, Lavabecken, Treibsand, Schalter, Portalfelder und natürlich wieselflinke Katzendrachen sind da beileibe noch nicht alles. Selbst die hin und wieder auftauchenden Powerups wie erhöhte Geschwindigkeit und der Richtungsumkehrer erweisen sich in Wirklichkeit als Knüppel zwischen den Beinen, da ihr Einsatz in manchen Leveln einfach nur fraglich ist. Des Weiteren kommt erschwerend hinzu, dass die Kristalle fast überall in mehrere Farben unterteilt sind und es den Hindernissen ebenso widerfährt, so dass man immer nur schrittweise an die nächsten Kristall kommt. Vielfältige und verzweigte Rätsel stehen bei der Möglichkeit an Kombinationen natürlich Vordergrund.

Die Rätsel

Die Einteilung der Rätsel gliedert sich in 6 Welten, die sich eher konzeptionell als in der Art ihrer Rätsel unterscheiden. Innerhalb dieser Welten stehen jeweils 15 bis 40 Level bereit, die in Summe natürlich 185 ergeben. Um das Spielgeschehen etwas aufzulockern, absolviert man nicht jede Welt komplett, sondern schaltet die Level schrittweise in den Welten frei. Während der Ladebildschirme bekommt man die genaue Aufschlüsselung des Spielfortschrittes präsentiert, denn die Anwahl der einzelnen Level und Welten im Menü erfolgt keineswegs übersichtlich. Mühseliges rechts und links blättern lässt einen schnell die Übersicht verlieren.

Die Grafik

High-End-Grafik braucht man von Frantix partout nicht zu erwarten. Zweckmäßig trifft den Kern der Sache schon eher, wobei ich noch dazu neige, die Grafik schon als zu detailliert zu bezeichnen. Steinigt mich, aber in vielen Levels wäre mir eine Spielfläche ohne Mauerumrandung, Bäume oder ähnlichen sichtbehindernden Objekten viel lieber gewesen, denn so gefällig diese Objekte auch sind, oftmals verhindern sie einfach einen vernünftigen Überblick. Wenigstens sind Treibsandlöcher und Lavabecken durch die Texturen gut erkennbar, selbst wenn man sie aufgrund der leicht überladenen Optik manchmal schlichtweg nicht bewusst wahrnimmt.

Der Sound

Um die Konzentration des Spielers nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen, schmettert kein Soundtrack aus den Lautsprechern der PSP, sondern sanfte, synthetische Klänge bezaubern das Ohr mit einer Einfachheit, als hätte sich jemand die Mühe gemacht, diverse Melodien auf nicht mehr als einer Triangel zu komponieren. Etwas auffälliger und sogar aufdringlicher verhalten sich da die gesamten Soundeffekte. Jeder Schritt eurer Spielfigur, jeder aufgenommene Kristall, jeder Katzendrachen, jeder Rempler verursacht Geräusche. Katzendrachen lassen sich so zwar schon rechtzeitig wahrnehmen, was durchaus meine Zustimmung findet, doch beim deutlichen "Pling" eines jeden eingesammelten Kristalls kann ich den Sinn nicht mehr ganz nachvollziehen. Ohne Sound lässt sich Frantix jedenfalls genauso hervorragend spielen wie mit, wenn nicht sogar besser.

Steuerung

Die Steuerung unserer Helden gestaltet sich nicht so genau wie ich mir das erhofft hätte. Ja, richtig gelesen, die Mehrzahl von Held, denn Frantix stellt insgesamt 4 verschiedene Helden zur Verfügung, die frei gespielt werden müssen, deren genauer Nutzen mir sich nur nicht erschließen will. Steuerungsmäßig machen die jedoch keinerlei Unterschiede. Die Figuren beherrschen lediglich die vier Himmelsrichtungen und alle Bewegungen erfolgen innerhalb eines Rasters mit quadratischen Feldern. Die Reaktion auf Richtungseingaben ist so sensibel ausgefallen, dass die Figur sofort losrennt und dabei auch gleich ein gesamtes, unsichtbares Feld vorstürmt. Kleine Fehler werden sofort bestraft, da sich alle Hindernisse exakt an dieses Kästchenraster halten und ihr sofort komplett im Wasser versinkt. In der Praxis ist es außerdem ratsam, nur auf die digitale Steuerung zurückzugreifen. Per Analogknubbel kriegt man die Eingaben selten so perfekt hin, dass unbeabsichtigte Richtungsänderungen nicht auftreten. Gerade für fallengespickte Hindernisparcours von enormer Wichtigkeit.

Kamera

Wie schon bei der Grafik angesprochen, leidet die Übersicht des Öfteren an den verschiedenen Objekten im Level oder der Levelbegrenzung. In diesem Fall lässt sich die Kamera in 90°-Schritten drehen, was sich wiederum am Raster der Spielfläche orientiert. Eine Abstufung in kleinere Schritte wäre manchmal praktischer, da in besonders ungünstigen Fällen auch mit vier verschiedenen Blickrichtungen nicht viel mehr sichtbar ist. In diesen Fällen kann eventuell noch der Blickwinkel der Kamera helfen. Eine wirklich ideale Position gibt es da jedoch auch nicht. Von oben lässt einfach zu wenig vom Spielfeld erkennen, während eine halbhohe Position gerade in engen Gängen regelmäßig von halbtransparenten Strukturen der Levelbebauung überlagert wird. Perfekt ist mit Sicherheit keine einzige Kameraposition.

Bonus - Boni - Extras

Ich muss es einfach erwähnen. Frantix erhält einen richtig genialen Kurzfilm, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Einfach nur die Credits wegblättern, und man hat ihn gefunden - Die Chubbchubbs! Leider ist die Lautstärke so leise ausgefallen, dass man ohne separate Lautsprecher oder Kopfhörer starke Probleme beim Verstehen der englischen Sprachausgabe bekommt.

FAZIT:

Frantix ist ein Spiel, das seine Anleihen unverkennbar bei Sokoban hat und sich wunderbar für unterwegs eignet. Kurze, mitunter recht knackige Rätsel von nur wenigen Sekunden Länge eignen sich hervorragend, um selbst kurze Reisezeiten im Bus oder Wartezeiten an der Haltestelle zu versüßen. Doch obwohl Frantix mit einer nicht gerade opulenten Grafik daherkommt, verhindern Leveldetails oftmals den genauen Überblick und manch schneller Tastendruck führt zu ungewollten Fehlern, die sich nicht mehr korrigieren lassen, so dass man einige Level in unzähligen Versuchen absolvieren darf.

[ Review verfasst von Justicer ]

Pluspunkte:

  • Großzügiges Zeitfenster zum Lösen der Rätsel
  • Genialer Kurzfilm "Die Chubbchubbs!"
  • Ideal für unterwegs

Minuspunkte:

  • Zu detaillierte Grafik
  • Veraltete Steuerung
  • Manchmal sehr unübersichtlich



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Screenshot Galerie
Frantix
Gameplay
7.0
Atmosphäre
6.0
Grafik
7.0
Sound
5.0
Singleplayer
6.5
 

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