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SOCOM: US Navy Seal´s Fireteam Bravo (USA Import)
13. April 2006

Als SOCOM damals für die Playstation 2 erschien, ahnte wohl keiner, dass sich rund um das Spiel eine riesige Fangemeinde bilden würde und dass es schon bald eigene Turniere und Veranstaltungen geben würde. Das alles hat SOCOM seinem gigantischen Multiplayermodus und der Headset-Unterstützung im Spiel zu verdanken. Nun einige Jahre später haben nicht nur die „Seals“ ihren Weg auch auf die PSP gefunden, sondern gleich auch noch das Headset und einen Online Modus mitgebracht. Aber wie gut spielt sich ein „Taktik Shooter“ eigentlich auf dem Handheld? Um das herauszufinden, haben wir uns die US-Version mal etwas genauer angesehen.

„It´s all about Command, Courage and Country“

Die Navy Seals gehören zu einer der wichtigsten Einheiten der US Armee. Ein „echter“ SEAL kann von sich selbst behaupten, eines der härtesten Trainings der Welt bestanden zu haben. Einmal fertig ausgebildet, operieren sie in kleinen Gruppen überall in der Welt verstreut und erledigen höchst brisanten Missionen für die US Regierung. Interessant ist, dass die US Armee Spiele dieser Art als optimales „Rekrutierungs-Element“ sieht. Neben ihrem eigenen Spiel (Americas Army) ist auch die Anleitung von SOCOM Fireteam Bravo mit allerlei Werbung und Kontaktdaten der Armee zugekleistert.

Fireteam!

Ihr übernehmt die Position von „Raymond Stokes“, welcher im Spiel jedoch unter dem Decknamen „Sandman“ operiert. Raymond ist ein erfahrender Kämpfer, welcher bereits in Afghanistan, sowie in beiden Irak-Kriegen gekämpft hat. Bei euren Einsätzen werdet ihr immer von einem zweiten „Seal“ unterstützt – „Lonestar“. Dieser SEAL wird vom Computer gesteuert. Jedoch könnt ihr ihm Befehle, wie das Öffnen einer Tür oder das Entschärfen einer Bombe mittels eines einfachen Kommandos erteilen.

Die ersten zehn Minuten des Spieles hat man nicht richtig Spaß – das liegt vor allem an der etwas ungewöhnlichen Steuerung, welche sich nach der Eingewöhnungsphase aber als äußerst durchdacht erweist. Während ihr euch mittels des Analog Knubbels bewegt, könnt ihr mit der „R-Taste“ Gegner anvisieren und mit der „X-Taste“ schießen. Ungewöhnlich ist jedoch, dass man mit dem „Digi-Kreuz rechts“ in den „Freelook“ Modus umschalten kann. In diesem Modus funktioniert der Analog Knubbel zum Anvisieren und nicht zur Bewegung. Mit der Kreis Taste könnt ihr jederzeit eurem Kollegen Befehle geben. Dabei funktioniert euer Fadenkreuz als Markierung. Möchtet ihr also, dass euer Computer Kamerad einen bestimmten Gegner umlegt, richtet ihr euer Fadenkreuz auf diesen und gebt dann mit der Kreistaste den Befehl „kill target“.

Im Singleplayermodus gibt es insgesamt vier „Operationen“, welche jeweils mit einem sehr atmosphärischen Render Intro eingeleitet werden. Diese vier Operationen unterteilen sich in 14 einzelne Missionen. Vor euren Einsätzen könnt ihr euch in einem Briefing genau über eure Aufgaben und die Hintergründe zu den Missionen informieren und für euch, sowie euren Kollegen die Ausrüstung zusammenstellen.

Eure Ziele variieren von Einsatz zu Einsatz. Mal müsst ihr Geiseln befreien, ein andermal Bomben entschärfen, oder bestimmte Stellen, wie etwa Brücken mit gezielten Sprengungen unbefahrbar machen. Dabei hat man leider immer das Gefühl, so etwas schon 1000mal in diversen anderen Taktik-Shootern gemacht zu haben. Insofern sind die Aufgabenstellungen zwar realistisch, aber auch etwas abgedroschen.

„Crosstalk“

Neben den normalen Missionszielen existieren es auch noch so genannte „Sonderziele“. Erledigt man diese ebenfalls, gibt es verschiedene neue Waffen für den Singleplayermodus und neue Skins für den Multiplayermodus. Jedoch und das ist eher ein Manko, bekommt man diese nur letztendlich, wenn man die PSP per USB Kabel mit einer PS 2 verbindet, in welcher sich „SOCOM 3“ befindet. Spieler die über „SOCOM 3“ nicht verfügen, müssen also auf extra Waffen und Skins verzichten, selbst wenn sie die Sonderziele erledigt haben. Das erweckt den Anschein von Abzocke, frei nach dem Motto: „Ihr wollt alles in eurem Spiel sehen? Dann kauft doch noch dieses hier dazu.“ Hoffentlich wird so etwas in Zukunft nicht bei weiteren Spielen praktiziert.

„Wherever freedom is threatened…the SEALs are there“

Kommen wir nun zum wichtigsten Teil von SOCOM: Fireteam Bravo – dem Multiplayermodus. Während wir den „Ad Hoc“ (Netzwerk) Modus aufgrund der Import Version nicht testen konnten, haben wir uns dafür umso mehr im „Infrastructure Mode“, dem Onlinemodus des Spieles ausgetobt.

Mit der US Version hat man Zugriff auf einen großen Server, auf dem sich meistens ~ 5000 Spieler tummeln. Dieser Server bietet dann diverse Briefing-Räume, welche nach verschiedenen Orten in America geordnet sind. Für den (europäischen) Spieler ist es im Endeffekt egal, ob er sich auf „US East“, „US Central“ oder auch „Canada East“ einloggt. In diesen Briefing-Räumen können die Spieler dann selbst eigene Missionen starten, sich in ein kleines SOCOM Forum einloggen, Clans erstellen und ihre „Friend List (Freundesliste)“ verwalten. Schließt man sich einem Spiel an, wird man automatisch einem Team zugewiesen. Es spielen immer „Terroristen“ gegen „Seals“. Sollte man mit seinem Team nicht zu frieden sein, kann man dieses auch manuell wechseln. Bevor es dann in die Schlacht geht, kann man sich neben Waffen & Co. für seinen Charakter auch noch ein Erscheinungsbild, einen Skin, aussuchen oder mit den anderen Spielern über eine integrierte Bildschirm Tastatur oder Headset etwas chatten. Insgesamt können bis zu 16 Spieler gleichzeitig gegeneinander antreten. Während meinen ausführlichen Tests habe ich selbst bei nur 50% Verbindunkstärke keine Lags oder andere Verbindungsprobleme feststellen können.

Das A und O im Online-Modus ist das Team-Play. Dank Headset-Unterstützung können die Teams ihre Taktiken perfekt planen. Einziges Manko hierbei – Spieler ohne Headset haben keine Möglichkeit, Befehle anderer Spieler zu bestätigen oder etwa um Hilfe zu rufen. Die „Kommandos“ des Single-Playermodus sind zwar noch vorhanden, jedoch nur in stark abgeschwächter Form nutzbar. Und mal ehrlich, was bringt es mir, meinen Kameraden ein „Fire at will“ entgegen zu brüllen, wenn ich gefragt werde, ob ich schon Stellung bezogen habe? Hier hätte man die Gesprächsliste lieber um normale Antworten, wie „verstanden“ oder „wird erledigt“ erweitern sollen. Übrigens ist die Headset Unterstützung eine wirklich tolle Sache, aber leider so gar nicht öffentlichkeitstauglich. Die PSP ist nun mal ein Gerät, dass für unterwegs konzipiert wurde und wer von euch würde in der Straßenbahn oder in einem Restaurant Befehle durchs Headset brüllen? Ich jedenfalls nicht. Davon abgesehen, bietet der Multiplayermodus eine Vielzahl an verschiedenen Spielarten, die ich euch auf den folgenden Zeilen etwas näher bringen will:

Supression

Am besten beschreibt man diesen Modus als eine Art „Team Deathmatch“. Hier kämpfen Terroristen gegen Seals. Sollte man einmal das Zeitliche segnen, kann man nach kurzer Zeit wieder direkt am Geschehen teilnehmen. Dieser Modus eignet sich vor allem für ein paar schnelle Runden zwischendurch.

FFA (free for all)"

Hierbei handelt es sich um den guten alten „Jeder gegen Jeden“ Modus. Ganz auf sich alleine gestellt, bedeutet jeder andere Spieler eine Gefahr für den eigenen Kämpfer. Hier heißt es, ihr allein gegen bis zu fünfzehn Feinde! Gewinner ist, wer am Ende einer Runde die meisten Kills hat.

Extraction

Das Hauptziel der Seals ist es, die Geiseln aus den Händen der Terroristen zu befreien und zu einem Sammelpunkt zu eskortieren. Gelingt es den Seals mindestens zwei Geiseln zu retten, haben sie die Runde gewonnen. Eine andere Möglichkeit die Runde zu gewinnen, ist es, einfach alle Terroristen zu eliminieren. Das Absurde an diesem Modus: Erschießen die Terroristen eine Geisel, wird diese so gewertet, als hätten die Seals sie gerettet.

Demolition

Als erstes müsst ihr in den Besitz der Bombe kommen und euch dann mit eurem Team bis zum Hauptquartier des gegnerischen Teams durchkämpfen, um dieses schließlich in die Luft zu sprengen. Seid ihr einmal im Besitz der Bombe, werdet ihr zum Mittelpunkt des Spiels. Das komplette gegnerische Team wird seine Kraft darauf fokussieren, euch zu auszuschalten, um die Bombe in seine Finger zu bekommen. Seid also auf der Hut! Gewonnen hat das Team, welches als erstes die Basis der Gegner zerstört hat.

Captive

Das Einzige, was diesen Modus von „Supression“ unterscheidet, ist die Möglichkeit, eure toten Teamkameraden wieder zu beleben. Siegreich ist das Team, welches innerhalb eines Zeitlimits die wenigsten Verluste hat, oder es trotz Wiederbelebung geschafft hat, das andere Team komplett auszulöschen.

Zum Online Modus bleibt abschließend nur zu sagen, dass er als „Herz“ des Spieles voll und ganz überzeugen kann. So muss ein Mehrspielermodus auf einem Handheld aussehen.

„Tomorrows´s historic moments are today´s intense battles”

Was die Grafik angeht, macht „Fireteam Bravo“ fast alles richtig. Die recht großen Einsatzgebiete sind allesamt abwechslungsreich gestaltet und das Spiel selbst hat keinerlei Probleme mit Framerate-Einbrüchen oder anderen unschönen Fehlern. Das Einzige, was auf Anhieb wieder auffällt, ist der „Nachzieheffekt“ (wie in GTA: Liberty City Stories), der wohl dem Spieler eine höhere Bildwiederholrate vorgaukeln soll. So oder so für Handheld-Verhältnisse ist SOCOM: Fireteam Bravo trotzdem ein Augenschmaus. Vergleicht man es jedoch mit den SOCOM Spielen auf der PS2 zieht es logischerweise den Kürzeren. Was die Render-Sequenzen angeht – diese sind absolut super gemacht und könnten atmosphärisch gesehen, so einigen „Agentenfilmen“ etwas vor machen. Alles in Allem, ist SOCOM: Fireteam Bravo definitiv kein liebloser Port eines PS2 Spieles, sondern ein technisch gut durchdachtes exklusives PSP Spiel.

Was den Sound angeht, bekommt man bei SOCOM gewohnte Kost geboten. In den Missionen gibt es stellenweise eine minimale Musikuntermahlung, welche der Atmosphäre des Spieles sehr zu Gute kommt. Davon abgesehen, kommunizieren die Gegner in ihren Landessprachen und euer Kollege Lonestar hält euch über Funk immer auf dem Laufenden. Waffen- und Explosionsgeräusche hören sich authentisch und nicht zu „blechern“ an.

FAZIT:

SOCOM: Fireteam Bravo macht seinen PS2 Vorgängern alle Ehre und ist der momentan wohl beste Taktik Shooter auf der PSP. Spieler ohne die Möglichkeit „Online“ oder „Ad Hoc“ zu spielen, sollten sich den Kauf jedoch zweimal überlegen, da der Singleplayermodus recht schnell abgeschlossen ist und SOCOM seine wahre Größe erst im Mehrspielermodus zeigt.

[ Review verfasst von Flek ]

Wir danken www.us-games.de für die Bereitstellung des Testmusters.

Pluspunkte:

  • Klasse Multiplayermodus
  • Tolle Atmosphäre
  • Sehr gute Technik

Minuspunkte:

  • Singleplayermodus zu kurz
  • Crosstalk (aka Connectivity ) Funktion
  • Ausgelutschte Missionsziele


Infos zum Spiel
NameSOCOM: US Navy Seal´s Fireteam Bravo
SystemPlayStation Portable
PublisherSony
EntwicklerZipper Interactive
GenreTaktik-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
Preis49,99 €
PlatinumNein
Release
 21.04.2006
 08.11.2005
SpracheEnglisch
TexteEnglisch
MehrspielermodusJa
InfrastructureJa
Ad-hocJa
Game-SharingNein
DownloadcontentNein
Memorystick800 KB
HeadsetJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
SOCOM: US Navy Seal´s Fireteam Bravo (USA Import)
Gameplay
9.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.5
Sound
8.5
Singleplayer
8.0
Multiplayer
9.5

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