Previews  Reviews     PS5  PSVR2  PS4  PSVR  PS3  Vita  PSP  PS2  Hardware  Specials 
Gitaroo Man Lives!
14. Januar 2007

Gitaroo Man gehörte für mich auf der PS2 zu den Spielen, zu denen ich eine Art Hassliebe entwickelte. Zum einen mochte ich die liebevolle, lustige Präsentation und tolle Spielbarkeit, zum anderen brachte mich der heftige Schwierigkeitsgrad aber jedes Mal zur Weißglut! Das Spiel war nämlich so unsäglich schwer, das ich nie das Ende, geschweige denn die Hälfte zu sehen bekam. Allerdings stellte das nie einen wirklichen Grund dar, Gitaroo Man für immer in die Ecke zu legen, denn dafür war mir das Spiel einfach zu sympathisch. Umso größer war meine Freude, als ich erfuhr, dass der Titel auch für die PSP erscheinen sollte. Das es sich dabei nur um einen schnöden Port handelt, ist zwar ein wenig schade, aber vielleicht sehe ich ja auf dem Handheld endlich Land und beende das Spiel…

Rock the universe

Bevor ich zur Spielmechanik komme, muss ich natürlich noch ein paar Worte zur Story verlieren, schließlich verdient sie es ja auch. Ihr schlüpft in die Rolle eines typischen Losers mit dem Namen U-1, welcher heftigste Gefühle für ein scheinbar unnahbares weibliches Wesen entwickelt hat. Um sie zu beeindrucken, versucht er sich als Tony Hawk`s Skateboarder Verschnitt, aber leider ohne Erfolg, da seine Tricks immer nur mit einem Sturz enden. Zudem ist Kazuya, sein Rivale, in dieser Sportart ein wahrer Held und übertrumpft U-1 bei jeder Gelegenheit. Deswegen völlig deprimiert geht U-1 mit seinem Hündchen Puma nach Hause, um in Selbstmitleid zu verfallen. Doch sein treuer Begleiter lässt das nicht zu und bietet ihm an, einen Tennisballschläger in die Hand zu nehmen und ein bisschen auf dem Gerät zu jammen. Gesagt, getan und so funktioniert die erste Session gleich als Tutorial. Doch kurz darauf merkt U-1, dass Puma nicht nur ein kleines Hündchen ist, sondern vom Planeten Gitaroo kommt, eine magische Gitarre dabei hat und sich transformieren kann. Nebenbei kommen die Vorfahren von U-1 ebenfalls von Gitaroo und nun ist es U-1’s Aufgabe, die Welt, nein das ganze Universum zu retten ... natürlich mit seiner magischen Gitarre und der Kraft der Musik. Yeah! Rock saves the world!

Pick of destiny

Die erste Aufgabe lässt übrigens nicht lange auf sich warten, da ein kleines Teufelchen davon Wind bekommt und ihn angreift. Ohne große Verschnaufpause geht es dann sogleich weiter, da die Stadt von außerirdischen UFO’s angegriffen wird. Wirklich angetan ist U-1 von seiner neuen Rolle als Held jedoch nicht, da er doch eigentlich nur das Herz seiner Angebeteten gewinnen will. Doch das muss warten, schließlich ist ein ganzer Planet in Gefahr! Nach der Rettungsaktion in der Stadt ist nämlich noch lange nicht Schluss. Die Story wird in gerenderten Zwischensequenzen witzig weitergesponnen und durch die Musikstücke wunderbar getragen. So gibt es neben den Kämpfen gegen die verschiedenen Gegner, auch noch Liebeslieder am Strand und wahre Hymnen im Stadion zu hören.

Guitar hero?

Das Spielprinzip klingt auf dem Papier recht einfach und kommt auch im Spiel sehr eingängig daher: In der Mitte des Bildschirmes befindet sich ein kleiner blauer Punkt. Bewegt man nun den Analog-Nub, so erscheint ein kleiner Lichtkegel in der entsprechenden Richtung. Mit diesem müsst ihr nun einer Linie folgen und zusätzlich mit der Kreis-Taste die Noten anschlagen. Das stellt den Angriff dar - doch in einem Kampf muss man sich auch zu verteidigen wissen. Dies geschieht mit den vier Symboltasten der PSP. Von links, recht, oben und unten scrollen die entsprechenden Symbole (X, Kreis, Dreieck und Viereck) ins Bild und sollten, sobald sie die Bildmitte erreichen, gedrückt werden. Hier kommt es leider durch das 16:9 Format zu kleineren Unübersichtlichkeiten, da die X- und Dreiecksymbole im Verhältnis zu den anderen Beiden erst recht spät eingeblendet werden. Größere Probleme hatte ich dennoch nicht und beendete das Spiel in etwas über einer Stunde auf „Leicht". Aber Moment Mal! Sagte ich nicht eingangs, dass mich die PS2 Version aufgrund des abnormalen Schwierigkeitsgrades steht’s zur Weißglut getrieben hatte? Richtig und deshalb wählte ich in weißer Voraussicht am Anfang „Leicht" als Schwierigkeitsgrad aus, bloß das sich nun herausstellte, dass „Leicht“ wirklich leicht war, damit rechnete ich nicht! Letztendlich merkt man nämlich dadurch, dass der Titel insgesamt recht kurz geraten ist. Am Ende eines jeden Levels gibt es zwar noch die übliche Abrechnung und Aufteilung der Punkte bei den getroffenen Noten, aber Gründe das Spiel mehrmals hintereinander zu beenden, existieren nicht wirklich. Da in Gitaroo Man Lives! die Story auch während des Spiels erzählt wird und es im Hintergrund viel zu sehen gibt, darf man sich nach erfolgreichem Abschluss wenigstens das Ganze nochmals als Replayvideo in aller Ruhe ansehen. Immerhin…

Technik vom anderen Stern?

Hinsichtlich der Grafik schaut das Spiel auf den ersten Blick recht solide aus. So besitzen beispielsweise die Hauptfiguren genügend Details und sind ansprechend animiert. Unser Held bewegt zudem seine Gitarre sogar in die Richtung, in welche man den Analogknubbel dreht (selbst wenn gar keine Noten gespielt werden und man nur herumdrückt). Auch ganz witzig sind die Skelette, die Joypads als Hüften haben. Aber leider schwächeln die Hintergründe teilweise ziemlich stark, da die Texturen ab und an wirklich mies, matschig, billig und unansehnlich aussehen. Der negative Höhepunkt ist übrigens der Schluss im Stadion, wo die Zuschauer ab Reihe drei nur wie ein riesiger eckiger Block aussehen! Also nicht ein Block pro Zuschauer mit Textur, nein, die ganze Zuschauerebene ist EIN Block mit matschiger Texturhülle. Absolut hässlich! Zum Glück kann man während des Kampfes nicht sonderlich auf die Hintergründe achten, da das Spiel später doch schon die gesamte Aufmerksamkeit des Zockers fordert. Dennoch ist es ziemlich schade, da die restliche Präsentation wirklich gelungen ist. Selbst die Rendersequenzen können überzeugen, obwohl sie schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Musikalisch schaut die Sache dann besser aus, da die Musikstücke genügend Abwechslung bieten. Von Rock über J-Pop bis hin zu Blues/Jazz und psychedelischer Mucke reicht dabei das Spektrum. Wirkliche Ausfälle gibt es nicht, wobei ich mir aber mehr Vocalsongs gewünscht hätte, da die meisten Musikstücke nur instrumental wiedergegeben werden. Immerhin wird während der Songs auch die Story weitererzählt, was die Sache dann doch nicht zu trocken werden lässt. Eine deutsche Syncronisation gibt es übrigens nicht, was bei solch einem Nischentitel aber wohl nicht verwundern dürfte. Deutsche Untertitel sind aber mit an Bord, sodass auch jeder die abgefahrene Story verstehen kann. Zum Schluss noch ein Wort zu den Ladezeiten, welche mich anfangs doch schon etwas beängstigt haben. Aber letztendlich werden mit dem etwas längeren Laden, auch gleich alle Zwischensequenzen gepuffert, weshalb der Übergang zwischen Level und Cutscene recht flott über die Bühne geht.

 

Ich will Bonüsse!

Über eventuelles Bonusmaterial gibt es bei Gitaroo Man Lives! leider nicht viel zu berichten. Hat man das Spiel einmal beendet, so kann man im „Maestro" Schwierigkeitsgrad sein Glück versuchen (kommt dem Schwierigkeitsgrad auf der PS2 recht nahe) und ansonsten gibt es lediglich noch eine Jukebox, wo man sich die erspielten Songs in aller Ruhe anhören kann. Das Gleiche gibt es respektive im Theater mit den Zwischensequenzen. Unter Sammlung, kann man sich ein paar nichts sagende (aber irgendwie witzige) Infos über die Charaktere einholen und das war es auch schon. Im Multiplayermodus können sich noch zwei Spieler per WiFi zu einem Duett zusammenschließen, oder im Duell den Anderen mit einer Lafette an gekonnten Soli an die Wand spielen. Game Sharing gibt es dagegen leider nicht.

FAZIT:

Gitaroo Man Lives! hat mich auf der PSP um einiges mehr überzeugt, als damals auf der PS2. Wobei dies eigentlich nur dem moderateren Schwierigkeitsgrad zu verdanken ist. Denn endlich ist das Spiel auch wirklich spielbar und verkommt nicht zu einem guten Spiel, welches jedoch aufgrund des unmöglichen Schwierigkeitsgrades vielen verwehrt bleibt. Die Story ist nämlich ziemlich witzig, die Steuerung eingängig und die Songs allesamt hör- und brauchbar. Besonders gegen Ende im Stadion, als eine tolle Hynme nachgespielt werden muss, freute ich mich einfach nur noch wie verrückt (Anmerkung der Redaktion: Ja, das ist unser Shagy, wie er leibt und lebt!). Fans von Musikspielen können und müssen deswegen hier zugreifen und selbst Besitzer der PS2 Version, kaufen sich bitte die PSP Version und zocken dieses tolle Spiel noch einmal durch!

[ Review verfasst von Shagy ]

Pluspunkte:

  • Leichter als die PS2 Version
  • Hübsche Präsentation
  • Abgefahrene Musik / Charaktere

Minuspunkte:

  • Extrem geringer Umfang
  • Durchwachsene Grafik
  • Wegen dem 16:9 Display etwas unübersichtlich


Infos zum Spiel
NameGitaroo Man Lives!
SystemPlayStation Portable
PublisherTHQ
EntwicklerKoei Tecmo
GenreAndere
USKab 6 Jahren
Preis39,99 €
PlatinumNein
Release
 29.09.2006
 25.05.2006
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
InfrastructureNein
Ad-hocJa
Game-SharingNein
DownloadcontentNein
Memorystick128 KB
HeadsetNein
Mehr...

vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern

Screenshot Galerie
Gitaroo Man Lives!
Gameplay
7.0
Atmosphäre
7.5
Grafik
6.0
Sound
8.0
Singleplayer
7.5
Multiplayer
7.0
 

Impressum - Team - Cookie-Policy - Datenschutzerklärung

Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber.
All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.

Copyright © 2011 chrizel
Powered by KooBI 2.2 © 2004
dream4