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Sword of Destiny
6. Februar 2007

Der angeschlagene Publisher Atari präsentiert uns mit "Swords of Destiny" ein klassisches Action-Adventure, welches insbesondere bei der Spielmechanik stark an den bekannten Capcom Titel „Devil May Cry“ erinnert. In unserer neuesten Rezension stellen wir den Titel, der gerade einmal für schlappe 30 Euro in den Handel gelangte, ausführlich auf den Prüfstand und verraten euch, ob sich diese kleine Investition lohnt, oder ob Dante immer noch ungeschlagen den Titel des coolsten Dämonenslashers innehält.

English, please!

Als erstes fällt auf, dass man sich eine Anpassung an den deutschen Markt komplett gespart hat. Lediglich eine deutsche Anleitung (die allerdings mehrfarbig) liegt bei. Ansonsten sind alle Texte und Sprachsamples während des Spiels in Englisch. Mit guten Kenntnissen der Sprache sollte man dennoch keine größeren Probleme haben, der unspektakulären Story zu folgen. Diese dreht sich um euer Alter Ego Lei Yung, der sich einer Armee von mächtigen Dämonen stellen muss. Die Dämonen, auch Gyakis genannt, überfallen das altehrwürdige China, um Leid und Vernichtung über das Land zu bringen und nur ihr seid auserwählt, die Bevölkerung von diesem Elend zu befreien. Spätestens im weiteren Verlauf des Spiels, wenn ihr auch noch die Beschützerrolle für ein „völlig hilfloses“ Mädchen übernehmt, driftet die Geschichte vollkommen ins Kitschige ab.

Nun aber zum Spiel: Zu Beginn habt ihr die Auswahl zwischen zwei Schwierigkeitsgraden - Easy und Normal. Beide Schwierigkeitsgrade nehmen sich jedoch nicht viel, so dass man auch „Normal“ wählen kann, um zumindest ein wenig gefordert zu werden. Schon im Tutorial wird deutlich, dass das Wort Abwechslung in „Swords of Destiny“ ganz klein geschrieben wird. Ihr könnt springen, schlagen und ausweichen. Wahlweise auch springen und schlagen, oder ausweichen und schlagen. Großartige Combos sind jedoch nicht möglich. Sehr faszinierend ist allerdings, dass euer Held so hoch springen kann, dass ihr des Öfteren mal über den Levelrand hinausblicken könnt. Man erspäht dann allerdings nicht etwa eine malerische Landschaft, oder gar altchinesische Dörfer, sondern einfach nichts! Die Schauplätze scheinen frei im Raum zu schweben und sind in keinerlei Umgebung eingebettet. Das zeugt doch von „Professionalität“ der Entwickler, oder etwa nicht? Man läuft durch völlig uninspirierte, abwechslungsarme und vor allem strikt lineare Levels, in denen man nicht einmal von Zeit zu Zeit mit einem kleinen Rätsel konfrontiert wird. Ab und an begegnet man lediglich ein paar Feuerschranken, die sind aber locker zu überspringen und verlangen nicht viel Timing vom Spieler. Versiegelte Türen öffnet man dagegen, indem man schlichtweg alle Dämonen in dem Areal abmetzelt. Das war`s auch schon - mehr wird nämlich nicht geboten...

Stumpfes Gameplay

Wie erwähnt, spielt sich „Swords of Destiny“ ähnlich wie das große Capcom Vorbild, ohne jedoch an dessen Klasse heranzureichen. Ihr startet mit eurem Held, der Dante übrigens ziemlich ähnlich sieht, im ersten Level und fangt sofort an, die Gegner, welche in Scharen aus dem Boden (!) auftauchen, niederzumetzeln. Habt ihr einen Dämon besiegt, hinterlässt er manchmal Items, wie neue Waffen oder spezielle Objekte. Zudem könnt ihr auch die wenigen Gegenstände in der Umgebung zerstören, um z.B. an Heilkräuter zu kommen, die ihr in Bosskämpfen dringend benötigt. Im Gegensatz zu den normalen Kämpfen sind die Bosskämpfe nämlich etwas anspruchsvoller. Hier werden sogar gewisse Taktiken verlangt, um die Schwächen der Obermotze auszunutzen. Die Kämpfe laufen jedoch (wie schon der Rest) völlig undynamisch ab. Das Schlagrepertoire ist sehr überschaubar und die abgehackten Attacken, die nicht wirklich ineinander übergehen und stets nur in eine Richtung ausführbar sind, zehren stark an den Nerven. Denn anstatt zig Gegner auf einmal zu erledigen, könnt ihr euch eigentlich immer nur einen Fiesling aufs Mal vornehmen. In meinen Augen wäre es übrigens besser gewesen, eine Taste für die Gegneranvisierung zu reservieren. So müsste man nicht ständig die störrische Kamera neu justieren und die Feinde erst suchen, bevor man sie erneut angreifen kann. Das geht nämlich tierisch auf die Eier und stört den Spielfluss gewaltig. Besonders ätzend wird es, wenn die Teufel auch noch fliegen können. Versucht ihr sie vom Boden aus zu bekämpfen, trefft ihr sie nicht - springt ihr dagegen hoch, um sie zu erledigen, muss man solange mit dem Schlag abwarten, bis man genau die Höhe des Gegners erreicht hat, um dann eventuell zu treffen. Führt man zudem eine Combo aus, kann es durchaus passieren, dass man dann am Gegner vorbeisegelt und noch mal von vorne beginnen darf. Das klingt nicht nur verdammt nervig, das ist es auch. Spätestens im zweiten Level, in dem euch fast nur fliegende Ungeheuer begegnen, nimmt der Spielspaß rapide ab. Da reißen auch die vielen freispielbaren Extras und die insgesamt 42 verschiedenen Schwerter nicht mehr viel raus.

Technik, die nicht begeistert...

Als allererstes sollte ich die absolut unterirdische Soundkulisse erwähnen. Insbesondere die Effekte sind wirklich eine Frechheit. Das liegt aber nicht an der Qualität, sondern daran, dass auch hier die Abwechslung fehlt. Euer Held gibt bei jedem (!) der hunderttausend Schläge, die ihr während des Spiels austeilt, denselben Laut von sich. Das nervt bereits nach den ersten zwei Dämonen und ist nach zwanzig Spielminuten unerträglich. Aber auch eure Schwertschläge und Objekte, wie zerspringende Tonkrüge, klingen immer gleich. Am „schönsten“ hören sich jedoch die Explosionen an. Die stammen nämlich noch aus der NES-Zeit und lassen wonnige Retrogefühle aufkommen. Der Soundtrack passt hingegen gut zum chinesischen Setting und versprüht zumindest ein wenig Flair, was dem Rest des Spiels nur sehr eingeschränkt gelingt. Die Grafik gehört ebenfalls in die Kategorie: Äußerst unspektakulär. Zwar sind Lei Yung und die Dämonen recht detailliert modelliert, allerdings fällt bei genauem Hinsehen auf, dass alles sehr kantig und extrem niedrig aufgelöst ist. Bei den Umgebungen sieht es nicht besser aus, aber richtig furchtbar sind die Nebeleffekte, welche lediglich aus eckigen, hintereinander gestellten Polygonplatten bestehen. UARGH! Die Levelgestaltung sieht im Allgemeinen jedoch auch nicht besser aus und wirkt ziemlich eintönig. Von Anfang bis Ende bekommt ihr immer die gleichen verwaschenen Texturen serviert, weshalb euch öfters das Gefühl beschleichen wird, genau denselben Abschnitt schon einmal Durchlaufen zu haben. Zu Gute halten muss man aber, dass das Spiel durchweg flüssig läuft und selbst bei größeren Gegneraufkommen nicht zu ruckeln anfängt.

FAZIT:

Bereits im ersten Level hat sich schon angedeutet, dass da eine große Enttäuschung im Laufwerk liegt. „Swords of Destiny“ ist weder spannend, noch abwechslungsreich, noch technisch überzeugend. Was will man also mit so einem Spiel? Wer alle „Devil May Crys“ und „Onimushas“ bereits durchgezockt hat, kann vielleicht einen Blick riskieren, allerdings sind die spielerischen und technischen Mängel so offensichtlich, dass das Spiel nur schwer über längere Zeit motivieren kann. Für eine Runde zwischendurch - OK - mehr aber auch nicht. Da kann auch der niedrige Preis nicht mehr helfen, denn selbst in diesem Preissegment findet man mittlerweile qualitativ deutlich bessere Titel.

[ Review verfasst von Redzora ]

Pluspunkte:

  • Günstiger Preis
  • Netter Soundtrack
  • Farbiges Handbuch

Minuspunkte:

  • Schlechte Grafik
  • Sture Kamera
  • Furchtbare Soundeffekte


Infos zum Spiel
NameSwords of Destiny
SystemPlayStation 2
PublisherATARI
EntwicklerRising Star Games
GenreAction
USKab 12 Jahren
Preis29,95 €
PlatinumNein
Release
 28.06.2006
 17.02.2005
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteEnglisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf44 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Sword of Destiny
Gameplay
3.5
Atmosphäre
3.0
Grafik
4.0
Sound
4.0
Singleplayer
4.0
 

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