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Tony Hawk`s Project 8
21. April 2007

Vielleicht erinnert sich noch jemand an meine Aushilfsaktion als Radiomoderator in "American Wasteland" (OnPSX Test)? Tony muss diese Aktion ziemlich beeindruckt haben, denn er gab mir einen Tipp: Für sein nächstes, insgesamt achtes, Turnier plant der Profi nämlich etwas ganz Besonderes. Er sucht die acht besten Skater der Welt und da bereits Bam Magerra mit an Bord ist, kann es für mich doch erst recht nicht so schwer sein, oder? Ob ich es letztendlich unter die Top 8 geschafft habe, erfahrt ihr in meinem kleinen Reisebericht.

Projekt: Tony Hawks Serie retten!

Mein Abenteuer führte mich als Erstes in eine idyllische Vorstadt, wo ich grundlegende Skater Erfahrungen sammeln konnte. Die hatte ich auch bitter nötig, denn ein professioneller Radiomoderator ist nicht gleich ein professioneller Skater. Nachdem ich mich ein wenig ausgetobt hatte und langsam an das Brett mit den vier Rollen gewöhnte, wollte ich dennoch weiterziehen. Dummerweise war der Weg in die Innenstadt versperrt und ich musste zuerst jemanden finden, der mir dabei hilft, weiterzukommen. Zum Glück brauchte ich nicht allzu lange suchen und fand einen kauzigen Mann in einem Biberkostüm. Mit der Unterstützung seiner funkferngesteuerten Autos und durch einen Sticker Slap Move konnte ich letztendlich das Tor aufstoßen. Jetzt gab es für mich kein Halten mehr und voller Elan zog ich weiter nach Downtown. Dabei musste ich allerdings immer wieder daran denken, wie ich den Trick via Videofunktion auf mein Handy geladen hatte. Cool - das wollte ich in Zukunft immer machen! In Downtown angekommen, erwarteten mich schon die ersten Kollegen, wie zum Beispiel Rodney Mullen, der mir sogar etwas unter die Arme griff und mir eindrucksvoll bewies, worauf es beim Skaten überhaupt ankommt. Nachdem ich mich in dem Viertel etwas umgesehen hatte und diversen Personen, wie einer "freundlichen" Maklerin und dem Typen im Biberkostüm aushalf, lernte ich leider schnell die Schattenseite des Business kennen. Ich musste plötzlich zu diversen Fotoshootings und Werbefilmaufnahmen, bei denen mir immer wieder irgendwelche Leute zuriefen, was für einen Trick ich als Nächstes vorführen sollte. Doch dann war es endlich soweit: Jeder, der es bis hierher geschafft hatte, wurde in das Geheimnis von Tonys neuestem Move eingeweiht. Beim so genannten "Nail the Trick" Move ist eine besondere Koordination zwischen beiden Füßen gefragt. Das ist jedoch gar nicht Mal so schwer, wie man anfangs meinen möchte. Da die Kamera bei dem Trick aber besonders nahe an die Füße heranzoomt, sollte man sich trotzdem Mühe geben, schließlich soll ja alles extrem ästhetisch und beeindruckend aussehen. Aber was muss man tun? Mittels der beiden Analogsticks kann man je einen Fuß im "Nail the Trick" Modus steuern und dadurch massig Tricks selber kreieren. Das Timing spielt dabei (logischerweise) eine große Rolle und ein Analogstick sollte nur dann bewegt werden, wenn entweder das Griptape, oder die Rollen nach oben zeigen. Ansonsten bleibt dem Spieler nur noch übrig, so schnell wie möglich auf die Dreiecks Taste zu hämmern, damit man nicht gar zu lange den Boden mit seinem Körper aufwischt. Leider verbot es Tony, den neuen Move während jeder Mission einzusetzen. Nur bei einigen, speziell dafür ausgelegten Events, lässt er dem Spieler freie Hand. Da fragt man sich natürlich, warum man sich den Trick überhaupt aneignen musste! Na ja - immerhin macht der "Nail the Trick" Modus optisch einiges her und sieht richtig spektakulär aus. Aber zurück zu meinem Abenteuer: Es dauerte nicht lange und ich bekam eine Einladung ins nächste Viertel. Da ich jedoch gerade einmal einen Bruchteil (ca. 30%) von Downtown erkundet hatte, folgte ich der Einladung nicht sofort, sondern stöberte noch ein wenig herum. Und das lohnte sich sogar, denn ich entdeckte unter anderem eine Bowlingbahn und einen ganz neuen Abschnitt. Aber irgendwann hatte ich genug von der Innenstadt und begab mich doch noch ins Zentrum. Dort konnte ich nicht nur das Parlamentsgebäude samt fabelhaften Ausblick besichtigen, sondern auch noch eine Highschool, sowie eine Autofabrik samt Product Placement der Extraklasse. Jeep(R) wird es freuen. Neben den bereits erwähnten Fotoshootings und Filmaufnahmen, gibt es noch etliche, aus den Vorgängerspielen bekannte, Aufgaben. Darunter so illustre Sachen wie Pools entleeren, Fackeln anzünden, von A nach B grinden, oder Plakate mit einem Wallride beglücken und Schilder abreißen. Einige dieser Missionen werden von Passanten in Auftrag gegeben, während Andere sich beim Spielen selbstständig aktivieren. Unter den Passanten befinden sich zudem auch ein paar extrem durchgeknallte Leute, die man besser nicht ansprechen sollte. Da gibt es unter anderem den Colonel, der nach ein paar geheimen Disketten verlangt, oder man muss dem inoffiziellen "Maskottchen" von Project 8 (der verrückte Bibermann) ein weiteres Mal aus der Patsche helfen.

Was gibt es sonst noch zu berichten?

Immer wenn ich im Ranking aufstieg, standen bei mir die Sponsoren Schlange. Nach einer Weile verzog ich mich in mein Zimmer, um ein paar Klamotten zu wechseln. Die waren nämlich durch diverse Stürze bereits mächtig verschmutzt und zerrissen. Zu meinem Erstaunen musste ich jedoch feststellen, dass es neben meinem standardmäßigen Outfit keine weiteren Klamotten gab. Schweinerei! Einzig neue Decks und spezielle Tricks konnte ich mir kaufen. Da man Geld aber nicht auf der Straße findet und dieser Event eher eine "Ich-will-der-Beste-sein!" Motivation besaß, ließ sich Mr. Hawks etwas anderes einfallen. Überall in den Levels stehen so genannte Heizer rum. Beeindruckt man diese Leute mit einem coolen Trick, vergeben sie eine bestimmte Anzahl an Punkten. Diese Punkte kann man nun gegen neue Decks oder spezielle Tricks eintauschen. Eine gute Sache wie ich finde und insgesamt kam es mir so vor, als ob es mehr Punktechallenges in Project 8 gibt, als in allen anderen Tony Hawk Spielen zuvor. Die Locations waren übrigens bis jetzt ganz OK und gefielen durch den realistischen Look, aber die an die Autofabrik anknüpfende Betonwüste war einfach der Hammer schlechthin! Dort gab es das reinste Skater Paradies mit haufenweise Gaps, die darauf warteten, vom Spieler entdeckt zu werden! Dazu lagen noch überall Rohre, Schanzen und Pipes herum, kurz gesagt, ein Traum für jeden Skater! Nachdem ich mich dort schnell auf den 23. Platz vorgeskatet hatte, kam ich zur nächsten Station, einem Vergnügungspark. Hier stach sofort die Achterbahn ins Auge und obwohl mir bei so etwas immer schlecht wird, musste ich die Anlage einfach erkunden. Natürlich mit dem Board unter den Füßen. Nachdem ich dort ein paar Runden gedreht hatte, besuchte ich noch den Drachen, um mit ein paar "Nail the Trick" Moves die Leute zu beeindrucken. Langsam wurde es übrigens ernst und ich war kurz davor, unter die Top 8 zu gelangen. Um dieses Ziel letzten Endes zu erreichen, klapperte ich nochmals alle vorhergehenden Locations ab und absolvierte weitere Aufgaben, welche mit meinen verbesserten Werten kein Problem mehr darstellten. Als ich schließlich auf Platz 9 landete, meldete sich Tony bei mir und unterbreitete mir ein Angebot: Mit der Ikone sollte ich in die Pipe, um der versammelten Menschenmenge ordentlich einzuheizen. Natürlich zögerte ich nicht lange und wir legten zusammen eine atemberaubende Show hin. Beispiel gefällig? Während ich erstmal einen Stall an einem Vorsprung hinlegte, flog Tony dabei über die Pipe und begann mit einem dicken Christ Air! Nach einem weiteren Stall von mir folgte ein Flip bzw. Grab und wieder ein Stall, welchen Tony aber erneut mit einem fetten Move übersprang, letztendlich gipfelte die Show in einem krassen 720° Dreher, was die Menge zum Ausrasten brachte! Aber der schwere Teil stand noch bevor: Jetzt hieß es alleine in die Pipe und mindestens 275.000 Punkte sammeln, nur um anschließend einen weiteren 15.000 Punkte dicken "Nail the Trick" über die Pipe hinzulegen. Das war echt der helle Wahnsinn! Ich konnte es noch gar nicht glauben, aber nach dieser fetten Show stand ich plötzlich in den Top 8 und war somit für das namensgebende Project 8 qualifiziert! Als Belohnung schickte mich Tony in einen geheimen Abschnitt. Da ich niemanden die Spannung nehmen will, gibt es an dieser Stelle nur einen kleinen Tipp von mir: Der Level ähnelt einem anderen Tony Hawks Spiel auf dem Nintendo Wii (Anmerkung der Redaktion: Demnächst gibt es davon auch eine PS2 Umsetzung.).

Projekt Technik ebenfalls geglückt?

Auf alle Fälle und das sogar schöner und bunter als jemals zuvor. Die Grafik ist farbenfroh, bietet eine gute Texturqualität und läuft durchweg flüssig. Da fragt man sich eigentlich, wieso Neversoft diese Engine nicht schon bei den früheren Titeln verwenden konnte? Die Zwischensequenzen präsentieren sich übrigens nicht mehr in Spielgrafik (zum Glück), sondern sind jetzt komplett gerendert. Allerdings leiden die Videos etwas an der nicht ganz optimalen Kompression, was sich in einem starken Rauschen bemerkbar macht. Ansonsten kann man bei der Technik aber nicht weiter meckern. Die Weitsicht ist mehr als ordentlich und die Moves sind ebenfalls flüssig eingefangen, sogar die Stürze sind sauber animiert. Der "Nail The Trick" Move sieht zudem mehr als "fett" aus und zelebriert ein permanentes "Whahwha" Gefühl in Zeitlupe. Einzig die vielen Videoeinspielungen über das Videofon nerven mit der Zeit, da sie in meinen Augen den Spielfluss beträchtlich stören und die Speicherzeiten könnten auch etwas kürzer ausfallen - da vergehen ja Jahre schneller. Der Soundtrack zählt dafür aber zu den besten Musikuntermalungen in der gesamten Serie. Hier gibt es wirklich Alles: Vom bitterbösen Metal (Slayer, Ministry, Immortal), über tollen Punk(rock) (Bad Religion, Supersuckers, The Cure, The Ramones) und normalen Rock (Wolfmother, Kasabien, Mogwai), bis hin zu HipHop (Hieroglyphics, Living Legends, Wildchild), sowie noch ein wenig Reggae und Funk. Besonders beeindruckt war ich von dem Song "Lowlife" von Crytpic Slaughter, welchen ich bisher nur als Napalm Death Coverversion kannte.

FAZIT:

Seit langem ist Tony Hawks wieder so, wie es in meinen Augen sein soll: oldschoolig und puristisch. Neversoft schrumpfte das Spiel auf das Nötigste zusammen und warf den ganzen "Ballast", wie das Kreieren von Tricks und Parks, den Online Modus, sowie die krassen Ereignisse innerhalb der Levels über Board und beschränkte sich vor allem auf das Skaten. Zwar werden einigen Spielern diese Sachen sicherlich fehlen, doch ich war positiv überrascht, dass die Entwickler diesen mutigen Schritt gewagt haben. Die Levels und die Charaktere wirken ebenfalls um einiges erwachsener und bei weitem nicht mehr so schräg und abgefahren wie in den Vorgängern, ein Grund wahrscheinlich für den Verzicht auf eine umfangreiche Story. Macht aber nichts, denn dafür weiß das Gameplay wieder stärker zu überzeugen. Insbesondere der neue "Nail the Trick" Move ist eine schöne Ergänzung, auch wenn man das sicherlich noch besser hätte integrieren können (Stichwort: auf einzelne Events beschränkt). „Project 8“ ist somit wahrlich geglückt und ich werde jetzt noch die restlichen sieben Plätze in Angriff nehmen, um letzten Endes ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.

[ Review verfasst von Shagy ]

Pluspunkte:

  • "Nail the Trick" ist eine tolle Ergänzung
  • Grandioser Soundtrack
  • Sehr puristisch und oldschool ...

Minuspunkte:

  • ... für manche jedoch zuviel abgespeckt (kein Onlinemuds und kein kreieren von Tricks / Parks)
  • Man kommt zu schnell voran
  • Unendliche Speicherzeiten


Infos zum Spiel
NameTony Hawk`s Project 8
SystemPlayStation 2
PublisherActivision
EntwicklerNeversoft
GenreSport
USKab 12 Jahren
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 24.11.2006
 07.11.2006
Spielerzahl2
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf200 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Tony Hawk`s Project 8
Gameplay
9.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.5
Sound
9.0
Singleplayer
9.0
Multiplayer
6.0

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