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Resistance: Fall of Man
23. April 2007

Zugegeben, Weltkriegs-Ego-Shooter gibt es heutzutage wie Sand am Meer. Und selbst wenn sie immer noch gute Wertungen einfahren, eine gewisse Sättigung des Marktes ist mittlerweile deutlich zu spüren. Was um alles in der Welt hat Sony also geritten, ausgerechnet einen Ego-Shooter mit ähnlichem Setting zum Top-Titel des PS3 Launchs zu erklären? Nun, da wären zum einen die Entwickler - wer Insomniac Games (Ratchet & Clank) kennt, weiß das man sicherlich keinen gewöhnlichen WWII Shooter erwarten darf und zum anderen…

 

…der Zweite Weltkrieg hat nie stattgefunden.

Wir schreiben das Jahr 1951. Russland hat sich völlig von der Außenwelt abgeschirmt und niemand weiß, was der rote Riese hinter seinen streng bewachten Grenzen plant. Die westliche Welt ist in Alarmbereitschaft, doch mit dem, was schließlich die Mauern wie eine Flut durchbrechen sollte, hat niemand gerechnet. Der Spieler übernimmt die Rolle des Soldaten Hale, der im alten Großbritannien - der letzten europäischen Bastion – zum Kampfeinsatz abgesetzt wird. Ein separates Tutorial gibt es nicht, man bekommt alles Wichtige in den ersten Spielminuten vermittelt. Allerdings mag der Anfang des Spiels vielen Zockern recht hart vorkommen, da es noch keine Medi-Packs gibt und man auch nicht sonderlich viele Treffer wegstecken kann. Dazu kann ich aber schon jetzt sagen, dass sich dieser Umstand später verbessern wird. Wieso und warum wird die Geschichte zeigen, welche in ordentlichen Zwischensequenzen, die eine Mischung aus Ingame Grafiken und reellen Filmen darstellen, weitergesponnen wird. Ach so, zu den Gegnern habe ich ja noch kein Wort verloren. Russische Soldaten sind es schon einmal nicht. Wer ist es also dann? Aliens oder Mutanten ist ein viel gehörter Ausdruck, dass Spiel selbst nennt sie schlicht und einfach „Bestien“. Aufbauend, nicht wahr? Die Bestien sehen Menschen dabei nicht mal so unähnlich, abgesehen davon, dass sie über zwei zusätzliche Augen verfügen und mehrere Arme sowie ein geiferndes Maul mit scharfen Zähnen besitzen. Aber immerhin, sie stehen auch nur auf zwei Beinen wie du und ich. Woher sie kommen? Na aus Russland. Was sie da wollten? Nach Europa gelangen! Mehr Details verrate ich an dieser Stelle jedoch nicht, schließlich trägt die Hintergrundgeschichte zu einem wesentlichen Teil der Spannung bei.

 

Igelgranaten

 

„Resistance“ spielt sich im Großen und Ganzen wie ein normaler Ego-Shooter, ohne irgendwelche besonderen Glanzpunkte, aber auch ohne irgendwelche besonderen Schwächen. Wenn man allerdings in den höheren Schwierigkeitsgraden sein Glück versucht, dann sind Taktik und Deckung das „A“ und „O“, sonst wird der Abspann für immer unerreichbar bleiben. Was „Resistance“ dennoch im Vergleich zu anderen Ego-Shootern hervorhebt, sind die einfallsreichen Waffen, die ganz klar die Handschrift der Ratchet & Clank Macher tragen. Während Sturmgewehr und Schrottflinte noch zu den handelsüblichen Werkzeugen im Genre gehören, sind Gewehre, mit denen man durch Wände schießen und Schutzschilde generieren kann, schwere Waffen, die sowohl im Eigenbetrieb als auch als automatisches Schnellfeuergeschütz dienen können und Systeme mit denen man um die Ecke ballern kann, eher nicht alltäglich. Wer übrigens nicht genug vom ausgefallenen Waffenarsenal bekommen kann, sollte das Spiel ein zweites Mal Durchspielen, denn dann gibt es weitere neue Waffen zu entdecken. Das einzige „Problem“ an dem Ganzen ist, dass Munition für eben diese speziellen Waffen etwas (zu) selten gefunden wird. Hier hätte Insomniac Games ruhig an der einen oder anderen Stelle für etwas mehr Nachschub sorgen dürfen. Denn so benutzt man die Waffen eigentlich fast zu wenig, da man die wertvolle Munition nicht unnötig verballern möchte - was aber nicht im Sinne des Entwicklers ist. Alle Waffen die man selbst benutzt, haben natürlich auch die Bestien vorrätig. Die stellen sich dem Spieler aber nicht nur mit einem hoch gerüsteten Arsenal entgegen, sondern verfügen auch über eine ziemlich ausgeklügelte Intelligenz. Diese lässt sie zum Beispiel immer wieder in Deckung gehen, was an einigen Stellen für dezenten Frust sorgt. Sollte man es zudem mit mehreren Bestien auf einmal zu tun bekommen, dann ist ein geordneter Rückzug übrigens keine schlechte Wahl, denn die Mutanten wissen durchaus, wie man den Spieler einkreisen kann. Dank optimalem 5.1 Dolby Surround Sound (Anmerkung der Redaktion: Das Spiel unterstützt sogar Dolby Surround 7.1) kann man die Gegner aber jederzeit gut orten, da sie auch genügend Geräusche verursachen.

 

Natürlich dürfen Fahrzeuge in einem modernen Ego-Shooter ebenfalls nicht fehlen. Zum Glück sind das aber eher geradlinige Levels, in denen man quasi gezwungen ist, auf die Hilfe der Fahrzeuge zurückzugreifen. Insgesamt gibt es drei davon: einen Jeep, einen Panzer und zu guter letzt noch einen Späher der Bestien. Was das ist? Lasst euch überraschen! Die Steuerung geht übrigens gut von der Hand, nur die Physik beim Jeep ist manchmal etwas seltsam, was dem Spielspaß jedoch keinen Abbruch tut. Apropos Physik: Hier hat sich Insomniac Games ansonsten wirklich Mühe gegeben. Vieles in der Umgebung ist zerstörbar und wer zulange Deckung hinter einem Betonbrocken sucht, darf sich nicht wundern, wenn dieser plötzlich pulverisiert wird. Sehr gut in Szene gesetzt, ist auch der Fensterscheiben-Effekt. War es bisher meistens so, dass man ein, zwei Schüsse oder Schläge brauchte, um eine Glasscheibe komplett zu zerstören, so braucht es bei „Resistance“ ein wenig mehr Gewalt, damit eben jene kaputt gehen. Bei einem einzigen Schuss splittert nämlich nur ein kleines Loch mit vielen Fasern. Das sieht ziemlich cool aus und ist sogar noch realistisch.

 

Braun und Grau

 

Wenn wir schon beim „cool aussehen“ sind, können wir uns doch auch gleich der Optik des Spieles zuwenden. Sony hat zwar „Resistance“ als Top-Titel ins Rennen geschickt, allerdings nicht unbedingt mit dem Ziel, durch das Spiel die technische Überlegenheit der PlayStation 3 zu demonstrieren. Kommen wir aber zuerst einmal zu den guten Seiten: Die Framerate bleibt, egal was auch immer passiert und wie viel auf dem Schirm los ist, zu jeder Zeit konstant und flüssig. Ruckler oder Framedrops kennt „Resistance“ nicht. Nebenbei überzeugt das Spiel auch noch durch das beste Antialiasing, dass ich bisher auf einer Konsole sehen konnte. Wer Kanten oder Treppchen findet, muss wirklich eisern danach suchen. Überhaupt wirkt das ganze Spiel sehr sauber und glatt, Pop-Ups und Co. sind nirgends auszumachen und die Raucheffekte bei Explosionen sehen schlichtweg brillant aus. Die Charaktere und Waffen wurden ebenfalls sehr gut modelliert, nur die Texturen könnten manchmal etwas schärfer sein. Manchmal? Eigentlich immer – denn wenn die Optik eine Schwäche vorweisen kann, dann ist es die Texturqualität. Einige Stellen sehen zwar großartig aus, aber nur selten kann „Resistance“ die Qualität eines Grafikmonsters ala Gears of War (Xbox360) erreichen. Die Entwickler erklären die schwachen Texturen übrigens damit, dass „Resistance“ noch kein Textur-Streaming (hoch auflösende Texturen werden permanent von Blu-ray nachgeladen, damit sind bessere Grafiken möglich) verwenden würde. Inzwischen soll die Engine das allerdings beherrschen. Da bleibt nur das Warten auf einen (bislang unbestätigten) zweiten Teil…

Der Kampf geht Online weiter

„Resistance“ bietet die Möglichkeit, mit bis zu vierzig Leuten online in die Schlacht zu ziehen. Dabei haben die Jungs und Mädels von Insomiac Games viel Wert auf ein gutes „Match Making“ und „Buddy“ System gesetzt. Mit diesen Optionen umschiffen sie nämlich gekonnt die aktuell größten Schwächen des PlayStation Networks. Man hat die Möglichkeit, Leute aus der Ingame Freundesliste per Klick ins Spiel einzuladen, ihnen Nachrichten zu schreiben oder sich ihrem Spiel anzuschließen. Außerdem kann man sich verschiedenen Clans anschließen oder selbst welche erstellen. Dabei werden „Clan Mitglieder“ mit einem „Tag“ vor ihrem Nicknamen gekennzeichnet. OnPSX Clan Mitglieder erkennt man zum Beispiel an einem [OPX]. Im „Ranked Mode“ spielt man entweder im Deatmatch, Team Deatmatch oder Team „Ziel“ bei fest vorgegebenen Einstellungen. Dabei wird man einem zufällig ausgewählten Server zugeteilt. In diesem Modus hat man zudem die Möglichkeit, verschiedene militärische Ränge zu erreichen (60 an der Zahl!), welche Items wie Rüstungen und Helme frei schalten. Neben den Ranking Games kann man sich natürlich auch im „Freien Spiel“ austoben. Als Host hat man in diesem Modus wesentlich mehr Möglichkeiten bei den Einstellungen. So kann man bestimmen, welche Waffen benutzt werden sollen, welche Durchschlagskraft sie haben, welche Rassen eingesetzt werden können usw. Gerade ein vierzig Mann starkes Team Deathmatch mit unendlich Munition und allen Waffen ist der absolute Gaudi!

 

Insgesamt gibt es im Multiplayermodus zwei spielbare „Rassen“ – die Menschen und die Bestien. Diese unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern vor allem in den Fähigkeiten. Während beispielsweise die Soldaten sprinten, ducken und standardmäßig mit einer Handgranate im Gepäck starten, besitzen die Bestien dagegen die aus dem Einzelspielermodus bekannte „Bullseye“ Waffe. Außerdem kann man per Druck auf L2 den so genannten „Rage Modus“ aktivieren. Einmal in diesen Modus versetzt, laufen die Bestien schneller, verursachen mehr Schaden und erkennen Gegner und Mitstreiter durch alle Objekte hindurch an einer bläulichen Aura. Jedoch kann man nur kurze Zeit in diesem Modus bleiben, da man ansonsten überhitzt und Lebensenergie verliert.

Der Multiplayermodus bietet noch viele weitere Features, auf welche wir an dieser Stelle nicht weiter eingehen können (der Test soll ja auch irgendwann zu Ende sein). Damit ihr trotzdem eine Idee bekommt, um was für ein „Prachtstück“ es sich hier handelt, haben wir zumindest eine kleine Übersicht gebastelt:

  • Skalierbare Maps (für 8, 16, 24, 32 oder 40 Spieler!)
  • Zwei spielbare Rassen: Bestien und Menschen
  • Ranking System mit ca. 60 verschiedenen Rängen
  • Clan Support für bis zu 200 Mitglieder
  • Diverse Spielmodi wie Deatmatch, Capture the Flag, Last Man Standing etc.
  • Support der Tilt Funktion des SIXAXIS
  • Neue Spielmodi und Maps durch Download Updates

Das Beste aber zum Schluss: Während meines ausgiebigen Multiplayertests kam es nicht einmal zu irgendwelchen Lags oder Verbindungsabbrüchen! Und das ist etwas, dass definitiv extra erwähnt werden sollte!

FAZIT:

 

“Resistance“ ist ein toller Ego-Shooter mit einem schlichtweg genialen Multiplayermodus. Die Hintergrundgeschichte ist zwar nicht gerade oscarverdächtig, aber sie reicht dennoch aus, um genügend Motivation zum Weiterspielen aufkommen zu lassen. Für umso mehr Spielspaß sorgen dafür das durchdachte Leveldesign und das abgefahrene Waffenarsenal. Zudem läuft das Spiel jederzeit butterweich über den Bildschirm und verfügt bereits zum Launch der PlayStation 3 über einen Mehrspielermodus, von dem sich praktisch jeder andere Entwickler eine große Scheibe abschneiden kann. Wer auf Ego-Shooter steht, kommt mit „Resistance: Fall of Man“ voll und ganz auf seine Kosten. Kaufen – man sieht sich dann Online!

[ Review verfasst von Pry / Flek ]

Pluspunkte:

  • Prima Steuerung mit guter Tilt-Integration
  • Sehr saubere und flüssige Grafik
  • Cooles Waffenarsenal

Minuspunkte:

  • Teils matschige Texturen
  • Manchmal etwas schwer – zu wenig Rücksetzpunkte
  • Zu wenig Munition für bestimmte Waffen


Infos zum Spiel
NameResistance: Fall of Man
SystemPlayStation 3
PublisherSony
EntwicklerInsomniac Games
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
Preis61,99 €
PlatinumJa
Release
 23.03.2007
 17.11.2006
 11.11.2006
Spielerzahl40
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Resistance: Fall of Man
Gameplay
9.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.0
Sound
8.5
Spielspass
9.0

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