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Guitar Hero II
2. August 2007

Es ist noch gar nicht mal so lange her, dass ich die Cover Band Wild Zero auf ihrer ersten "Guitar Hero Tour" (April 2006) gesehen habe und dennoch kommt es mir bereits wie eine halbe Ewigkeit vor. Die Band kam damals aus dem Nichts und wurde quasi über Nacht steinreich und berühmt. Bereits nach kürzester Zeit traten die Rocker in großen, stets ausverkauften, Hallen auf und durften sogar auf einem gigantischen Sommerfestival spielen. Ich selbst sah sie das erste Mal zusammen mit Clive Winsten (Anmerkung der Redaktion: Wild Zero greifen für ihre Konzerte immer auf diverse Gitarristen zurück) im "Red Octane" und war vom ersten Augenblick an hellauf begeistert. Klar gab es auch ein paar Songs, die mir nicht so gut gefallen haben, doch der Großteil des Materials ließ das Publikum (mich eingeschlossen) total abgehen! Nach dem immensen Erfolg der ersten Tour, war es somit nur eine Frage der Zeit (und näturlich des Geldes), bis Wild Zero erneut auf Gastspielreise gehen würden. Heute ist es endlich soweit. Im Gepäck haben sie laut Management vierzig neue Coversongs und diverse bekannte Gäste werden sorgen für noch mehr Trubel auf den Gigs.

Auf nach Austin!

Dieses Mal ließ ich es mir nicht entgehen, dem Auftaktkonzert der Band in Texas beizuwohnen und das auf Kosten von OnPSX.de. Letztes Mal musste ich das Konzert ja noch aus eigener Tasche finanzieren. Aber nicht nur die Geldfrage ist geklärt, auch der neue Gitarrist für die Tour steht fest. Statt des Veteranen Clive Winston ist die bislang unbekannte Rockgöre Casey Lunch nun mit an Bord. Ob das Mädel genauso wie Winston an der „Axt“ punkten kann, wird man aber erst noch sehen müssen. Als das Taxi nach einer fast zwanzigminütigen Fahrt vom Flughafen am Veranstaltungsort hält, traue ich meinen Augen nicht. Menschen über Menschen warten vor der Halle. Bloß gut, dass ich einen Pressepass habe und die Halle über einen Seiteneingang betreten kann. Drinnen angekommen, fällt sofort die neue und weitaus größere Bühne ins Auge. Man merkt eben, dass die Band nun um einiges bekannter ist. Mein erster Gang führt mich jedoch wie bei jedem Konzert erst einmal zur Bar, wo ich mir genüsslich ein Bier gönne. Als dann ein paar Minuten später die ersten Fans auf den Saal drängen, weiß ich, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die Lichter ausgehen und die Show beginnt.

We will Rock you

Während des Intros kann man auf einer kleinen Leinwand zwei Gitarristen beobachten, die sich gegenseitig mit ihren Äxten bekriegen. Moment Mal, die kommen mir doch bekannt vor - die habe ich schon auf der ersten Guitar Hero Tour gesehen! Doch bevor ich weitere Überlegungen anstellen kann, dröhnen die ersten Sounds aus den Boxen. Mit dem Mötley Crüe Klassiker „Shout at the Devil“ und „Mother“ von Danzig treten die Wild Zeros gleich in den ersten Minuten ordentlich Arsch. Die beiden Songs sind nämlich unsterbliche Klassiker! Aber nicht nur ich bin begeistert, sondern auch das Publikum applaudiert, schreit und ein weiblicher Fan enthüllt sogar ihre besten Stücke. Yeah, das ist fucking Rock`n`Roll! Danach folgen Interpretationen von Kiss („Strutter“), Iggy Pop and the Stooges (“Search and Destroy”) und Guns N' Roses (“Sweet Child O' Mine”). Bei „War Pigs“ von Black Sabbath packt es auch mich vollends und ich kenne kein Halten mehr. Als dann auch noch „Madhouse“ (Anthrax) erklingt, mische ich mich ohne Rücksicht auf Verluste in den Moshpit und feiere sogar noch „Laid to Rest“ (Lamb of God) ab. Doch die endgültige Abrissbirne sollte erst noch kommen. „Institutionalized“ von den Suicidal Tendencies dient perfekt als Einstimmung auf Megadeth`s gewaltigen „Hangar 18“, bei dem die Menge komplett ausrastet! Da kommt es gerade recht, dass der nächste Song wieder etwas gemäßigter ausfällt („Misirlou“ von Dick Dale). Mit einer neuen Erfrischung in der Hand, kann ich nun das folgende „Free Bird“ (Lynyrd Skynyrd) in aller Ruhe genießen, bevor die Lichter ausgehen und die Band die Bühne verlässt. Schon vorbei? Das kann nicht sein! Gott sei dank ist das Publikum der gleichen Meinung und die Halle erbebt unter tausenden Zugaberufen. Schließlich tritt Casey auf die Bühne und kündigt „Return of the Shred“ an. Was das ist? Ich hatte zuerst auch keine Ahnung, aber als dann Songs wie „Bad Reputation“ (Thin Lizzy) und „Killing in the Name of“ (Rage against the Maschine) gespielt werden, war mir alles klar: Zum Schluss feuert die Band nochmals besonders anspruchsvolle Riffs in die Menge und alles gipfelte mit dem finalen „YYZ“ von Rush.

Ohrgasmus?

Leider wartete ich auch dieses Mal vergeblich auf „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin. Das ist doch eigentlich DER Rocksong schlechthin! Wieso spielen den Wild Zero nicht endlich mal? Überhaupt gab es heute sehr viele Frickel-Songs zu hören. Geradlinige und dennoch anspruchsvolle Musik war eher selten. Das sollte bei der nächsten Tour unbedingt verbessert werden. Dafür geben aber Gitarrist und Bassist endlich ein richtiges Team ab. Letztes Jahr klappte das Zusammenspiel ja noch nicht so toll. Doch heute machte es sogar richtig Laune den Beiden zuzusehen. Neben Wild Zero gaben sich auch noch zahlreiche Gäste die Klinke in die Hand. Erwähnenswert sind die Death-/Thrash Metaller von Shadows Fall, die Metalcore Band All That Remains und die Progressive Rock angehauchten Düster-Metaller von Voivod.

Konzertambiente?

Wie bereits erwähnt, machte die Bühne dieses Mal einen weitaus besseren Eindruck und man konnte im Laufe des Abends allerlei Effekte und Gimmicks wie zum Beispiel eine riesige Puppe (ala Iron Maiden) im Hintergrund bestaunen. Aber auch die Lichtshow, mit den vielen verschiedenen Effekten, wirkte nun um einiges professioneller. Beeindruckend war auch die Tatsache, dass auf der Leinwand im Hintergrund immer wieder Ausschnitte des spielenden Gitarristen gezeigt wurden. Der wechselte übrigens regelmäßig die Gitarre. Ob Klampfen oder Schuhe - Frauen sind halt Frauen *zwinker*. Genau so oft sollte allerdings auch der Sänger wechseln, der bei einigen Songs nach wie vor mit der Stimmlage zu kämpfen hatte. Der Sound war dafür während des ganzen Konzertes aber absolut fett und presste permanent dem Zuhörer die Luft aus den Lungen. Vor allem die Gitarren brezelten elektrischer als jemals zu vor in die Menge. Da fielen vereinzelte Verspieler auch nicht mehr so stark auf (Ja Ms. Lunch, auch Sie haben sich verspielt!).

Tourbus Geflüster

Nach dem Konzert sah ich Casey an der Bar sitzen. Zeit meinen Mut zusammen zu nehmen und ihr ein paar Fragen zu stellen. Einen Grund hatte ich ja, schließlich schreibe ich an einer Reportage für das coolste PlayStation Web Magazin der Welt.

Shagy: Hi Casey, kann ich dich auf ein Bier einladen?

Casey: Bei n`em Bier sag ich nicht nein.

Shagy: Öhm ja - Ich bin extra für dieses Konzert aus Deutschland angereist und war besonders von deiner Fingerfertigkeit an der Klampfe beeindruckt. Frauen die so gut spielen können, findet man ja nicht wie Sand am Meer.

Casey: Deutschland? Coole Sache. Immerhin kommen dort einige der größeren Thrash Metal Bands her. Schade dass wir heute keine davon gecovert haben.

Shagy: Das wäre meine nächste Frage gewesen. Die Songliste empfand ich als etwas zu weich. Neben Metal Songs fehlten auch die, bei der letzten Tour so beliebten, Punkrock Songs wie z.B. „Take it off“ von den The Donnas. Warum? Immerhin habt ihr doch jetzt mit Lars Umlaut einen True-Norwegischen Blackmetaller in der Band.

Casey: Keine Ahnung. Wie du sicherlich weist, wechselt Wild Zero öfters die Gitarristen. Deswegen haben diese auch kein wirkliches Mitspracherecht. Da musst du dich an Harmonix (a.d.R. Management) wenden. Ich fand es auch mies. Immerhin gab aber es mit Megadeth und Anthrax ein paar bekannte Metal Sachen.

Shagy: Weiter im Text: Ein cooles Arschgeweih hast du da auf deinem Hinterteil.

Casey: What the Fuck!?! Typisch Mann, immer nur auf den Hintern sehen! Ich verpiss mich jetzt Backstage und kümmere mich um die Groupies.

Shagy: Darf ich mitkommen? Bitte, Bitte, Bitte...

Casey: Hmm... vielleicht... aber nur unter einer Bedingung...

Shagy: ...*schluck*

 



Alle Songs aus Guitar Hero II auf einem Blick:

1. Opening Licks

  • Shout at the Devil - Mötley Crüe
  • Mother - Danzig *
  • Surrender - Cheap Trick
  • Woman - Wolfmother
  • Tonight I'm Gonna Rock You Tonight - Sp1nal Tap (Zugabe)

2. Amp-Warmers

  • Strutter - KISS *
  • Heart-Shaped Box - Nirvana
  • Message in a Bottle - The Police
  • You Really Got Me - Van Halen
  • Carry On Wayward Son - Kansas (Zugabe)

3. String-Snappers

  • Monkey Wrench - Foo Fighters
  • Them Bones - Alice in Chains
  • Search and Destroy - Iggy Pop and The Stooges
  • Tattooed Love Boys - The Pretenders
  • War Pigs - Black Sabbath (Zugabe)

4. Thrash and Burn

  • Cherry Pie - Warrant
  • Who Was in My Room Last Night? - Butthole Surfers *
  • Girlfriend - Matthew Sweet *
  • Can't You Hear Me Knocking - The Rolling Stones *
  • Sweet Child O' Mine - Guns N' Roses (Zugabe)

5. Return of the Shred

  • Killing in the Name - Rage Against the Machine
  • John the Fisherman - Primus
  • Freya - The Sword
  • Bad Reputation - Thin Lizzy
  • Last Child - Aerosmith (Zugabe) *

6. Relentless Riffs

  • Crazy on You - Heart
  • Trippin' On a Hole in a Paper Heart - Stone Temple Pilots
  • Rock This Town - Stray Cats
  • Jessica - The Allman Brothers Band *
  • Stop! - Jane's Addiction (Zugabe)

7. Furious Fretwork

  • Madhouse - Anthrax
  • Carry Me Home - The Living End
  • Laid to Rest - Lamb of God *
  • Psychobilly Freakout - The Reverend Horton Heat
  • YYZ - Rush (Zugabe)

8. Face-Melters

  • Beast and the Harlot - Avenged Sevenfold
  • Institutionalized - Suicidal Tendencies *
  • Misirlou - Dick Dale
  • Hangar 18 - Megadeth
  • Free Bird - Lynyrd Skynyrd (Zugabe) *

Und hier noch die Bonussongs:

  • Arterial Black - Drist *
  • Collide - Anarchy Club
  • Elephant Bones - That Handsome Devil
  • Fall of Pangea - Valient Thorr
  • FTK - Vagiant
  • Gemini - Brian Kahanek *
  • Jordan - Buckethead
  • Laughtrack - The Acro-brats *
  • Less Talk More Rokk - Freezepop *
  • The Light that Blinds - Shadows Fall
  • Mr. Fix-it - The Amazing Royal Crowns *
  • The New Black - Every Time I Die
  • One for the Road - Breaking Wheel
  • Parasite - The Neighborhoods
  • Push Push (Lady Lightning) - Bang Camaro
  • Radium Eyes - Count Zero
  • Raw Dog - The Last Vegas (Winner of the "Be a Guitar Hero" Contest)
  • Red Lottery - Megasus
  • Six - All That Remains
  • Soy Bomb - Honest Bob and the Factory-to-Dealer Incentives *
  • Thunderhorse - Dethklok
  • Trogdor - Strong Bad *
  • The X-Stream - Voivod
  • Yes We Can - Made in Mexico

Die mit * gekennzeichneten Songs besitzen eine Notenspur für die Rhythmusgitarre. Bei allen anderen Songs spielt man mit dem Bass im Multiplayermodus.

PS: Im Backstagebereich stand ein sehr merkwürdiger Automat herum. Das Teil setzte sich aus einem großen Fernseher, Verkleidung und zwei Plastikgitarren zusammen. Da meine Neugier letztlich siegte, schnappte ich mir eine der beiden Gitarren. Doch entsetzt musste ich feststellen, dass ich eigentlich gar keine Ahnung von dem Ding hatte. Zum Glück bot das Automatenspiel ein ausführliches Tutorial, so dass ich mir zum Schluss nicht mehr ganz so verloren vorkam. Die Optionsvielfalt war übrigens bemerkenswert. Man konnte zum Beispiel alle Songs in passende Häppchen zerstückeln und beliebige Teile davon üben. Auch sind Einstellungen zum Verlangsamen der Abspielgeschwindigkeit und zum Wechsel für Linkshänder vorhanden. Plötzlich kam jedoch Casey um die Ecke und blies mir ihre Alkoholfahne ins Gesicht: „Und Kleiner, willste ne Runde gegen mich zocken?“, fragte sie. Ich bejahte, sie schnappte sich daraufhin die weiß/schwarze Plastikklampfe und schon befanden wir uns in einer Art Zweispielermodus. Hier konnte man zusammen oder gegeneinander antreten. Casey erklärte es mir wie folgt: „Während im kooperativen Spielmodus einer die Rhythmusgitarre oder den Bass übernimmt, spielt der andere die Leadgitarre.“ Da die kleine Schla...da das Mädel mich aber nackig machen wollte, wählte sie natürlich den Face Off Modus. „Moment mal!“, platzte es aus mir heraus, aber im nächsten Augenblick fragte ich bereits, wieso hier die gleichen Songs auftauchten, die Wild Zero vor wenigen Minuten live ins Publikum schmetterten. Casey faselte darauf ziemlich undeutlich etwas von „Viel Geld“ und „Videospiel“. Später bekam ich heraus, das Wild Zero ihre Shows in ein Videospiel verpacken wollen, damit jeder selbst zu Hause die größten Songs der Geschichte nachspielen könne...

FAZIT:

Was für ein Konzert! Auch dieses Mal fiel das Spektakel mehr als befriedigend aus. Ob mich der Gig jedoch genauso überzeugen konnte, wie die Shows der ersten Tour, blieb dennoch für eine Weile im Raum stehen. Dieses Mal waren zum Beispiel nicht so viele brachiale Songs an Bord und auch die Punkrockfraktion kam für meinen Geschmack etwas zu kurz. Trotzdem - dank einiger unsterblicher Rock Hymnen (Free Bird) und der coolen Bühnenausstattung war das Feeling mindestens genauso berauschend wie damals. Nicht zu vergessen, das verbesserte Zusammenspiel von Gitarristen und Bassisten, dass letztendlich für mehr Professionalität sorgte. Wer also Wild Zero & Co selbst einmal „Live“ erleben möchte, der sollte schleunigst in den nächsten Ticketshop eilen und sich ein Guitar Hero II Exemplar holen. Fans von Rockmusik und Luftgitarren-Virtuosen werden es mit Sicherheit nicht bereuen.

[ Review verfasst von Shagy ]

Pluspunkte:

  • Nun perfektes Gameplay
  • Gitarrencontroller
  • Mehrspielermodi

Minuspunkte:

  • Kein „Stairway to Heaven“
  • Songlist mir zu „weich“
  • Schwerer als der Vorgänger


Infos zum Spiel
NameGuitar Hero II
SystemPlayStation 2
PublisherActivision
EntwicklerHarmonix
GenreAndere
USKohne Altersbeschränkung
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 16.11.2006
 07.11.2006
Spielerzahl2
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf235 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Guitar Hero II
Gameplay
10.0
Atmosphäre
9.5
Grafik
8.0
Sound
9.5
Singleplayer
9.5
Multiplayer
10.0

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