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Unreal Tournament III (USA Import)
27. Januar 2008

Kann sich noch jemand an die E3 Pressekonferenz von Sony im Mai 2005 erinnern? Dort wurde erstmals „Unreal Tournament 2K7“ vorgeführt und zwar in Echtzeit auf einer PlayStation 3. Seit dem hat sich viel getan. Das Spiel hört nun auf den Namen „Unreal Tournament III“ und ist zumindest in Nord-Amerika bereits für die Sony Konsole erschienen. Hierzulande müssen wir, wie so oft, noch ein wenig warten, weshalb wir uns kurz entschlossen haben, das Spiel zu importieren. In unserem neuesten Review verraten wir nun, wie gut sich Epic`s erstes PS3 Spiel im Härtetest schlägt. Viel Spaß beim Lesen.

Welcome to the Tournament!

Fangen wir am Besten mit dem Singleplayermodus an. Wie in allen bisher veröffentlichten „Unreal Tournament“ Spielen, gibt es auch in Teil 3 keinen richtigen Solomodus. Die so genannte Kampagne (Campaign) entpuppt sich bei näherer Betrachtung lediglich als ein Multiplayermodus mit computergesteuerten Bots, der in eine dünne Hintergrundgeschichte eingebettet wurde. Gespielt wird außerdem auf den ganz normalen Mehrspielerkarten. Viel Aufwand hat dieser Modus also nicht gekostet und mir würden spontan bessere Namen einfallen, die zu diesem Modus gepasst hätten: Zum Beispiel – Tutorial! Aber nun gut, es ist zwar etwas enttäuschend, das Epic nicht mehr aus dem Singleplayermodus gemacht hat, aber wenn ich ehrlich bin, dann habe ich das auch nicht wirklich erwartet. „Unreal Tournament“ richtete sich schon immer in erster Linie an Multipalyerfans und genau das tut es auch heute noch.

Hh-hhh-HEADSHOT!

Kommen wir zum Kern dieses Reviews und vor allem zum Kern von „Unreal Tournament III“ – dem Multiplayermodus. Das Spiel bietet neben einem Onlinemodus auch noch die Möglichkeiten, Offline gegen Bots anzutreten, oder im lokalen Netzwerk mit Freunden zu zocken. Optionen sind genügend vorhanden und da ich nicht groß um den heißen Brei herumreden will, präsentiere ich nun knallharte Fakten:

  • Karten:
    • 40 Stück
  • Spielmodi:
    • Capture the Flag
    • Deathmatch
    • Duel
    • Team Deathmatch
    • Vehicle capture the Flag
    • Warfare
  • Waffen:
    • Impact Hammer, Enforcer, Bio Rifle, Shock Rifle, Link Gun, Stinger Minigun, Flak Cannon, Rocket Launcher, Sniper Rifle, Longbow AVRIL, Redeemer
  • Fahrzeuge:
    • Hoverboard, Cicada, Goliath, Hellbender, Leviathan, Manta, Paladin, Raptor, Scorpion, SPMA, Darkwalker, Fury, Nemesis, Nightshade, Scavanger, Viper

Man sieht, an Umfang mangelt es dem Spiel definitiv nicht und das obwohl diverse Spielmodi der alten Tournament Titel fehlen. Fans der Serie müssen demnach auf Sachen wie „Last man Standing“ oder „Invasion“ verzichten. Die alten Modi „Onslaught“ und „Assault“ wurden dagegen zum neuen Modus „Warfare“ zusammengefügt. „Warfare“ stellt für meinen Geschmack neben „Vehicle Capture the Flag“ auch die interessanteste Spielvariante dar. Ziel ist es, diverse im Level verteilte Knotenpunkte zu übernehmen und zu halten, um letztendlich zum Hauptreaktor der gegnerischen Basis vorzudringen und diesen zu sprengen. Dabei funktionieren die Knotenpunkte wie eine Kette. Möchte man einen Punkt übernehmen, muss man immer am letzten Glied in der Kette anfangen. Es ist nicht möglich, einen Knotenpunkt in der Mitte zu attackieren. Dadurch kommt es nicht auf einmal an zwanzig verschiedenen Punkten zu Gefechtshandlungen, sondern lediglich an einem oder zwei. Ist der Kern des Knotens erst einmal zerstört, kann man durch einfaches „Drüberlaufen“ diesen übernehmen. Mit der Alternativ-Feuer-Funktion der Link Gun lässt sich zudem ein Schutzschild für den Knoten aktivieren. Allerdings gibt es auch so genannte „Orbs“. Von diesen besitzt jedes Team pro Spiel einen, der es vor Ort ermöglicht, einen Knotenpunkt mit einem einzigen Schlag einzunehmen. Insgesamt ist „Warfare“ der Modus, bei dem Teamplay am wichtigsten ist und glücklicherweise auch zur genüge praktiziert wird. Zu den restlichen Spielvarianten braucht man denke ich, nicht viel zu sagen: Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the Flag und Vehicle capture the Flag sollten den meisten Zockern bekannt sein und bieten auch in „Unreal Tournament III“ keine nennenswerten Neuerungen. Beim „Duel“ Modus handelt es sich um ein 1on1 Deathmatch, das Online jedoch so gut wie gar nicht gespielt wird.

Gameplay und mehr!

Wer „Unreal Torunament“ kennt, der weiß auch, dass es ein schnelles Spiel ist und somit weniger für Konsolen geeignet ist. „Unreal Tournament III“ hat zwar auch auf der PS3 etwas an Geschwindigkeit verloren, wird dadurch aber mit dem Pad perfekt spielbar. Und wenn ich ehrlich bin, für meinen Geschmack ist das Gebotene immer noch schnell genug. Also keine Sorge, das Spiel zockt sich immer noch genial! Ein besonderes Lob geht dabei an die Fahrzeuge. Diese wurden in „Unreal Tournament III“ in zwei Gruppen aufgeteilt. Es gibt Vehikel der „Axon“ und ihrer Gegner der „Necris“. Während die Axon Fahrzeuge mit Panzern und Jeeps eher normal ausfallen, ziehen die Necris mit einigen wirklich abgedrehten Alien-Vehikeln in den Krieg. Mein Liebling ist dabei der gigantische „DarkWalker“, der fast 1:1 einem Tripod aus dem Film „Krieg der Welten“ nachempfunden wurde. Per Druck auf die L1-Taste kann man sogar eine Art Signalschrei loslassen, der Freund und Feind gleichermaßen klar macht: Geht in Deckung, hier komme ICH! Am meisten Spaß hatte ich übrigens beim Klettern auf die unmöglichsten Orte. Dadurch kann man sich mit dem „DarkWalker“ einen fast schon unfairen Vorteil verschaffen. Die Fahrzeuge sind definitiv eines der ganz großen Highlights im Spiel. Zu schade das sie nur in zwei der verfügbaren Spielmodi genutzt werden können (Warfare + Vehicle CTF). Wer zudem partout keine Lust auf die extrem gute und genaue Pad-Steuerung hat, kann immer noch mit Maus und Tastatur spielen. Online lassen sich diese Spiele cooler Weise aber auch rausfiltern. Die Tilt-Fähigkeiten des Sixaxis Pads werden vor allem beim Hoverboardfahren (optional) genutzt, wohingegen Rumble bereits standardmäßig ins Spiel integriert wurde. Diejenige, die also einen Dualshock 3 Controller ihr Eigen nennen, werden auch ein passables Gerüttel zu spüren bekommen. Etwas traurig ist dafür die Tatsache, dass es keinen richtigen Clan Support gibt. Zudem gestaltet sich die Benutzung des Headsets etwas umständlich. Um zu Sprechen muss man die ganze Zeit über die rechte Taste des Digikreuzes gedrückt halten. In der Praxis läuft das darauf hinaus, das man jedes Mal, wenn man etwas zu sagen hat, stehen bleiben muss. Und „Stillstand“ ist in „Unreal Tournament III“ mit einem Selbstmord gleichzusetzen. Nervig ist auch ein Bug, der von Zeit zu Zeit eine positive Erkennung des Headsets verhindert. Hier sollte Epic definitiv noch einmal nachbessern.

NUR 40 Maps? Ich will über 9000!!

Mit „Unreal Tournament III“ hält erstmals ein geniales Feature in die Konsolenwelt Einzug. Maps, Mods, Mutatoren und Co., die für die PC Version des Spieles erstellt wurden, können mit dem Leveleditor umgewandelt und somit ebenfalls für die PS3 Version nutzbar gemacht werden. Bisher mussten Konsolenspieler immer darauf warten, dass ein Entwickler neue Karten selbst nachliefert. Zudem durfte man dann auch noch für diese meistens zusätzlich löhnen. Doch das offene System der PS3 erlaubt es, diesen unglücklichen Umstand endlich zu umgehen. In „Unreal Tournament III“ braucht man lediglich einen USB Stick oder eine Speicherkarte. Man kopiert daraufhin die Add-Ons (müssen im PS3 Format abgespeichert sein) auf das entsprechende Medium und installiert die neuen Sachen direkt im Spiel auf die Festplatte. Bisher gibt es schon zahlreiche neue Karten. Wer sich einen Überblick über alle verfügbaren Mods/Maps und Mutatoren verschaffen will, sollte deshalb einen Abstecher in unser Forum machen (OnPSX MOD-Thread). Aber selbst wenn man nicht alle Add-Ons installiert hat und mit einem Server verbindet, auf dem gerade ein Match mit anderen Mods läuft, ist das kein Problem. Denn dann lädt das Spiel einfach selbstständig die neuen Erweiterungen herunter. Natürlich kann es auch passieren, dass Mods/Maps fehlerhaft sind und dass die PS3 daraufhin abstürzt. Sollte dieser Fall eintreten, weist das Spiel beim Neustart immerhin daraufhin und man kann dann die Modifikation separat oder gemeinsam deaktivieren. Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es dennoch – PS3 User können nicht selbst aktiv werden und eigene Karten entwerfen. Es sei denn, sie besitzen auch die PC Version. Denn nur dort ist der Level-Editor enthalten und ohne den ist es schlichtweg nicht möglich neue Levels, Skins und Spielmodi zu erschaffen. An dieser Stelle ist wieder Epic gefragt und hoffentlich wird der Editor noch als kostenfreier Download nachgereicht.

Die Technik – top oder flop?

„Unreal Tournament III“ ist nicht das erste Spiel, bei dem der gleichnamige Grafikmotor zum Einsatz kommt. Bereits in zahlreichen anderen Videospielen wurde die UT3-Engine verwendet. Prominentestes Beispiel ist sicherlich Epics anderer Titel „Gears of War“ für die Xbox360 und den PC. Wenn man nun „Unreal Tournament III“ das erste Mal sieht, könnte man deshalb denken, es handelt sich nur um eine Ego-Shooter Variante des Xbox360 Hits. Denn sowohl Charakter- als auch Leveldesign fallen unglaublich ähnlich aus. Allerdings bedeutet das nicht, das „Unreal Tournament III“ im Schatten des anderen Spieles steht. Ganz im Gegenteil – gegenüber dem älteren Titel packt „Unreal Tournament III“ noch mal ein paar Kohlen drauf. Neben den riesigen Levels, vielen Effekten und tollen Texturen läuft das Spiel auch noch jederzeit mit gelockten 30 Bildern pro Sekunde absolut flüssig. Da sage noch jemand, die PS3 könnte mit der UT3-Engine nicht umgehen! Wenn man neben dem leicht einfallslosen Design überhaupt etwas bemängeln könnte, dann wären es die unschönen Clippingfehler, die etwas zu häufig auftreten. Aber wie gesagt, das ist kein Grund, das Spiel links liegen zu lassen. Die Soundeffekte passen übrigens gut ins Bild und unterstreichen die schnelle Action bestens. Lediglich die Musik könnte mehr Wumms vertragen. Aber bei dem gebotenen akustischen Dauerfeuer, bekommt man davon sowieso nicht viel mit.

FAZIT:

„Unreal Tournament III“ ist auch auf der PlayStation 3 ein absolut gelungenes Spiel. Umfang und Technik stimmen genauso wie die zahlreichen Features. Gerade die Möglichkeit, kinderleicht Maps und andere Modifizierungen vom PC auf die PS3 zu transferieren, verdient besondere Erwähnung. Davon können sich andere Hersteller mal eine Scheibe abschneiden! Deswegen kommt auch kein Zocker, der auf fetzige Mehrspieleraction steht, um das Spiel herum. Lediglich Freunde von ausgeklügelten Soloabenteuern sind weniger gut mit dem Titel beraten, denn der Schwerpunkt von „Unreal Tournament III“ liegt ganz klar auf den brachialen Multiplayerschlachten.

[ Review verfasst von Flek ]

Nachwort:

In Europa erscheint das Spiel erst noch für die PS3. Allerdings ist bereits die PC Version (USK 16) hierzulande erhältlich. Es ist daher davon auszugehen, dass auch die PS3 Fassung über ähnliche Schnitte verfügen wird. Auf dem PC muss man beispielsweise komplett auf übertriebene Gewaltdarstellung und Blut verzichten. Ironischerweise sind davon jedoch die Zwischensequenzen im Solomodus nicht betroffen. Das nenne ich konsequent…

Pluspunkte:

  • Top Grafik!
  • Vielfältige Modi
  • Geniale Fahrzeuge

Minuspunkte:

  • Lahmer Solomodus
  • Gelegentliche Clippingfehler
  • Kein Editor für PS3 Zocker


Infos zum Spiel
NameUnreal Tournament III
SystemPlayStation 3
PublisherMidway
EntwicklerEpic Games
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
Preis71,95 €
PlatinumNein
Release
 22.02.2008
 11.12.2007
Spielerzahl16
SpracheEnglisch
TexteEnglisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Unreal Tournament III (USA Import)
Gameplay
9.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
9.0
Sound
8.0
Spielspass
9.0

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