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Afrika (Japan Import)
16. Februar 2009

Die ersten beiden PlayStation-Konsolen waren vor allem für ihr breites Spektrum an unterschiedlichen Videospielen bekannt. Ob nun Rollenspiele, Rennspiele, Action-Adventures oder Ego-Shooter, jeder wurde fündig. Selbst total abgedrehte Spiele wie „Fluid" oder „Fantavision" fand man vor. Bei der PS3 zeichnet sich bislang ein anderes Bild ab. Die Gründe für die bisher eher konservativen Veröffentlichungen sind zahlreich, nicht immer ganz einfach zu erklären und auch nicht Thema dieses Reviews. Fakt ist aber, außergewöhnliche Titel findet man zurzeit nur im PSN-Store. Mit „Afrika" will Sony diesen Umstand zumindest in Asien ändern, da eine westliche Version bislang nicht geplant ist. Deshalb haben wir den Titel kurzer Hand importiert und einem ausführlichen Test unterzogen.

40° im Schatten

Ohne große Einleitung findet man sich in einem Feldlager mitten im Nirgendwo wieder. Nachdem man sich für eine männliche oder weibliche Spielfigur entschieden hat, wird man im Zelt herumgeführt. Neben einem Bett zum Vorspulen der Zeit, gibt es noch Kisten für die Ausrüstung und Kameratechnik, ein Bücherregal für die aktuellen Statistiken, sowie einen Laptop zu begutachten. Der Computer ist das wichtigste Instrument im Lager, denn über seine komfortable Oberfläche kann man E-Mails checken, Fotos von der Kamera übertragen und neue Items einkaufen. Auch lässt sich darüber der Informationsteil zu den zahlreichen Tieren aufrufen. Neue Aufträge bekommt man fast immer per Mail. Nur ab und an muss man erst ein Tier finden bzw. fotografieren, bevor sich ein passender Auftraggeber dazu meldet. Und genau das ist auch ein Problem des Spiels. Die Aufträge verlaufen nicht linear, was bedeutet, dass nach der zweiten Mission sofort eine Anfrage für ein viel schwierigeres Motiv (aka Mission 7) auftauchen kann. Mission 3 wird dagegen erst aktiviert, wenn man eben ein bestimmtes Tier zufällig geknipst oder gefunden hat. Weiterhin nervig ist der Umstand, dass man keine Mission wiederholen kann. Hat man sein Motiv abgeschickt und eine Bewertung dafür erhalten, war's das.

Auf der Jagd

Anfangs wird man nur von einem Fahrer durch die Gegend kutschiert. Später darf man sich auch selbst hinter das Steuer des Jeeps klemmen. Mit einfachen Kommandos kann man Gas geben bzw. Anhalten. Sobald man etwas Interessantes entdeckt hat, sollte man sowieso zu Fuß auf die Pirsch gehen. Vorher empfiehlt es sich jedoch markante Abschnitte mit dem Fernglas auszuspähen, damit diese dann auf der Karte vermerkt werden. Wichtig beim Fotografieren ist neben einer guten Position vor allem langsames Anschleichen und das Nutzen jeglicher Deckung. Zudem ist es nicht immer klug, so nah wie möglich an die Tiere heran zu kriechen, da die meisten Viecher von alleine auf den Fotografen zugelaufen kommen, solange sie sich durch den Spieler nicht bedroht fühlen. Macht der Fotograf schnelle Bewegungen und sei es nur das Drehen der Kamera, intuitiv mit Motion Control, fliehen die Tiere sofort oder werden sogar aggressiv. In dem Fall sollte dann der Spieler die Beine in die Hand nehmen. Sterben kann man in „Afrika" zwar nicht, aber die aktuelle Session wird beendet und man findet sich im Feldlager wieder. In dem Fall muss man den Auftrag von neuem beginnen. Insgesamt ist „Afrika" also ein ruhiges Spielerlebnis. Action gibt es praktisch keine, viel mehr richtet sich das Foto-Abenteuer an Spieler, die sich auch daran erfreuen können, wenn man ein Lebewesen fotografiert und nicht gleich umbringt.

Wunderwelt Natur

Grafisch macht das Spiel einen guten Eindruck. Es gibt keine Begrenzung der Sichtweite, die Texturen sind knackig scharf und die Animationen der Tiere wirken äußerst natürlich und lebensecht. Auch die Tageszeit- und Witterungsbedingen, sowie die Lichteffekte können überzeugen. Weniger gelungen ist hingegen die strikte Unterteilung in separate Levels. Anstatt sich nach Gutdünken durch die Wildnis zu schlagen, wird man von einem kleinen Gebiet ins Nächste transportiert. Auch die stotternde Framerate, die vor allem zu Fuß immer ein leichtes Ruckelgefühl vermittelt, ist alles andere als zeitgemäß. Zudem fehlen mir zusätzliche Anpassungsoptionen: Warum kann ich die Kleidung meines Charakters nicht verändern, oder wieso gibt es nur den Jeep als Fortbewegungsmittel? Was mich aber am Meisten gestört hat waren die langsamen Menüs, die beim Aufrufen eine Ewigkeit in Anspruch nehmen, bevor sie erscheinen bzw. auf die Eingaben reagieren. Beim Sound gibt es dagegen bis auf die fehlende Sprachausgabe, was altbacken wirkt, nur wenig auszusetzen. Die Umgebungsgeräusche passen wie die Faust aufs Auge und vermitteln Wildlife-Atmosphäre pur und der sanfte Soundtrack, der von einem Orchester eingespielt wurde, geht auch niemals auf die Nerven. Natürlich wäre auch hier ein Pluspunkt zu holen gewesen, wenn man mit einem virtuellen Walkman eigene Musik abspielen könnte.

Über 2000 Sprachen gibt es in Afrika...

...und keine davon ist im Spiel enthalten. Scherz beiseite, in diesem Abschnitt geht es hauptsächlich um die „Verständlichkeit" des Titels. Kann man „Afrika" auch spielen, ohne des Japanischen mächtig zu sein? Definitiv, denn alle wichtigen Menüpunkte sind in englischer Sprache gehalten. Nur die Beschreibungen, Gespräche und E-Mails sind mit kryptischen sprich japanischen Schriftzeichen versehen. Das erschwert natürlich das Entziffern der Aufgabenstellungen, wobei hilfreiches Bildmaterial gelegentlich Anhaltspunkte darüber liefert, was denn überhaupt zu fotografieren sei.Die asiatische Erstauflage „Hakuna Matata" bietet übrigens wie die jap. Fassung keine englische Sprachoption. Lediglich zwei übersetzte Seiten im Handbuch erklären die grundlegende Bedienung der Kamera, die aber auch so nicht schwer zu entschlüsseln ist. Spätere Versionen für den asiatischen Markt sollen jedoch auch komplett in Englisch übersetzt sein. Trotz Sprachbarriere kann man das Abenteuer immer noch spielen, allerdings bleibt dann der ganze Bildungsteil (Beschreibungen der Tiere) auf der Strecke. Zudem muss man sich wegen des wirren Spielverlaufs auch mit einigen Trial & Error Passagen herumplagen.

FAZIT:

„Afrika" ist ein ungewöhnliches Videospiel, keine Frage. Anstatt mit Waffengewalt Monster zu jagen, oder mit aufgemotzten High-Tech Flitzern durch Großstädte zu rasen, durchstreift man in diesem Spiel die unberührte Natur des „schwarzen Kontinents" und das nur mit einer Kamera bewaffnet. Das außergewöhnliche Foto-Safari Konzept mag nicht unbedingt jeden ansprechen, aber für den Versuch etwas Nichtalltägliches auf die Beine zu stellen, verdienen die Entwickler schon einmal meinen Dank. Schade nur, dass „Afrika" mit einigen Problemen zu kämpfen hat, die durchaus vermeidbar gewesen wären. Zum Beispiel fühlt sich das grundlegende Spieldesign ziemlich altbacken an und wirkt an vielen Stellen nicht mehr zeitgemäß. Mir stellt sich die Frage warum ich nicht gleich von Anfang an alleine auf Erkundungstour gehen kann und wieso ich bereits absolvierte Missionen nicht wiederholen darf , um ein besseres Ranking und damit mehr Geld zu bekommen? Wegen dieser und ein paar anderer Ungereimtheiten, sowie der Sprachbarriere, sollte man sich einen Import wohl überlegen.

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Ungewöhnliches Spielerlebnis
  • Realistischer Grafikstil und toller Soundtrack
  • Viele Hintergrundinfos direkt von National Geographic

Minuspunkte:

  • Archaisches Gameplay
  • Wenig Handlungsfreiheit
  • Erfordert viel Geduld und Ausdauer 


Infos zum Spiel
NameAfrika
SystemPlayStation 3
PublisherSony
EntwicklerRhino Studios
GenreAndere
USKkeine Jugendfreigabe
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 TBA
 TBA
 28.08.2008
Spielerzahl1
SpracheNicht vorhanden
TexteEnglisch
Japanisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenJa
HeadsetNein
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Afrika (Japan Import)
Gameplay
6.5
Atmosphäre
7.5
Grafik
7.0
Sound
7.5
Spielspass
6.5
 

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