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Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 Ultimate Edition
30. August 2009

Ich erinnere mich noch genau, wie ich vor gut zehn Jahren mit leuchtenden Augen vor meiner PlayStation saß und den zweiten Ableger einer damals noch recht jungen Strategiespielserie gespielt habe. Und nun, nach über einem Jahrzehnt Abstinenz, kehrt diese Serie endlich wieder auf die PlayStation zurück. Damals Alarmstufe Rot, heute Alarmstufe Rot 3. Was ist geblieben von der Faszination Command & Conquer? Hat die Serie den Sprung ins 21. Jahrhundert erfolgreich geschafft? Und vor allem: Wie steuert es sich auf Konsole? Alle diese und noch ein paar andere Fragen soll dieses Review klären.

Das sowjetische Empire lebt!

Schon damals drehte sich die Story von Alarmstufe Rot um den Kampf zwischen westlichen Alliierten und der Sowjetunion. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, außer, dass nun noch eine dritte Macht ins Spiel kommt. Aber von vorne: Die Sowjetunion steht am Rande der Niederlage, alliierte Truppen rücken in Moskau ein. Als letzte Hoffnung unternehmen zwei russische Generäle eine Zeitreise und töten Albert Einstein. Als sie wieder in ihre Zeit zurückkommen, stellen sie erfreut fest, dass nun sowjetische Armeen bis zum Ärmelkanal vorgedrungen sind und fast ganz Europa besetzt haben. Doch die Freude währt nicht lange, denn während im Westen der Sieg bevorsteht, erhebt sich im Osten eine ganz neue Gefahr - das japanische Reich sammelt seine Truppen und übertritt die russische Grenze! Ab diesem Moment kommt ihr ins Spiel und dürft auf Seiten einer der drei Fraktionen über das Schicksal der Welt entscheiden.

Den Entwicklern ist es dabei wieder gelungen, drei wirklich unterschiedliche Parteien zu entwerfen, deren Einheiten sich ebenfalls stark unterscheiden. Leider stimmt die Balance nicht wirklich, denn die sowjetischen Streitkräfte sind in allen Belangen zu stark aufgestellt. Egal ob Land, Wasser oder Luft, russische Truppen haben in der Regel keine Probleme, die Überhand zu gewinnen. Des Weiteren wurde bei den Spezialfähigkeiten ziemlich übertrieben. Bei Strategiespielen gehört es ja heute zum guten Ton, dass es immer eine „Superwaffe" gibt, die besonders viel Schaden anrichtet. So zum Beispiel ein magnetischer Strahl, der komplette Armeen in den Himmel „saugt". Bei Alarmstufe Rot 3 gibt es von solchen Superwaffen insgesamt zu viele und zusätzlich dazu gibt es auch noch die viel zu starken Spezialfähigkeiten bestimmter Einheiten. So gibt es unter den Einheiten der aufgehenden Sonne beispielsweise eine Soldatin mit telekinetischen Fähigkeiten, die im Alleingang (!) eine komplette Armee vernichten kann. Mich hat das nach einer Weile extrem genervt, da das mit Strategie nur noch wenig zu tu hat. Teilweise stellten sich Gefechte einfach nur als ein Aufeinandertreffen hoffnungslos überzogener und abstruser Waffen und Fähigkeiten dar.
Zu dieser schlecht ausbalancierten und überzogenen Spieldynamik kommt noch die Steuerung, die zwar prinzipiell sehr gut und durchdacht ist, aber letztlich mit dem schnellen Spielgeschehen ihre liebe Mühe hat. Wenn viel auf dem Bildschirm los und an mehreren Stellen agiert werden muss, wird es schnell sehr hektisch, da es einfach nicht so flott geht, wie es gehen sollte. Einige Einheiten verfügen zudem über Spezialfunktionen, die man aber ebenfalls manuell aktivieren muss, was sehr frickelig sein kann. Hier merkt man dann doch, dass es sich bei Alarmstufe Rot 3 um einen PC-Port handelt.

Soldaten dürften nicht denken!?

Besonders erschreckend fand ich allerdings die KI eurer Truppen. Teilweise handeln sie noch genauso beschränkt wie vor zehn Jahren bei Alarmtstufe Rot! Oft wird eine Einheit beschossen und reagiert nicht einmal! Auch Einheiten in der Nähe fühlen sich bei einem Gefecht nicht berufen einmal einzugreifen, sondern bleiben einfach dumm stehen und tun nichts. Auch Flugzeuge reagieren bei einem Bombenangriff nicht, wenn das Ziel bereits zerstört ist, bevor sie ankommen. Was wäre die logische Reaktion? Genau, wieder umkehren. Was passiert hier? Trotzdem hinfliegen und einfach in der Luft kreisen, bis die gegnerische Flugabwehr alle eigenen Flugzeuge abgeschossen hat. So ist dermaßen oft manuelles Eingreifen nötig, dass es schon nicht mehr schön ist. Zusammen mit der Controllersteuerung sorgt das oftmals einfach für Frust.

Kriegsführung zu zweit

Zum Glück gibt es aber einen neuen Spielmodus, der den negativen Eindruck ein wenig entschärft. Vorausgesetzt man hat einen Freund zur Hand. Denn in Alarmstufe Rot 3 ist es erstmals möglich, gemeinsam ins Gefecht zu ziehen. Zwar wird die KI dadurch nicht besser, aber zu zweit hat man doch ganz andere Möglichkeiten und es macht wirklich Spaß! Ein sehr cooles Feature, das ruhig mehr Strategiespiele übernehmen könnten. Natürlich ist man nicht nur auf einen gemeinsamen Feldzug beschränkt, sondern kann sich auch gegenseitig die Granaten um die Ohren blasen, womit man immerhin schon nicht mehr alleine an der Doofheit seiner Truppen verzweifelt. Eine etwas nervige Beschränkung bleibt aber auch hier bestehen. Denn die maximale Truppenstärke ist auf fünfzig Einheiten beschränkt. Ich persönlich halte fünfzig für deutlich zu wenig, zumal es sich auch um kein intelligentes Beschränkungssystem á la Warcraft 3 handelt, wo die Truppenanzahl direkt mit dem Rohstoffabbau zusammenhängt.

Wow, Granatengrafik!?

Technisch gibt es bei Alarmstufe Rot 3 wenig zu meckern. Alles ist schön bunt, sehr detailliert und läuft nahezu immer flüssig. Besonders das Wasser ist eine Augenweide und begeistert mit herrlichen Shadereffekten. Nervig ist allerdings dass ständig auftretende Tearing. Zwar stört es hier aufgrund der Sicht von oben nicht all zu sehr und man gewöhnt sich schnell dran, sein müssen hätte es allerdings nicht wirklich. EA hat ja vor dem Release angekündigt, dass die PS3-Version deutlich besser aussehen soll als ihr X360-Pendant, was in Teilen auch zutrifft. Besonders die Texturqualität wurde auf PS3 erheblich verbessert, die Tearingprobleme sind aber wie bereits erwähnt auch hier noch vorhanden, wenngleich nicht mehr so stark. Ein kleines Manko ist für mich noch die Kameraführung, die für meinen Geschmack nicht nah genug heran und auch nicht weit genug heraus zoomen kann. Oft hätte ich mir bestimmte Sachen gerne näher angeschaut, man wird allerdings noch recht weit über dem Geschehen gestoppt. In vielerlei Hinsicht entschädigen jedoch die zahlreichen Zwischenfilmchen mit echten Schauspielern. Gut, man muss sich darüber im Klaren sein, dass Alarmstufe Rot 3 in etwa so ernst ist wie das Leben des Brian. Aber die Videos sind so herrlich trashig gemacht, dass sie ganz klar zu den Highlights des Spiels zählen. Auch deren deutsche Synchronisation kann man als gelungen bezeichnen. Exklusiv bei der PS3-Fassung sind im Übrigen auch jede Menge Outtakes und Making-Of Filme mit auf der Blu-ray enthalten, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte.

FAZIT:

Alarmstufe Rot 3 ist ein gutes Spiel. Allerdings ist es für meinen Geschmack stellenweise etwas zu abgedreht, was insbesondere auch die Einheiten betrifft und spielt sich mit Controller nicht immer perfekt. Grafisch bekommt man eine herrlich bunte Bonbon-Grafik und geniale Zwischenvideos, die immer wieder für ein Grinsen sorgen. Sehr cool fand ich auch die Möglichkeit kooperativ zu spielen und das umfangreiche Bonus-Material der PS3-Version. Wer Command & Conquer mag, kommt um das Spiel sowieso nicht herum, allen anderen empfehle ich aber zumindest ein Probespiel, da es sicher nicht jedermanns Sache ist.

[ Review verfasst von Pry ]

.ram`s Kommentar

Echtzeitstrategiespiele auf Konsolen funktionierten bisher eher schlecht als recht. Und mit „Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3" wird sich daran auch nichts ändern. Leider - denn die grundlegende Steuerung mag zwar ziemlich durchdacht sein, aber durch das massive Micromanagement (jede Einheit hat mind. zwei Spezialfähigkeiten) und das darauf bauende Gameplay (Einheit X kann nur durch Spezialfähigkeit von Einheit Y ausgeschaltet werden.) werden diese Vorteile schnell wieder verspielt. Was bleibt ist unterm Strich ein umfangreiches, abgedrehtes Spiel, das allerdings dort wo es drauf ankommt kläglich versagt.

Pluspunkte:

  • Tolle Videosequenzen
  • Gute und flüssige Grafik
  • Kooperationsmodus

Minuspunkte:

  • Knappe 4GB Installation
  • Controllersteuerung nicht optimal
  • Teilweise total überzogene Einheiten, zuviel Micromanagement


Infos zum Spiel
NameCommand & Conquer: Alarmstufe Rot 3 Ultimate Edition
SystemPlayStation 3
PublisherElectronic Arts
EntwicklerDanger Close Games
GenreStrategie
USKab 16 Jahren
PEGI16+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 26.03.2009
 23.03.2009
Spielerzahl4
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 Ultimate Edition
Gameplay
7.5
Atmosphäre
8.0
Grafik
8.0
Sound
8.5
Spielspass
7.5
 

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