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Monster Hunter Freedom Unite
8. Oktober 2009

Ich muss zugeben, dass Freedom Unite meine erste richtige Begegnung mit Monster Hunter ist. Zwar habe ich vor Jahren auf der PS2 mal eine Online-Beta kurz angespielt, mich ansonsten aber nicht weiter mit der Serie beschäftigt. Ich werde das Spiel daher auch so bewerten als gäbe es nur dieses, da ich die anderen Teile und Vorgänger nicht kenne und auch nicht weiß, inwieweit der Teil nur ein Aufguss ist oder welche Neuerungen in Freedom Unite eingeführt wurden. Aber um dieses Manko etwas abzufedern, wird am Ende dieses Reviews noch ein Monster Hunter Profi zu Wort kommen und euch seine Meinung zum Spiel verraten. Aber nun erst einmal zum Test und willkommen in der Welt von Monster Hunter!

Quo vadis Story?

Gut, Monster Hunter ist kein Rollenspiel im klassischen Sinne und vielleicht ist eine Story daher auch nicht so wichtig. Aber ehrlich gesagt, ein bisschen mehr als den kurzen Einleitungsschnipsel hätte ich schon erwartet. Kurz zusammengefasst: Monsterjagd geht schief, man stürzt einen Berg runter, wird gefunden, in ein Dorf gebracht, dort aufgepäppelt und lebt fortan sozusagen in diesem Dorf. Ok, ich gebe zu ich habe geflunkert... dass war die lange Version. Aber sei´s drum, wir sind schließlich nicht hier um Geschichten zu hören, sondern um Monster zu erlegen! Aber aller Anfang ist schwer und bei Monster Hunter trifft das wie die Faust auf´s Auge. Es ging ziemlich lange, bis ich mich zurecht gefunden hatte, wusste was ich wo und wie machen kann und auch die Steuerung braucht einiges an Gewöhnung, nicht zuletzt da viele Buttons je nach Situation oft mehrfach belegt sind. Schon hier wurde mir klar, Monster Hunter ist kein klassisches PSP-Spiel, dass man schnell einlegt, in der U-Bahn ein paar Minuten zockt und dann wieder beiseite legt. Wobei, dass geht natürlich theoretisch auch, aber erst, nachdem man sich ein paar Stunden eingearbeitet hat. Leuten mit wenig Geduld sei also schon an dieser Stelle vom Spiel abgeraten. Alle, die sich gerne in etwas vertiefen und viel Zeit mit einer Sache verbringen können, haben dagegen gute Chancen, mit Monster Hunter ihren Traumtitel zu entdecken! Doch wollen wir auch hier den Abend mal nicht vor dem Morgen loben und uns nun erst einmal dem eigentlichen Spiel zuwenden.

Diablo oder Herkules?

Das Grundprinzip bei Monster Hunter ist recht einfach: Ihr nehmt eine Quest an, die bestimmte Missionsziele hat, welche es dann zu erledigen gilt. Meistens geht es dabei um die Jagd nach einem bestimmten Monster oder das Sammeln von gewissen Gegenständen. Für jede Quest bleiben genau 50 Minuten, schafft man sie innerhalb dieser Zeit nicht, ist die Quest verloren. Als Belohnung für erfolgreich absolvierte Missionen gibt es Geld oder seltene Items. Apropos Items, hier erwartet euch eine wahre Flut. Und alle sind zu irgendwas zu gebrauchen, sei es für verbesserte Waffen, Rüstungen, Spezialtränke, neue Fallen oder auch nur zur Stärkung der eigenen Ausdauer. Selbst ein Diablo kann sich am Item-Umfang von Monster Hunter noch eine Scheibe abschneiden. Interessant ist auch das Waffenprinzip: Es gibt insgesamt 8 verschiedene Waffentypen, diese allerdings natürlich in unzähligen Variationen und Ausbaustufen. Die Waffen wirken teilweise sehr martialisch, manche Schwerter und Hämmer sind fast doppelt so groß und breit wie die eigene Spielfigur. Selbst Herkules würde angesichts dieser Waffen wohl ins Schwitzen geraten. Das Ungewöhnliche ist zudem, dass man auf eine Quest nur eine einzige Waffe mitnehmen kann. Schnelles Waffentauschen wenn man merkt, dass das Schwert gegen den Gegner nicht ankommt ist hier also nicht drin. Daher solltet ihr schon vor der Quest schauen, gegen was für Gegner ihr antretet und danach eure Waffe wählen. Wie man wieder sieht: Alles nicht so einfach. Natürlich kann man eine Quest aber auch abbrechen, wenn man merkt dass es gar keinen Sinn hat, dann ist allerdings das Antrittsgeld, dass jede Quest kostet, futsch. Die Mission an sich ist aber nach wie vor spielbar, es geht also außer etwas virtuellem Geld nichts verloren. Kommen wir zum eigentlichen Gameplay.

Jage, Jage, Monster fangen

Beginnt ihr eine Quest, betretet ihr immer ein spezielles, abgeschottetes Gebiet. Hier gibt es unzählige Variationen, vom verschneiten Gebirge über Dschungel bis hin zu Wüsten- und Strandlandschaften ist alles dabei. Natürlich richten sich auch eure Gegner danach, eine Strandkrabbe werdet ihr auf einem Berggipfel eher nicht finden. Zu Beginn kann man noch mal seine Ausrüstung anpassen, Items ablegen oder gegen andere tauschen und dann geht es auch schon los. Und für mich beginnt hier auch der Teil des Spiels, den ich als ziemlich altbacken empfinden. Die Animationen von Freund und Feind sind generell recht hakelig, aber das Kampfsystem selbst toppt das nochmals. Alles ist teilweise furchtbar träge, die Kamera ist nur frimmelig manuell zu justieren und jeder Schlag muss vorher genau abgewägt werden. Mir ist schon klar, dass man mit einem schweren Zweihänder nicht flink wie eine Amazone durch die Gegend schnetzeln kann, aber etwas mehr Flexibilität und Dynamik sollte man von einem Spiel im Jahre 2009 schon erwarten. Vielleicht hat Capcom das System absichtlich so hölzern gestaltet, um die Taktik im Kampf mehr hervorzuheben, mir gefällt es aber auch nach etlichen Stunden absolut nicht. Dazu muss auch noch gesagt werden, dass Monster Hunter ja primär ein Mehrspielertitel ist, man im Grunde also erst mit 4 Spielern in den vollen Genuss kommt. Zwar kann man alles auch alleine machen, aber das Spiel denkt nicht im Traum daran, den Schwierigkeitsgrad an die Anzahl der Spieler anzupassen. Sprich, egal ob ihr eine Quest alleine oder zu viert begeht, es ist immer gleich schwer. Und als Einzelspieler bedeutet dass, es ist meist sehr schwer! Für viele dürfte das ein weiterer Motivationskiller sein. Zumal das Witzige daran auch ist, dass man nicht mal online spielen kann. Beziehungsweise, doch, wenn man eine PS3 hat, kann man über diese online mit der PSP (!) spielen... ansonsten bleibt offiziell nur der Ad-Hoc-Modus. In meinen Augen eine sehr schwache Leistung. Nun ja, aber kommen wir zum Abschluss noch zu etwas Positivem, und zwar der Grafik.

Ein Augenschmaus!

Wenn mich eines an Monster Hunter Freedom Unite wirklich begeistert hat, dann ist es die Grafik! Selten habe ich auf der PSP so etwas detailreiches und wunderschön gestaltetes gesehen! Vögel kreisen am Himmel, Berge erstrahlen im Abendlicht, durch Eis kann man durchsehen, Dschungelsandschaften sehen aus wie gemalt, die Monster und der eigene Charakter sind herrlich texturiert und ausmodelliert... einfach nur wow! Zwar wird die Grafik durch recht kleine Abschnitte in den jeweiligen Gebieten erkauft, die auch immer eine Sekunde Ladezeit beim Wechsel erfordern, aber das ist es absolut wert! Nur die (optionale) Installation der Spieldaten auf den Memory Stick ist zu empfehlen, da ansonsten die Ladezeiten beim Gebietswechsel doch immer ein paar Sekunden dauern und das dann sehr schnell nervig ist.

Auch beim Sound gibt sich das Spiel keine Blöße, zwar wird auf eine Sprachausgabe verzichtet, aber die Musik und auch die Geräusche im Kampf oder generell der Umwelt hören sich stets sehr gut an und wirken nie unpassend. Allerdings muss man noch dazusagen, dass die deutschen Übersetzungen nicht immer ganz fehlerfrei sind und enorm viel mit Abkürzungen gearbeitet wird, wo dann oft nicht wirklich klar ist, wie zum Beispiel der jeweilige Gegenstand nun heißen soll. Kein Beinbruch, aber etwas das man verbessern könnte.

FAZIT:

Tja, was soll ich sagen? Vermutlich scheiden sich an Monster Hunter die Geister. Was eventuell auch die enorme Begeisterung in Japan, aber den dazu doch eher bescheidenen Erfolg im Westen erklärt. Ich gebe zu, Monster Hunter ist nicht „mein“ Spiel. Es macht Spaß, sieht phantastisch aus, aber letztlich ist mir besonders das Kampfsystem einfach zu altbacken und die Auslegung auf Multiplayer ohne Online-Modus ist fast schon eine Frechheit. Dazu kommen die enorme lange Einarbeitungszeit, der Funke wollte einfach nicht überspringen. Monster Hunter Freedom Unite ist ein gutes Spiel, aber ich würde jedem ein Anspielen empfehlen und muss hier auch gleich etwas vor der Demo warnen, denn bis man im eigentlichen Spiel so weit ist, vergeht sehr viel Zeit und es kann mitunter ein frustiger Weg werden.

[ Review verfasst von Pry ]

Und um das Ganze abzurunden, hier noch die Meinung von unserem Monster Hunter Spezialisten Kyrill:

Freedom Unite stellt wirklich eine Art Erweiterung dar. Man bekommt hier ein aufgebohrtes Monster Hunter: Freedom 2 serviert mit etlichen Erneuerungen, die das Leben als Jäger erheblich vereinfachen. Unite ist nun einsteigerfreundlicher und verhilft dem Spieler schneller zu besseren Ausrüstungen. Ich persönlich empfehle jedem Unite, der mehr aus seinem Freedom 2 Speicherplatz rausholen möchte und neue Herausforderungen sucht. Aber auch für diejenigen, die den zweiten Teil nie gespielt haben, bietet sich hier eine gute Möglichkeit das nun nachzuholen. Auf jeden Fall braucht ihr viel Geduld, denn Monster Hunter kann auch sehr frustrierend sein. Dennoch ist Unite eines der besten PSP Titel die ihr zurzeit kaufen könnt!

Pluspunkte:

  • Sehr gute Grafik
  • Riesiger Umfang
  • Abwechslungsreiche Landschaften

Minuspunkte:

  • Hölzernes Kampfsystem
  • Sehr lange Einarbeitungszeit
  • Kein Online-Modus


Infos zum Spiel
NameMonster Hunter: Freedom Unite
SystemPlayStation Portable
PublisherCapcom
EntwicklerCapcom
GenreAction
USKab 12 Jahren
PEGI12+
Preis49,99 €
PlatinumNein
Release
 26.06.2009
 22.06.2009
 27.03.2008
Spielerzahl4
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
InfrastructureNein
Ad-hocJa
Game-SharingNein
DownloadcontentNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Monster Hunter Freedom Unite
Gameplay
7.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
9.0
Sound
7.5
Singleplayer
7.0
 

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