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Rise of the Argonauts
12. Januar 2010

Die griechische Mythologie bietet genau den Stoff, den man für ein zünftiges Videospielabenteuer braucht: Großartige Helden, böse Monster, Tragödien, Romanzen und hinterlistige Götter. Sony hat das bereits erkannt und mit „God of War“ einen Kulttitel für die PlayStation 2 erschaffen. Nun versucht sich ein neuer Entwickler am Thema, doch was dabei herausgekommen ist, lässt mächtig zu wünschen übrig.

Irrfahrten im Mittelmeer

Das „Abenteuer“ beginnt, als Jasons zünftige Ehefrau Alkmene Opfer eines hinterhältigen Anschlages wird. Entsetzt und zornig über den Verlust, beschließt der Herrscher von Iolkus die Mörder zu finden und seine Geliebte mithilfe des goldenen Vlieses aus den tiefen des Tartarus zurückzuholen. Was sich noch ganz interessant anhört, hat allerdings nicht viel mit den überlieferten Legenden zu tun - vielmehr werden Jasons Reisen recht frei interpretiert. Nachdem ein paar Nebenquests auf der Heimatinsel absolviert wurden (eigentlich kann man diese gar nicht übersehen), geht es zum Orakel nach Delphi. Nach dem Mission-Briefing darf man diverse Inselwelten durchwandern, ein paar weitere Quests absolvieren und einen Argonauten nach dem Anderen einsammeln. Nach 15 Stunden ist jedoch spätestens Schluss, denn selbst inklusive aller Nebenaufgaben ist das Spiel eine ziemlich kurze Angelegenheit und Wiederspielwert ist quasi keiner vorhanden.

Bei den Göttern!

Man erlebt das Geschehen aus der Third Person Ansicht und darf meistens zwei weitere Kämpfer auf die Erkundungstour einladen. Diese besitzen „tolle“ Eigenschaften wie brutale Kraft (Herkules), Magie (Pan) oder perfekten Umgang mit dem Bogen (Atalanta). In den Kämpfen, die übrigens in Echtzeit ausgefochten werden, macht das aber kaum einen Unterschied. Weder Partymitglieder noch Gegner agieren sonderlich intelligent. Viel lieber bleiben Freund und Feind in der Gegend stehen, ohne auch nur irgendetwas zu tun. Die meiste Arbeit bleibt somit am Spieler kleben, der in langweiliger Apathie immer wieder die gleichen Knöpfe drücken muss, um erst die Schilde zu zerdreschen und dann den Schergen ein paar Gliedmaßen abzuhacken. Zwar gibt es auch noch Götterkräfte (Special-Moves), die sind aber aufgrund der trägen Steuerung schwer zu aktivieren und vor allem völlig nutzlos. Man kann jeden Gegner - selbst die Bosse - mit normalen Attacken in den Hades schicken.

Am Interessantesten sind da noch die Multiple-Choice Gespräche, die einen großen Teil des Spieles ausmachen. Dort widmet man jede Antwort einem der vier Schutzgötter von Jason – Ares, Hermes, Athene und Apollo. Je nach Herangehensweise (Ares belohnt zum Beispiel kühne Antworten, während Athene eher auf wohl überlegte Argumente steht) steigt man in der Gunst des jeweiligen Gottes. In Verbindung mit Heldentaten (Zum Beispiel: Schlachte 100 Ionier ab) darf man Attribute erwerben. Dabei sollte man gut überlegen, welchen Gott man besonders verehrt, denn jeder der Vier belohnt Jason und die Argonauten mit anderen Fertigkeiten. Aber wie gesagt, im Endeffekt macht das kaum einen Unterschied, da man Götterkräfte und Co. im Spiel eigentlich gar nicht braucht und sich Gruppenaufwertungen (mehr Widerstandskraft) auch nicht wirklich bemerkbar machen.

VGA-Griechenland

Liebe Entwickler, die Unreal 3 Engine ist keine universelle Grafiklösung. Findet euch damit ab! Man muss schon mächtig viel Ahnung vom Fach haben, um brauchbare Ergebnisse aus diesem Toolbaukasten herauszukitzeln. „Rise of the Argonauts“ ist das beste Beispiel für: Wie man es nicht machen sollte! Stete Ruckler und eine niedrige Framerate lassen die lieblosen Levelumgebungen nur in einem noch hässlicheren Licht erscheinen. Dass die ganze Chose auch noch alle drei Meter durch Ladezeiten unterbrochen wird, verwundert dann auch nicht mehr. Technisch darf man hier nicht viel erwarten und wird trotzdem noch enttäuscht. Besonders übel sind neben den bereits aufgezählten Defiziten die vielen Bugs und Glitches. Da fehlen Figuren in Zwischensequenzen, es wiederholen sich Gespräche und manchmal sieht man alles doppelt. Immerhin ist das Spiel aber absturzsicher und das will heutzutage ja auch schon mal was heißen (böser Blick in Richtung Ubisoft). Der Sound bietet nur einen einzigen Lichtblick – die musikalische Untermalung. Die ist nämlich wirklich gelungen und mit Abstand das Beste am ganzen Spiel (stammt ja auch vom Tyler Bates, dem Mann hinter dem „300“ Soundtrack). Die deutsche Sprachausgabe ist dagegen – na sagen wir mal so - abscheulich und unerträglich. Neben einer total lieblosen Vertonung, ertönt das Gelaber immer wieder in verzerrter 8bit Qualität aus den Boxen. Man kann das Spiel zwar auch auf Englisch umstellen (via XMB), doch auch hier sollte man keine Wunder erwarten. Immerhin gibt’s aber nicht die Probleme mit der Soundqualität.

FAZIT:

Irgendwie ziehen mich Spielspaßgurken magisch an. „Rise of the Argonauts“ bildet da keine Ausnahme. Ich habe gerade einmal sechs Euro investiert und fühle mich dennoch um mein Geld geprellt. Das schnarchige Gameplay und die schwache Technik, sowie das unausgereifte Spieldesign können nicht einmal im Ansatz überzeugen. Hier passt weder das Eine noch das Andere. Am Besten macht man einen großen Bogen um das Spiel, denn selbst in der Grabbelkiste ist „Rise of the Argonauts“ keine Empfehlung wert. Und das meine ich vollkommen ernst.

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Der schöne Soundtrack
  • Nach 15 Stunden ist die Qual vorbei
  • Farbiges Handbuch

Minuspunkte:

  • Gameplay zum Einschlafen
  • Technik aus dem Tartarus
  • Nicht einmal sechs Euro wert (!)


Infos zum Spiel
NameRise of the Argonauts
SystemPlayStation 3
PublisherCodemasters
EntwicklerLiquid Entertainment
GenreRollenspiel
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 12.12.2008
 16.12.2008
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
HeadsetNein
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Rise of the Argonauts
Gameplay
3.0
Atmosphäre
3.0
Grafik
3.0
Sound
3.0
Spielspass
3.0
 

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