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Call of Duty: Modern Warfare 2
21. Februar 2010

2007 erschien Call of Duty: Modern Warfare und ließ Infinty Ward nun endgültig berühmt und zugleich auch wohl Steinreich werden. Das Spiel wurde sowohl von Community als auch der Fachpresse mit Lobeshymnen überhäuft und selbst heute muss sich jeder neue Ego-Shooter mit diesem Spiel messen lassen und ihm wirklich das Wasser reichen konnte ihm bislang nicht. Selbst der indirekte Nachfolger Call of Duty: World at War konnte nicht mithalten, was wohl aber daran lag, dass es nicht von Infinity Ward selbst kommt, sondern von Treyarch. Denn Infinity Ward musste sich um ein eigenes Projekt kümmern, nämlich Call of Duty: Modern Warfare 2. Und wer wenn nicht die Schöpfer selbst könnten sich übertreffen? Wohl kaum einer und deshalb war der Hype rund um das Spiel riesig und ob das Spiel letztlich den Erwartungen standhalten konnte oder an der Front verloren ging, erfahrt ihr in unserem Review.

Wenn es nicht die Deutschen sind, sind es die Russen...

Im voraus möchte ich aber all diejenigen warnen, die den ersten Teil noch nicht beendet haben, denn es könnte durchaus in diesem Abschnitt zu dem ein oder anderem Spoiler kommen. So spielt Modern Warfare 2 fünf Jahre nach den Geschehnissen des Vorgängers und knüpft auch an diese an. So gilt, der von euch getötete Imran Zhakaev, als Märtyrer in Russland und die Ultranationalisten gewinnen damit wieder einmal an Macht. Diesmal aber unter der Führung eines gewissen Vladimir Makarovs. Man selbst schlüpft nun also in die Rolle mehrerer spielbarer Charaktere, welche allesamt der Task Force 141 angehören, um Makarovs Treiben ein Ende zu setzen und dem ganzen Schrecken ein Ende zu bereiten. Leider geht dieser Plan erst einmal völlig nach hinten los, als versucht wird sich in die Truppe von Makarov einzuschleusen. Denn durch einen geschickten Mord von ihm, lässt er die Amerikaner als Schuldige für einen grausamen Terroranschlag dastehen und löst somit einen Krieg zwischen den Ländern aus. Dieser Zustand muss natürlich verändert werden und so kämpft man an verschiedenen Fronten quer über den Globus verteilt, um Makarov endlich zu stellen. Insgesamt gesehen, ist die Geschichte ziemlich interessant, leider wird sie aber etwas verwirrend bzw. knapp erzählt. Man erfährt nämlich nur neue Informationen während der Briefings vor jedem Level, die aber nun mal äußerst kurz ausfallen. Dafür ist die Spannung in den Missionen selbst wiederum sehr groß. Man fühlt sich wahrlich wie in einem Krieg und muss somit auch aufpassen, dass keine Zivilisten zu Schaden kommen. Atmosphärisch kann Modern Warfare 2 keiner das Wasser reichen. Auch wenn meiner Meinung nach das Spiel nicht ganz so viele markante Story-Punkte hatte, wie noch der Vorgänger. Man erinnere sich nur an die Atombomben-Explosion.

„Jeder der nicht auf unserer Seite ist, ist ein Feind“

„Mittendrin, statt nur dabei“ ist im Falle von Call of Duty: Modern Warfare 2 nicht nur eine simple Floskel, sondern der Alltag. Während man mit seinem Trupp an Soldaten sich durch die verschiedenen Gebiete dieser Welt kämpft, ist in dem ganzen Gebiet die Hölle los. Granaten und Kugeln fliegen durch die Luft und Terroristen verschanzen sich in jedem erdenklichen Gebäude. Eine kurze Pause zum Durchschnaufen bleibt einem daher verwehrt. Aber genau das macht wohl diese Intensität aus, die für Spannung und Action sorgt und das Spielgeschehen so fesselnd macht. Provoziert wird das ganze aber auch durch die vielen gescripteten Events des Spiels, welche seit jeher ein Bestandteil der Serie sind. So gibt es genau genommen einen Weg, um das Spiel durchzuspielen und dieser muss auch befolgt werden. Kleinere Entscheidungsmöglichkeiten wie bei anderen Ego-Shootern fehlen nämlich komplett und führen dazu, dass wenn man stirbt, die selbe Szene nahezu 1:1 wiedererlebt. Theoretisch kann man das so lange machen, bis man die Szene aus dem FF kennt und dann alle Probleme schon im Voraus bekämpft. Leider ist dies auch extrem nervig, wenn man einmal nicht auf den richtigen Lösungsweg kommt und somit immer und immer wieder das selbe zu sehen bekommt. Immerhin hat man das Problem mit den Trigger-Events größtenteils in den Griff bekommen. Beim Vorgänger war es nämlich oftmals der Fall, dass Gegner so lange nachkamen, bis man einen gewissen Punkt erreicht hat und sich diese dann eher durch ihre Anzahl als durch den Grips auszeichneten. Heute agieren die Gegner schon etwas besser, aber leider kommt es immer noch zu oft vor, dass sie einfach schutzlos im Gang stehen und somit mehr als leichtes Kanonenfutter sind. Dafür hat nun ein neues Gameplayelemt Einzug gefunden, nämlich das Einsatzschild, welches den Kampf gegen die Gegner hin und wieder erschweren kann. Trägt ein Gegner eines dieser Einsatzschilder braucht es schon ordentlich Durchschlagskraft und ein gut gefülltes Magazin, um den Gegner niederzuschlagen, da diese sich bestens dahinter verstecken können. Dafür kann man aber auch selbst ein Schild benutzen, wobei man dann aber darauf achten muss, dass man noch etwas sieht. Denn jedes Einschlagloch vermindert die Sicht. Ansonsten ließ man aber das meiste beim alten, wodurch sich Fans des Vorgängers direkt heimisch fühlen werden. Eine Erwähnung verdient auch der Spezialeinheiten-Modus, in dem man sich zu zweit in 69 kürzeren Mission beweisen kann. Diese sind alle ebenfalls packend inszeniert und können sogar zu zweit an einer Konsole oder Online angegangen werden. Die Kampagne ist also noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.

Online geht der Krieg weiter

Herzstück des Vorgängers war sicherlich der Multiplayer-Modus, der das Spiel zum am meisten gespielten Spiel online gemacht hat. Und so liegt der Schwerpunkt des Spiels natürlich auch jetzt in hitzigen Online-Kämpfen, die wieder einmal für viel Spaß und Langzeitmotivation sorgen werden. So gibt es 17 Spielmodi, wovon aber nur 6 sofort spielbar sind, eine Vielzahl an Karten, einen LAN-Party Modus, sowie die Möglichkeit zu zweit an einer Konsole sich in die Schlachten zu stürzen. Etwas das Warhawk eingeführt hat und man eigentlich viel zu selten sieht. Von den Fakten her, hört sich das alles schon mal sehr hervorragend an. Doch das wirklich herausragende an dem Multiplayer-Modus sind die RPG-Anleihen. So erhält man für nahezu jede Aktion Online eine gewisse Anzahl an Erfahrungspunkten, welche einen früher oder später im Rang aufsteigen lassen und diese schalten dann nach und nach neue Modi und Funktionen frei. Während man sich beispielsweise am Anfang nur zwischen drei Klassen entscheiden durfte, kommen später nicht nur welche hinzu, sondern man darf sich seine eigene zusammenstellen. Dafür schaltet man mit der Zeit wiederum neue Waffen und Spezialfähigkeiten frei, die einen beispielsweise länger sprinten lassen. Zwar ist das ganze zu Beginn etwas überwältigend, doch mit der Zeit blickt man durch das Gewusel an Funktionen hindurch und gestaltet so seinen eigenen „perfekten“ Charakter. Zudem ist dies ein weiterer Langzeitmotivator neben der Tatsache, dass auch Neulinge einen leichten Einstieg haben. Denn anders als in anderen Shootern dauert es bei Call of Duty: Modern Warfare 2 nicht so lange bis der Gegner das zeitliche segnet. Das sorgt für eine gewisse Chancengleichheit zwischen Newbies und Profis. Etwas stört den ansonsten außerordentlich guten Gesamteindruck aber schon. Es gibt nämlich des öfteren Probleme bei dem finden von Spielen oder dem Wechseln des Hosts. Verlässt er nämlich das Spiel, so muss ein neuer gefunden werden, doch hier scheitert es dann meist, da das Spiel nach einiger Zeit abbricht. Leider war dieses Problem schon beim Vorgänger bekannt und konnte immer noch nicht behoben werden.

Technische Stagnation

Wie auch schon beim Vorgänger nutzt Infinity Ward auch hier noch die selbe Engine und hat sie nur etwas überarbeitet, was man ihr aber auch anmerkt. Das Spiel sieht zwar nicht schlecht aus, jedoch sind viele Probleme der alten Engine immer noch vorhanden. So fallen einem des öfteren gröbere Texturen oder die nur spärlich vorhandenen Physik-Effekte auf. Zudem sehen vor allem die Schneelevel nicht gerade berauschend aus, wenn z.B. Schnee auf Sträuchern oder Bäumen liegt und das ganze einfach billig wirkt. Man sieht der Engine also durchaus an, dass sie nicht mehr die Aktuellste ist. Jedoch läuft dafür die Action mit 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm und auf 1080p hochskaliert sehen Umgebungen und Charaktere verdammt schick aus. Animationstechnisch gibt es auch absolut nichts zu beanstanden. Trotzdem bleibt der Wow-Effekt von Modern Warfare aus.

Was den Sound angeht, kann man sich hier nicht beschweren. Man hört jede Kugel und bei jeder Explosion denkt man, es fegt einen gleich selber weg. Wer der glückliche Besitzer eines guten Soundsystems ist, wird hierbei seine helle Freude haben. Aber auch die Synchronisation ist äußerst gut ausgefallen und kommt ohne nervige Stimmen aus. Die englische Synchronisation ist aber trotzdem noch um einiges besser und wer kann, sollte auch diese nutzen. Zudem sorgt die musikalische Untermalung, welche das Geschehen meist dezent unterschreibt, für die richtige Stimmung und der Gesamteindruck ist somit perfekt.

Ein kleiner, aber nicht zu übersehender Schnitt

Auch wenn Activision Anfangs behauptete, dass Call of Duty: Modern Warfare 2 ungeschnitten in Deutschland erscheint, war dem leider nicht so. So gibt es zwar im ganzen Spiel Blut und man sieht auch alle Szenen, wie gewalttätig die auch sein mögen. Jedoch wurde in einem Level ins Spielgeschehen eingegriffen. Wenn man nämlich mit Makarov zusammen einen Flughafen stürmt und ein wahres Blutbad anrichtet, kann man in der US-Version selbst „mitmachen“. In der deutschen Fassung bleibt aber einem nur die Zuschauerrolle und man kann nur nebenher gehen. Gibt man auch nur einen Schuss auf einen Zivilisten ab, wird die Mission abgebrochen und man startet vom letzten Kontrollpunkt. Man wird vor Spielbeginn sogar gefragt, ob man diese Mission überhaupt spielen will oder sie nicht doch lieber überspringen möchte. Wirklich schlimm ist dieser Schnitt jetzt nicht, jedoch muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er das sieht. Ich für meinen Teil fand ihn etwas komisch, da dieser Teil dann fast wie eine Zwischensequenz daherkommt. Jedoch ist diese Mission an sich schon ziemlich grenzwärtig und sorgte nicht ohne Grund für genug Gesprächsstoff vor dem Release und ist eigentlich auch völlig unnötig. Meiner Meinung nach erstand sie nur, um das Spiel bekannter zu machen. Es gab ja nicht umsonst, fast überall Diskussionen um dieses Level. Trotz alledem kann man sorglos auch zur dt. PS3-Version greifen.

FAZIT:

Fans des ersten Teils können bei Call of Duty: Modern Warfare 2 ohne Bedenken zugreifen. Infinity Ward leistete sich nämlich kaum Schnitzer und konnte das hohe Niveau halten, auch wenn die Geschichte ein wenig wirr erzählt wird. Nichtsdestrotrotz blieb das Staunen, welches mich noch beim Vorgänger heimgesucht hat, aus, denn meiner Meinung nach fehlte das gewisse Etwas. Freunde von Multiplayer-Spielen werden momentan aber sowieso kaum eine bessere Alternative finden. Online läuft alles absolut flüssig und bietet außerordentlich viel Langzeitmotivation dank verschiedener Ränge und genügend Mitspieler. Für Multiplayer-Fans also ein absolutes Muss!

[ Review verfasst von crack-king ]

Pluspunkte:

  • Packendes Spielerlebnis
  • Einsteigerfreundlicher Mutliplayer
  • Großer Umfang

Minuspunkte:

  • Viele Scriptszenen
  • Verwirrende Geschichte
  • Unnötige Flughafenszene


Infos zum Spiel
NameCall of Duty: Modern Warfare 2
SystemPlayStation 3
PublisherActivision Blizzard
EntwicklerInfinity Ward
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis61,99 €
PlatinumJa
Release
 10.11.2009
 10.11.2009
 10.12.2009
Spielerzahl18
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Call of Duty: Modern Warfare 2
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
8.5
Sound
9.0
Spielspass
9.0

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