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Bioshock 2
7. März 2010

Zugegebenermaßen hatte man es als PS3 Besitzer in dieser Generation oftmals nicht einfach. Man denke nur an die vielen Spiele, die einem verwehrt blieben, da Microsoft ohne Rücksicht auf Verlust auf der Jagd nach neuen Exklusivtiteln für die Xbox360 aus war. Eines der bekanntesten Beispiele war unter anderem 2Ks Bioshock, welches Gerüchten zufolge auch für die PS3 veröffentlicht werden sollte. Wie wir jedoch alle wissen, erschien das Spiel zunächst nur für die Xbox und den PC. Erst ein Jahr später erschien das Spiel schließlich auch für die PS3 – und zwar ohne jeglichen Hype, da der große Überraschungseffekt natürlich schon längst verflogen war. Doch allen Anschein nach haben die Jungs von 2K Games aus ihren Fehlern gelernt – Im Gegensatz zum Vorgänger erschien Bioshock 2 zum Verkaufsstart auch direkt für die PS3. Ob das Game aber ähnlich einschlagen kann, wie der grandiose Erstling, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Rapture lebt wieder

In Bioshock geht es um die fiktive Unterwasserstadt Rapture. Eine Welt fernab der Zivilisation; fernab jeglicher Zwänge des Kapitalismus, Kommunismus oder Katholizismus. Gebaut von Andrew Ryan, der ein Utopia erschaffen wollte, wo jeder Mensch völlig entfesselt seinen Wünschen und Vorstellungen nachgehen konnte. Unglücklicherweise entpuppte sich seine Vorstellung des Paradieses schnell als Hölle auf Erden. Ursache für den Niedergang Raptures war eine Substanz namens ADAM. Mit Hilfe von ADAM konnte man genetische Veränderungen hervorrufen, die den Körper komplett neue Fähigkeiten gaben. Die Rede ist von Mutationen, die einem beispielsweise ermöglichten mit Hilfe eines Fingerschnippens Feuer auszulösen. Abgesehen davon dass jeder plötzlich zum Übermensch wurde, sorgte ADAM aber auch dafür, dass die Bewohner Raptures nach und nach ihren Verstand verloren. Während es in Bioshock 1 hauptsächlich um die Vorstellung der Stadt ging, wird man im zweiten Teil ohne große Erklärungen mitten ins Geschehen geworfen. Und zwar in Form eines Big Daddys, der im ersten Teil noch zu euren Gegner gehörte. Doch, wie man sich vorstellen kann, hat sich inzwischen vieles verändert..

Acht Jahre sind seit den Geschehnissen des ersten Teils vergangen und die Akteure von Damals sind inzwischen nichts weiteres, als eine belanglose Randnotiz in den Analen Raptures. Herrscherin der Stadt ist nun die Psychologin Sofia Lamb, welche eure Tochter gefangen hält, um sie als Statussymbol für ihre neue „Familien“-Religion zu benutzen. Euer Ziel besteht nun darin Eleanor zu retten, sowie Dr. Lamb dingfest zu machen. Natürlich handelt es sich dabei aber nur um die Spitze des Eisberges. Da Bioshock 2 aber von der Story lebt, wäre es natürlich ein Unding, wenn ich das Meiste nun preisgeben würde. Es sei mir jedoch gestattet zu erwähnen, dass man wieder Mal auf viele interessante Einzelschicksale trifft, an denen man sehen kann, wie sich der Untergang Raptures auf das Verhalten der Menschen ausgewirkt hat. Hinzu kommen die zahlreich verstreuten Tonbandaufnahmen, die einem auch abseits der Geschichte jede Menge Infos zum Leben in Rapture übermitteln. Wagt man jedoch einen 1:1 Vergleich mit dem Vorgänger muss ich zugeben, dass der Plot von Bioshock 2 nicht ganz an die Klasse des Originals heran reicht. Obwohl die Charaktere und deren Leitmotive nach und nach immer besser erklärt werden, fehlt mir einfach die letzte Priese Genialität. Stattdessen schmeckt das Ganze ein wenig zu sehr nach Hollywood – seicht, eingängig und ohne große Überraschungen.

Besuch von der Verwandtschaft

Als ob Splicer und Big Daddys nicht schon gefährlich genug gewesen sind, hat man Rapture nun noch um einige weitere Attraktionen bereichert. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Big Sisters, welche im Gegensatz zu den Daddys nicht nur weitaus stärker sind, sondern auch deutlich schneller und gefährlicher. Übrigens: Die Anzahl der Treffen mit den schicken Ladies hängt mit der Menge der erledigten Big Daddys zusammen. Damit euer Unterwasser-Aufenthalt aber nicht allzu hoffnungslos erscheint, hat man die Auswahl aus zahlreichen Plasmiden und Waffen, die man nach und nach findet bzw. kaufen kann. Darüber hinaus kann man im Gegensatz zum Vorgänger erstmalig auch sowohl Schusswaffen, als auch Plasmide gleichzeitig benutzen, wodurch ihr nicht nur auf eine Angriffsart beschränkt seid. Neben bekannten Fähigkeiten, wie Telekinese oder Elektroschick gibt es aber auch einige neue Exemplare. Komischerweise sind einige Plasmide, wie zum Beispiel „Aero Dash“ oder „Geyser Trap“ nur im Multiplayer verfügbar. Und wie kommt man an die güten Stücke? Entweder findet man die wertvollen Substanzen irgendwo in Rapture oder kauft sie sich in den Plasmid-Automaten, die überall verteilt sind. Als Zahlungsmittel benutzt man nach wie vor das heiß begehrte ADAM, welches man übrigens nur von den Little Sisters bekommt. Und wie Meisten von euch sicher wissen, muss man zunächst einen Daddy umbringen ehe einem die Kleinen ihre Hilfe anbieten. Ebenso wieder mit dabei sind die Toniken, welche ebenfalls genetische Veränderungen hervorrufen. Im Gegensatz zu den Plasmiden sorgen diese aber nur für passive Erweiterungen (zum Beispiel in Form einer besseren Panzerung). Trotz aller Features bleibt eine Frage weiterhin offen: Wo sind die Neuerungen? Leider muss man schon den berühmten Griff zur Lupe wagen, um tatsächlich welche zu finden. Ein paar neue Plasmide hier; ein neues (aber dafür deutlich einfacheres) Hack-System da und das war’s schon. Und obwohl eine Anlehnung am Original natürlich alles andere, als verboten ist, ist es schon nervig, wenn man nicht mal die bekannten Probleme des Vorgängers in den Griff bekommen hat. Allen voran natürlich die schwammige Waffensteuerung, wodurch man lieber die ganze Zeit mit dem Bohrer auf die Gegner einschlägt, anstatt auf die zahlreichen Waffen zurückzugreifen. Was man den Entwicklern jedoch zu Gute schreiben muss, ist die Tatsache, dass es keinerlei Level-Recycling gibt. Nicht einmal läuft man beispielsweise durch die Ortschaften des ersten Teils. Alles in allem bietet die Kampagne, soliden Spielspaß für einige Stunden. Dennoch ist der Mangel an Innovation und Fortschritt eine extreme Enttäuschung.

Das Gemetzel von Rapture

Ein typischer Trend dieser Generation ist das sinnlose Hinzufügen von Multiplayer-Modi. Vor allem in Spielen, die es eigentlich gar nicht nötig hätten. Insbesondere in Hinblick auf genre-bestimmende Größen, wo der dauerhafte Erfolg der eigenen Franchise eh so gut, wie unerreichbar ist. Warum also den kompletten Fokus auf die Geschichte legen, wenn man ebenso gut jede Menge Ressourcen in einen soliden, aber dennoch wenig erfolgversprechenden Mehrspieler-Part hineinstecken kann. So auch bei Bioshock 2... Riskiert man jedoch einen objektiven Blick merkt man schnell, dass der Modus alles andere, als dahingeschludert ist. So hat man beispielsweise eine separate Hintergrundgeschichte ausgedacht, die euch in das Rapture „vor dem Fall“ zurück bringt. Euer Ziel besteht darin die neuesten Plasmiden und Toniken in der Praxix zu testen. Als Spielplatz gibt es insgesamt sieben verschiedene Modi, wo man sich austoben kann (inkl. Klassiker wie Frei für Alle und Team-Deathmatch). Und wie es heutzutage schon zum guten Ton gehört, gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit dem bekannten Perk-System, wo ein Levelaufstieg mit neuen Techniken und Toniken belohnt wird. Schlussendlich liegt das Schicksal des Multiplayer-Modus in der Hand der Community. Möglicherweise werde ich ja am Ende eines Besseren belehrt. In Anbetracht von solchen Top-Titeln, wie Modern Warfare 2 oder Bad Company 2 sehe ich jedoch nur geringe Hoffnung für einen dauerhaften Erfolg.

Grafik

Man mag es kaum glauben, aber Bioshock 2 läuft nach wie vor mit der gleichen Unreal 2.5 Engine, die auch der erste Teil verwendet hat. Leider sind seit dem Release des Erstlings insgesamt 2 Jahre vergangen, wodurch die Optik nur noch bedingt mit solchen Perlen, wie Killzone 2 oder auch Modern Warfare mithalten kann. Dabei reicht schon ein Blick auf die unspektakulären Charaktermodelle, sowie die niedrig-aufgelösten Texturen, die ohne zu Übertreiben manchmal noch etwas an alte PS2 Zeiten erinnern. Zu den größten Stärken des Spiels zählt jedoch nach wie vor das grandiose Art Deco Design, welches einen ungemeinen großen Charme ausstrahlt und im Gegensatz zu vielen anderen Settings weder ausgelutscht noch langweilig wirkt.

Sound

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen natürlich wieder mal die zahlreichen Synchronsprecher, die zwar keine oscarreife, aber dennoch recht solide Leistung abliefern. Lediglich die Stimmen der Little Sisters wirken nach wie vor etwas zu schräg und ein wenig fehl am Platz. Hinzu kommt ein fantastischer Soundtrack, der wieder Mal von Garry Schyman komponiert wurde.

FAZIT:

Bioshock 2 ist ein solides Spiel mit einem ordentlichen Singleplayer-Modus, sowie einem zufriedenstellenden Multiplayer-Part. Rein objektiv gesehen hat man also wenig falsch gemacht. Wäre da nicht die hohe Erwartungshaltung. In Anbetracht des grandiosen Vorgängers hätte ich nämlich etwas mehr erwartet. Vor allem in Sachen Story und Optik. Wer jedoch einfach nur zurück nach Rapture möchte und auf elementare Neuerungen verzichten kann, darf beruhigt zugreifen.

[Review verfasst von Dimi]

Pluspunkte:

  • Viele Plasmide und Waffen
  • Die Big Sisters rocken
  • Dank Multiplayer-Modus großer Umfang

Minuspunkte:

  • Grafik-Engine ist nicht mehr zeitgemäß
  • Kampagne nicht so gut, wie beim ersten Teil
  • Kaum Neuerungen


Infos zum Spiel
NameBioshock 2
SystemPlayStation 3
PublisherTake 2
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 09.02.2010
 09.02.2010
 04.03.2010
Spielerzahl10
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Bioshock 2
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.5
Grafik
7.5
Sound
8.5
Spielspass
8.0
 

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