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Risiko - Die Weltherrschaft
6. September 2004

Brettspielumsetzungen für die PS2 gibt es nicht gerade wie Sand am Meer. Und wenn mal eine kommt, achtet man natürlich um so mehr darauf, ob sich die Entwickler beim Portieren des Spielprinzips auf Sony´s 128-Bit Maschine Mühe gaben oder doch nur halbherzig agierten. Die neuste Umsetzung eines bekannten Brettspiels beschäftigt sich mit dem Strategieklassiker Risiko. Ob das Spiel auch als Konsolenversion taugt oder doch nur übler Lizenzschrott ist, erfahrt ihr in unserem Review!

Nachdem ihr euch für eine der vier wählbaren Sprachen entschieden habt, beginnt auch schon das relativ stimmungsvolle Intro, das dem Spieler schon mal einen ersten Blick in die Materie werfen lässt. Seit der Entstehung des Spiel gab es bereits etliche Themenumsetzung (zum Beispiel eine Herr der Ringe Edition), doch die PS2-Version befasst sich, im Gegensatz zu diversen Ablegern, mit einem realistischen Szenario. Das Spielgeschehen spielt in den Zeiten, als die weißen Amerikaner gegen die Indianer kämpften und die Demokratie weltweit noch in den Kinderschuhen steckten. Jedoch geht die PS2-Umsetzung einen Schritt weiter. Statt sich nur auf den amerikanischen Kontinent zu konzentrieren, geht es direkt um die Weltherrschaft. Also ein wahres Freudenfest für alle Pinky & Brains unter uns. Aber weiter im Text. Im Menü angekommen hat man erstmal die Wahl ein neues Spiel zu starten oder doch erst ins Tutorial zu steigen. Allen Neueinsteiger kann ich persönlich nur nahelegen, erst mal das Trainingslevel im Tutorial durchzuspielen. Selbst die schlimmsten Laien, wie auch ich einer war, lernen so in nur wenigen Schritten die genauen Vorgehensweisen im Spiel. Nachdem man sich also dank des superben Trainingslevels an das Spielprinzip gewöhnt hat und sich stark genug fühlt, kann man endlich ins eigentliche Spiel einsteigen. In einem schön anzusehenden Menü habt ihr die Auswahl aus insgesamt 3 Spielmodi. Die wären:

  • Risiko Klassisch
  • Hauptstadt-Risiko
  • Risiko-Geheimmission

Erstgenanntes dürfte eigentlich jedem klar sein. Dieser Modi orientiert sich am klassischen Brettspiel und führt dessen Spielweise auf der PS2 fort. Für alle die keine Ahnung haben wie man in Risikovorgeht, ist hier eine kleine Beschreibung: Jeder Spieler besitzt eine gewisse Anzahl an Kämpfer, die über einen bestimmten Teil der Welt positioniert sind. Mit Hilfe dieser Angreifer versucht man dann die Gegner im Kampf zu besiegen und somit auch deren Land einzunehmen. Maximal können bis zu 6 Spieler an einem Match teilhaben, was das Ganze natürlich verkompliziert. Um so mehr Leute im Spiel vorhanden sind, desto weniger Platz hat man auf der Weltkarte für seine Truppen und desto schwieriger wird auch das Attackieren bzw. Einnehmen der Gegner. Einsteiger sollten deshalb erst mal mit nur 2 oder 3 Gegnern starten, anstatt es direkt mit der ganzen Truppe aufzunehmen. Das Game präsentiert sich Brettspieltypisch rundenbasiert und jeder Spieler bekommt am Anfang seines Turns eine gewisse Anzahl an Verstärkungen. Die Größe der Verstärkungen ist dabei von der Angriffslust des Spielers abhängig. Um so mehr Kämpfe man zum Beispiel bestreitet, desto größer sind die dazu kommende Verstärkungen am Anfang einer jeden Runde. Sobald man sich dann stark genug für einen Angriff fühlt, sucht man sich auf der Karte ein geeignetes Opfer aus und greift dieses an. Direkt darauf wechselt das Spielgeschehen von der normalen Kartenansicht in die Kampfmodus. In diesem stehen sich dann die beiden Parteien gegenüber. Diese werden durch einen bestimmten Charakter dargestellt. Der angezeigte Charakter lässt sich in etwa so definieren: Umso größer die Anzahl der Streitkämpfer, desto stärker der Charakter. Solltet ihr zum Beispiel nur über 2 oder 3 Einheiten verfügen, zeigt euch das Spiel einen einfachen Soldaten. Falls ihr aber über eine ca. 20 Mann starke Truppe verfügen solltet, bekommt ihr zum Beispiele eine Haubitze zu sehen. Dann kommt es zur finalen Angriffsaktion. Es wird gewürfelt. Jede Partei würfelt und wer die höhere Zahl hat, der gewinnt. Dementsprechend verliert der Besiegte eine gewisse Anzahl an Kriegern und vielleicht sogar sein ganzes Land. Als Bonus in einer solchen Schlacht winken dann noch diverse Risiko-Karten, die einem zusätzliche Einheiten schenken. Diese können im Verlauf des Spiels auch eingetauscht und von Gegnern beim Sieg sogar übernommen werden. Natürlich ist Angriff aber nicht alles. Taktisches Geschick und das richtige Positionieren seiner Truppen sollten nicht vernachlässigt werden. Für siegreiche Schlachten winken zudem noch diverse FMVs und Boni. Zweiteres geht von neuen Charakteren, wie zum Beispiel Napoleon Bonaparte, bis hin zu neuen Würfeln. Um die Langzeitmotivation sogar noch zu steigern, haben sich die Entwickler des Spiels (Cyberlore) nicht lumpen lassen und noch 2 weitere Ableger des Original-Risikos auf die DVD gepackt. Im Modi „Hauptstadt-Risiko“ geht es darum die Kontrolle über alle, auf der Karte, vorhandenen Hauptstädte zu übernehmen und in der sogenannten „Risiko-Geheimmission“ bekommt ihr diverse Aufträge vorgesetzt, die ihr dann erfüllen müsst (z. B. „Erobern sie Asien und Afrika“ usw.). Beide Spielmodi zeichnen sich durch ihren schnellen Spielverlauf aus und könnten grob gesagt auch als die Arcade-Versionen des Brettspielklassikers bezeichnet werden.

Wer außerdem keine Lust mehr hat gegen die CPU Gegner anzutreten und auch keine Freunde besitzt, die an dem Spiel interessiert sind, kann sich immer noch an den Online-Modus des Games setzten. Dieser verfügt sogar über die VoiceOver IP, die es dem Spieler ermöglicht via Headset mit seinen Gegnern ins Gespräch zu kommen. Da kann man die Entwickler eigentlich nur loben. Der Einbau dieser Features bei einem solchen Spiel ist Weißgott nicht selbstverständlich!

Grafik

Typisch für Brettspielumsetzungen präsentiert sich die Grafik mehr schlecht als Recht. Natürlich geht es bei solchen Games hauptsächlich um das Gameplay, doch wenn die Grafik nicht über PSone-Niveau hinauskommt, sollte man sich schon Gedanken machen. Vor allem beim Kampfmodus hätten ein paar Effekte mehr nicht geschadet. Aber im Großen und Ganzen sollte man beide Augen zudrücken, da das gute Gameplay die Schwächen in diesem Bereich wieder wett macht.

Sound

Abgesehen von den recht amüsanten Kommentaren während des Spiels präsentiert sich die Sounduntermalung eher dürftig. Die Hintergrundmusik passt zwar zum Szenario, doch spätestens beim 2. Match wird einem das monotone Trommeln und Pfeifen zu viel. Da hätte man ruhig etwas mehr Abwechslung ins Spiel bringen können!

FAZIT:

„Risiko – Die Weltherrschaft“ kann man durchaus als gelungene Brettspielumsetzung bezeichnen. Ob's passionierte „Nicht-Brettspieler“ bekehren wird ist natürlich eine andere Frage, aber einegfleischte Risiko-Fans werden mit Sicherheit ihre Freude an dem Spiel haben. Die Spielidee wurde klasse umgesetzt und vor allem der Onlinemodus sollte für RISKO-Fans ein großer Kaufanreiz sein. Brettspielfans können also beruhigt zugreifen!

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Online-Modus mit Headsetfunktion
  • Viele Charaktere
  • Viele freispielbare Boni

Minuspunkte:

  • Schlechte Grafik
  • Einzelspieler-Modus wird schnell langweilig
  • Präsentation ist nur durchschnittlich



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Screenshot Galerie
Risiko - Die Weltherrschaft
Gameplay
8.0
Atmosphäre
7.0
Grafik
5.0
Sound
6.5
Singleplayer
7.5
Multiplayer
8.0
 

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