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Time Crisis: Razing Storm
9. Januar 2011

Bisher kamen nur Wii-Besitzer in den Genuss von Lightgun- und Rail-Shootern wie aus der Spielhalle, doch mit Playstation Move kommen jetzt auch PS3ler auf ihre Kosten. Nach dem eher fürs jüngere Publikum ausgelegten The Shoot, bietet Namco mit Time Crisis: Razing Storm jetzt eine erwachsene Alternative. 

3-in-1

Auf der BluRay tummeln sich gleich drei Umsetzungen, die über ein Auswahlmenü einzeln angewählt werden können.  Deadstorm Pirates erinnert mit seinen untoten Piraten, Riesenkrebsen und Kraken mehr als einmal an den Fluch der Karibik und ist der simpelste Shooter des Trios. Allein oder zu zweit schießt man sich durch einen schweren Sturm, spukende Inseln oder dunkle Höhlen. Zwischendurch darf man auch mal selbst das Steuer eines Schiffes übernehmen oder den in einer Art Quick Time Event den Attacken eines Bosses ausweichen, nur nicht mit Buttons sondern mit Bewegungen. Schade ist nur, dass der eigene Fortschritt nicht gespeichert wird. Das letzte Level wird erst freigeschaltet, wenn die vorherigen vier bezwungen wurden, so dass man nach jedem Game Over wieder von vorn beginnen darf – genau wie in der Spielhalle. Time Crisis 4 Arcade Version ist eine verbesserte Version von TC4 und komplexer als Deadstorm Pirates. Hier hat man schon vier Ballermänner zur Verfügung, die sich für verschiedene Gegner und Situationen eignen und zudem nicht unendlich Munition besitzen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, in Deckung zu gehen, um gegnerischen Schüssen auszuweichen. Und davon sollte man ordentlich Gebrauch machen, denn der Schwierigkeitsgrad steigt schnell an, selbst auf der niedrigsten Stufe. Dazu kommen schwere Bosse, die ordentlich einstecken können. Und obwohl ein Durchgang nur um die 40 Minuten dauert, ist es schon schwer genug, überhaupt bis dahin zu kommen. 

Der große Bruder Razing Storm

Das eigentliche Spiel unter den drei Shootern ist das namensgebende Razing Storm. Hier wurde nicht nur aus der Spielhalle importiert, sondern auch erweitert. Neben dem obligatorischen Arcade Mode, der ähnlich kurz ist wie die anderen beiden Spiele, gibt es auch einen Story Mode, den man als einen First Person Shooter mit Move bezeichnen kann. Der Move Controller bewegt das Fadenkreuz und den Bildausschnitt, während der Navi Controller die eigentlich Bewegung übernimmt. Dazu kommen noch diverse Funktionen wie Nachladen, Rennen und Waffe wechseln, die quer über beide Controller verteilt sind. Die Story ist nicht der Rede wert: Bösewicht bringt Gefängnis unter seine Kontrolle, zettelt Aufstände an, spielt mit Superwaffen herum, Spieler muss ihn daran hindern. Also kämpfen wir uns durch vier schlecht designte Abschnitte und ballern die dummen Gegnerhorden über den Haufen. Dabei gibt es in den schlauchigen Levels absolut nichts zu entdecken, aber ein Großteil der Dekoration ist zumindest zerstörbar. Wenigstens stirbt man nicht bei jedem Treffer, denn sonst käme trotz den unendlichen Continues (noch) schnell(er) Frust auf. Das Deckungssystem hilft dabei auch nichts, denn obwohl es durch kleine Dreiecke angezeigt wird, funktioniert es nur in einer bestimmten Richtung. Ich kann mich also nur an einer Seite der Mauer verschanzen, schaue ich in eine andere Richtung als die von den Programmierern gedachte, funktioniert das ganze System nicht. Ist man dann in Deckung merkt man, dass man außer nach zu laden überhaupt nichts tun kann. Wer die Nase von der Story voll hat, darf sich noch am Sentry Mode versuchen. In zwölf äußerst kurzen Szenarien muss ein Gefangenenaufstand verhindert werden, indem man sie einfach abknallt. Dazu stehe ich an einem festen Ort mit einem Scharfschützengewehr und muss zwischen Freund und Feind unterscheiden. Dabei ist der Zoomfaktor so gewählt, dass viel zu sehr vergrößert wird, so dass bereits wenige Schritte des Ziels reichen, um aus dem Bild zu laufen. Ohne Zoom hingegen sind Treffer reine Glückssache. Auch komisch ist, dass nur mit Stoff bekleidete Gefangene bis zu fünf Körpertreffer benötigen bis sie umkippen; eine mit dicker Panzerung versehene freundliche Wache allerdings schon nach einem Treffer stirbt. Nein, der Sentry-Mode macht so gar keinen Spaß. Wer es richtig mies mag, sollte sich den Online-Modus anschauen. Der funktioniert im Prinzip wie die Story, was Steuerung und Waffen angeht, nur eben als Deathmatch, Capture the Flag oder King of the Hill. Mitspieler sind absolute Mangelware – glücklicherweise muss man da schon fast sagen. 

Aus euch hätte so viel werden können…

Jedes der drei Spiele kommt mit durchschnittlicher Grafik daher, wie man sie aus der Spielhalle her kennt und damit kann ich gut leben – bei Deadstorm Pirates und TC4 Arcade ist das sogar Teil der Atmosphäre. Auch die Move Steuerung in den Arcade-Titeln funktioniert prima, auch wenn man neu kalibrieren muss, wenn der Controller auch nur kurz das Sichtfeld der Kamera verlässt. Auch bei Razing Storm ist der Arcade Mode in Ordnung, doch alles, was darüber hinaus geht ist schlichtweg grausig. Mieses Leveldesign, eine umständliche Steuerung, ein sperriges Deckungssystem, ein zu lahmes Fadenkreuz, das nicht wirklich still halten kann, eine strunz dumme KI, miese Soundeffekte und austauschbare Musik. Der einzige Lichtblick sind die Zwischensequenzen, die auch mit passender Musik untermalt sind, doch davon gibt es nicht allzu viele. Rein technisch ist Razing Storm eine Katastrophe, die vor allem im Story Mode so richtig durchschlägt. Aber solange man auf Schienen unterwegs ist, ist noch alles in Ordnung. 

FAZIT:

Für Fans von Lightgun Shootern sind Deadstorm Pirates, TC4 Arcade und der Arcade Modus von Razing Storm durchaus zu empfehlen und vor allem zu zweit ein netter Ballerspass für Zwischendurch. Alles, was sich sonst noch auf der Disc befindet, kann man getrost links liegen lassen. Hier wollte Namco zu viel und ist grandios gescheitert. Dabei macht sogar die frühe Version von Killzone 3 auf der gamescom vor, wie ein Move Ego-Shooter auszusehen hat, so dass man nicht in seine Leuchtkugel beißen will vor Frust.

[ Review verfasst von Sanguinis ]

.rams Kommentar:

Ich finde, Kollege Sanguinis geht mit der Spiele-Compilation etwas zu hart ins Gericht. Klar, der Zusatzspielmodus in „Razing Storm“ ist unbrauchbar – eben weil die 3D Steuerung eher schlecht als recht funktioniert und vor allem das Deckungs-Feature, bei dem man nur an bestimmten (gekennzeichneten) Positionen den Move Controller hochnehmen muss, klappt zu 99% überhaupt nicht. Aber der Rest ist dafür umso besser. Die drei Arcadespiele sind kurzweilig, haben eine saubere Präsentation, sind präzise (hatte keine Probleme mit der Kalibrierung) und machen vor allem Spaß. Genau das, was ich auch von solchen Spielhallentiteln erwarte. Am Meisten gefiel mir übrigens Deadstorm Pirates, das sich mit dem frischen Piraten-Setting wohltuend vom restlichen Sci-Fi Geballer abhebt. Somit ist für mich das Spielepackage trotz vereinzelter Abstriche immer noch eine klare Empfehlung wert – vorausgesetzt man mag solche Art von Ballerspielen.

Pluspunkte:

  • Drei Spiele
  • auf
  • einer Disc

Minuspunkte:

  • Schlechter Versuch eines FPS
  • Kalibrierung selten richtig präzise
  • Hoher Lag der Bewegungen


Infos zum Spiel
NameTime Crisis: Razing Storm
SystemPlayStation 3
PublisherBandai Namco
EntwicklerBandai Namco
GenreLightgun Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI12+
Preis40,95 €
PlatinumNein
Release
 05.11.2010
 19.10.2010
 21.10.2010
Spielerzahl8
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Time Crisis: Razing Storm
Gameplay
5.0
Atmosphäre
3.0
Grafik
4.0
Sound
4.0
Spielspass
4.5
 

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