Previews  Reviews     PS5  PSVR2  PS4  PSVR  PS3  Vita  PSP  PS2  Hardware  Specials 
Evil Dead: A Fistful of Boomstick
18. September 2011

Ash, Held der in Deutschland teilweise sogar beschlagnahmten Evil Dead Filmreihe (im Deutschen „Tanz der Teufel“ und „Armee der Finsternis“) meldet sich erneut in virtueller Form zurück. Mit markigen Sprüchen sowie der obligatorischen Kettensäge und Schrotflinte schickt sich Ash alias Bruce Campell ein weiteres Mal an, das kleine Städtchen Dearborn, Michigan von Dämonen zu befreien. Auslöser dafür ist, wie auch in den Filmen, das Necronomicon, das Buch der Toten, geschrieben mit Menschenblut und eingebunden in menschliche Haut. Einem gewissen Dr. Knowby ist es einst gelungen, Teile des Buches zu übersetzen und auf Tonband abzuspeichern. Als Ash mal wieder seine Geschichte zum Besten gibt, muss er im TV mit ansehen wie dieses Tonband abgespielt wird. Prompt verwandeln sich fast alle Menschen in Dearborn in von Dämonen besessene Zombies und Ash‘s Einsatz ist gefragt. Anfänglich nur mit einer Schaufel bewaffnet, ist er der einzige, der die Situation in den Griff bekommen kann.

Ständig auf der Suche nach neuen Waffen, Munition und Zaubersprüchen gilt es Horden von verschiedensten Zombies zu vernichten, Rätsel zu knacken und Aufträge zu erfüllen, welche fein säuberlich ins Ashs To-do-Liste eingetragen werden – grafisch absolut erstklassig umgesetzt mittels Bleistift auf knittrigem Papier. In den sechs zu absolvierenden Levels plus Bosskämpfen bewegt ihr euch von der heutigen Zeit bis weit vor den amerikanischen Bürgerkrieg zurück. Die dabei gestellten Rätsel bestehen fast ausschließlich darin, bestimmte Gegenstände zu finden, um diese direkt einzusetzen oder um sie anderen Personen zu geben, die euch dafür Gegenstände in die Hand geben, die anscheinend noch nicht von Nutzen sind. Solange man versucht, seine To-do-Liste abzuarbeiten und fleißig die Gegend durchsucht, wird man automatisch die benötigten Items bekommen. Schwieriger wird es dann schon, wenn Gegenständen nur bei bestimmten Zombies zu finden sind oder gar hinter richtigen Rätseln versteckt sind. Das ist ungewöhnlich schwer für ein reines Action-Gemetzel und treibt neben den recht harten Gegnern den Schwierigkeitsgrad erheblich in die Höhe. Manchmal rennt man schon eine ganze Weile durch die Gegend bis einem die Lösung des Rätsels ins Auge fällt. Nebenbei sollte man jedoch ständig nach Gegnern Ausschau halten, damit man nicht hinterrücks von diesen überrascht wird. Zombies tauchen nämlich immer wieder neu auf, selbst wenn man alle Portale geschlossen hat. Mitunter liegt das daran, dass bestimmte Rätsel nur mit Hilfe der Gegnerscharen gelöst werden können. Dabei hauptsächlich, weil nur diese einen Großteil der Türen öffnen können oder man deren Mana benötigt. Ansonsten dienen sie nur zur Beschäftigung und der Reduzierung von Ash‘s Munitionsbestands.

Kein Wunder warum das Spiel nicht nach Deutschland kam...

Auf Dauer wird das nicht nur eintönig, sondern beinahe nervend, da die Zombieshorden einem ab dem dritten Level beinahe ständig mehr Lebensenergie abziehen als sie hinterlassen. Da bleibt einem nichts anderes übrig als immer brav nach Health-Päckchen zu suchen, die nicht gerade reichlich im Level verteilt sind. So musste ich allerdings zum Ende des Spiels feststellen, dass ich doch etwas verschwenderischer mit meiner Munition hätte umgehen können, um die Zombies weniger gesundheitsschädlich zu beseitigen. Zur Sicherheit hebt man sich ja lieber die schweren Kaliber für die Bosskämpfe auf, obwohl das hier absolut überflüssig ist. Die Bossgegner werden kontinuierlich leichter zu besiegen, je weiter man im Spiel voranschreitet. Gerade der Endgegner ist so lächerlich einfach zu plätten, dass es in keinem Verhältnis zum Schwierigkeitsgrad des restlichen Spiels steht. Da verliert man im engen Gemetzel mit Sicherheit öfter sein Leben. Regelmäßig Speichern gehört also zum Pflichtprogramm. Gespeichert werden kann nur mit Hilfe der eingesammelten Save-Tokens und zum Ende jedes Levels. Dafür stehen allerdings nur vier Speicherslots zur Verfügung, so dass man schon nach kurzer Zeit beginnt, die früheren Speicherstände des aktuellen Levels zu überschreiben. Zum Glück ist Anzahl der verfügbaren Tokens ausreichend, für ein Speichern an jeder Ecke reichen sie aber nicht.

Die Technik

Für ein Spiel, das zum Start gleich für rund 30 € veröffentlicht wurde, ist „A Fistful of Boomstick“ grafisch erstaunlich gut ausgefallen. Die Grafik läuft richtig flüssig und flimmerfrei, dass man den 60Hz-Modus überhaupt nicht vermisst. Dafür musste anscheinend die Detailfülle der Umgebung etwas Federn lassen. Neben ein paar herumstehenden Objekten oder Trümmern gibt es nicht übermäßig viel Details. Zerstörbare Gegenstände gibt es praktisch überhaupt nicht. Von ein paar Brettern oder Maschendrahtzäunen gibt es nichts, das auf eine Bearbeitung durch Beschuss oder Kettensäge reagieren würde. So beschränken sich auch die Effekte auf etwas Feuer, reichlich Blut und jede Menge abgetrennter Körperteile. Die Gegner sind dafür ordentlich detailliert ausgearbeitet und selbst bei manchmal mehr als zehn Gegnern bleibt die Framerate stabil. An manchen Stellen mag die Grafik etwas zu eckig wirken, ansonsten ist sie jedoch richtig gut und vor allem stimmungsvoll.

Den technischen Höhepunkt bietet auf jeden Fall der Sound. Da das Spiel in Englisch mit deutschem Handbuch ausgeliefert wird, bekommen wir die Stimme von Bruce Campell auf die Ohren. Einfach nur herrlich, zumal die Unmenge seiner Kommentare im Englischen immer noch am Knackigsten kommen. Es dürfte ziemlich schwerfallen, die halbwegs hörenswert ins Deutsche zu übersetzen. Immer wieder werden die teilweise recht derben Sprüche ins Kampfgeschehen eingestreut. Wem das noch nicht reicht, der kann mit der Dreiecktaste seine Gegner auch noch verhöhnen. Selbst zum Ende des Spiels kriegt man da noch neue Sprüche zu hören. Sogar in den Dialogen erkennt man den sarkastischen Humor wieder, den ich an „Armee der Finsternis“ so toll finde. Bei den Waffen klingt auch alles genau so wie ich es erwarte: eine dumpfe Schrotflinte, eine knatternde Kettensäge und eine ratternde Gatling. Alles in allem sind sowohl Campells Stimme wie auch die Waffeneffekte ansprechend tief abgemischt. Musikalisch hat man auf eine instrumentale Untermalung zurückgegriffen, die weder nervt noch übermäßig im Vordergrund steht. Ganz klar, die Gewichtung liegt bei der Sprachausgabe. Mit dramatischen Musikwechseln wird man zusätzlich darauf hingewiesen, dass neue Gegner auftauchen.

Kettensägen kann man auch zum "Zombiessägen" nehmen

Bei der Steuerung hat man auf ein bewährtes Konzept zurückgegriffen. Da Ash mit zwei Waffen gleichzeitig kämpfen kann, hat jede Hand eine Angriffstaste bekommen. Mehrmaliges Drücken und gedrückt Halten sowie die Kombination aus beiden Tasten ermöglicht Combos, welche mir persönlich jedoch zu umständlich und vor allen zu langwierig auszuführen waren. Ähnlich verhält es sich mit den Zaubersprüchen. Um Zaubersprüche zu sprechen bedarf es der richtigen Tastenreihenfolge. Das ist nicht sonderlich schwer, nur oftmals zeitlich sehr knapp, da die Gegner schließlich nicht anhalten, sondern euch kräftig hinterherlaufen. Kriegt ihr während des Drückens eins übergebraten, dürft ihr den Spruch wieder neu ansetzen. Die Sekundenbruchteile hat man manchmal einfach nicht, so dass man die Zaubersprüche wahrscheinlich nur dann einsetzen wird, wenn es für Rätsel und Hindernisse unbedingt erforderlich ist. Wirklich wichtig ist dagegen die Möglichkeit zu blocken. Ohne zu blocken fängt man bei mehr als einem Gegner so leicht Treffer ein, die man mit vom Gegner zurückgelassener Gesundheit meist nicht kompensieren kann. Womit man sich allerdings anfreunden muss, ist die Kamerasteuerung. Ohne permanentes Kamerakreisen geht es nicht, da die Kamera relativ dicht und niedrig hinter Ash positioniert ist. Von hinten anstürmende Gegner lassen sich dadurch nicht rechtzeitig genug erkennen. Nach vorn ist der Überblick dafür umso besser. Problematisch ist die Kamera ansonsten nicht.

FAZIT:

Nach dem missglückten Versuch mit „Evil Dead: Hail to the King“ haben die Evil Dead Filme endlich eine würdige Software-Umsetzung erfahren. Bleibt nur anzumerken, dass „A Fistful of Boomstick“ eher auf der Machart von „Armee der Finsternis“ als auf „Tanz der Teufel“ basiert. So reißt Ash pausenlos witzige Kommentare und nimmt auch sonst alles nicht ganz so ernst. So offenbart sich „Evil Dead: A Fistful of Boomstick“ als kurzweiliges, blutiges Action-Spiel, das lediglich auf Dauer mit einem recht eintönigem Gameplay daherkommt. Die Story ist dafür umso unterhaltsamer. Für Fans ist „Evil Dead“ allerdings schon allein wegen der Stimme von Bruce Campell eine Empfehlung wert.

[ Review verfasst von Justicer ]

Pluspunkte:

  • Surround-Sound
  • Bruce Campell spricht Ash
  • Flimmerfreie, flüssige Grafik

Minuspunkte:

  • Auf Dauer eintöniges Gameplay
  • Mitunter verdammt schwer
  • Wiederkehrende Gegner



Infos zum Spiel
NameEvil Dead: A Fistful Of Boomstick
SystemPlayStation 2
PublisherTHQ
EntwicklerVIS Entertainment
GenreAction
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI16+
Preis29,99 €
PlatinumNein
Release
 27.06.2003
 20.05.2003
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf360 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IINein
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern

Screenshot Galerie
Evil Dead: A Fistful of Boomstick
Gameplay
6.0
Atmosphäre
6.5
Grafik
7.0
Sound
7.5
Singleplayer
6.5
 

Impressum - Team - Cookie-Policy - Datenschutzerklärung

Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber.
All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.

Copyright © 2011 chrizel
Powered by KooBI 2.2 © 2004
dream4