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The Darkness II
25. Februar 2012

Ego-Shooter gibt es wie Sand am Meer. Call of Duty 1, Call of Duty 2, …, Call of Duty 42458, Battlefield und die Liste kann man wohl unendlich weiterführen, denn gerade in dieser Konsolengeneration erfreut sich das Shooter-Genre einer riesigen Beliebtheit. Dabei werden die Unterschiede immer geringer und Spiele mit einer ausgefallenen Geschichte und einem interessanten Gameplay sucht man meist leider vergeblich. Doch mit The Darkness (OnPSX Review) hat Starbreeze vor ein paar Jahren bereits versucht, diesem Trend entgegenzuwirken und trotz technischer Schwierigkeiten auf der PS3 konnte das Spiel dank der erfrischenden Geschichte viele Fans für sich gewinnen. The Darkness II wird nun nicht mehr von Starbreeze, sondern von Digital Extremes entwickelt und die haben sich ebenfalls viel für das Spiel vorgenommen. Ob der Versuch am Ende auch geglückt ist oder man ein Call of Darkness vor sich hat, erfahrt ihr hier bei uns.

Selbstzweifel

Wie bereits im Vorgänger schlüpft man in die Rolle von Jackie Estacado, einem Mafiosi der an seinem 21. Geburtstag die Darkness Kräfte erhält und deshalb neuerdings quasi unsterblich und auch unbesiegbar ist. In Teil 2 hat Jackie die Kontrolle über seine Kräfte erlangt und es geschafft, sie lange unter Verschluss zu halten. Doch als er von einer geheimen Organisation angegriffen wird, kann er die Kräfte nicht mehr zurückhalten und schlägt eiskalt zurück. Denn die Brüderschaft, so nennt sich die Organisation, richtet sich nicht nur gegen Jackies Familie und seinen Clan, sondern ihr allererstes Ziel ist es Jackie seiner Kräfte zu berauben, um sie für die eigenen Zwecke zu benutzen. Hinzu kommt, dass Jackie sich für den Tod seiner großen Liebe verantwortlich fühlt und so nutzt die Darkness dies für ihre Pläne aus und spielt Jackie zahlreiche Gedankenstreiche, bis man gar nicht mehr weiß, wo die Grenze zwischen Realität und Traum verläuft. Präsentiert wird die Geschichte natürlich mit viel Action, doch das wirklich besondere daran ist, dass die Entwickler das Tempo der Geschichte gekonnt verlangsamen, um die Dramaturgie der Geschehnisse zu verstärken. Hervorzuheben seien da die vielen Selbstgespräche Jackies während des Ladens, die viel über Jackie und die Darkness verraten. Leider ist die ziemlich interessante Geschichte mit ca. 6 Stunden aber viel zu kurz und ein Nachfolger quasi beschlossene Sache.

Anschauen ja, Anfassen nein - Sobald Jackie sich fortpflanzt, stirbt er

Man ist nicht das Opfer, sondern das Monster

Im Kern ist The Darkness II ein reinrassiger Shooter, der aber ohne heutzutage fast obligatorische Features, wie das in Deckung gehen auskommt, aber dafür mit viel interessanteren Dingen aufwarten kann. Denn dank der Darkness-Kräfte sprießen aus dem Rücken zwei Schlangenartige Wesen, mit denen definitiv nicht zu spaßen ist und die für völlig neue Gameplaymöglichkeiten sorgen. So ist der rechte Partner für das Austeilen von Schlägen zuständig, während der linke meist Objekte und Gegner greift bzw. wirft. Besonders letzteres erweist sich als nützlich, da man in den Levels nahezu überall Objekte aufnehmen kann und so wird eine Parkuhr kurzerhand in einen Speer umfunktioniert und aus einer Autotür wird ein Schild. Durch diese Kombinationsmöglichkeit spielen sich die Gefechte völlig anders, als in anderen Shootern und wer sich nur auf seine Waffen verlässt, wird viele Tode sterben. Hinzu kommt, dass man wie bereits erwähnt auch Gegner greifen kann, um diese dann mit einem Exekutionsmove ins Jenseits zu befördern. Ganz davon abgesehen, dass diese Moves meist kaum noch brutaler sein könnten, haben sie auch taktischen Zweck, denn je nachdem für welche Art man sich entscheidet, kann man sich schnell heilen, etwas Munition besorgen oder einen besonderen Schild herbeiholen. Aber die Darkness-Fähigkeit zeichnet sich nicht nur durch fast schon übertriebene Brutalität aus, sondern kann auch noch anders eingesetzt werden. Beispielsweise kann man einen Schwarm auf seine Gegner loslassen, die diese angreifen bzw. ablenken oder man kann auch die Kräfte in seinen Waffen bündeln, um besonders effektiv Kugeln zu verteilen. Wirklich beeindruckend ist dann noch die Fähigkeit ein schwarzes Loch herbeizurufen, das dann kurzerhand Gegner und Objekte aufsaugt und in ihre Atome zerlegt. Um aber nicht zu übermächtig zu werden, kann man diese Kräfte nicht andauernd einsetzen, weshalb man sich den Einsatz immer gut überlegen sollte. Um aber trotzdem nicht zu stark zu werden, haben die Gegner auch den ein oder anderen Trick drauf, um einem das Leben schwer zu machen. Allen voran sei der gekonnte Einsatz des Lichts erwähnt. Denn nichts ist effektiver gegen die Darkness als das Licht und so trifft man des Öfteren auf Gegner, die riesige Taschenlampen tragen und einen anstrahlen. Dann heißt es schnell sein und sich entweder in Sicherheit bringen oder die Taschenlampe mit einem gezielten Schuss außer Gefecht zu setzen. Ansonsten zeichnen sich die Gegner weniger durch ihre Intelligenz aus, als durch ihre Anzahl, wodurch man überall seine Augen haben muss. Insgesamt gesehen hat man Gameplaytechnisch aber deutlich zugelegt gegenüber dem Vorgänger, da die Darkness-Kräfte nun vielseitiger einsetzbar sind und man nicht nur auf seine Waffen angewiesen ist. Etwas sauer dürfte den Fans des Erstlings aber die Info aufstoßen, dass man sich nun wie in den meisten Shootern in engeren Levels fortbewegt. Damit entfallen also die Nebenmissionen und offene Welt des Vorgängers, doch dafür erhält man eine oftmals packende Inszenierung und verschiedene Schauplätze.

V wie Vendetta

Neben der etwas kurzen Einzelspielerkampagne bietet The Darkness II noch einen Co-op Modus für bis zu vier Spieler, welcher nicht nur schnödes Beiwerk ist, sondern sogar seine eigene kleine Geschichte erzählt. Da man hier die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel sieht, muss man auch auf Jackie und seine Kräfte verzichten und mit vier anderen Charakteren vorlieb nehmen, die alle ihre eigenen besonderen Kräfte haben. Leider sind diese bei weitem nicht so markant, wie die Darkness-Fähigkeiten von Jackie und so wird es dem Gameplay letztlich doch ein Shooter, was aber zur Folge hat, dass das Spiel nur noch halb so viel Spaß macht. Für einen kurzweiligen Ritt mit ein paar Freunden ist der Co-op Modus aber durchaus zu gebrauchen. Langzeitmotivation sucht man hier aber vergeblich und einen Online-Modus mit Deathmatch & Co gibt es auch nicht, was aber wohl besser ist, da das Gameplay nicht unbedingt auf große Ballereien ausgelegt ist.

Die Darklings sind eine willkommene Hilfe

Kunterbunte Umgebung in einem bitterbösen Spiel

„Neue Entwickler, neue Engine“ dachten sich wohl die Leute von Digital Extreme und dabei hat man auch gleich das Artdesign verändert. Denn der Vorgänger war noch recht klassisch und vor allem sehr dunkel gehalten, was sich nun aber drastisch ändert. Denn der realistische Look ist dem Cel-Shading Design gewichen, was das Aussehen deutlich mehr an die Comics erinnert auf denen das Spiel ja letztlich basiert. Trotzdem wird der Cel-Shading Effekt so gekonnt eingesetzt, dass man in manchen Situationen gar nicht merkt, dass man es damit zu tun hat. Zudem haben sich die neuen Entwickler nicht nur vom Stil her stärker an den Comics orientiert, sondern auch am Design der Level und Umgebungen. Denn anders als im Vorgänger sind die neuen Umgebungen deutlich bunter und heller ausgefallen, was aber eben den Comics entspricht und so verschlägt es einen zum Beispiel auf einen Jahrmarkt. Technisch gesehen konnte man nicht nur den Look, sondern auch die Altlasten der alten Engine verbessern und somit läuft das Spiel immer flüssig, in echtem 720p und Aliasing und Tearing sieht man nur vereinzelt in manchen ungünstigen Situationen. Im Großteil des Spielgeschehens merkt man dies aber gar nicht erst. Besonderes Lob gebührt aber den Sprechern, welche wirklich hervorragende Arbeit geleistet haben und sehr großen Anteil an der Atmosphäre im Spiel haben. Spätestens wenn die Darkness zu einem spricht, bekommt man Gänsehaut. In der uns vorliegenden UK-Fassung kann man die Sprache von Englisch auf Deutsch übrigens nicht ändern.

FAZIT:

Im Grunde ist The Darkness II ein stinknormaler Ego-Shooter, wobei die Ballereinlagen nicht einmal besonders motivierend sind. Erst durch den vielseitigen Einsatz der Darkness-Kräfte wird das Spiel zu etwas Besonderem und weiß den Spieler zu unterhalten. Des Weiteren sorgt die spannende Geschichte mit ihrer tollen Präsentation und den überzeugenden Sprechern für ein beeindruckendes Spielerlebnis, was aber leider etwas kurz ausfällt. Daran ändert auch der eher durchschnittliche Co-op Modus, der nur online mit mehreren Mitspielern spielbar ist, nichts. Trotzdem sollte man den Titel einmal gespielt haben, der sich gekonnt aus dem Shooter Einheitsbrei hervorheben kann und für ein kurzweiliges, aber sehr gutes Spielerlebnis sorgt.

[ Review verfasst von crack-king ]


 Die deutsche Version


So etwas gibt es in der dt. Fassung nicht zu sehen

Bereits der erste Teil erschien bei uns nur in stark geschnittener Form. Die Promoversion liegt heute noch ungespielt bei mir herum. Die Palette der Anpassungen war einfach so groß, dass mir die Lust auf das Spiel (in der dt. Version) komplett vergangen ist. Und Teil 2 hat genau das gleiche Problem. Auch hier erscheint in Deutschland nur eine extrem zensierte Fassung. Die Änderungen sind dabei ziemlich vielfältig: Ragdoll Verhalten bei Leichen wurde entfernt, man kann keine Körperteile mehr abtrennen und bei den blutigen Exekutionsmoves bekommt man nur noch einen schwarzen Bildschirm zu sehen. Hallo, geht’s noch? Ich bin nun wahrlich kein Verfechter von Blut und Gedärmen, mag ja nicht einmal Horror- und Splatterfilme, aber die Vielzahl an Schnitten geht mir einfach zu weit und vermiest mir jeden Spaß am Spiel. Es ist ja nicht so, dass der Comic sich an sechsjährige Kinder richtet – nein, auch da sieht man wie der eiskalte Killer Estacado seine Feinde umbringt und die Darkness ihm dabei auf blutige Weise hilft. Es ist ein Merkmal der Geschichte, dass das Böse nun mal nicht mit Keksen und einem Glas Milch zu einem Gegner kommt und ihn zum Plausch einlädt. Für mich jedenfalls sind die Anpassungen so dermaßen abtörnend, dass wir komplett von der hiesigen Version abraten. Das nächste Mal kann sich Publisher 2K Games eine Veröffentlichung gleich sparen, denn das was nach dem Ansetzen der Schere noch übrig blieb, ist total unakzeptabel. Dafür darf man im Spiel aber die Sprache von Deutsch auf Englisch umstellen, was definitiv auch zu empfehlen ist. Denn Mike Patton von Faith no More als Stimme der Darkness ist einfach tausendmal besser, als die mäßige Besetzung der dt. Variante.

[ Kommentar verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Tolle Inszenierung
  • Vielseitiges Gameplay
  • Überzeugende engl. Sprecher

Minuspunkte:

  • Viel zu kurze Geschichte, wenig Wiederspielwert
  • Durchschnittlicher Co-op Modus
  • Deutsche Version extrem geschnitten



Infos zum Spiel
NameThe Darkness II
SystemPlayStation 3
EntwicklerDigital Extremes
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis49,99 €
PlatinumNein
Release
 10.02.2012
 07.02.2012
 23.02.2012
Spielerzahl4
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
The Darkness II
Gameplay
8.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
8.5
Sound
9.0
Spielspass
8.0
 

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