Previews  Reviews     PS5  PSVR2  PS4  PSVR  PS3  Vita  PSP  PS2  Hardware  Specials 
Call of Duty: Ghosts
2. Dezember 2013

Treyarchs Black Ops 2 sorgte im vergangenen Jahr für zahlreiche Schlagzeilen. Dies lag insbesondere daran, dass man die leicht verstaubte Call of Duty Formel mit einigen neuen Gameplay-Elementen auffrischte. Dieses Jahr liegt das Fokus jedoch bei Infinity Ward, die mit Ghosts wieder den Shooter-Thron erobern möchten. Und nach dem eher durchschnittlichen Modern Warfare 3 darf man gespannt sein, ob der neueste Call of Duty Titel des ehemaligen Kult-Studios wieder einschlagen kann. 

War on Terror

Nachdem sich die Jungs von Infinity Ward inzwischen dreimal um den Konflikt von Modern Warfare gekümmert haben, gibt es mit Ghosts nun endlich eine neue Geschichte zu erzählen. Doch was steckt eigentlich hinter den Geistern? Wie man bereits zu Beginn erzählt bekommt, handelt es bei der namensgebenden Gruppe um eine Sonderspezialeinheit, welche sich um die ganz brenzligen Situationen kümmert. Und wie man im ersten Kapitel der Story mitbekommt, scheint die Hilfe der sagenumwobenen Geister schon bald sehr von Nöten zu sein. Wie aus dem Nichts kommt es nämlich zu einem massiven Angriff auf die Vereinigten Staaten, der fast die gesamte Infrastruktur des Landes lahm legt. Angeführt wird der Angriff ausnahmsweise nicht von Russen oder Nord-Koreanern. Stattdessen bekommt man es mit einem brandneuen Gegner zu tun – der sogenannten Föderation. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss südamerikanischer Länder, die vor allem aufgrund ihrer Ölreserven einen enormen wirtschaftlichen Schub erleben konnten. Warum man jedoch ausgerechnet die USA ins Zielvisier genommen hat, wird leider nicht erwähnt. Die Kampagne setzt 10 Jahre nach den Geschehnissen des ersten Angriffs an. Die USA liegt in Schutt und Asche und der Widerstand kann sich nur noch bedingt über Wasser halten. Doch wie man sich denken kann, ist die Messe noch nicht gelesen. Als Mitglied der Ghosts geht es darum eine weitere Offensive gegen die Kräfte der Föderation zu starten. Interessanterweise wird das Ganze in Form einer netten, kleinen Familiengeschichte erzählt, was der Kampagne im Vergleich zu der Story von Battlefield 4 deutlich mehr Seele verleiht. Trotz allem sollte man aber keine oscarreife Erzählung erwarten. Hier und da gibt es ein paar wenige Überraschungen aber im großen und Ganzen ist die Handlung doch sehr vorhersehbar.

 

Was jedoch auffällig ist, ist die Länge eurer Reise. In mehr als ein Dutzend Missionen treibt es den Spieler über den kompletten amerikanischen Kontinent. Areale, wie zum Beispiel ein komplett zerstörtes Hollywood, ein Aufenthalt im All oder eine gigantische Ölplattform sorgen für jede Menge Abwechslung im Soldaten-Alltag. Und während man in den meisten Missionen vornehmlich gegen menschliche Gegner antritt, gibt es sogar Szenarien, wo selbst hungrige Haie oder Wölfe eurem Ziel im Wege stehen. Außerdem verdient Infinity Ward ein großes Lob für die Variation im Gameplay. Statt stundenlanger Ballerei (die sich jedoch immer noch sehr gut anfühlt) gibt es immer wieder neue Aufgaben, die ein wenig Abwechslung in den steifen Shooter Alltag bringen. Die größte Neuerung ist dabei sicherlich euer getreuer Hund. Ausgestattet mit einer Videokamera hat der Spieler die Möglichkeit den Zweibeiner quasi fernzusteuern und auf feindliche Soldaten zu hetzen. Überraschenderweise musste ich jedoch feststellen, dass die Abschnitte mit dem Hund relativ überschaubar sind. Man darf gespannt sein, ob Infinity Ward auch in Zukunft weiterhin auf den angriffslustigen Vierbeiner setzen wird. 

Trotz aller Gameplay-Abwechslung bleibt Ghosts jedoch ein recht lineares Spiel. Die Ziele sind klar definiert und eure Laufwege gehen meist stur gerade aus. Großräumige Areale a la Battlefield sucht man im Singleplayer-Modus vergebens. Einzig die Suche nach missionsrelevanten Informationen steht als Sidequest zur Verfügung. Weiterhin fällt auf, dass inzwischen jedes Level mit einem gigantischen Set Piece endet, wo wirklich alles um euch herum zu Grunde geht. Während solche Ereignisse früher noch etwas besonderes waren, da sie nur in geringfügiger Anzahl passierten, fühlt man sich nach der x-ten Katastrophe doch etwas gesättigt. Nichtsdestotrotz habe ich die Kampagne mit einem positiven Gefühl beendet. Wer nichts gegen lineare Action auf höchsten Niveau hat, wird definitiv gut bedient.

Zusammen sind wir stark

Und wer nach der Kampagne immer noch nicht genug vom Ballern hat, wird wieder Mal mit einem umfangreichen Multiplayer-Modus beglückt, der es wahrlich in sich hat. Zu den interessantesten Additionen zählt unter anderem der neue Extinction Modus, der in seiner Grundstruktur sehr stark an das Spiel Left for Dead erinnert. Der Modus führt euch durch eine kleine Stadt, wo man zusammen mit seinen Online-Kollegen gegen unzählige flinke Aliens kämpft. Zur Auswahl im Kampf gegen die Bugs stehen dem Spieler verschiedene Klassen zur Verfügung, die im Laufe des Spiels aufgewertet werden können. Darüber hinaus geht es nicht nur ums bloße Ballern, sondern auch um das Verlegen eines Bohrers, um die extraterrestrischen Brutstellen zu zerstören. Hat man sich seinen Weg durch die Stadt gebahnt, wartet am Ende ein Helikopter zur Rettung. Der Extinction Modus ist zwar keine Revolution, aber dennoch eine gelungene Alternative zum inzwischen leicht angestaubten Zombie Modus. Vorausgesetzt natürlich die eigene Gruppe besteht nicht aus nervigen Egomanen, die sich nur um sich selber kümmern.

Die nächste große Neuerung ist der Squad Modus, wo man zusammen mit der KI oder Online-Partnern in zahlreichen Runden gegen unzählige Gegner kämpft. Damit das Unterfangen nicht all zu langweilig wird, werden die Feinde mit jeder Runde anspruchsvoller und härter. Dementsprechend sollte man sich zwischen den Runden immer wieder neu ausrüsten und verstärken. Ein positiver Aspekt des Squad-Mode ist die Tatsache, dass der Erfahrungsfortschritt auch für die andere Modi zählt. Ein großes Lob verdient außerdem die Charaktererstellung, da Ghosts eine riesige Menge an Einstellungsmöglichkeiten anbietet, die ihres gleichen sucht. Dazu zählen neue Perks, neue Waffen und neues Equipment. Dank hervorragender Arbeit am Balancing hat man jedoch zu keiner Zeit den Eindruck, dass einer der Kontrahenten oder man selbst über-powered ist.

 

Weiterhin fällt auf, dass die Maps nun deutlich größer sind, als noch beim Vorgänger. Dies gibt einem in der hektischen Welt von Ghosts ein wenig mehr Luft zum Atmen. Gleichzeitig wird man aber auch das Gefühl nicht los, dass die Maps ein wenig zu groß für den standardmäßigen 6 vs 6 Kampf. Eine weitere Neuerung lässt sich in der Dynamik der Maps wiederfinden. Der Ausmaß der Veränderung innerhalb des Levels ist jedoch überschaubar und kann nicht mal ansatzweise mit dem Levelution-System von Battlefield 4 mithalten. Alles in allem überzeugt der Multiplayer-Modus aber wieder mal durch seine unbeschreibliche Vielfalt an Modi und Einstellungsmöglichkeiten. 

60fps or Bust

Was die Grafik angeht ist Call of Duty: Ghosts ein zweischneidiges Schwert. Fangen wir jedoch erstmal mit den sagenumwobenen 60fps, welche das absolute Markenzeichen der Serie sind. Und auch Ghosts kann größtenteils mit der Legende mithalten. Dennoch – Während die Frameraterate der Vorgänger auch in den hektischsten Situationen immer konstant blieb, überrascht die PS3 Version von Ghosts mit zahlreichen Slowdowns. In Anbetracht des Alters ist es jedoch keine Überraschung, dass die PS3 so langsam an ihre Grenzen kommt. Außerdem war es auffällig, dass die grafische Präsentation im zweiten Teil des Spiels etwas nachlässt und nicht mehr ganz so sauber aussieht, wie zum Beispiel die erste Hälfte des Spiels. Dennoch muss ich zugeben, dass die PS3 Version alles andere als hässlich ist. Die Level sind nicht nur sehr weitläufig, sondern auch relativ farbenfroh und detailverliebt. Im direkten Vergleich mit der PS3 Version von Battlefield 4, geht Ghosts ganz klar als Sieger hervor. Und auch die akustische Seite weiß größtenteils zu Überzeugen. Vor allem der stimmungsvolle Soundtrack hilft dabei die jeweilige Situation noch epischer zu gestalten. Die deutschen Synchronstimmen sind solide und glaubwürdig. In den Zwischensequenzen fallen jedoch einige Probleme bei der Abmischung auf, was darin resultiert, dass die Tonspur plötzlich viel zu leise ist und man den Sprechern nur bedingt folgen kann.

 

FAZIT:

Call of Duty: Ghosts ist ein solides Spiel und meiner Meinung nach der beste Shooter, den man als PS3 Zocker in diesem Jahr erwerben kann. Dies liegt insbesondere an der technischen Umsetzung des Spiels, die nahezu einwandfrei ist. Darüber hinaus überzeugt Ghosts durch einen riesigen Multiplayer-Modus, der einen sowohl online, als auch offline über Stunden hinweg in seinen Bann ziehen wird. Wer jedoch nichts mehr mit der altbekannten Call of Duty Formel anfangen, sollte besser Abstand halten, da die große Revolution weiterhin ausbleibt. Ganz nach dem Motto: Wo Call of Duty drauf steht, ist auch Call of Duty drin.

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Solide Kampagne und knackiges Gameplay
  • Jede Menge Abwechslung in der Kampagne
  • Fantastischer Multiplayer-Modus

Minuspunkte:

  • Ab und zu ein paar Slowdowns und Framerate-Einbrüche
  • Altbekannte CoD Formel ohne große Überraschungen 
  • 6 vs 6 Online-Spiele wirken etwas altbacken


Infos zum Spiel
NameCall of Duty: Ghosts
SystemPlayStation 3
PublisherActivision Blizzard
EntwicklerInfinity Ward
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI16+
Preis59,95 €
PlatinumNein
Release
 05.11.2013
 05.11.2013
 12.12.2013
Spielerzahl12
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern

Screenshot Galerie
Call of Duty: Ghosts
Gameplay
8.5
Atmosphäre
8.0
Grafik
8.0
Sound
8.0
Spielspass
7.5
 

Impressum - Team - Cookie-Policy - Datenschutzerklärung

Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber.
All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.

Copyright © 2011 chrizel
Powered by KooBI 2.2 © 2004
dream4